Rundle-Tiampo

Rundle-Tiampo

Rundle-Tiampo ist eine Methode, Erdbeben anhand statistischer Daten "vorauszusagen".

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Der Bereich Erdbebenvoraussage, ist bekannt für seine „Scharlatane“ Demnach konnten sie Erdbeben an mysteriösen Anzeichen, Himmelskörpern oder Ähnlichen voraussagen. Obwohl keine dieser Voraussagen je mehrmals hintereinander zutrafen, wird dieser „Methodik“ mehr Beachtung geschenkt. Naturwissenschaftler haben eine Methode entwickelt herauszufinden, wie treffsicher sie ist.

Neue Technik

Nachdem sich die angeblichen Indikatoren elektrische Spannung des Untergrundes, Dehnung der Erdkruste oder Veränderungen des Grundwasserspiegels als nutzlos erwiesen, griffen die Forscher auf Statistiken zurück. Mit diesem Verfahren gaben Forscher von der University of California in Los Angeles nur wenige Tage vor dem Beben in Niigata eine Warnung für dieses Gebiet heraus. Sie hatten das Beben zwar nicht zeitlich aber örtlich genau vorausgesagt. Das Erstaunen der örtlichen Geowissenschaftlern war nicht unberechtigt. Niigata galt bis dahin als ein relativ erdbebensicheres Gebiet. Doch laut der Prognose sollte es bis zum 31. Dezember 2010 zu einem Erdbeben der Stärke 5 oder mehr kommen. Das neue Rundle-Tiampo-Verfahren, entwickelt vom Team um John Rundle (sein Namensgeber), hatte auch in Kalifornien, ihrer Heimat, Erfolg. Laut den Wissenschaftlern haben sie 15 der 16 heftigsten Erdbeben in diesem Gebiet treffsicher vorausgesagt.

Vorgehensweise

Diese Methodik beruht wie gesagt auf Statistiken. Doch genau genommen, ist diese Methodik keine Voraussage, sondern eine Eingrenzung der betroffenen Gebiete da die vorausgesagte Zeitspanne zu umfassend ist. Weil man mittlerweile durch Experimente weiß, dass 95 % der Erdbeben an Rändern der Erdplatten auftreten, kann man das gefährdete Gebiet schon stark eingrenzen. In der Zeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences", schilderten die Geowissenschaftler ihre Vorgehensweise. Die Methode stützt sich auf den Prognosezeitraum von 10 Jahren. In diesem Zeitraum werden alle „Hotspots“ (Erdbebenherde) aufgezeichnet. Diese Hotspots sind das Zentrum eines 11 Kilometer großen Umkreises. Ein Gebiet ist gefährdet, wenn es sich in einem Umkreis eines Hotspots befindet in dem sich in den vergangenen 70 Jahren mindestens ein Erdbeben der Stärke 3 ereignete. Laut Rundle zeichnen sich dieses Hotspots durch starke Schwankungen der Erdbebenaktivität aus. Natürlich ist es dann logisch, dass eine höhere Anzahl von prognostizierten Hotspots, eine höhere Trefferquote ermöglicht. Wenn bis zum Ablauf des Prognosezeitraum der größte Teil der Hotspots gebebt haben sollten, dann ist dies ein großer Fortschritt für die Geowissenschaftler.

Fazit

Diese Methode ist zwar ungeeignet zum Eingrenzen des Zeitraums, aber wenn man genügend Hotspots lokalisiert hat, ist sie sehr effektiv zum Aufspüren von Erdbebenzonen. Evakuierungen wären mit dem Rundle-Tiampo-Verfahren zwar nicht möglich, aber rund um Immobilien könnte es eher von Bedeutung sein. Denn in betroffenen Gebieten könnte man sein Haus erdbebensicher bauen lassen. Es gäbe mithilfe dieser neuen Technik viele Möglichkeiten Sachschaden zu vermeiden oder Menschleben zu sichern.


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