Russell Ira Crowe

Russell Ira Crowe
Russell Crowe (2005)

Russell Ira Crowe (* 7. April 1964 in Wellington, Neuseeland) ist ein australisch-neuseeländischer Schauspieler, Oscarpreisträger und Musiker.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Jugend und Anfänge der Karriere

Russell Crowe ist in Wellington geboren. Als er vier Jahre alt war, wanderte seine Familie, die sowohl Māori- als auch norwegische Vorfahren hat, nach Australien aus. Dort arbeiteten seine Eltern für Gastronomiebetriebe, die Filmgesellschaften belieferten; sein Patenonkel war als Regisseur tätig. So entstand bereits früh der Kontakt zur Filmindustrie. Mit 14 kam er nach Neuseeland zurück und besuchte die berühmte Auckland Grammar School, die er aber nicht beendete.

Seine ersten ernstzunehmenden Auftritte im Fernsehen hatte er in der Fernsehserie The Young Doctors, in der er als Kind mitwirkte. Nachdem er die High-School abgeschlossen hatte, versuchte sich der damals 16-jährige als Sänger der von ihm gegründeten Band Roman Antix. Er steht diesen Aufnahmen selbst kritisch gegenüber, seine Karriere als Sänger setzte er aber bei der Band 30 Odd Foot of Grunts fort.

In den 1980er Jahren arbeitete Crowe als Kellner, Performer und Theaterschauspieler. Außerdem wirkte er in den Musicals Grease und The Rocky Horror Show mit, mit beiden tourte er durch Australien und Neuseeland.

Anfang der 1990er Jahre übernahm er erneut Rollen in Fernsehserien. 1990 schließlich, mit 26 Jahren, wirkte er erstmals in einem Kinofilm mit. Die australische Produktion Blood Oath war jedoch nicht erfolgreich. Weitere Rollen folgten, für seine Rolle in Proof (1991) erhielt er vom Australian Film Institute eine Auszeichnung als bester Nebendarsteller. Erste internationale Aufmerksamkeit und einen Preis als bester Hauptdarsteller bekam Crowe für die anspruchsvolle Rolle eines Skinheads in Romper Stomper (1992). Der Film war in Australien sehr erfolgreich.

Die erste US-amerikanische Produktion mit Crowe war der Western Schneller als der Tod (1995). Die Hauptdarstellerin Sharon Stone setzte sich persönlich dafür ein, den Neuseeländer zu verpflichten. Einem breiten Publikum wurde er im Gangster-Epos L.A. Confidential (1997) bekannt; dort spielte er den Gerechtigkeit suchenden Polizisten Bud White. Diese Rolle als schweigsamer Cop im Los Angeles der 1950er Jahre, der meistens mit seinen Fäusten und dem Revolver ermittelt, machte auch Ridley Scott auf ihn aufmerksam.

Festigung als Schauspieler

Die erste Oscarnominierung als bester Hauptdarsteller bekam er 1999 für Insider. Er spielte dort den Abteilungsleiter einer Tabakfirma, der von seinem Arbeitgegeber entlassen und terrorisiert wird. Für die Darstellung des römischen Generals Maximus Decimus in Ridley Scotts Historienfilm Gladiator bekam er ein Jahr später den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Einen zweiten Oscar konnte er trotz sehr positiver Kritiken für A Beautiful Mind (2001) nicht gewinnen. Er spielte dort den schizophrenen Mathematiker John Forbes Nash Jr.

Durch den Erfolg von Gladiator bekam er viele Angebote für actionlastige Rollen, eine davon – Lebenszeichen – Proof of Life (2000) – nahm er auch an, ansonsten wollte er dem schauspielerischen Anspruch der Wandlungsfähigkeit folgen und sich nicht in ein bestimmtes Schema pressen lassen.

Der Boxfilm Das Comeback (2005), in dem Crowe den Boxweltmeister Jim Braddock in den USA der 1930er Jahre spielt, wurde kommerziell ein Flop. Im Jahr 2006 arbeitete Crowe für die Romanverfilmung Ein gutes Jahr, die an den Kinokassen floppte und gemischte Kritiken erhielt, und nochmals 2007 in American Gangster wieder mit Regisseur Ridley Scott zusammen.

Scott führt auch Regie bei Crowes nächstem Projekt, Nottingham, in dem der Schauspieler sowohl den Sheriff von Nottingham als auch Robin Hood darstellen wird. [1]

Familie

Seit dem 7. April 2003 ist Crowe mit der australischen Sängerin und Schauspielerin Danielle Spencer verheiratet, die er 1990 bei den Dreharbeiten zu The Crossing kennenlernte. Das Paar hat zwei Kinder. Im Oktober 2007 verkündete Crowe, der zuvor Atheist gewesen war, er wolle sich taufen lassen und mehr Zeit mit seiner Familie verbringen.

Trivia

  • Die australische Post hat sich für ihre Briefmarken-Reihe „Australian Legends“ entschieden, neben Nicole Kidman, Cate Blanchett und Geoffrey Rush auch Russell Crowe als Motiv abzubilden. Dies führte zu Protesten von Neuseeland, da Crowe in der neuseeländischen Stadt Wellington geboren wurde und erst 2006 die australische Staatsbürgerschaft angenommen hat. [3]

Filmografie

Auszeichnungen/Nominierungen (Auszug)

Oscar

  • 1999: Nominierung als Bester Hauptdarsteller für "The Insider"
  • 2000: Bester Darsteller für "Gladiator"
  • 2001: Nominierung als Bester Hauptdarsteller für "A Beautiful Mind"

Golden Globe

  • 1999: Nominierung als Bester Hauptdarsteller in einem Kinofilm für "The Insider"
  • 2000: Nominierung als Bester Darsteller in einem Kinofilm für "Gladiator"
  • 2001: Bester Hauptdarsteller in einem Kinofilm für "A Beautiful Mind"
  • 2003: Nominierung als Bester Hauptdarsteller in einem Kinofilm für "Master & Commander"
  • 2005: Nominierung als Bester Hauptdarsteller in einem Kinofilm für "Das Comeback"

Chlotrudis Award

  • 1998: Bester Schauspieler für "L.A. Confidential"

Broadcast Film Critics Association

  • 1999: Bester Darsteller für "The Insider"
  • 2000: Bester Darsteller für "Gladiator"
  • 2001: Bester Darsteller für "A Beautiful Mind"
  • 2004: Nominierung als Bester Hauptdarsteller für "Master and Commander"
  • 2006: Nominierung als Bester Hauptdarsteller für "Das Comeback"

Screen Actors Guild Award

  • 1999: Nominierung als Bester Darsteller für "The Insider"
  • 2000: Bester Darsteller für "Gladiator"
  • 2001: Bester Darsteller für "A Beautiful Mind"
  • 2006: Nominierung als Bester Hauptdarsteller für "Das Comeback"

BAFTA-Award

  • 1999: Nominierung als Bester Schauspieler für "The Insider"
  • 2000: Bester Darsteller für "Gladiator"
  • 2000: Bester Darsteller für "A Beautiful Mind"

Los Angeles Film Critics Association

  • 1999: Bester Darsteller für "The Insider"

National Society of Film Critics

  • 1999: Bester Schauspieler für "The Insider"

National Board of Review

  • 1999: Bester Darsteller für "The Insider"

MTV Movie Award

  • 2001: Nominierung als Bester Kampf für "Gladiator"
  • 2002: Nominierung als Bester Darsteller für "A Beautiful Mind"

Saturn Award

  • 2001: Nominierung als Bester Darsteller für "Gladiator"

Empire Award

  • 2001: Bester Darsteller für "Gladiator"

Online Film Critics Society Award

  • 2001: Bester Hauptdarsteller für "A Beautiful Mind"

Deutsche Synchronstimmen

Seine deutschen Stimmen wechselten in seinen früheren Filmen oft. Inzwischen haben sich aber Thomas Fritsch (u.a in Gladiator) und Thomas Vogt (A beautiful Mind) als Standardsprecher etabliert. Für A Good Year (2006) hat Ridley Scott Martin Umbach als deutsche Stimme ausgewählt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. filmstarts.de: Nottingham: Russell Crowe spielt auch Robin Hood, 29. September 2008
  2. Russell Crowes Secret to gaining 63 Pounds
  3. Russell Crowe als Australier abgestempelt

Weblinks


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