- Ryanair Holdings
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Ryanair
IATA-Code: FR ICAO-Code: RYR Rufzeichen: Ryanair Gründung: 1985 Sitz: Dublin Drehkreuz: keine, nur Basen (27)
Heimatflughafen: Flughafen Dublin Unternehmensform: Aktiengesellschaft Leitung: Michael O'Leary Mitarbeiterzahl: 5.000[1] Fluggastaufkommen: 50 Mio. (2007) Flottenstärke: 178 (+137 Bestellungen) Ziele: national und kontinental Ryanair ist eine irische Fluggesellschaft mit Hauptsitz in Dublin. Sie bezeichnet sich selbst als eine Billigfluggesellschaft. Mit einem Passagieraufkommen von fast 50 Millionen[2] (Jahr 2007) liegt sie, hinter Air France-KLM und Lufthansa, an dritter Stelle der größten europäischen Fluggesellschaften.
Ryanair ist eine Aktiengesellschaft, deren Aktien an den Börsen in Dublin, London und New York gehandelt werden. Ryanair gehört der European Low Fares Airline Association, kurz ELFAA, an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Unternehmen wurde 1985 u. a. vom irischen Unternehmer Tony Ryan (1936–2007) als irische Regionalfluggesellschaft gegründet und startete mit täglichen Flügen zwischen der irischen Stadt Waterford und London-Gatwick. In den folgenden Jahren versuchte die Airline ohne großen Erfolg, in den lukrativen Markt von Aer Lingus und British Airways auf der „Rennstrecke“ Dublin–London einzubrechen. Die Airline blieb stark defizitär. Seit 1993 führt Michael O'Leary das Unternehmen, nachdem er schon seit 1988 leitende und beratende Funktionen bei Ryanair hatte. Er warf die Strategie der Familie Ryan über Bord und setzte von Anfang an voll auf das Billigflug-Konzept „Niedrigste Preise/Keine Extras“ der US-amerikanischen Fluggesellschaft Southwest Airlines, indem er unrentable Strecken einstellte und sich auf einen Flugzeugtyp beschränkte. Ab März 1994 wurde die Flotte komplett von BAC 1-11 auf Boeing 737 umgerüstet.[1] Ryanair begann 1997 im Rahmen der Deregulierung des EU-Luftverkehrs mit der Expansion nach Kontinentaleuropa. Seit 1999 ist der ehemalige Militärflughafen Hahn, der extra aus diesem Anlass in Frankfurt-Hahn umbenannt wurde, als erste deutsche Basis im Ryanair-Flugplan. Im Jahr 2003 übernahm Ryanair den verlustreichen Niedrigpreis-Ableger Buzz von KLM UK. Die zweite deutsche Basis von Ryanair wurde Ende März 2007 der Flughafen Bremen. Der Airport Weeze ist seit Juni 2007 die dritte deutsche Basis. Als weitere Basen in Deutschland sind Lübeck und Friedrichshafen im Gespräch – Flughäfen, die von Ryanair auch jetzt schon regelmäßig angeflogen werden. Aus Wettbewerbsgründen hat die EU-Kommission Ende Juni 2007 Ryanair eine Übernahme der irischen Aer Lingus untersagt. Beide Unternehmen zusammen würden sonst 80% der innereuropäischen Flüge ab Dublin kontrollieren, was den Verbrauchern schaden würde. Gegen diese Entscheidung will die irische Billigfluggesellschaft klagen.
Das Unternehmen macht immer wieder mit aggressiver Werbung auf sich aufmerksam und polemisiert gegen Konkurrenten („Auf Wiedersehen Lufthansa“). Einen Höhepunkt dieser Werbestrategie gab es im Mai 2003, als Ryanair-Mitarbeiter mit einem Weltkriegspanzer zum Flughafen London-Luton fuhren, um den „Preiskrieg“ gegen EasyJet in Szene zu setzen. Galionsfigur der Medienpräsenz von Ryanair ist der für diverse Eskapaden bekannte und berüchtigte Geschäftsführer Michael O’Leary.
Laut dem Luftfahrtverband IATA beförderte Ryanair 2007 mit etwa 40 Millionen Fluggästen [3] mehr Passagiere im internationalen, das heißt grenzüberschreitenden Luftverkehr, als jede andere Fluggesellschaft. Ryanair bezeichnet sich daher als die größte internationale Fluggesellschaft.[1]
Strategie
Ryanair verfolgt ein sogenanntes No-frills-Konzept. Darunter ist zu verstehen, dass konsequenter als bei anderen Airlines üblich Kosten eingespart werden. Dies geschieht bei Ryanair insbesondere anhand folgender Maßnahmen:
Flugzeuge
Ryanair betreibt eine einheitliche, junge Flotte von Flugzeugen des Typs Boeing 737-800. Dieses spart Wartung, Lagerhaltung, Wartungspersonal und Pilotenschulungen. Außerdem wird die Flugplanung dadurch weniger komplex, da die Flugzeuge beliebig austauschbar sind und immer die gleiche Sitzplatzzahl und Leistung zur Verfügung steht. Eine Ausstattung mit Winglets senkt den Treibstoffverbrauch weiter. Auf verstellbare Rückenlehnen und Sitztaschen wird verzichtet. Außerdem sind die Sitze mit wischfestem (Kunst-)Lederbezug ausgestattet, um eine schnelle Reinigung zu ermöglichen. Ein Großteil der Flotte ist innen mit Werbeflächen ausgestattet. Die Bestuhlung ist relativ eng (189 Passagiere passen in eine Maschine) und es gibt keine Entertainment-Systeme an Bord.
Flughäfen und Streckennetz
Die Basisflughäfen sind so über Europa verteilt, dass es nicht zu „Einsatzflügen“ morgens und abends kommen muss. Der Großteil der Flugzeuge startet und endet an einer Basis (wenige Ausnahmen als W-Pattern = A -> B -> C -> B -> A). Die Flughäfen müssen (mit wenigen Ausnahmen) ermöglichen, einen 25-minütigen Turn-Around (Zeit zwischen Landung und Abflug) durchzuführen, so dass die Maschinen möglichst wenig am Boden stehen. Es werden nur Punkt-zu-Punkt-Flüge durchgeführt, wodurch kein Gepäckmanagement oder Risiko durch verpasste Anschlussflüge entsteht. Überwiegend Reiseziele mit günstigen Flughafengebühren oder – wenn möglich – regionalen Subventionen werden angeflogen, „teurere Flughäfen“ nur bei erwarteter hoher Auslastung (z. B. Berlin, Dublin, Madrid). Ryanair nutzt wo möglich die in die Maschinen integrierte Fluggasttreppe, um die Nutzung von flughafeneigenem Ground Equipment zu vermeiden.
Personal
Durch das Basis-Prinzip (s. o.) werden Übernachtungen der Crew an Fremdflughäfen, und damit Hotelkosten, vermieden. Die Crews bezahlen einen Teil der Uniform und Schulungen selbst bzw. erhalten diese Kosten erst erstattet, wenn sie eine gewisse Zeit für Ryanair tätig sind. Ein Teil der Crews wird über Zeitarbeitsfirmen, die sich auf Billigfluggesellschaften spezialisiert haben, gemietet.
Optionale Zusatzleistungen
Ryanair berechnet für bestimmte Dienstleistungen nur dann Kosten, wenn diese auch tatsächlich in Anspruch genommen werden:
- Gepäckstücke, die aufgegeben werden (Handgepäck bis 10kg / 55x40x20cm ist kostenfrei)
- Übergepäckgebühren von zum Teil 15 €/kg[4]
- Einchecken am Schalter im Flughafen (Online-Check-In kostenfrei)
- Getränke und Mahlzeiten an Bord. Das kostenpflichtige Angebot beinhaltet auch warme Speisen.[5]
Flugziele
Ryanair bedient 784 Routen zwischen 24 europäischen Staaten und Marokko. Die Anzahl der Destinationen liegt bei 150. (Stand: September 2008)[6] Fast alle Zielflughäfen liegen bewusst im Bereich der Europäischen Union, da die EU seit der Liberalisierung von 1997 als großer Binnenmarkt angesehen wird. Dies macht Ryanair unabhängiger von internationalen Abkommen, was vor allem die Verhandlungen zwischen der Fluggesellschaft und den Flughäfen erleichtert. Die einzigen Länder außerhalb der EU, welche die Gesellschaft anfliegt, sind Kroatien, Marokko, Norwegen und die Schweiz. Im Jahr 2006 gab Ryanair bekannt, bis zum Jahre 2012 über 20 Routen von und nach Marokko eröffnen zu wollen. Nordafrika ist somit ebenfalls im Blickpunkt von Ryanair. Momentan wird diese Destination mit acht Routen bedient.
Auswahl der Flughäfen
Ryanair sucht sich ihre Zielflughäfen vorrangig nach den Kosten aus. Die Gesellschaft versucht große Vergünstigungen zu erzielen und erhält diese auch in Form von Subventionen, mehrheitlich in Gebieten mit wirtschaftlich schwacher Infrastruktur. Die Legalität dieser Subventionen ist oftmals umstritten. Diese Regionen erhoffen sich durch die Ansiedlung von Ryanair einen wirtschaftlichen und touristischen Aufschwung und somit die Entstehung von Arbeitsplätzen. Ein zweites und wichtiges Kriterium besteht darin, kurze Standzeiten der Ryanair-Maschine (25 Minuten) zu garantieren. Dabei wird nicht nur auf die vorhandene Kapazität von Abfertigungsressourcen Augenmerk gelegt, sondern auch auf kurze Rollzeiten. Im Blickpunkt von Ryanair stehen somit schlecht ausgelastete Flughäfen, die meist etwas abseits der großen Ballungszentren liegen. So kann der Turnaround deutlich kürzer ausfallen.
Obwohl Ryanair der Ruf vorauseilt, jedes Flugfeld zu einem internationalen Flughafen erklären lassen zu wollen, ist die Fluggesellschaft vorsichtig bei der Auswahl der Flughäfen. So wurden bereits einige unrentable Destinationen eingestellt, wie z. B. Erfurt, Brügge/Ostende und Groningen. Gerade die von Buzz übernommenen Flugziele, die im Vergleich mit den anderen Ryanair-Flughäfen höhere Abfertigungsgebühren vorwiesen, waren davon betroffen. Sie wurden entweder ganz aus dem Angebot genommen, oder die Frequentierung wurden reduziert, wie zum Beispiel im Fall von Berlin-Schönefeld. Allerdings wurde die Frequentierung nach Schönefeld nun wieder aufgestockt, da die Auslastung der Maschinen sehr gut ist und somit die höheren Gebühren wettgemacht werden können. Seit dem 28. April 2008 fliegt Ryanair auch innerdeutsch, Berlin und Frankfurt-Hahn werden täglich dreimal miteinander verbunden, seit Oktober 2008 wird vom Hunsrück-Airport auch einmal täglich der Flughafen Lübeck angesteuert, sowie ein bis zwei Mal täglich Weeze und Berlin-Schönefeld miteinander verbunden.
Situation im Vereinigten Königreich und Irland
Das Vereinigte Königreich und Irland stellen hierbei eine große Ausnahme dar. Im Verkehr zwischen diesen beiden Staaten hat Ryanair die Rolle einer traditionellen Fluggesellschaft übernommen und besitzt größere Marktanteile als die Konkurrenten Aer Lingus und British Airways. Das Streckennetz ist hier sehr dicht. Es werden folglich auch Flughäfen bedient, die nicht in das traditionelle Muster von Ryanair passen, wie z. B. Manchester und London-Gatwick. Der chronisch überlastete Flughafen London-Heathrow wird jedoch nicht angeflogen. Etwa ein Viertel aller von Ryanair bedienten Flughäfen befinden sich im Vereinigten Königreich und in Irland, was die Wichtigkeit dieses Marktes für Ryanair hervorhebt. Aber auch hier setzt Ryanair seine Marktmacht konsequent ein. Als beispielsweise der Flughafen Cardiff seine Abfertigungsgebühren anhob, strich ihn Ryanair im Frühjahr 2006 kurzerhand aus dem Streckennetz und verwies seine Fluggäste auf den Flughafen Bristol. Ca. 20 % der Ryanair-Flüge pendeln zwischen den Inseln Irland und Großbritannien. Allerdings ist der Anteil (nicht die Anzahl der Verbindungen oder Passagiere) fallend, da Ryanair sein europaweites Streckennetz stärker ausbaut. In Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und Polen ist Ryanair gut positioniert und bietet auch innerhalb dieser festlandseuropäischen Märkte sehr viele Routen an.
Die Basen der Ryanair
30 der Flughäfen sind als sogenannte „Basen“ ausgelegt, wo mehrere Flugzeuge fest stationiert sind. London-Stansted ist mit 40 fest stationierten Flugzeugen die mit Abstand wichtigste Basis. Die anderen Basen sind Brüssel-Charleroi in Belgien, Bremen, Düsseldorf (Weeze) und Frankfurt-Hahn in Deutschland, Marseille in Frankreich, Cork, Dublin, Kerry und Shannon in Irland, Alghero, Bologna, Cagliari, Mailand-Bergamo, Pisa und Rom-Ciampino in Italien, Stockholm-Skavsta in Schweden, Alicante, Barcelona-Girona, Barcelona-Reus und Madrid in Spanien und Belfast, Birmingham, Bournemouth, Bristol, East Midlands, Edinburgh, Glasgow-Prestwick, Liverpool und London-Luton im Vereinigten Königreich. Die vorläufig nächsten Basen werden in Italien entstehen: Trapani (ab Mai 2009)[7] und Pescara (ab Juli 2009)[8].
Seit September 2006 steht der Flughafen Bremen als damals zweite Ryanair-Basis in Deutschland und insgesamt 17. in Europa fest.[9] Dieser Flughafen ist seit April 2007 zu einem zentralen Flughafen für Ryanair in Norddeutschland geworden.[10] Im Juni 2007 wurde der Flughafen Weeze, der von Ryanair als Flughafen Düsseldorf (Weeze) vermarktet wird, zur dritten deutschen Basis mit zwei fest stationierten Maschinen.[11] Im Oktober 2007 folgten zusätzlich zwei weitere Flugzeuge.[12] Der Ausbau des Flughafens Lübeck zur Basis wurde aufgrund eines Gerichtsentscheides (der sich nicht gegen die Basis, sondern gegen ein Planfeststellungsverfahren für die Landebahn richtete) im Sommer 2005 vorerst verschoben (wegen Mängeln im durchgeführten Planfeststellungsverfahren für einen für die Basis notwendigen Ausbau).
Ryanair bietet grundsätzlich nur Punkt-zu-Punkt-Verbindungen an. Damit muss Ryanair keine Anschlussmöglichkeiten gewährleisten, was für die kurzen Standzeiten der Maschinen essenziell ist. Des Weiteren werden dadurch Kosten in der Gepäckermittlung gespart, da die mit Abstand meisten Gepäckverluste und -fehlleitungen bei Anschlussflügen entstehen. Daher fehlt den Ryanair-Basen der Charakter von klassischen Drehkreuzen wie z. B. Amsterdam oder Frankfurt. Viele Reisende buchen jedoch Weiterflüge auf eigenes Risiko. Gerade die Flughäfen Stansted und Hahn haben sich dadurch zu einer Drehscheibe für Reisende aller Art entwickelt. Der Flughafen Stansted wird jede Nacht von über 100 Reisenden, vor allem Rucksacktouristen, als Übernachtungsmöglichkeit genutzt, die abends mit Ryanair (oder einer der anderen Billigfluggesellschaften) eintreffen und morgens weiterfliegen. So erreichen die Passagiere zumindest sicher ihren nächsten Flug und haben einige Stunden Nachtaufenthalt am Flughafen.
Kritik an Ryanair
Ryanair bietet so gut wie keinen Kundendienst. Es gibt nur folgende Kontaktmöglichkeiten: Eine Telefon-Hotline für Neu- und Umbuchungen sowie Stornierungen, eine für den „erweiterten Internet-Support“[13], eine Anschrift für schriftliche Belange, die jedoch in englischer Sprache an die Zentrale in Irland geschickt werden müssen[14] und eine Faxnummer, die aber nur Beanstandungen für genutzte Flüge betrifft.[14] Eine E-Mail-Adresse ist auf der Internetseite von Ryanair nicht angegeben, obwohl Absatz II Artikel 5 Absatz 1c) der "EG-Richtlinie über den elektronischen Geschäftsverkehr" dies zwingend vorschreibt.[15]
Bei Ryanair werden für optionale Zusatzleistungen Gebühren erhoben, so kostet zum Beispiel der Check-In am Schalter 10 Euro. Für jedes am Flughafen aufgegebene Gepäckstück verlangt die Airline 20 Euro, wobei bei einer Online-Anmeldung der erste Koffer nur 10 Euro kostet. Auf innerdeutschen Flügen kommen 19 % Mehrwertsteuer hinzu. Nach den 15 kg Freigepäck kostet jedes weitere Kilo bis zu 15 Euro. Trotz dieser Gebühren sind die Flugpreise anderer Fluggesellschaften um bis zu 84 % höher.[4]
Verbraucherschutz
Regelmäßige Probleme hat Ryanair unter anderem mit der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs wegen der Bezeichnung kleinerer Regionalflugplätze nach Großstädten. Vor Gericht hat allerdings zumeist Ryanair Recht bekommen. So darf nicht nur Hahn als „Frankfurt-Hahn“ bezeichnet werden, auch die Namen „Düsseldorf-Weeze“ und „Hamburg-Lübeck“ können verwendet werden, bei „Altenburg-Leipzig“ steht jedoch Altenburg immer an erstgenannter Stelle.
Probleme gab es auch mit den restriktiven Geschäftsbedingungen in vergangenen Jahren. Im März 2004 entschied das Landgericht Köln, dass die bisherige Klausel „Sämtliche bezahlten Beträge (einschließlich Steuern und Gebühren) sind nicht erstattbar“ für den Fall einer Stornierung ungültig ist, Ryanair also wenigstens die Steuern und Gebühren erstatten muss. Denn diese Kosten entstehen Ryanair in diesem Falle erst gar nicht. Geklagt hatte die Wettbewerbszentrale. Aufgrund dieser Klage wurden die AGB geändert.
Es werden keine Flugkosten und Gebühren erstattet. Ryanair erhebt bei Anträgen auf Erstattung von Steuern eine Verwaltungsgebühr in Höhe von 20 EUR. Wenn der zu erstattende Betrag weniger beträgt (was häufig der Fall ist) als die Verwaltungsgebühr, erfolgt keine Erstattung. Dabei ist zu beachten, dass nicht alle Gebühren erstattungsfähig sind. Für die sogenannte Personal Service Charge ist bereits bei der Flugbuchung „Non Refundable“ vermerkt. Somit verringern sich die erstattungsfähigen Gebühren teilweise um über 50%.
Ausgefallene, stornierte, erheblich verspätete Flüge und auch Flüge, bei denen Ryanair die Abflugzeit um mehr als drei Stunden per Flugplanänderung nach Buchung geändert hat, können vom Passagier nach Erhalt einer entsprechenden Benachrichtigung oder auf der Website kostenlos auf einen anderen Flug umgebucht werden. Wahlweise erhalten die Personen auch innerhalb 7 Tagen eine Erstattung von Flugpreis und Gebühren oder einen Gutschein, der ebenfalls auf der Website von Ryanair eingelöst werden kann.
Subventionen durch Flughäfen
Ryanair fliegt in erster Linie kleinere Regionalflughäfen an, wobei das Unternehmen größere Gebührennachlässe aushandelt. An manchen Flughäfen soll Ryanair keinerlei Gebühren zahlen, sondern sich stattdessen von den Flughäfen für Marketingmaßnahmen bezahlen lassen. Wie Erfahrungen zeigen, setzt Ryanair oftmals explizit auf die dauerhafte Subventionierung ihrer Strecken durch regionale Gebietskörperschaften.
Nach einer Klage von Konkurrenten wurde deshalb Ryanair im September 2003 verpflichtet, die vom elsässischen Flughafen Straßburg illegal erhaltene Subventionen zurückzuzahlen. Infolgedessen kehrte das Unternehmen dem französischen Flughafen den Rücken und fliegt seit Oktober 2003 vom ca. 40 km nördlich liegenden Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden.
Am 3. Februar 2004 entschied die EU-Kommission, dass ca. 75 % der Subventionen, die das Unternehmen vom staatlichen Flughafen Brüssel-Charleroi erhalten hatte, unrechtmäßig seien und von Ryanair zurückgezahlt werden müssten. Michael O'Leary kündigte daraufhin juristische Schritte an. Diese wurden Ende 2008 vom Europäischen Gerichtshof bearbeitet und es wurde zu der Entscheidung gelangt, dass die EU-Kommission bei der Beurteilung fehlerhaft vorgegangen war. Ob und welche Konsequenzen diese Aufhebung des Charleroi-Urteils für Ryanair und die anderen von solchen Ermittlungen betroffenen Flughäfen hat, ist noch unklar.[16]
Das Landgericht Kiel entschied am 8. August 2006, dass eine eventuelle Unterstützung, die Ryanair vom Flughafen Lübeck erhalten haben könnte, nicht rechtmäßig sei. Der Flughafen Lübeck wurde vom LG aufgefordert, die Verträge mit Ryanair offenzulegen. Der Flughafen hat gegen diesen Entscheid Einspruch eingelegt. Das OLG in Schleswig hat dem Flughafen Lübeck Recht gegeben. Gegen diese Entscheidung strengt Air Berlin ein Revisionsverfahren vor dem BGH an.
Arbeitnehmerrechte
Des Weiteren wird von Gewerkschaftsseite oft der Umgang mit den Arbeitnehmern kritisiert. Es gibt weder gewerkschaftliche Organisationen noch eine innerbetriebliche Personalvertretung. Ein großer Teil der Piloten und Flugbegleiter wird von Zeitarbeitsfirmen gestellt (ca. 50 %). Zu erwähnen ist dabei die Kampagne Ryan be fair im Internet, die von der britischen Transportarbeitergewerkschaft zur Etablierung einer Arbeitnehmervertretung initiiert wurde. Die Gewerkschaft ver.di und ehemalige Stewardessen, die als Leiharbeiterinnen bei Ryanair eingesetzt wurden, kritisieren, dass die zahlreichen Leiharbeitnehmer faktisch nur die reine Flugzeit bezahlt bekämen, am Zielflughafen ohne gesonderte Entlohnung Kabinen inklusive Toiletten putzen müssten, nur 20 Tage bezahlten Urlaub im Jahr erhielten, bei Krankheit keine Lohnfortzahlung bekämen, sich mehrmals im Monat unbezahlt am Heimatflughafen in Bereitschaft halten müssten und laut Arbeitsvertrag bei Streik mit Entlassung zu rechnen hätten.[17]
Ver.di ignoriert jedoch bei den Anschuldigungen, dass das fliegende Personal bei Fluggesellschaften aufgrund internationaler Abkommen in der Regel nach dem Arbeitsrecht des Heimatlandes der Gesellschaft beschäftigt wird. Nach irischem Arbeitsrecht sind Ryanairs Arbeitsverträge Standard. Verglichen mit deutschem Recht sind hier in der Tat die Arbeitnehmerrechte geringer.
Flotte
Anzahl* Flugzeug Plätze 178 (+137 Bestellungen[18]) Boeing 737-800 189 *Stand März 2009
Ryanair besitzt somit ausschließlich Flugzeuge des Modells Boeing 737-800.[19] Dies führt zu einer kostensparenden Effizienz bei Wartung und Betrieb der Flugzeuge. Die Lieferungen der Flugzeuge erfolgen kontinuierlich, daher ist eine genaue Flottenzahl selten lange aktuell; des Weiteren werden, beginnend im Oktober 2007, die ältesten acht Maschinen die Flotte in Richtung Varig verlassen und durch neuere Modelle derselben Bauart ersetzt werden. Die Auslieferung der ersten Boeing 737-800 erfolgte am 19. März 1999.[18] Am 7. März 2006 erhielt Ryanair die 100.[18], am 28. Oktober 2007 ihre 150[18] und am 26. März 2009 ihre 200. Boeing 737-800.[18] Im Zuge der Flottenerneuerung werden neue Maschinen nur noch mit Winglets bestellt und alle älteren nachgerüstet, um Treibstoff zu sparen.
Southwest Airlines besitzt vor Ryanair die größte Boeing 737-Flotte. Diese Gesellschaft setzt jedoch den kleineren Typ -700 und die kleineren Classic-Modelle ein.
Designs der Flugzeuge
Flugzeug Bemerkung/Besonderheit Bild-Link (extern) Boeing 737-800 aktuelles Design [1] Boeing 737-800 altes Design [2] Boeing 737-800 EI-CSC "Cable And Wireless" Entwurf [3] Boeing 737-800 EI-CSF Aufschrift "Dites NON a la Surcharge Kerosene d'Air France" (Sagen Sie NEIN zum Kerosinzuschlag von Air France) bis Februar 2006 [4] Boeing 737-800 EI-CSH Aufschrift "Auf Wiedersehen Lufthansa" bis Frühjahr 2006 [5] Boeing 737-800 EI-CSI Deutschland-Fahnen, Aufschrift "Frankfurt-Hahn" [6] Boeing 737-800 EI-CSV Wappen von Nyköping, Aufschrift "Nyköping www.nykoping.se" [7] Boeing 737-800 EI-CSW Aufschrift "Catalunya Costa Brava Pirineu de Girona" [8] Boeing 737-800 EI-CSZ Italien-Fahne, Aufschrift "Arrivederci Alitalia!" (Auf Wiedersehen Alitalia!) [9] Boeing 737-800 EI-CTB Aufschrift "Say NO to BA fuel levy" (Sag NEIN zum BA Kerosinzuschlag) [10] Boeing 737-800 EI-DAD Aufschrift "Nein zum Lufthansa Kerosinzuschlag" [11] Boeing 737-800 EI-DAE Aufschrift "Catalunya Costa Brava Pirineu de Girona" und "Up Munster" mit einem Rugby-Spieler auf der Flugzeug-Spitze [12] Boeing 737-800 EI-DAF Aufschrift "City of Nyköping" [13] Boeing 737-800 EI-DAJ Aufschrift "Catalunya Costa Brava Pirineu de Girona" [14] Boeing 737-800 EI-DAO Schottland-Fahne, Aufschrift "Pride of Scotland" (Stolz von Schottland) [15] Boeing 737-800 EI-DCD Schottland-Fahne, Aufschrift "Pride of Scotland" (Stolz von Schottland) [16] Boeing 737-800 EI-DCL Dreamliner Entwurf [17] Boeing 737-800 EI-DCP Wappen von Nyköping, Aufschrift "City of Nyköping www.nykoping.se" [18] Boeing 737-800 EI-DLF Aufschrift "bye bye skyeurope" [19] Boeing 737-800 EI-DLG Aufschrift "Żegnamy PLL LOT!" (Leb wohl PLL LOT!) [20] Boeing 737-800 EI-DLM Aufschrift "bye bye Latehansa" [21] Boeing 737-800 EI-DLN Aufschrift "'Bye Bye Baby'" [22] Boeing 737-800 EI-DLO Aufschrift "'Bye Bye EasyJet'" [23] Vorgängerflotte
In der Vergangenheit flog Ryanair mit folgenden Flugzeugtypen:
Flugzeug Jahre Embraer Bandeirante 1985-1989 HS-748 1986-1989 BAC 1-11 1987-1994 ATR-42 1989-1991 Boeing 737-200 1994-2005 Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c ryanair.com Über Ryanair
- ↑ ryanair.com Über Ryanair - Traffic Figures
- ↑ airliners.de Quelle für Passagierzahlen
- ↑ a b Billigflieger: Zehn Airlines im Test. Stiftung Warentest, 26. Februar 2009.: „Bei Ryanair müssen die Passagiere auch die Abfertigung am Flughafen extra bezahlen.“. Abgerufen am 10. März 2009.
- ↑ airlinemeals.net - Ryan Air catering and inflight meal reviews (englisch)
- ↑ theairdb.com Airlines - Ryanair
- ↑ ryanair.com 30-OCT-08 New Trapani Base - Reverse Plans For Forli Base (englisch)
- ↑ ryanair.com 02-APR-09 Ryanair Announces 32nd Base at Pescara (englisch)
- ↑ ryanair.com 19-SEP-06 Und die 17. Ryanair-Basis heißt... Bremen!
- ↑ ryanair.com 30-MAR-07 Start frei für neue Ryanair-Basis in Bremen
- ↑ ryanair.com 06-FEB-07 Ryanair: Airport Düsseldorf (Weeze)* wird 19. Europa-Hub
- ↑ ryanair.com 10-MAY-07 Aller guten Dinge sind - vier Flieger für NRN
- ↑ ryanair.com Reisefragen - Kontakt - Kontakt zum Buchungszentrum
- ↑ a b ryanair.com Reisefragen - Kontakt - Kontakt mit dem Kundenservice
- ↑ eur-lex.europa.eu EG-Richtlinie über den elektronischen Geschäftsverkehr
- ↑ ntv.de − EuGH gibt Ryanair Recht 17. Dezember 2008
- ↑ ver.di-Publik, März 2008: "Ausbeutung über den Wolken", http://publik.verdi.de/2008/ausgabe_03/gewerkschaft/aktuell/seite_5/A0
- ↑ a b c d e jethros.dwsitech.com Fleet Listings - Ryanair - Aircraft In Service
- ↑ jethros.dwsitech.com Fleet Listings - Ryanair
Weblinks
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