- Ryszard Kuklinski
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Ryszard Jerzy Kukliński (* 13. Juni 1930 in Warschau; † 11. Februar 2004 in Tampa, Florida) war ein Oberst der polnischen Armee sowie Agent des CIA (Deckname: Jack Strong).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Familie, Beginn
Kukliński stammte aus einer Arbeiterfamilie mit sozialistischen Traditionen. Sein Vater wurde während des Zweiten Weltkrieges von den Deutschen verhaftet und kam im KZ Sachsenhausen um. Nach dem Krieg ging Ryszard zur Polnischen Volksarmee, wo er zunächst als Stabsoffizier tätig war. Zwischen 1967 und 1968 war er für die Internationale Kommission zur Einhaltung der Dekrete der Indochinakonferenz in Vietnam tätig, wo es vermutlich zur ersten Kontakten mit der CIA kam. 1968 wirkte er an der Vorbereitung der Invasion der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei mit.
Mitarbeit mit Geheimdiensten
Nach der blutigen Niederschlagung der Arbeiterunruhen in Danzig im Dezember 1970 entschied er sich für die Zusammenarbeit mit der CIA. Zwischen 1971 und 1981 übermittelte er ca. 35.000 Seiten streng geheimer Informationen, insbesondere zur Entwicklung neuer sowjetischer Waffen, wie des Panzers T-72 und der Luftabwehrrakete Strela-2 und der Stationierung sowjetischer Einheiten in Polen und der DDR.
Kurz vor Verhängung des Kriegszustandes in Polen am 13. Dezember 1981, von der Kukliński wusste, wurde er mit seiner Familie in die USA ausgeflogen, wo er Militärberater des Pentagons wurde. Drei Jahre später verurteilte ihn ein polnisches Militärgericht in Abwesenheit zum Tode, 1990 - schon im freien Polen - wurde das Urteil auf 25 Jahre Gefängnis reduziert.
Die 1990er Jahre
William Casey, Direktor der CIA, schrieb in einem Brief an Ronald Reagan: Kein anderer Mensch auf der Welt hat in den letzten 40 Jahren dem Kommunismus so geschadet wie dieser Pole.
In den 1990er Jahren entbrannte in Polen ein heftiger Streit um seine Person: Die einen sahen ihn weiterhin als Verräter, die anderen als Nationalhelden.
1995 wurde das Urteil aufgehoben, die Neuauflage des Ermittlungsverfahrens auf Druck der US-Regierung 1997 eingestellt, so dass Kukliński 1998 zum ersten Mal wieder seine Heimat besuchen konnte. Nach seiner offiziellen Rehabilitierung ernannten ihn die Städte Danzig und Krakau zu ihrem Ehrenbürger.
Kukliński starb im Jahre 2004 in den USA an einem Gehirnschlag. Sein Leichnam wurde gemeinsam mit dem seines Sohnes, der ebenso wie der zweite Sohn des Oberst unter ungeklärten Umständen in den USA ums Leben gekommen war, nach Polen überführt und auf dem Warschauer Heldenfriedhof Powązki beigesetzt. Sein Grab wird immer wieder von Unbekannten geschändet.
2008 entstand ein Dokumentarfilm über sein Wirken als Agent mit dem Titel Gry wojenne - War Games.
Personendaten NAME Kuklinski, Ryszard KURZBESCHREIBUNG polnischer Oberst und CIA Spion GEBURTSDATUM 13. Juni 1930 GEBURTSORT Warschau, Polen STERBEDATUM 11. Februar 2004 STERBEORT Tampa, Florida, USA
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