RÜG

RÜG
Wappen Deutschlandkarte
Wappen des Landkreises Rügen Deutschlandkarte, Position des Landkreises Rügen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Verwaltungssitz: Bergen auf Rügen
Fläche: 974 km²
Einwohner: 69.716 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: RÜG
Kreisschlüssel: 13 0 61
Kreisgliederung: 42 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Billrothstraße 5
18528 Bergen auf Rügen
Webpräsenz:
Landrätin: Kerstin Kassner (Die Linke)
Lage des Landkreises Rügen in Mecklenburg-Vorpommern
Karte

Der Landkreis Rügen ist der flächenkleinste sowie, gemessen an der Einwohnerzahl, nach dem Landkreis Müritz der zweitkleinste Landkreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Der Landkreis umfasst die gleichnamige Insel Rügen (95 % des Landkreises) – die größte Insel Deutschlands – in der Ostsee, sowie deren westlich vorgelagerte Inseln Hiddensee, Ummanz und einige kleinere Inseln. Auf dem Festland liegt der Landkreis Nordvorpommern sowie die kreisfreie Stadt Stralsund dem Landkreis Rügen am nächsten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Kreisgebiet 1905

Der Landkreis Rügen entstand 1818 im Zuge der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress und gehörte zum Regierungsbezirk Stralsund in der preußischen Provinz Pommern. Dieser umfasste die meist ländlichen Gebiete der gleichnamigen Insel. Das Landratsamt war in Bergen auf Rügen.

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.

Zum 30. September 1929 fand im Kreis Rügen entsprechend der Entwicklung im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Zum 1. Januar [1939 führte der Kreis Rügen entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.

Der Landkreis Rügen umfasste am 1. Januar 1945:

  • die beiden Städte Bergen/Rügen und Garz/Rügen sowie
  • 60 weitere Gemeinden, von denen drei (Binz, Putbus und Saßnitz) mehr als 2.000 Einwohner besaßen.

Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und wurde Bestandteil der sowjetischen Besatzungszone.

Von 1952, als die Länder aufgelöst wurden, bis 1990 gehörte der Kreis Rügen zum Bezirk Rostock.

Mit der kommunalen Neuordnung 1993 wurde der Landkreis Rügen in seiner früheren Form neu gebildet.

Kommunalverfassung bis 1945

Der Landkreis Rügen gliederte sich in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und – bis zu deren vollständiger Auflösung – in selbstständige Gutsbezirke.

Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden Bergen auf Rügen und Garz auf Rügen führten jetzt die Bezeichnung Stadt.

Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst.

Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung 2002 bis 2007

Der Landkreis Rügen hat in der Zeit von der politischen Wende 1990 bis zum März 2004 fast 15 % seiner Bevölkerung verloren. Diese und die ähnlichen Zahlen anderer Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern lassen Gremien in der Landesregierung immer wieder über eine Zusammenlegung / Neuordnung von Landkreisen sprechen. Die Bevölkerung des Landkreises Rügen hatte sich am 13. Juni 2004 in einem Bürgerentscheid zur Selbständigkeit Rügens mit über 92 % für den Erhalt des Landkreises in seiner jetzigen Form ausgesprochen.

Jahr Einwohner
1990
85.275
1992
82.431
1994
80.466
1996
78.331
1998
76.927
Jahr Einwohner
2000
75.386
2002
73.611
2004
72.663
2006
70.459
2007
69.716


Religion

Im Landkreis Rügen gibt es evangelisch-lutherische Kirchgemeinden, diese gehören zum Kirchenkreis Stralsund der Pommerschen Evangelischen Kirche. Die katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Vorpommern des Erzbistums Berlin. Im Landkreis gibt es drei Gemeinden der Neuapostolischen Kirche, sie gehören zum Bezirk Stralsund in der Gebietskirche Mecklenburg-Vorpommern, die dem Apostelbezirk Norddeutschland untersteht.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehrsanbindung

Die Bundesstraße 96 ist die Hauptader des Straßenverkehrs auf Rügen. Eine zweite Brücke zum Festland wurde 2007, die erste Brücke, der Rügendamm zwischen Stralsund auf dem Festland und Altefähr auf Rügen,1936 fertiggestellt. Die Bahnstrecke von Lietzow bis Stralsund ist zweigleisig und elektrifiziert. Die weiteren Abschnitte nach Sassnitz und Binz sind eingleisig ausgeführt. Flugverkehr mit kleinen Maschinen erfolgt über den Flugplatz Rügen.

Politik

Kreistag

Mandatsverteilung im Kreistag des Landkreises Rügen nach der Wahl 2004

Der Kreistag des Landkreises Rügen besteht aus 47 Abgeordneten. Seit der Wahl vom 13. Juni 2004 setzt er sich wie folgt zusammen:

Partei Sitze
CDU 19
Die Linke 11
FDP 6
BFR 5
SPD 5
Bündnis 90/Die Grünen 1

Der Landkreis (Wahlkreisnummer 61) besteht aus 75 Wahlbezirken mit 62.200 Wahlberechtigten. Zur Wahl gingen 29.878 die 4.068 ungültige und 83.206 gültige Stimmen abgaben. Dies entspricht einer Wahlbeteiligung von rund 48% (alle Daten aus 2004).

Näheres zum Wahlverfahren und zu rechtlichen Bestimmungen: Kreistag (Mecklenburg-Vorpommern)

Wappen

Das Wappen wurde am 18. Januar 1993 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 68 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „Geteilt von Gold über Blau; oben ein rot gekrönter und bewehrter Schwarzer Löwe mit Doppelschweif, der aus dem im unteren Felde befindlichen, aus fünf roten Steinen gebildeten Stufengiebel hervorwächst. Auf dem Schild ruht eine Volkskrone; sie besteht aus einem mit roten Steinen geschmückten goldenen Reifen, der mit fünf ornamentalen Blättern besetzt ist.“

Das Wappen wurde von dem Sagarder Gerhard Koggelmann gestaltet.

Die einzelnen Wappen der Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Rügen.

Flagge

Die Flagge des Landkreises Rügen ist eine Wappenflagge. Sie zeigt zwei gleichbreite Längsstreifen in den Farben Gelb (oben) und Blau (unten). Auf dem oberen Streifen liegt ein rot gekrönter und bewehrter Schwarzer Löwe mit Doppelschweif, welcher aus dem auf dem unteren Streifen liegenden, aus fünf roten Steinen gebildeten Stufengiebel hervorwächst. Die Länge des Flaggentuches verhält sich zur Höhe wie 5:3.

Partnerschaften

Der Landkreis Rügen unterhält Partnerschaften

Städte und Gemeinden

(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2007)

Amtsfreie Gemeinden

Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden und Städten

* Sitz der Amtsverwaltung

  1. Bergen auf Rügen, Stadt * (14.328)
  2. Buschvitz (249)
  3. Garz/Rügen, Stadt (2.509)
  4. Gustow (642)
  5. Lietzow (292)
  6. Parchtitz (818)
  7. Patzig (512)
  8. Poseritz (1.127)
  9. Ralswiek (274)
  10. Rappin (348)
  11. Sehlen (966)
  12. Thesenvitz (403)
  1. Baabe * (892)
  2. Gager (415)
  3. Göhren (1.291)
  4. Lancken-Granitz (400)
  5. Middelhagen (581)
  6. Sellin (2.341)
  7. Thiessow (442)
  8. Zirkow (708)
  1. Altenkirchen (1.038)
  2. Breege (786)
  3. Dranske (1.286)
  4. Glowe (1.044)
  5. Lohme (537)
  6. Putgarten (277)
  7. Sagard * (2.682)
  8. Wiek (1.213)
  1. Altefähr (1.265)
  2. Dreschvitz (817)
  3. Gingst (1.414)
  4. Insel Hiddensee (1.075)
  5. Kluis (429)
  6. Neuenkirchen (350)
  7. Rambin (1.030)
  8. Samtens * (2.060)
  9. Schaprode (537)
  10. Trent (819)
  11. Ummanz (661)

Gebietsänderungen

In den Jahren seit 1993 fanden im Gebiet des Landkreises Rügen wie im gesamten Land Mecklenburg-Vorpommern umfangreiche Gebietsänderungen statt.

Aus den ursprünglich 7 Ämtern wurden nach Abschluss der Gebietsreform am 1. Januar 2005 4 Ämter. Die Stadt Bergen auf Rügen und die Gemeinde Insel Hiddensee verloren ihre Amtsfreiheit. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 45 auf 42.

Ämterfusionen

Eingemeindungen

  • Auflösung der Gemeinde Groß Schoritz - Eingemeindung nach Garz/Rügen (1. Januar 2001)
  • Auflösung der Gemeinde Karnitz - Eingemeindung nach Garz/Rügen (1. Januar 2004)
  • Auflösung der Gemeinde Zudar - Eingemeindung nach Garz/Rügen (13. Juni 2004)

Namensänderungen

Weblinks


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