- Rätia Energie
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Rätia Energie AG Unternehmensform Aktiengesellschaft ISIN CH0016405836 Gründung 2000 (Fusion) Unternehmenssitz Brusio, Schweiz Unternehmensleitung Kurt Bobst
(CEO)
Luzi Bärtsch
(VR-Präsident)Mitarbeiter 530 (31. Dezember 2007) Umsatz 1,863 Mrd. CHF (2007) Branche Stromversorgung Website Die Rätia Energie AG (RE) mit Sitz in Brusio ist eine Produzentin und Verteilerin von elektrischer Energie im Schweizer Kanton Graubünden.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die RE entstand im Jahr 2000 aus dem Zusammenschluss der 1904 gegründeten Kraftwerke Brusio AG (Forze Motrici Brusio SA, Poschiavo), der AG Bündner Kraftwerke (Klosters) und der Rhätische Werke für Elektrizität AG (Thusis). Seit 2004 gehört auch die aurax ag (früher Elektrizitätswerk Bündner Oberland/Ovra electrica Sursilvana, Ilanz) zur RE-Gruppe.
Unternehmensstruktur und Kennzahlen
Aktionäre des Unternehmens sind:
- Kanton Graubünden 46 %
- Aare-Tessin AG für Elektrizität (Atel) 24,6 %
- Elektrizitäts-Gesellschaft Laufenburg AG 21,4 %
- Streubesitz 8 %
Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 530 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2007 bei einem Energieabsatz von 16'141 GWh einen Umsatz von 1,863 Milliarden Schweizer Franken. Rätia Energie ist an der Schweizer Börse SWX Swiss Exchange kotiert.
Anlagen
Kraftwerke
Im Puschlav
Im Prättigau
- Wasserkraftwerke Küblis und Klosters
Im Engadin
- Wasserkraftwerke Silvaplana, Morteratsch und Madulain im Oberengadin
- mehrere kleinere Wasserkraftwerke im Unterengadin
- Biogaskraftwerk Zernez
- Photovoltaikanlage Ludains in St. Moritz
Anlagen der aurax in der Surselva
- Wasserkraftwerke Ladral, Lunschania und Trun
- Beteiligung an den Kraftwerken Ferrera und Frisal
Anlagen in Italien (Mehrheitsbeteiligungen)
- Windkraftwerkpark Corleto Perticara, Inbetriebnahme 2004
- Gas-Kombikraftwerk Teverola, Inbetriebnahme 2006, Leistung 500 MW
- In Kalabrien ist der Bau eines Kohlekraftwerks geplant. Das Kraftwerk soll laut Unternehmensangaben nach neuster Technologie realisiert werden und gegenüber herkömmlichen Anlagen einen deutlich geringeren Kohleverbrauch und damit tiefere CO2-Emissionen bringen. Neben Kohle soll in der Anlage auch Biomasse aus lokaler Produktion verarbeitet werden können. Der Einsatz von Kohle als Energielieferant wurde verschiedentlich kritisiert.[1]
Versorgungsnetz
Die Kraftwerke Brusio (KWB) nahmen beim Ausbau des Hochspannungsnetzes eine Pionierrolle ein. Zusammen mit dem Kraftwerk Campocologno wurde 1907 eine Fernleitung in die Lombardei in Betrieb genommen. 1908 folgte die 23 kV-Leitung über den Berninapass, die erste Fernleitung über einen Hochgebirgspass. Sie diente zur Versorgung des Oberengadins, der Gleichrichterstationen der Berninabahn und später auch des Umformers Bever der Rhätischen Bahn.
1948 errichteten die KWB ihre erste 150 kV-Leitung über Bernina- und Julierpass. Die Albulaleitung (220 kV) brachte 1970 den Anschluss ans europäische Verbundnetz. Seit 2005 ist die neue Berninaleitung mit 380 kV in Betrieb, die leistungsfähigste Verbindung zwischen der Schweiz und Italien.
Die RE ist an mehreren internationalen Strombörsen aktiv. Im Jahr 2005 waren rund 88 % des Energieumsatzes eingekauft, nur etwa 350 GWh stammten aus eigener Produktion und 850 GWh aus Beteiligungen. Der Energieabsatz verteilte sich zu ungefähr 20 % auf die Schweiz, 45 % Italien, 30 % Deutschland. In den Regionen Engadin, Puschlav, Prättigau, Bündner Rheintal, Surselva versorgt die RE etwa 75'000 Kunden direkt oder über lokale Wiederverkäufer. Der Vertrieb in Italien erfolgt über das Tochterunternehmen Dynameeting.
ÖkoStrompfad
Der 2002 eröffnete Lehrpfad zwischen den Stationen Ospizio Bernina und Cavaglia der Berninabahn informiert auf 12 Tafeln über die umweltfreundliche Erzeugung elektrischer Energie.
Weblinks
Einzelnachweise
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