- Rüblanden
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Nürnberger Land Höhe: 336 m ü. NN Fläche: 10,01 km² Einwohner: 2037 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 203 Einwohner je km² Postleitzahl: 91242 Vorwahl: 09123 Kfz-Kennzeichen: LAU Gemeindeschlüssel: 09 5 74 146 Gemeindegliederung: 3 Gemeindeteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Dorfplatz 3
91242 OttensoosWebpräsenz: Erster Bürgermeister: Klaus Falk (CSU) Ottensoos Ottensoos ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Neunkirchen am Sand, Reichenschwand, Henfenfeld, Engelthal, Röthenbach an der Pegnitz
Gemeindeteile
- Ottensoos (fränk.: Ouernsous)
- Rüblanden (fränk.: Rulandn)
Geschichte
Seine erste Erwähnung findet sich in einer Urkunde aus dem Jahre 903 von König Ludwig dem Kind, der Ottensoos, zusammen mit Sendelbach und einem nicht näher überlieferten Teorinhova dem Regensburger Kloster St. Emmeram schenkte. Doch war der über dem Südufer der Pegnitz liegende Ort bereits früher besiedelt, wie neuere Funde belegen.
Im 11. Jahrhundert erhielt der Ort mit der Weihe des Altars der Kirche St. Veit durch Bischof Gundekar II. von Eichstätt (1057-1075) eine wichtigere Funktion. Zunächst noch eine Filiale von Offenhausen, wurde St. Veit im 14. Jahrhundert zur Pfarrei. Ende des 15. Jahrhunderts wurde an den älteren Chorturm eine spätmittelalterliche Hallenkirche mit drei Schiffen angefügt. 1507 folgte noch ein viertes Schiff. Die Kirche wurde zu einer Kirchenburg mit einem teilweise doppelten Mauerring ausgebaut und ist bis heute Ortsmittelpunkt mit einem befestigten Friedhof.
Religion
Ottensoos war bis Kriegsende überwiegend evangelisch geprägt und hatte nur wenige katholische Einwohner. Die jüdische Gemeinde war zeitweise sehr stark, nahm jedoch im Zuge der Emanzipation der Juden ab, bis im November 1938 nach der "Reichspogromnacht" die letzten Juden nach Nürnberg verschleppt wurden.
Christliche Gemeinden
Die religiöse Geschichte in Ottensoos war durch die (Kirchen-)Politik bestimmt; in kirchlichen Dingen von der Reichsstadt Nürnberg bestimmt, wechselte es mit diesem 1525 im Zuge der Reformation zum evangelischen Glauben.
In Ottensoos gibt heute es zwei Kirchenbauten:
- St.-Veit-Kirche (ursprünglich katholisch, seit der Reformation evangelisch). Erwähnenswert ist noch, dass die St.-Veit-Kirche eine Wehrkirche war.
- St. Johannes der Täufer (katholisch), eine Filialkirche der katholischen Pfarrgemeinde Neunkirchen am Sand, 1963-65 erbaut.
Jüdische Gemeinde
Spätestens seit dem Ende des 15. Jahrhunderts entstand eine jüdische Gemeinde, die bis 1938/39 bestand und zeitweise bis zu einem Drittel der Einwohner stellte. Viele jüdische Familien führten in der Folge den Namen „Ottensooser“, der sich heute noch in aller Welt findet.
Eine Synagoge und ein Schulhaus wurden bei einem Brand 1871 vernichtet. Danach wurden eine neue Synagoge und ein neues Schulhaus für den Religionsunterricht mit einer Lehrerwohnung und einer Mikwe errichtet. Während der Novemberpogrome 1938 wurde das Gebäude der Synagoge teilweise zerstört und die Inneneinrichtung völlig vernichtet. Die Ritualien sind seitdem verschollen. Mit der darauf folgenden Deportation der letzten Ottensooser Juden erlosch die jüdische Gemeinde. Das Synagogengebäude (Dorfplatz 5), das der Gemeinde Ottensoos gehört, wurde inzwischen renoviert und mit einer Hinweistafel versehen. Ebenso existiert heute noch ein Schächterhaus (Wiesenweg 1), das im privaten Besitz ist und als Wohnhaus genutzt wird.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Der Ort Ottensoos liegt südlich der Bundesstraße 14, auf der man nach zwei Kilometern die Autobahn A9 (München-Berlin) erreicht.
- Vom Bahnhof Ottensoos aus verkehren stündlich Nahverkehrszüge in Richtung Lauf an der Pegnitz, von dort besteht Anschluss an die S-Bahn nach Nürnberg. Stündlich verkehren auch Nahverkehrszüge nach Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg, dort besteht Anschluss an den Regionalexpress nach Weiden in der Oberpfalz und nach Schwandorf.
Gewerbegebiet
Nördlich der Bundesstraße 14 hat sich in den letzten Jahren das Gewerbegebiet Bräunleinsberg entwickelt, das den Aufschwung der Gemeinde stark beeinflusst hat. Es ist aber so weit von der Wohnbebauung entfernt, dass es die Wohnqualität nicht beeinträchtigt.
Literatur
Martin Schieber: Ottensoos. Ein Streifzug durch elf Jahrhunderte Geschichte, Nürnberg 2003.
Weblinks
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