- Ottensoos
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Wappen Deutschlandkarte 49.50980811.340831336Koordinaten: 49° 31′ N, 11° 20′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Mittelfranken Landkreis: Nürnberger Land Höhe: 336 m ü. NN Fläche: 10,01 km² Einwohner: 2.062 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 206 Einwohner je km² Postleitzahl: 91242 Vorwahl: 09123 Kfz-Kennzeichen: LAU Gemeindeschlüssel: 09 5 74 146 Gemeindegliederung: 3 Gemeindeteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Dorfplatz 3
91242 OttensoosWebpräsenz: Erster Bürgermeister: Klaus Falk (CSU) Lage der Gemeinde Ottensoos im Landkreis Nürnberger Land Ottensoos ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Neunkirchen am Sand, Reichenschwand, Henfenfeld, Engelthal, Leinburg und Lauf an der Pegnitz.
Geografische Lage
Ottensoos liegt am Eingang zur Hersbrucker Schweiz, zwischen den Städten Lauf an der Pegnitz im Westen und Hersbruck im Osten, im hier weiten Tal der Pegnitz.
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Ottensoos hat drei amtlich benannte Ortsteile[2]:
- Bräunleinsberg
- Ottensoos (fränkisch: Ouernsous)
- Rüblanden (fränkisch: Rollandn)
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde der Ort in einer Urkunde aus dem Jahre 903 von König Ludwig dem Kind, der Ottensoos, zusammen mit Sendelbach und einem nicht näher überlieferten Teorinhova dem Regensburger Kloster St. Emmeram schenkte. Doch war der über dem Südufer der Pegnitz liegende Ort bereits früher besiedelt, wie neuere Funde belegen.
Im 11. Jahrhundert erhielt der Ort mit der Weihe des Altars der Kirche St. Veit durch Bischof Gundekar II. von Eichstätt (1057-1075) eine wichtigere Funktion. Zunächst noch eine Filiale von Offenhausen, wurde St. Veit im 14. Jahrhundert zur Pfarrei. Ende des 15. Jahrhunderts wurde an den älteren Chorturm eine spätmittelalterliche Hallenkirche mit drei Schiffen angefügt. 1507 folgte noch ein viertes Schiff. Die Kirche wurde zu einer Kirchenburg mit einem teilweise doppelten Mauerring ausgebaut und ist Ortsmittelpunkt mit einem befestigten Friedhof.
Religion
Ottensoos war bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs überwiegend evangelisch geprägt und hatte nur wenige katholische Einwohner. Die jüdische Gemeinde war zeitweise sehr stark, nahm jedoch im Zuge der Emanzipation der Juden ab, bis im November 1938 nach der Reichspogromnacht die letzten Juden nach Nürnberg verschleppt wurden.
Christliche Gemeinden
Die religiöse Geschichte in Ottensoos war durch die (Kirchen-)Politik bestimmt; in kirchlichen Dingen von der Reichsstadt Nürnberg bestimmt, wechselte es mit dieser 1525 im Zuge der Reformation zum evangelischen Bekenntnis.
In Ottensoos gibt es zwei Kirchenbauten:
- Die ehemalige Wehrkirche St. Veit war (ursprünglich katholisch und ist seit der Reformation evangelisch).
- St. Johannes der Täufer (katholisch), eine Filialkirche der katholischen Pfarrgemeinde Neunkirchen am Sand, 1963-65 erbaut.
Jüdische Gemeinde
Spätestens Ende des 15. Jahrhunderts war eine jüdische Gemeinde entstanden, die bis 1938/39 bestand und zeitweise bis zu einem Drittel der Einwohner umfasste. Viele jüdische Familien führten den Namen Ottensooser, der sich noch in aller Welt zu finden ist.
Eine Synagoge und ein Schulhaus wurden bei einem Brand 1871 vernichtet. Danach wurden eine neue Synagoge und ein neues Schulhaus für den Religionsunterricht mit einer Lehrerwohnung und einer Mikwe errichtet. Während der Novemberpogrome 1938 wurde das Gebäude der Synagoge teilweise zerstört und die Inneneinrichtung völlig vernichtet. Die Ritualien sind seitdem verschollen. Mit der Deportation der letzten Ottensooser Juden erlosch die jüdische Gemeinde. Das Synagogengebäude (Dorfplatz 5), das der Gemeinde Ottensoos gehört, wurde renoviert und mit einer Hinweistafel versehen. Das ehemalige Schächterhaus (Wiesenweg 1) ist in privatem Besitz und wird als Wohnhaus genutzt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Der Ort Ottensoos liegt südlich der Bundesstraße 14, auf der man nach zwei Kilometern die Autobahn A9 (München-Berlin) erreicht.
- Der Haltepunkt Ottensoos liegt an der Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf. Seit dem 12. Dezember 2010 ist er Bestandteil des S-Bahnnetzes Nürnberg (Linie S1), Streckenast Nürnberg-Röthenbach-Lauf-Hersbruck-Hartmannshof mit stündlich zwei S-Bahn-Zügen in jede Richtung. In den Hauptverkehrszeiten verstärken zusätzliche S-Bahnen den Fahrplan. Vorher verkehrten hier Regionalbahnen, vorwiegend zwischen Lauf und Hartmannshof. In Hartmannshof besteht Anschluss an den Regionalexpress nach Weiden in der Oberpfalz und nach Schwandorf.
- Das 150 Jahre alte Bahnhofs-Empfangsgebäude, um das sich damals nach seiner Erstellung ein neues Ortsviertel entwickelte, wird derzeit (2009) als Kulturbahnhof ausgebaut, in dem zukünftig Ausstellungen stattfinden sollen.
Gewerbegebiet
Nördlich der Bundesstraße 14 hat sich in den letzten Jahren das Gewerbegebiet Bräunleinsberg entwickelt, das den Aufschwung der Gemeinde stark beeinflusst hat. Es ist aber so weit von der Wohnbebauung entfernt, dass es die Wohnqualität nicht beeinträchtigt.
Literatur
- Martin Schieber: Ottensoos. Ein Streifzug durch elf Jahrhunderte Geschichte, Nürnberg 2003.
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111028/000009&attr=OBJ&val=1432
Weblinks
Commons: Ottensoos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizieller Internetauftritt der Gemeinde Ottensoos
- Ottensoos: Wappengeschichte vom HdBG
- Ottensoos: Amtliche Statistik des LStDV
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