- Rübsenöl
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Rapsöl Rohstoffpflanze(n) Raps (Brassica napus)
Farbe hellgelb bis grünlich
Inhaltsstoffe Ölsäure 51-70%[1] Linolsäure 15-30%[1] Linolensäure 5-14%[1] Σ gesättigte Fettsäuren 6% Σ einfach ungesättigte Fettsäuren 66% Σ mehrfach ungesättigte Fettsäuren 27% Eigenschaften Dichte 0,92 kg/l bei 15°C[2] Viskosität 72,3 mm2/s[2] Oxidationsstabilität 3,0 - 5,5 h kalt gepresst
7,0 - 8,5 h raffiniert[3]Rauchpunkt 130 - 190°C kalt gepresst[3] Flammpunkt 317 °C[2] Jodzahl 94 - 113[2] Brennwert 37,6 MJ/kg[2] Cetanzahl 40[2] Herstellung & Verbrauch Produktion weltweit 18,4 Mio. t (2007/08)[4] Wichtigste Produktionsländer EU, China, Kanada, Indien Verbrauch weltweit 18,9 Mio. t (2007/08)[4] Verwendung Ernährung, Futtermittel, Biokraftstoffe, Oleochemie Rapsöl (auch Rüböl, Rübsenöl, Kolzaöl, Kohlsaatöl) ist ein pflanzliches Öl und wird aus den Samen von Raps (Brassica napus) gewonnen.
Inhaltsverzeichnis
Zusammensetzung
Die Samen dieser Zuchtpflanzen zeichnen sich durch einen im Vergleich zur Wildpflanze sehr niedrigen Gehalt an Erucasäure (0,5 bis 1,5 %) und Bitterstoffen (Glucosinolate) aus. Hierdurch wurde das Rapsöl für Mensch und Tier überhaupt erst genießbar. Zuchterfolge um 1973 brachten Pflanzen mit sehr niedrigem Gehalt an unbekömmlicher Erucasäure, der sog. Null-Raps. Dieser Vorläufer des heutigen, noch weiter verbesserten Doppelnull-Raps (nur noch ca. 0,1% Säure und geringer Bitterstoffgehalt) ermöglichte die Nutzung von Rapsöl als Lebensmittel, so dass seither die Nachfrage stetig ansteigt. In Deutschland wird fast ausschließlich Winterraps für die Speiseölerzeugung angebaut. Der Ölgehalt des Rapssamens liegt zwischen 40 und 50 Prozent. Die Ernteerträge für Raps liegen in Deutschland je nach Standort zwischen 3000 und 4000 kg/ha; dem entspräche also eine Ausbeute an Pflanzenöl von über 0,8 - 1,5 t je Hektar. Das Doppelnull-Rapsöl besitzt eine bessere Fettsäurezusammensetzung als das gesundheitlich ebenfalls sehr wertvolle Olivenöl: Es zeichnet sich durch einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren, insbesondere der Ölsäure, aus. In 100 Gramm Rapsöl sind 6 Gramm gesättigte Fettsäuren, 66 Gramm einfach ungesättigte Fettsäuren und 27 Gramm mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Der Anteil der mehrfach ungesättigten Fettsäuren setzt sich u.a. aus 18 Gramm Omega-6-Fettsäure (Linolsäure) und 9 Gramm Omega-3-Fettsäure (Linolensäure) zusammen. Der Anteil an essentiellen Fettsäuren, insbesondere der Alpha-Linolensäure, ist sogar noch um ein Mehrfaches höher als beim Olivenöl. Daneben enthält Rapsöl viel Vitamin E und Karotinoide, die beide vor Krebs schützen sollen.
Kaltgepresstes Rapsöl weist einen weitaus höheren Anteil an Vitaminen und Karotinoiden auf als raffiniertes Rapsöl. Kaltgepresstes Rapsöl ist jedoch nicht hocherhitzbar, da ansonsten Stoffe entstehen, die im Verdacht stehen die Krebsentstehung zu fördern. Raffinierte Öle, die von vielen als geschmacklich weniger ansprechend empfunden werden, können dagegen gefahrlos sehr hoch erhitzt werden.
Erzeugung
Rapsöl wird in Ölmühlen durch Pressung oder Extraktion der Rapssaat gewonnen. Hierbei kommen folgende Verfahren zur Anwendung:
- Heißpressung/ Raffinantion in zentralen Ölmühlen
- Kaltpressung in dezentralen Ölmühlen
Die Ölausbeute beträgt etwa ein Drittel der Saat, die verbleibende Rapssaatmasse (die Koppelprodukte Rapskuchen, Rapsexpeller oder Rapsextraktionsschrot) geht meist in die Tierfütterung[5].
Verwendung
Rapsöl wird in erster Linie als Speiseöl und zur Herstellung von Speisefetten (Margarine) verwandt. Ab dem Jahrtausendwechsel nimmt die Bedeutung von Rapsöl als Bioenergieträger wieder zu. Genutzt wird Rapsöl hier als Biokraftstoff (Pflanzenölkraftstoff in Reinform, Biodiesel, BtL-Kraftstoff (in Entwicklung befindlich)).
Weiter Anwendungen für Rapsöl sind:
- Lacke und Farben,
- Lösungsmittel,
- Tenside und Weichmacher,
- Kosmetika,
- Linoleum,
- Futtermittel
- biologisch abbaubare Öle und Schmierstoffe,
- Pflanzenschutzmittel
Rapskernöl
Rapskernöl: Im Unterschied zur herkömmlichen Gewinnung von Rapsöl werden vor der Pressung die schwarzen Schalen der Rapssaat entfernt und so ausschließlich die gelben Kerne verarbeitet. Durch die Schälung wird verhindert, dass Bitteraromen aus der Schale der Saat in das Öl gelangen.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Deutsche Gesellschaft für Fettwissenschaft: Fettsäurezusammensetzung wichtiger pflanzlicher und tierischer Speisefette und -öle
- ↑ a b c d e f FNR: Biokraftstoffe Basisdaten Deutschland. Oktober 2008. (pdf)
- ↑ a b Bertrand Matthäus: Welches Fett und Öl zu welchem Zweck? Merkmale und Spezifikationen von Ölen und Fetten. (PDF)
- ↑ a b Graser, S.; Jack, N.; Pantoulier, S. (Hrsg.): Agrarmärkte 2007. Schriftenreihe der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft 4/2008, S. 83-85
- ↑ http://www.mr.or.at/geschaeftsstellen/mining/01973d93b21096501
Weblinks
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