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Barbara Rütting (* 21. November 1927 als Waltraud Goltz in Wietstock bei Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin, Autorin, Gesundheitsberaterin und Tierschützerin. 2003 und 2008 wurde sie über die oberbayerische Bezirksliste für die Grüne Partei in den Bayerischen Landtag gewählt und hielt 2003[1] und 2008[2] als Alterspräsidentin die Eröffnungsrede.
Barbara Rütting hat wie angekündigt am 2. April 2009 ihr Landtagsmandat aus gesundheitlichen Gründen zurückgegeben.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Barbara Rüttings Eltern Johanna und Richard Goltz waren Lehrer. Nach Kriegsende ging sie nach Dänemark und arbeitete dort als Dienstmädchen, dann in einer dänischen Bibliothek und anschließend als Fremdsprachenkorrespondentin in Kopenhagen.
1946 war sie in Scheinehe mit Hans Rütting verheiratet. 1955 heiratete sie Heinrich Graf von Einsiedel. Danach lebte sie von 1969 bis 1988 mit dem Regisseur und Theaterintendanten Lutz Hochstraate; bis 1980 lebten die beiden auf einem Bauernhof in Sommerholz, einem Ortsteil von Neumarkt am Wallersee.
1952 debütierte Barbara Rütting als Schauspielerin in Theater und Film und erhielt den Bundesfilmpreis als beste Nachwuchsschauspielerin. Bis 1982 spielte sie Hauptrollen in insgesamt 45 Filmen, darunter im Antikriegsfilm Die letzte Brücke sowie in Canaris, Die Geierwally und Stadt ohne Mitleid. In der Fernsehserie „Die Kramer“ (1969) spielte Barbara Rütting die Titelrolle, eine Gymnasiallehrerin.
1970 erschien ihr erster Roman „Diese maßlose Zärtlichkeit“, auf den bis heute zahlreiche Ratgeber, Koch- und Kinderbücher gefolgt sind.
In den 1980er-Jahren beendete Barbara Rütting ihre Schauspielkarriere und konzentrierte sich auf ihr politisches Engagement für Umwelt-, Tier- und Menschenrechte. Sie machte 1983 Schlagzeilen bei Aktionen gegen Tierversuche beim Pharmakonzern Schering, und 1984 wurde sie bei den Mutlanger Friedenstagen gegen die Stationierung von Pershing II-Raketen in Gewahrsam genommen. In Bulgarien am Schwarzen Meer und in einer russischen Klinik für strahlengeschädigte Kinder führte sie Vollwertkochkurse durch und organisierte Hilfsprojekte. Barbara Rüttings langjährige Erfahrung mit Vollwerternährung ist auch die Basis eines nach ihr benannten, mit Kümmel, Fenchel und Koriander gewürzten Bio-Vollkornbrots.
Barbara Rütting hat Osho (alias Bhagwan) als „den größten Therapeuten des Jahrhunderts“ bezeichnet und praktiziert verschiedene von ihm entwickelte Meditationstechniken.[3]
Bibliographie
- 1976 Mein Kochbuch – naturgesunde Köstlichkeiten aus aller Welt
- 1979 Ach du grüner Kater (Kinderbuch)
- 1979 Koch- und Spielbuch für Kinder („Silberne Feder“ des Ärztinnenbundes)
- 1985 Mein neues Kochbuch
- 1988 Mein Gesundheitsbuch
- 1991 Lieblingsmenüs aus meiner Vollwertküche
- 1993 Träumen allein genügt nicht (ein Öko-Tagebuch)
- 1997 Grüne Rezepte für den blauen Planeten
- Essen wir uns gesund. 30 Jahre unterwegs in Sachen Vollwerternährung. ISBN 3776622938
- Lachen wir uns gesund. Anleitungen zum Glücklichsein. 3-7766-2236-9
- Bleiben wir schön gesund. ISBN 3776622105
- Koch- und Spielbuch für Kinder vorgestellt von dem Kater Fettucini, ISBN 3872875094
- Ach du grüner Kater (Hörbuch) ISBN 3936837317
- Mein neues Kochbuch. Schlemmereien aus der Vollwertküche. ISBN 3442137608
- ...und dennoch. Erfahrungen eines Lebens. Herbig Verlag, München 2004
- 2007 Ich bin alt und das ist gut so ISBN 3485011142
Filmographie
- 1952: Die Spur führt nach Berlin (International Counterfeiters), mit Kurt Meisel
- 1952: Postlagernd Turteltaube
- 1953: Christina
- 1954: Das zweite Leben (Double Destin), mit Bernhard Wicki, Gert Froebe
- 1954: Heideschulmeister Uwe Karsten (Eternal Love)
- 1954: Canaris (Canaris: Master Spy)
- 1954: Die letzte Brücke (The Last Bridge), mit Maria Schell, Bernhard Wicki
- 1955: Mädchen ohne Grenzen
- 1955: Spionage, Regie: Franz Antel, mit Ewald Balser, Gerhard Riedmann, Oskar Werner, Marte Harell, Hannelore Bollmann, Rudolf Forster, Attila Hörbiger, Erik Frey, Heinz Moog, Kurt Jaggberg
- 1956: Die Geierwally
- 1957: Liebe, wie die Frau sie wünscht
- 1957: Ich war ihm hörig, mit Lina Carstens, Corny Collins, Siegfried Lowitz
- 1957: Alle Sünden dieser Erde (All the Sins of the Earth)
- 1957: Rot ist die Liebe
- 1957: Die Freundin meines Mannes, mit Corny Collins, Peter Kraus
- 1958: Zeit zu lieben und Zeit zu sterben (Will O' The Wisp), mit Liselotte Pulver
- 1958: Frauensee, mit Bernhard Wicki, Dietmar Schönherr, Raoul Retzer
- 1958: Herz ohne Gnade, mit Hansjörg Felmy, Werner Hinz, Hans Nielsen, Margarete Haagen, Corny Collins, Günter Pfitzmann
- 1958: Schwarzer Stern in weißer Nacht (Un homme se penche sur son passé)
- 1958: Kinder der Berge, mit Maximilian Schell
- 1959: Arzt ohne Gewissen – Regie: Falk Harnack, mit Ewald Balser, Wolfgang Preiss
- 1961: Stadt ohne Mitleid (Town Without Pity), mit Kirk Douglas, Christine Kaufmann
- 1961: Der Strafverteidiger (TV)
- 1961: Die Sendung der Lysistrata, Regie: Fritz Kortner, mit Romy Schneider, Ruth Maria Kubitschek
- 1961: Die Schatten werden länger (Defiant Daughters, The Shadows Grow Longer)
- 1962: Frauenarzt Dr. Sibelius, mit Lex Barker, Senta Berger, Loni Heuser, Rudolf Platte
- 1963: Und der Amazonas schweigt (River of Evil)
- 1963: Liebe will gelernt sein, mit Martin Held, Götz George, Loni von Friedl, Grit Böttcher
- 1963: Der Zinker, mit Heinz Drache, Günter Pfitzmann, Agnes Windeck, Eddi Arent, Jan Hendriks, Klaus Kinski
- 1964: Das Phantom von Soho (The Phantom of Soho)
- 1965: Neues vom Hexer, mit Klaus Kinski
- 1965: Geheimaktion Crossbow (Operation Crossbow), mit Sophia Loren, George Peppard, Lilli Palmer
- 1967: Tamara, mit Hans Peter Hallwachs
- 1969: Die Kramer (TV-Serie)
- 1972: Der Todesrächer von Soho
- 1980: Der Alte: Der Neue (Fernsehserie)
- 1980: Der Alte: Das letzte Wort hat die Tote (Fernsehserie)
- 1981: Derrick: Prozente (Fernsehserie)
- 2000: „Rosamunde Pilcher – Im Licht des Feuers“
Einzelnachweise
- ↑ Bayerischer Landtag, Ansprache der Alterspräsidentin Barbara Rütting am Montag, 6. Oktober 2003
- ↑ ddp Deutscher Depeschendienst GmbH: Rütting fordert «mehr Mut zum Miteinander» im bayerischen Landtag, vom 20.10.2008, Abgerufen am 20.10.2008
- ↑ Interview auf Barbara Rüttings Webseite
Weblinks
- Barbara Rüttings Homepage
- Literatur von und über Barbara Rütting im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Barbara Rütting in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- B. Rüttting mit 4 Standbildern
- Abgeordnetenportrait bei der Grünen Landtagsfraktion in Bayern
Personendaten NAME Rütting, Barbara KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin und Politikerin GEBURTSDATUM 21. November 1927 GEBURTSORT Wietstock bei Berlin
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