S-23

S-23
S-23-Geschütz

Die S-23 ist eine schwere russische Kanone.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Obwohl sich bereits im Zweiten Weltkrieg zeigte, dass Kraftzugartillerie obsolet wurden und Selbstfahrlafetten wie Sexton, Hummel oder Priest die Zukunft sein würden, entschieden sich die sowjetischen Militärs zum Bau der S-23. Westliche Experten glaubten lange Zeit, es handele sich um eine weitreichende 203 mm-Kanone. Als die Israelis jedoch einige Exemplare erbeuteten, wurde festgestellt, dass es sich um ein 180 mm-Geschütz handelte. Da 180 mm das Standardkaliber der sowjetischen Marine ist, musste angenommen werden, dass es sich um ein modifiziertes Marinegeschütz handelte.

Technik

Die S-23 ist eine äußerst massive Waffe. Die Räder der Lafette sind doppelt ausgelegt. Spreizholme und ein komplizierter Rohrrücklaufmechanismus bremsen die auftretenden Kräfte beim Abschuss. Die Mündungsbremse tut ihr Übriges. Sie ähnelt einem Pfefferstreuer.

Zum Transport dienen schwere Kettenfahrzeuge, wie etwa der MT-LB. Das Rohr muss beim Transport fast bis zum Ende der Spreizholme gezogen werden.

Verschossen werden hauptsächlich hochexplosive Splitter-/Sprenggeschosse. Daneben kann aber auch ein hartzielbrechendes Geschoss sowie Atomgranaten mit 0,2 kt-Sprengkopf verschossen werden. Mit reichweitengesteigerter Munition sind Höchstschussweiten von bis zu 44 km erreichbar.

Im Einsatz

S-23 wird auf Divisions- und Korpsebene eingesetzt. Die hohe Reichweite bietet den Vorteil, dass die Waffe dort postiert werden kann, wo gegnerische Abwehrwaffen nicht zurückschlagen können. Aus diesem Grund wurde auch auf ein Schutzschild verzichtet. Zudem braucht die S-23 sehr lange, bis es durch die 16-köpfige Bedienmannschaft feuerbereit gemacht werden kann. Theoretisch ist eine Schussfolge von einem Schuss pro Minute möglich. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass nur ein Schuss in zwei Minuten abgegeben werden kann. Hauptursache ist hierbei das enorme Gewicht der Projektile von etwa 84 kg.

Exporte

S-23 wurde nach Syrien, Ägypten, Indien und in den Irak geliefert.

Technische Daten

  • Kaliber: 180 mm
  • Gewicht: 21.450 kg
  • Bedienung: 16 Mann
  • Mündungsgeschwindigkeit: 790 m/sek
  • Höchstschussweite: 43.700 m (mit reichweitengesteigerter Munition)

Literatur

  • Moderne Gefechtswaffen, Stocker-Schmid Verlags AG, Dietikon, Schweiz, 1998, ISBN 3-7276-7092-4

Siehe auch


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