S-Panzer

S-Panzer
Stridsvagn 103 C

Der Stridsvagn 103 oder KPz S ist ein schwedischer Panzer.

Es ist heute der einzige Kampfpanzer in Kasemattbauweise, zudem ist er mit einer kombinierten Antriebsanlage, bestehend aus einem Rolls-Royce-Dieselmotor mit 240 PS/177 KW und einer zuschaltbaren Boeing-Gasturbine mit 490 PS/360 KW ausgestattet. Die 105-mm-L/62-Kanone von Bofors ist starr eingebaut und ist mit einem Ladeautomaten mit 50 Granaten versehen.

Das Fahrwerk verfügt über eine hydropneumatische Federung. Die Kanone wird durch Drehen des Panzers nach der Seite und mittels Federbetätigung in der Höhe gerichtet. Infolgedessen ist der KPz S, ähnlich wie andere Kampfpanzern, nur mit laufendem Motor gefechtsbereit.

Die Kasemattenbauweise bedingte eine extreme Lösung beim Laufwerk – sehr kurze Kettenauflage und sehr breite Ketten, um einen akzeptablen spezifischen Bodendruck zu erreichen. Die Besatzung besteht aus drei Mann, wobei einer im Notfall die Kanone allein einsetzen kann.

Die auf den ersten Blick revolutionäre und vielversprechende Lösung – gute Formgebung und niedriger Aufzug des Fahrzeugs, neuartiger Kombiantrieb und neuartige Federung – erfüllten in der Praxis die Erwartungen in keiner Weise. Durch die kurze Kettenauflage schaukelt der Panzer sich auf unebenem Grund stark auf und der eher schwache Dieselmotor reicht nur für mäßige Straßengeschwindigkeit. Die Turbine hat einen extrem hohen Kraftstoffverbrauch, was bei Höchstgeschwindigkeit einen geringen Fahrbereich nach sich zieht, zudem kann der KPz S wegen der sehr heißen Turbinenabgase mit Wärmebildgeräten bereits auf sehr große Entfernungen geortet werden. Die Hydropneumatik ist verschleißanfällig und wegen hoher Wartungs- und Reparaturkosten teuer.

Die Panzerung ist durch die extreme Schräge der Frontplatte gut definiert, ein am Bug montiertes Prallgitter bringt Hohlladungsmunition vorzeitig zur Explosion und kann zur Tarnung verwendet werden. Ein in jeder Einheit vorhandes Grabschild hilft beim eingraben und Deckungsuchen.

Der S-Tank / S-Panzer ist mit der mitgeführten, aufrichtbaren Schwimmhilfe (Typ DD-Tank) schwimmfähig, eine Lösung die im Zweiten Weltkrieg auf alliierter Seite entwickelt wurde. Sowohl Kommandant als auch Fahrer haben die notwendigen Instrumente für Steuerung und Richten bzw. Abfeuern der Kanone. Der dritte Mann übernimmt, ähnlich wie beim deutschen Luchs, Rückwärtsfahrt und Funken, die Hauptpanzerung und Bewaffnung bleibt dabei feindseitig.

Durch den Hybridantrieb wurden zudem einige Entwicklungsrisiken und Nachteile eines damals noch neuen, reinen Gasturbinenantriebs vermieden. Ein nachrüstbarer Generator hat oder hätte das notwendige Laufenlassen des Motors umgangen, der Dieselmotor wurde beim Modell 103-C durch einen Detroit-Diesel mit 290 PS ersetzt. Zwar bietet die Kasemattenbauweise einige taktische und technische Vorteile, nachteilig bleibt allerdings die Unfähigkeit, während der Fahrt die Hauptwaffe zu richten und zu schießen.

Der Stridvagen 103 wurde nie im Kampf eingesetzt, daher ist eine Wertung schwierig. Vergleichende Tests aus dem Jahre 1967 zeigten eine im Vergleich zum Leopard 1 höhere Feuergeschwindigkeit und Zielauffassung bzw. Zielaufklärung. Ein englischer Bericht nach Versuchen in Bovington 1968 zeigte Vorteile der Kassamattenbauweise auf, ein Vergleichsschießen 1973 gegen den Chieftain berichtet von keinen erkennbaren Nachteilen beim nicht vorhandenen Schuß aus der Bewegung. Ein Vergleich zum amerikanischen M60 aus dem Jahr 1975 zeigt eine höhere Treffergenauigkeit bei einer um eine halbe Sekunde geringeren Schussgeschwindigkeit. [1]

Von 1966 bis 1971 baute Bofors 290 Exemplare. Er wird im schwedischen Heer durch den Leopard 2 abgelöst.

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