- Aérospatiale Lama
-
Aérospatiale SA-315 Lama
SA-315B "Lama" der Air GlaciersTyp: Leichter Mehrzweckhubschrauber Entwurfsland: Frankreich Hersteller: Aérospatiale Erstflug: 17. März 1969 Indienststellung: 1970 Stückzahl: 383 + Lizenzversionen Die Aérospatiale SA-315 Lama ist ein leichter Mehrzweckhubschrauber. Die Lama wurde vom französischen Hersteller Sud Aviation (später Aérospatiale) ursprünglich für die indische Luftwaffe speziell für den Einsatz in hoher und heißer („hot and high“) Umgebung konzipiert. [1] Fast dreißig Jahre lang hielt sie den Höhenweltrekord für Helikopter.
Ihre Konstruktion geht auf die Alouette II (Serie 3150) zurück, von der sie die Zelle mit dem charakteristischen Gitterrohrrahmen geerbt hat. Im Vergleich zur Alouette II ist sie aber mit der wesentlich stärkeren Turboméca Astazou IIIB Turbine der Alouette III ausgerüstet. Sie verfügt über einen Dreiblatt-Haupt- und einen Dreiblatt-Heckrotor.
Bis auf einige Streben zur Stabilisierung ist die räumlich vom Cockpit nicht getrennte Kabine voll verglast. Das Rumpfgerüst und der Heckausleger sind in Stahlrohrgerüstbauweise gefertigt und nicht verkleidet. Die fehlende Verkleidung gibt freie Sicht und gute Zugänglichkeit auf die Antriebselemente hinter der Kanzel.
Inhaltsverzeichnis
Einsatz
Die Lama wird für Passagiertransporte, zu Beobachtungszwecken, in der Flugausbildung (hier vor allem aufgrund der Ausführung mit nur einem Triebwerk zur Durchführung von Autorotationen) und zum Patiententransport in der Luftrettung eingesetzt. Die Lama kann bis 1'000 kg auf 2.500 m Höhe transportieren. Am 21 Juni 1972 erreichte Jean Boulet mit einer Lama eine Höhe von 12.442 m und stellte damit den absoluten Höhenrekord für Helikopter auf. Erst am 25. März 2002 konnte Frédéric North mit einem Eurocopter AS 350 diesen Rekord brechen, er erreichte 12'954 m. [2]
Weiter kommt die Lama auch bei der Schädlingsbekämpfung zum Einsatz. Sie kann mit einer Zusatzausrüstung bis zu 455 l Pestizide oder Fungizide pro Minute versprühen.
In der Schweiz fliegen heute (2008) noch rund 40 Lamas bei zivilen Nutzern, so z.B. bei der Air Zermatt. Besonders im Hochgebirge unter härtesten Bedingungen haben sich die robusten Maschinen bestens bewährt. Daher wird das charakteristische Heulen der Turbinen noch viele Jahre in den Alpen zu hören sein.
Technische Daten
- Besatzung: 1
- Passagiere: 4
- Länge: 10.26 m
- Hauptrotordurchmesser: 11.02 m
- Höhe: 3.09 m
- Leergewicht: 1021 kg
- Maximales Startgewicht: 2300 kg
- Antrieb: 1× Gasturbine Turboméca Astazou IIIB
- Leistung: 750 WPS
- Reisegeschwindigkeit: 192 km/h
- Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
- Reichweite: 565 km
- Maximale Einsatzflughöhe: 5400 m
- Steigleistung: 330 m/min.
Versionen
- HAL Cheetah: Lizenzbau der Lama durch die indische HAL. Erstflug am 6. Oktober 1972.
- HAL Lancer: Weiterentwicklung der HAL Cheetah.
- HB 315B Gaviao: Lizenzproduktion der Lama durch die brasilianische Helibras ab 1978.
Einzelnachweise
- ↑ SE 313 / SA-315 / SA 318 Alouette II bei globalsecurity.org
- ↑ Klußmann, Niels und Arnim Malik, 2007. Lexikon der Luftfahrt, 2. aktualisierte und erweiterte Auflage. Springer, ISBN 3540490965, S. 136.
Wikimedia Foundation.