SC Rot-Weiß-Oberhausen

SC Rot-Weiß-Oberhausen
Rot-Weiß Oberhausen
Vereinslogo
Voller Name SC Rot-Weiß Oberhausen 1904 e.V.
Gegründet 18. Dezember 1904
Stadion Stadion Niederrhein
Plätze 21.318
Präsident Hajo Sommers
Trainer Jürgen Luginger
Homepage www.rwo-online.de
Liga 2. Bundesliga
2007/08 2. Platz (Regionalliga Nord)
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Heim
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Auswärts

Der SC Rot-Weiß Oberhausen-Rheinland ist ein Sportverein in Oberhausen, der am 18. Dezember 1904 aus der Fusion des Emschertaler SV und des Oberhausener Turnvereins entstand. RWO hat etwa 1200 Mitglieder und bietet aktuell nur die Abteilung Fußball an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Verein wurde am 18. Dezember 1904 als Oberhausener Spielverein gegründet. Beteiligt waren dabei Mitglieder des 1902 ins Leben gerufenen, nicht eingetragenen Vereins Emschertaler SV sowie des Oberhausener TV 1873. Von letzterem Verein schloss sich am 27. April 1922 schließlich die komplette Fußballabteilung an, nachdem diese wegen der Reinlichen Scheidung zwischen Fußball und Turnen keine Zukunft im TV mehr sah. Nur wenige Monate später, am 30. Januar 1923, fusionierte der Spielverein mit dem Styrumer SV 1908. Letzterer war 1908 als SV Viktoria Styrum gegründet worden, schloss sich 1912 mit dem Unterstyrumer Ballspielverein zum Ballspielverein Viktoria 08 Styrum zusammen und nahm 1920 den letzten Namen an. Der neue Fusionsverein trug den Namen Spielvereinigung Oberhausen-Styrum. Nur wenige Monate später verließen einige Mitglieder den Verein wieder und gründeten als Abspaltung am 24. Juni 1923 den 1. FC Mülheim-Styrum. Im Juni 1933 nahm der Verein schließlich den heutigen Namen SC Rot-Weiß Oberhausen an.[1]

Die Oberhausener wurden 1933 nicht in die neugegründete Gauliga Niederrhein als neue höchste Spielklasse eingeteilt, schafften jedoch gleich 1934 den Aufstieg. Nach zwei dritten Plätzen 1936 und 1937 stieg Rot-Weiß 1938 ab, schaffte jedoch den sofortigen Wiederaufstieg und gehörte ab 1939 wieder der Gauliga an. Ab August 1943 bildeten sie gemeinsam mit dem Alstader SV Elmar 09 und Viktoria Oberhausen die Kriegssportgemeinschaft (KSG) Oberhausen. Unter diesem Namen beendeten sie die Saison 1943/44 und erlebten dann in der folgenden Spielzeit die Einstellung des Spielbetriebs.[1]

In der ersten Nachkriegsspielzeit gelang Rot-Weiß ein erster größerer Erfolg, als sie den höchstmöglichen Titel in jener Saison holten, die Meisterschaft im Bezirk Niederrhein (siehe Bezirksmeisterschaftsliga (britische Zone). Im Endspiel setzten sie sich mit 2:0 gegen den VfL Benrath durch.[2] In der folgenden Saison 1946/47 gewannen sie souverän die Bezirksliga Rechter Niederrhein, womit die Oberhausener auch für die künftige Oberliga West qualifiziert waren. In der niederrheinischen Endrunde konnten sie ihren Vorjahrestitel verteidigen und besiegten im Entscheidungsspiel Fortuna Düsseldorf mit 3:1. Dadurch war RWO für die Endrunde um die Meisterschaft in der Britischen Besatzungszone qualifiziert. Im Halbfinale unterlag die Mannschaft dem Hamburger SV mit 1:3 und verlor anschließend das Spiel um Platz 3 gegen den VfR Köln 04 rrh mit 1:4.[3]

In der neuen Oberliga West spielten die Rot-Weißen zunächst eine gute Rolle. Sowohl 1947/48 als auch 1948/49 schlossen sie auf dem fünften Platz ab. Nach einem elften Platz 1949/50[1] belegten sie 1950/51 den 13. Platz wegen des schlechteren Torquotienten gegenüber den Sportfreunden Katernberg. Damit mussten sie in der Aufstiegsrunde ihren Oberligaplatz verteidigen, was jedoch nicht gelang.[4] So spielte Rot-Weiß Oberhausen ab 1951 in der zweitklassigen 2. Liga-West, aus der sie erst 1957 als Vizemeister wieder aufsteigen konnten. Nachdem RWO die ersten drei Spielzeiten nach Wiederaufstieg auf hinteren Tabellenplätzen abschloss, gelang RWO 1960/61 der Sprung auf den vierten Tabellenplatz hinter den „großen Drei“ 1. FC Köln, Borussia Dortmund und FC Schalke 04. Noch besser lief es 1961/62 mit dem dritten Platz nur vier Punkte hinter Meister Köln. Den zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft berechtigt hätte, verpasste RWO um drei Punkte hinter Schalke 04.[5] Mit einem zehnten Tabellenplatz 1962/63 verbaute sich RWO jedoch jede Aussicht auf eine Aufnahme in die zur Saison 1963/64 eingeführte Fußball-Bundesliga.[6]

Nach Gründung der Bundesliga

Als die Bundesliga den Spielbetrieb aufnahm, war Rot-Weiß Oberhausen nicht mit von der Partie. Der Verein wurde der Regionalliga West zugeordnet und brachte dort sechs Spielzeiten zu, bis 1969 unter dem Trainer Adi Preißler und Präsident Peter Maaßen die Westmeisterschaft und anschließend der Aufstieg in die Bundesliga gelang. Dort konnte man sich vier Jahre bis zur Saison 1972/73 halten, beste Platzierung war Rang 14 in der Saison 1969/70. 1970/71 war der Verein in den Bundesliga-Skandal verwickelt, weshalb der damalige Trainer Günther Brocker gesperrt und Bundesliga-Torschützenkönig Lothar Kobluhn die legendäre Torjägerkanone erst 36 Jahre nach Saisonende, im Frühjahr 2008, durch das kicker Sportmagazin überreicht wurde.

Nach dem Abstieg 1973 wurde der sofortige Wiederaufstieg in der Spielzeit 1973/74 knapp verpasst (Platz 2 in der Regionalliga West und in der anschließenden Aufstiegsrunde). Die erste Spielzeit in der neu gegründeten Zweiten Liga Nord endete 1975 für den Verein mit dem Abstieg in die Drittklassigkeit. Der Wiederaufstieg glückte in der Saison 1978/79, gleichzeitig erreichte RWO das Viertelfinale im DFB-Pokal und schied dort mit einer 1:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt aus.

Als 1981 die eingleisige Zweite Liga gegründet wurde, konnte sich der Verein hierfür nicht qualifizieren und war fortan wieder drittklassig. 1983 gelang jedoch der Wiederaufstieg, und eine fünfjährige Zweitliga-Ära begann, die durch den Lizenzentzug 1988 abrupt beendet wurde. Ohne einen adäquaten Kader konnte sich RWO in der Saison 1988/89 in der Oberliga Nordrhein nicht halten und wurde in die Verbandsliga Niederrhein „durchgereicht“. Im folgenden Jahr entging der Verein nur denkbar knapp dem erneuten Abstieg – lediglich die Tordifferenz bewahrte die Rot-Weißen vor dem Sturz in die Landesliga.

Nur langsam erholte sich der Verein und stieg 1998 wieder in die 2. Fußball-Bundesliga auf.

Den größten Pokal-Erfolg erzielte RWO in der Saison 1998/99 mit dem Erreichen des Halbfinales. Das "Heimspiel" im Gelsenkirchener Parkstadion gegen den FC Bayern München ging dann allerdings 1:3 verloren. Ein weiteres bedeutendes Pokalspiel in Gelsenkirchen gab es Anfang 2002, als RWO im Viertelfinale in der Arena auf Schalke gegen die Gastgeber mit 0:2 verlor. Die Zuschauerzahlen dieser Pokalspiele, 48.000 gegen Bayern bzw. 54.000 gegen Schalke, dürften für lange Zeit Rekordkulissen der Oberhausener bleiben. Bei beiden Pokal-Highlights wurde die Mannschaft übrigens von Trainer Aleksandar Ristic betreut, der in den Spielzeiten 1998/99 und 2001/02 vom jeweils stark abstiegsbedrohten Verein als "Retter" geholt wurde und in beiden Fällen den Klassenerhalt sichern half.

In der Saison 2003/04 stand RWO mit dem bis dahin als Trainer noch unbekannten Jørn Andersen lange Zeit an der Spitze der 2. Bundesliga und wurde Herbstmeister, verpasste jedoch nach einem Einbruch in der Rückrunde den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse um zwei Punkte. Die Spielzeit 2004/05 verlief wesentlich schlechter, Andersen wurde vorzeitig beurlaubt und Oberhausen belegte am Ende unter Trainer Eugen Hach nur Rang 16 und stieg in die Regionalliga Nord ab.

Mit einem neuen Trainer Harry Pleß und einem angesichts des geringen Etats deutlich schwächeren Kader erwischte RWO dort einen klassischen Fehlstart. Am 5. September trat der langjährige Vorstand des Vereins geschlossen zurück, so dass der SC Rot-Weiß von einem Notvorstand geführt werden musste, der sich um die finanzielle und sportliche Konsolidierung bemühte. Am 3. Mai 2006 trennte man sich von Pleß, Nachfolger wurde der in der Winterpause vom Weseler SV gekommene Reserve-Trainer Günter Abel. Abel, der zuvor die Zweite Mannschaft zum Klassenerhalt in der Verbandsliga geführt hatte, konnte die Erste Mannschaft jedoch nicht mehr retten. Mit 39 Punkten belegte Oberhausen am Saisonende den 17. Tabellenplatz und stieg in die Oberliga Nordrhein ab.

Für die Spielzeit 2006/07 konnte der ehemalige Bundesliga-Profi und langjährige Trainer von Adler Osterfeld Hans-Günter Bruns verpflichtet werden, der zuvor die SSVg Velbert betreut hatte. Unter seiner Leitung wurde RWO Herbstmeister, gab die Tabellenführung nicht mehr ab und machte den Aufstieg in die Regionalliga Nord schon am vorletzten Spieltag perfekt. Am 29. Juni 2007 bestellte der neu gewählte Aufsichtsrat einen dreiköpfigen Vereinsvorstand, bestehend aus Hajo Sommers (Vorsitz, Marketing und Events), Thorsten Binder (Stadion, Fans, Mitglieder und Tradition) sowie Jürgen Luginger (sportliche Leitung).[7]

Zum Auftakt der Regionalliga-Spielzeit 2007/08 meldete sich der Aufsteiger aus Oberhausen am 28. Juli 2007 mit einem unerwarteten 4:1-Auswärtssieg bei Rot-Weiss Essen eindrucksvoll zurück. Mit einem 3:0-Auswärtssieg beim 1. FC Union Berlin am letzten Spieltag der Saison 2007/08 sicherte sich RWO die Qualifikation für die 2. Bundesliga und schaffte damit überraschend den "Durchmarsch" von der Oberliga zurück in das Bundesliga-Unterhaus. Mit zwei Aufstiegen in Folge, denen zwei Abstiege vorausgegangen waren, sorgte Rot Weiß Oberhausen zudem für ein Novum in der Bundesligageschichte.

Trainer Hans-Günter Bruns, der wesentlich zu diesem sportlichen Erfolg beigetragen hat, kündigte wenige Wochen vor dem Ende der Spielzeit an, für die kommende Saison seinen Posten an den bisherigen sportlichen Leiter Jürgen Luginger abzugeben und im Gegenzug dessen Aufgaben zu übernehmen. Als neuer Co-Trainer konnte Oliver Adler verpflichtet werden, der von 1995 bis 2005 für RWO im Tor stand und dessen letzte Station als aktiver Spieler anschließend der KSV Hessen Kassel war.

Erfolge

  • Niederrheinmeister 1946, 1947
  • Westdeutscher Pokalsieger 1950
  • Meister Regionalliga West 1969
  • Bundesliga-Aufstieg 1969
  • Aufstieg in die 2. Bundesliga 1979, 1983, 1998, 2008
  • Meister Oberliga Nordrhein 1979, 1983, 1995, 2007
  • Meister Regionalliga West/Südwest 1998
  • Niederrheinpokalsieger 1996, 1998
  • DFB-Pokal Halbfinale 1999 gegen Bayern München, 1:3 verloren, Siege gegen den HSV und Bor. Mönchengladbach
  • Herbstmeister 2. Liga 2003

Bekannte Spieler

Stadion

Die Haupttribüne

Rot-Weiß Oberhausen trägt seine Heimspiele im Stadion Niederrhein, zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal gelegen, aus. Nach Umbauarbeiten erfolgte die (Wieder-)Einweihung am 10. Mai 1998. Das Stadion hat eine Kapazität von 21.318 Plätzen, davon etwa 4.000 überdachte Sitzplätze.

Heimat der RWO-Fans ist traditionell die Emscherkurve, wenngleich ein nicht unerheblicher Teil der Fans auf der KONVENT-Tribüne Platz genommen hat, wo sich seit der Oberliga-Saison (2006/07) ein Supporter-Block befindet.

Die Gästefans werden in der Kanalkurve untergebracht.

Trainer

Kader der Saison 2008/09

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
01 Christoph Semmler Deutscher
21 Sören Pirson Deutscher
30 Oliver Adler Deutscher
40 Jonas Deumeland Deutscher
02 Timo Uster Deutscher Gambier
04 Dimitrios Pappas Grieche
05 Benjamin Reichert Deutscher
06 Kim Falkenberg Deutscher
15 Marcel Landers Deutscher
16 Thomas Schlieter Deutscher
24 Tino Westphal Deutscher
31 Olivier De Cock Belgier
03 Daniel Embers Deutscher
07 Moritz Stoppelkamp Deutscher
08 Jens Robben Deutscher
14 Tim Reichert Deutscher
17 Ferhat Kiskanc DeutscherTürke
20 Tim Kruse Deutscher
22 Musa Celik Deutscher
19 Markus Heppke Deutscher
23 Markus Kaya Deutscher
27 Benjamin Schüßler Deutscher
09 Julian Lüttmann Deutscher
10 Mike Terranova Italiener
11 Jamal Gay Trinidad und Tobago
18 Christopher Nöthe Deutscher
33 Felix Luz Deutscher

Fans

Die RWO-Fans sind in der Interessengemeinschaft der RWO-Fans (IGF) organisiert. Im Stadion hinter dem Block 1 befindet sich mittlerweile eine Anlaufstelle für die Fans. Seit Ende der 90er gibt es eine offizielle Fanfreundschaft mit Anhängern des SSV Ulm 1846. Die offizielle Einlaufmusik des RWO ist das Lied "Die Macht vom Niederrhein", vorgetragen von der Punkband Emscherkurve 77.

Literatur

  • Wilfried Dummat: Himmelfahrt mit RWO. In: ... der Boss spielt im Himmel weiter. Fußball-Geschichten aus dem Ruhrgebiet, hrsg. von Hermann Beckfeld. Henselowsky Boschmann Verlag Bottrop 2006. ISBN 3-922750-62-1.
  • Peter Seiwert / Manuela Rettweiler: Der lange Weg in die Bundesliga: 1902 – 1969. (Rot-Weiß-Oberhausen-Chronik, Bd. 1) Verlag Laufen, Oberhausen 1999. ISBN 3-87468-161-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Rot-Weiß Oberhausen in: Hardy Grüne (2001): Vereinslexikon. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7. Kassel: AGON Sportverlag, S. 353f. ISBN 3-89784-147-9
  2. Hardy Grüne (1996): Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. 1890 bis 1963. Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1., S. 271. Kassel: AGON Sportverlag, ISBN 3-928562-85-1
  3. Grüne 1996, S. 276ff.
  4. Grüne 1996, S. 313
  5. Grüne 1996, S. 404
  6. Grüne 1996, S. 412
  7. TAZ 18.02.2009 Ohne Gesichtsbehaarung und Kohle. Kolumne in Fußballland.

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