SE5

SE5
S.E.5a F9022
S.E.5a von Major McCudden
S.E.5a F9022
Ein Schwadron von S.E.5
Albert Ball im Cockpit seiner S.E.5
S.E.5 im Australian War Memorial
Nachbau einer S.E.5a
Nachbau einer S.E.5a

Die Royal Aircraft Factory S.E.5 war ein britisches Doppeldecker-Jagdflugzeug und kam ab 1917 im Ersten Weltkrieg zum Einsatz.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Obwohl die S.E.5 nicht so bekannt wurde wie die Sopwith Camel, war sie vielleicht eines der wichtigsten Flugzeuge im Ersten Weltkrieg. Die S.E.5. kann im März 1917 zu einer Zeit an die Front, als die Deutschen den Luftkampf dominierten.

Die S.E.5 (Scout Experimental 5) wurde von Henry P. Folland und J. Kenworthy bei der Royal Aircraft Factory in Farnborough entworfen. Sie wurde um einen neuen 150 PS (112 kW) leistenden V8-Motor Hispano-Suiza 8a herum entwickelt. Der erste Prototyp flog am 22. November 1916. Die beiden ersten Prototypen stürzten allerdings ab und so musste der dritte Prototyp überarbeitet werden.

Nur 77 originale S.E.5 wurden gebaut, bevor die erweiterte Version S.E.5a entstand. Insgesamt wurden rund 5200 Maschinen des Typs S.E.5 gebaut und dies in sechs Fabriken, wie z. B. bei Austin Motors und Vickers. Einige wenige wurden zu zweisitzigen Schulversionen umgebaut. Pläne zur Fertigung von 1000 S.E.5. für die USA bei Curtiss wurden mit dem Ende des Krieges aufgegeben.

Mit der Einführung eines 200 PS (147 kW) leistenden Hispano-Suiza- oder Wolseley-Viper-Motors (Triebwerk von Hispano-Suiza mit erhöhter Kompression) wurden die anfänglichen Motorprobleme gelöst. Die Maschine flog nun rund 45 km/h schneller. Die S.E.5 war ein ausgesprochen stabiles Flugzeug und stellte somit ein ideales Jagdflugzeug dar. Sie war auch eines der schnellsten Flugzeuge ihrer Zeit und erreichte 222 km/h, damit lag sie im Bereich der SPAD S.XIII. Sie erreichte zwar nicht die Wendigkeit einer Sopwith Camel und war auch kein besonders guter Jäger im Kurvenkampf, dafür waren ihre Flugeigenschaften weit besser als die der Camel.

Die S.E.5 war mit einem synchronisierten 7,7-mm-Vickers-MG bewaffnet, das an der linken Seite des Rumpfes montiert war. Über der oberen Tragfläche war zusätzlich ein 7,7-mm-Lewis-MG montiert. Das Cockpit lag hinter den Tragflächen, was die Sicht über die lange Nase etwas erschwerte, aber ansonsten war die Sicht gut.

Die S.E.5 kam ab März 1917 zum No. 56 Squadron der Royal Flying Corps. Am 22. April 1917 erfolgte der erste Patrouillenflug an der Westfront über Frankreich. Die S.E.5a kam ab Juni 1917 zum Einsatz.

Im Jahre 1918 waren 21 britische und zwei amerikanische Schwadrone mit S.E.5 ausgestattet. Viele der alliierten Fliegerasse flogen die S.E.5, darunter Billy Bishop, Raymond Collishaw, Edward Mannock und James McCudden. Das englische Fliegerass Albert Ball schätzte die Maschine anfänglich nicht als besonders gut ein, aber 13 seiner 44 Luftsiege errang er mit der S.E.5.

James McCudden schrieb über die S.E.5 a:

Es war sehr gut, in einer Maschine zu sein, die schneller war als die der Hunnen, und zu wissen, daß man fliehen konnte, wenn die Lage zu heiß wurde.

Sholto Douglas, der Kommandeur des No. 84 Squadron der RFC (das die S.E.5 als erstes benutzte), listete folgende Eigenschaften über das Flugzeug auf:

  • komfortabel mit einer guten Rundumsicht
  • hohe Leistung und Manövrierfähigkeit bei hohen Geschwindigkeiten
  • stabil und schnell, um Geschwindigkeit beim Sturzflug zu bekommen
  • nützlich sowohl im Offensiv- als auch Defensivkampf
  • stabile Konstruktion
  • sehr leistungsstarker Motor

Technische Daten

Royal Aircraft Factory S.E.5a:
Kenngröße Daten
Länge    6,38  m
Flügelspannweite    8,11 m
Tragflügelfläche    22,67 m²
Höhe    2,89 m
Antrieb    1 × Wolseley-Viper-V8, 200 PS (147 kW)
Höchstgeschwindigkeit    222 km/h
Reichweite    483 km
Besatzung    ein Pilot
Dienstgipfelhöhe    5185 m
Leergewicht    639 kg
Fluggewicht    902 kg
Bewaffnung    1 × 7,7-mm-Vickers-MG, 1 × 7,7-mm-Lewis-MG

Einsatzländer

Weblinks

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • SE5 — may refer to* Royal Aircraft Factory S.E.5 * London SE5, the postcode district * SE 5, SE 5 Radionics * Space Empires V, the game by Malfador Machinations …   Wikipedia

  • SE5 — Royal Aircraft Factory S.E.5 Royal Aircraft Factory S.E.5 …   Wikipédia en Français

  • Schachweltmeisterschaft 1986/Partien — Die Liste der Partien der Schachweltmeisterschaft 1986 führt sämtliche Partien auf, die beim Wettkampf um den Weltmeistertitel im Schach zwischen dem seit 1985 amtierenden Weltmeister Garri Kasparow und dem Herausforderer Anatoli Karpow (beide… …   Deutsch Wikipedia

  • Reliant Scimitar — Manufacturer Reliant Production 1964 1986 Class sports car …   Wikipedia

  • Reliant Scimitar — Der Reliant Scimitar ist ein Sportwagen, den die Reliant Motor Company in Tamworth (England) zwischen 1965 und 1995 in mehreren Versionen herstellte. Scimitar ist der englische Begriff für sogenannte Krummsäbel. Inhaltsverzeichnis 1 Der Scimitar… …   Deutsch Wikipedia

  • Schachweltmeisterschaft 1934/Partien — Die Liste der Partien der Schachweltmeisterschaft 1934 führt sämtliche Partien auf, die vom 1. April bis 14. Juni 1934 zwischen dem seit 1927 amtierenden Weltmeister Alexander Aljechin (Frankreich) und dem Herausforderer Efim Bogoljubow… …   Deutsch Wikipedia

  • Schachweltmeisterschaft 2010 — Die Kontrahenten der Schachweltmeisterschaft 2010 Viswanathan Anand Wesselin Topalow Nation …   Deutsch Wikipedia

  • Schachweltmeisterschaft 2006 — Die Kontrahenten der Schachweltmeisterschaft 2006 Porträts Wladimir Kramn …   Deutsch Wikipedia

  • Denmark Hill — Coordinates: 51°28′04″N 0°05′25″W / 51.4678°N 0.0902°W / 51.4678; 0.0902 …   Wikipedia

  • Die Perle von Zandvoort — ist eine Schachpartie, die am 3. Dezember 1935 in Zandvoort beim Wettkampf um die Schachweltmeisterschaft zwischen Herausforderer Max Euwe und dem amtierenden Weltmeister Alexander Aljechin gespielt wurde. Sie gilt als Euwes beste Leistung in… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”