SPAD A 2

SPAD A 2

Die SPAD A 1 bis SPAD A 5 – auch bekannt als SPAD SA-1 – SA-5 bzw. S.A. 1 – S.A. 5 oder SPAD S-a1 – S-a5 – waren Doppeldecker-Flugzeuge des französischen Herstellers SPAD, und zwar die erste Entwicklung dieser Firma nach der Übernahme durch den Flugzeugpionier Louis Blériot im Jahre 1914.

Inhaltsverzeichnis

Grundsätzliches

Es handelte sich bei diesen Maschinen um ungewöhnliche Konstruktionen. Zur damaligen Zeit gab es noch keine synchronisierten Maschinengewehre, die durch den Propellerkranz feuern konnten, ohne denselben zu beschädigen. Viele andere Flugzeugproduzenten lösten dieses Problem durch Druckpropeller, die das Flugzeug also schoben und daher im Heck der Maschine angebracht waren,

Bei der A 1 und deren Nachfolger beschritten die Entwickler einen anderen Weg. Sie brachten die Zugluftschraube wie gewohnt im Bug an, jedoch fast unmittelbar vor dem Piloten. Vor der Schraube war ein Bugschützen- bzw. Beobachterstand angebracht, der Schütze/Beobachter hatte also den Propeller, der von einem Gnome-et-Rhone-Umlaufmotor angetrieben wurde, im Rücken hinter einem Metallgitter.

Jedoch zeigten Flugversuche, dass die Besatzungen mit dieser Propelleranordnung nicht zufrieden waren, da beide Besatzungsmitglieder relativ nah an der Luftschraube sassen und die Gefahr schwerer Verletzungen entsprechend hoch war. Eine Verständigung zwischen den beiden war ebenfalls nicht möglich, Überschläge bei der Landung waren für den Beobachter in der Regel tödlich. Außerdem ging nach Beschädigungen im Kampf mitunter die komplette Beobachtergondel verloren.

Aufbau

Bei den beschriebenen Flugzeugen handelt es sich um dreistielige Doppeldecker. Rumpf und Tragflächen waren stoffbespannte Holzkonstruktionen. Der als Gondel ausgeführte Bugschützen- bzw. Beobachterstand war zwecks Wartung des Triebwerkes seitlich klappbar. Obere und untere Tragflächen waren gleich lang und ohne Staffelung ausgeführt, in den oberen Tragflügeln befanden sich Querruder. Alle Ausführungen besaßen ein 2-rädriges Fahrwerk auf einer durchgehenden Achse sowie einen Hecksporn.

SPAD A 1

Zur A 1 liegen unterschiedliche Quellenangaben vor. Gemäß der 1. Variante wurde dieser Typ nicht in Serie gebaut, lediglich ein Prototyp soll das SPAD-Werk verlassen haben. Die andere Quelle nennt als Erstflug der A 1 den 21. Mai 1915 und führt an, dass 11 Maschinen an die französischen Luftstreitkräfte geliefert worden seien.

Technische Daten

SPAD A 1
Kenngröße Daten
Länge    7,30 m
Höhe    2,60 m
Flügelspannweite     9,10 m
Tragflügelfläche     25,35 m²
Antrieb    Ein Le-Rhone 9C-Sternmotor mit 80 PS
Höchstgeschwindigkeit    135 km/h auf Meereshöhe
Leergewicht    435 kg
max. Startgewicht    710 kg
Besatzung    2 Mann
Bewaffnung    1 bewegliches Lewis-MG, Kal. 7,7 mm im Bugschützenstand

SPAD A 2

Die A 2 nahm am 21. Mai 1915 die Flugerprobung auf, nur wenige Monate später gingen die ersten Maschinen an die Frontstaffeln. Auch zum Nachfolgemodell der SPAD A 1 existieren unterschiedliche Quellenangaben. Eine Quelle nennt 99 gebaute Exemplare, wovon in Frankreich 42 Maschinen verblieben sein sollen, die restlichen 57 sollen die russischen Luftstreitkräfte erhalten haben. Die andere Quelle nennt 40 gebaute Maschinen, davon sollen 30 Stück in Frankreich verblieben sein. Haupteinsatzzweck dieser Maschine, die mit einem 82 PS starken Le-Rhoné-Umlaufmotor, Typ 9J ausgestattet war, war Aufklärer sowie Bodenunterstützungsflugzeug. Einzelne Maschinen waren noch während des sowjetischen Bürgerkriegs im Einsatz. Vier A-2 aus österreichischen Beutebeständen übernahm die junge polnische Luftwaffe.

Technische Daten

SPAD A 2
Kenngröße Daten
Länge    7,30 m
Höhe    2,65 m
Flügelspannweite     9,55 m
Tragflügelfläche     24,56 m²
Antrieb    Ein Le-Rhone 9J-Sternmotor mit 80 PS
Höchstgeschwindigkeit    154 km/h auf Meereshöhe
Steigleistung    2.000 m in 12 Min 30 Sek
Gipfelhöhe    4.300 m
Reichweite    300 km
Leergewicht    435 kg
max. Startgewicht    735 kg
Besatzung    2 Mann
Bewaffnung    1 bewegliches Lewis-MG, Kal. 7,7 mm im Bugschützenstand
23 kg Bomben (2 x 11,5 kg)

SPAD A 3

Ein weiterer Prototyp war die SPAD A 3, eine Schulversion der A 2. In dieser Maschine sollte der Flugschüler den Platz des Bugschützen einnehmen; das Flugzeug verfügte über eine Doppelsteuerung.

SPAD A 4

Da sich der bislang verwendete 80PS-Motor als zu schwach erwies, sollte bei der aus der A 3 entwickelten Serienausführung mit der Bezeichnung SPAD A 4 ein stärkerer Motor die Leistungen verbessern. Der erste Prototyp flog am 22. Februar 1916. Von dieser Version, deren Erstflug am 22. Februar 1916 stattfand, sollen 12 Maschinen (andere Quellen: 10 bzw. 56 Maschinen) nach Russland geliefert worden sein, von denen nach dem Ersten Weltkrieg noch sechs vorhanden waren.

Technische Daten

SPAD A 4
Kenngröße Daten
Länge    7,85 m
Höhe    2,50 m
Flügelspannweite     9,55 m
Tragflügelfläche     25,30 m²
Leermasse    565 kg
Startmasse    960 kg
Flächenbelastung    38,00 kp/m²
Leistungsbelastung    7,90 kg/PS
Antrieb    Ein luftgekühlter Le-Rhone 9C-Sternmotor mit 110 PS
Höchstgeschwindigkeit    135 km/h in Bodennähe
Steigzeit    auf 1.000m: 6 min
auf 2.000m: 12 min 18 s
auf 3.000m: 34 min
praktische Gipfelhöhe    3.500 m
Reichweite    250 km
Flugdauer    2 h
Besatzung    2 Mann
Bewaffnung    1 bewegliches MG 7,62mm (Etienne) im Bugschützenstand, 23 kg Bomben (2 x 11,5 kg)

SPAD A 5

Als letzte Version – wahrscheinlich nur ein Prototyp – entstand die SPAD A 5, ausgestattet mit einem Renault 8-Motor.


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