SS Utopia

SS Utopia

UTOPIA

Schiffsdaten
Schiffstyp: Passagierschiff
Flagge: Vereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich
Heimathafen: Glasgow
Kiellegung: 1873
Bauwerft: Robert Duncan & Company, Glasgow, Schottland
Reederei: Anchor Line
Technische Daten
Baunummer: 67
Registrierungsnummer: 68102
Schiffsvermessung: 2.720 BRT
Länge über alles: 106,7 m
Breite über alles: 10,7 m
Maschine
Antrieb: Dreifachexpansions-Dampfmaschinen von D & W Henderson
Leistung: k. A.
Geschwindigkeit: 13 Knoten (24 Km/h)
Schrauben: 1
Schornsteine: 1
Masten: 3
Sonstiges
Passagiere 120 Erste Klasse
60 Zweite Klasse
600 Dritte Klasse
Besatzung: ca. 60
Stapellauf: 14. Februar 1874
Jungfernfahrt: 23. Mai 1874
Letzte Fahrt: 25. Februar 1891

Die Utopia war ein 1874 in Dienst gestelltes Passagierschiff der britischen Reederei Anchor Line, das für den Transatlantikverkehr gebaut wurde und Passagiere, Fracht und Post von England nach New York und später ins Mittelmeer beförderte.

Im März 1891 kollidierte die Utopia im Hafen von Gibraltar mit einem britischen Kriegsschiff, dessen Bug das Passagierschiff aufschlitzte und es innerhalb weniger Minuten untergehen ließ. 535 Menschen kamen dabei ums Leben. Der Untergang der Utopia ist das größte Unglück in der Geschichte der Anchor Line.

Geschichte

Die Utopia wurde 1874 von der schottischen Schiffsbauwerft Robert Duncan & Company am River Clyde für die Anchor Line, eine 1856 gegründete britische Dampfschifffahrtsgesellschaft mit Sitz in Glasgow, gebaut

Die Utopia war im Verlauf ihrer Dienstjahre nacheinander auf verschiedenen Routen eingesetzt. Am 23. Mai 1874 legte die Utopia zu ihrer Jungfernfahrt von Glasgow über Moville nach New York ab. Auf dieser Strecke machte sie 12 Überfahrten, bevor sie ab September 1875 von Glasgow nach Bombay fuhr. Ab dem 30. April 1876 bediente sie die Strecke Glasgow–New York, auf der sie 40 Atlantiküberquerungen absolvierte. Ab Februar 1882 stand die Utopia im Mittelmeerdienst der Reederei und steuerte dabei die Häfen von Messina, Neapel und Triest an.

1890 wurde das Schiff umgebaut und mit Dreifachexpansions-Dampfmaschinen ausgestattet. Auch die Passagierunterkünfte wurden umgewandelt: Von nun an hatte sie Platz für 45 Passagiere Erster Klasse und 900 Dritter Klasse. Die Zweite Klasse wurde abgeschafft.

Die letzte Fahrt

Am Mittwoch, dem 25. Februar 1891 verließ die Utopia unter dem Kommando von Kapitän John McKeague Triest mit dem Ziel New York und Zwischenstopps in Neapel und Gibraltar. An Bord waren drei Passagiere Erster Klasse, 815 Passagiere Dritter Klasse (hauptsächlich italienische Auswanderer), 59 Besatzungsmitglieder und drei blinde Passagiere, die erst nach dem Ablegen entdeckt wurden. Insgesamt machten 880 Menschen diese Überfahrt mit.

Am 3. März 1891 lief der Dampfer bei völliger Dunkelheit und stürmischem Wind in den Hafen von Gibraltar ein, wo zu der Zeit die British Mediterranean Fleet der Royal Navy stationiert war. Das Schiff fuhr sehr dicht an dem Schlachtkreuzer HMS Anson vorbei. Eine plötzliche Sturmböe erfasste die Utopia und schob sie gegen den zum Rammen und Versenken von Schiffen gebauten Bug der HMS Anson. Das Heck der Utopia wurde unter der Wasserlinie aufgerissen und die Utopia begann zu sinken. An Bord brach Panik unter den Passagieren aus, die sofort zu den Rettungsbooten stürmten. Die Lichter fielen aus und viele Passagiere sprangen über Bord.

Schiffe der Royal Navy kamen den Schiffbrüchigen zu Hilfe, aber die Utopia war so schwer beschädigt, dass nur zehn Minuten nach dem Zusammenstoß versank. 533 Passagiere und Besatzungsmitglieder ertranken, außerdem kamen zwei Rettungskräfte der Royal Navy ums Leben.

17 Wochen nach dem Untergang wurde das Wrack des Passagierdampfers geborgen und zurück zur Werft nach Glasgow gebracht, wo es neun Jahre lang lag. Im April 1900 wurde es an das Abbruchunternehmen T. W. Ward verkauft, das die Utopia abwrackte.

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