ST506

ST506
Ein MFM-Controller
MFM-Controller mit Festplatte.
Die Festplatte ist über ein 20adriges Datenkabel und über ein 34adriges Steuerkabel mit dem Controller verbunden.

Die ST506-Schnittstelle wurde 1982 von der Firma Seagate für ihre 5¼-Zoll-Festplatten ST506 (5 MB) und ST412 (10 MB) entworfen und galt lange Zeit als De-facto-Standard.

Sie ist eine Weiterentwicklung der Diskettenschnittstelle und setzt sehr tief in der Hardware an. So werden die Köpfe über Schrittimpulse im Kabel gesteuert und das Aufzeichnungsverfahren (MFM oder RLL) wird vom Controller im Computer bestimmt.

Mit der ST506 können bis zu vier Laufwerke adressiert werden und sie verwendet zwei verschiedene Kabel. Das A-Kabel (34-polig) wird von Laufwerk zu Laufwerk durchgeschleift (daisy chain) und muss am Ende (auf der letzten Festplatte) terminiert werden. Es dient der Adressierung und Steuerung des Laufwerks bzw. Kopfes. Um die beiden Laufwerke unterscheiden zu können, werden zwischen den beiden Festplattenanschlüssen einige Adern des Flachbandkabels verdreht.

Das B-Kabel (20 polig) ist eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen Controller und Festplatte und überträgt die Schreib- und Lesedaten (bitweise). Für den Betrieb von vier Festplatten werden also fünf Anschlüsse am Controller benötigt (einmal A und viermal B). Wegen BIOS- und Betriebssystem-Beschränkungen waren aber im PC nicht mehr als zwei Festplatten üblich.

Die Adressierung der Daten auf der Festplatte erfolgte über Kopf, Spur und Sektor. Als Kodierung wurde MFM mit 17 Sektoren pro Spur oder RLL mit gewöhnlich 26 Sektoren pro Spur verwendet. Controller und Festplatte mussten jeweils für die Kodierung ausgelegt sein. Die Datenübertragungsrate zwischen Controller und Festplatte betrug 5 Mb/s bei MFM und 7,5 Mb/s bei RLL. Aus der Rotationsgeschwindigkeit von zumeist 3600 min-1 und der Anzahl Sektoren pro Spur ergab sich eine nutzbare Datenrate von etwa 522 bzw. 799 kB/s.[1]

IBM leitete eine eigene Schnittstelle namens ESDI ab, die nur mechanisch kompatibel war. Mit 34 Sektoren pro Spur ließ sich die Kapazität und Datenrate erhöhen.

Nachfolger dieser Schnittstelle ist Integrated Drive Electronics (IDE).

Pinbelegung

Die Pinbelegung der beiden Kabeln ist laut ST506/ST412 OEM Handbuch: (Das Symbol „~“ bezeichnet ein logisch invertiertes Signal)

A-Kabel, Pinbelegung
GROUND 1 2 ~HD SLCT 3 (or ~Reduced Write Current)
GROUND 3 4 ~HD SLCT 2
GROUND 5 6 ~WRITE GATE
GROUND 7 8 ~SEEK CMPLT
GROUND 9 10 ~TRACK 0
GROUND 11 12 ~WRITE FAULT
GROUND 13 14 ~HD SLCT 0
Key (no pin) 15 16 Reserved
GROUND 17 18 ~HD SLCT 1
GROUND 19 20 ~INDEX
GROUND 21 22 ~READY
GROUND 23 24 ~STEP
GROUND 25 26 ~DRV SLCT 0
GROUND 27 28 ~DRV SLCT 1
GROUND 29 30 ~DRV SLCT 2
GROUND 31 32 ~DRV SLCT 3
GROUND 33 34 ~DIRECTION IN
B-Kabel, Pinbelegung
~DRV SLCTD 1 2 GROUND
No connection 3 4 GROUND
No connection 5 6 GROUND
No connection 7 8 Key (no pin)
No connection 9 10 No connection
GROUND 11 12 GROUND
+MFM WRITE 13 14 -MFM WRITE
GROUND 15 16 GROUND
+MFM READ 17 18 -MFM READ
GROUND 19 20 GROUND

Einzelnachweise

  1. Hard Drive Specs from SEAGATE

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