SV Castrop 02

SV Castrop 02

Die SG Castrop (vollständig: Sportgemeinschaft 1902 Castrop-Rauxel) ist ein Fußballverein aus Castrop-Rauxel. Die 1.Mannschaft spielt in der Saison 2008/09 in der Kreisliga A, die 2. Mannschaft in der Kreisliga C. Der Verein hat zudem elf Jugendmannschaften der Altersklassen B bis G-Jugend und unterhält neben dem Fußball eine kleine Gymnastikabteilung. Insgesamt treiben etwa 350 Mitglieder Sport unter dem Dach der SG. Seine sportlich erfolgreichste Zeit hatte der Verein in den 1960ern bis Anfang der 1970er, als man insgesamt sechs Spielzeiten in der drittklassigen Amateurliga Westfalen spielte.

Inhaltsverzeichnis

Vorläufervereine

Der Verein ging 1962 aus einer Fusion der beiden Vereine SV Castrop 02 und SG Erin 11 hervor.

SV Castrop 02

Der „bürgerliche“ SV Castrop 02 war der älteste Verein der Stadt und wurde früh Mitglied im Westdeutschen Spielverband. Wie für einen damaligen Sportverein üblich war das Spektrum körperlicher Tätigkeit breit gefächert. Neben Leichtathletik wurde auch Tennis und Kegeln betrieben. In den späten 20er Jahren war Castrop 02 Erstligist. Man spielte Ruhrbezirksliga (was heute vom Einzugsbereich ungefähr der Landesliga entspricht) und war 1927/28 in dieser Liga 2. hinter dem FC Schalke 04. In diese Zeit fällt auch der Bau des städtischen Stadions, welches die 02er als ihre Heimspielstätte nutzten. Gleichzeitig leistete man sich mit Karl Burger als ehemaligem Nationalspieler die Dienste eines Honorartrainers. Nach dem Abstieg in die 2.Bezirksklasse 1932 und einer Zeit auf Zweit- bzw. Drittliganiveau in den 30ern, schaffte man 1948 den Aufstieg in die Bezirksliga und zwei Jahre später 1950 den Aufstieg in die Landesliga. 1955 war man mit den beiden Lokalrivalen Arminia Ickern und VfB Habinghorst Mitbegründer der neuen Verbandsliga. Hier spielte man bis 1960, als man in die Landesliga abstieg.

SG Erin 11

Der andere Zweig des Vereins, die SG Erin 11 wurde 1911 als Germania Obercastrop gegründet. 1920 nannte man sich in BV Obercastrop 11 um. Auch der BV 11 spielte ein Jahr in der Ruhrbezirksliga, – 1930/31 zusammen mit den 02ern – gehörte aber zwischen den Weltkriegen meistens der 2. oder 3. Liga an. 1936 erfolgte die Umbenennung in SG Erin 11. Dadurch wurde die faktische Verflechtung des Vereins mit der in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Zeche Erin auch im Namen manifestiert. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde der Verein ein Mehrspartenverein. 1948/49 stieg die 1.Mannschaft in die Bezirksliga auf, der sie bis zur Fusion 1962 angehörte.

Nach der Vereinigung

Im zweiten Jahr nach der Fusion gelang der SG Castrop der Aufstieg in die Verbandsliga, der höchsten Amateurliga. Dieser gehörte man bis zur Saison 1968/69 an, als man in die Landesliga abstieg. Nach zwei Jahren gelang der Wiederaufstieg in die Verbandsliga, der man aber nur ein Jahr angehörte. Es folgten vier Jahre Landesliga von (1971/72 bis 1975/76) und 19 Jahre Bezirksliga (1976/77 bis 1995/96). Nach einem Intermezzo in der Kreisliga A in den Saisons 1996/97 und 1997/98 folgte der Fall in die Kreisliga B. Erst in der Saison 2007/08 schaffte man den Aufstieg in die Kreisliga A.

In die 70er fällt mit der Verpflichtung Norbert Witczaks als Jugendtrainer, einem ehemaligen Spieler der 1.Mannschaft und Vertragsspieler Viktoria Kölns auch die Ära der besten Jugendmannschaften SG Castrops und einer kontinuierlichen Jugendarbeit, die bis in die späten 80er anhielt. Auf der anderen Seite spalteten sich in dieser Zeit mehr und mehr Abteilungen (Leichtathletik, Handball, Kanu, Judo) von der übermächtigen Fußballsparte ab und schlossen sich anderen Vereine an oder wurden eigenständig, so dass der Verein heute nahezu ein Einspartenverein ist.

Sportplätze

Der Verein hat sein Domizil im Stadion an der Bahnofstraße, das im Jahr 2007 renoviert und mit einem Kunstrasenplatz ausgestattet wurde. Dieses nutzt er seit dem Bau im Jahre 1926. Vorher bespielte man einen Platz am damaligen Sägewerk an der Bladenhorster Straße. BV Castrop 11 spielte bis 1936 auf einem Platz an der Wirtschaft Bresser an der Cottenburgstraße. 1936 zog der BV 11 in die Erin-Kampfbahn, einem ehemaligen Turnplatz. Noch bis zum Jahr 2004 wurde dieser Platz von der Jugendabteilung der SG genutzt, die diesen Platz aber mit dem Umzug von Wacker Obercastrop verließ.

Personen

Bekannte Spieler (nach dem Krieg)

  • Eberhard „Eppatz“ Koch (Rekordspieler der SG mit 576 Spielen)
  • Alfred Niepieklo (Vertragsspieler bei Borussia Dortmund und Deutscher Meister 1956 und 1957)
  • Theo „Dotz“ Bergmeier (Vertragsspieler bei VfL Bochum)
  • Hermann Merchel (Pokalsieger mit SW Essen 1955)
  • Harald Beyer (Vertragsspieler bei Preußen Münster Hertha BSC Berlin und Borussia Dortmund)
  • Heiner Kessebohm (Vertragsspieler bei Hessen Kassel)
  • Norbert Witczak (Vertragsspieler bei Viktoria Köln)
  • Friedhelm „Fitsche“ Schwarze (Lizenzspieler bei Borussia Dortmund)
  • Wolfram Wuttke (Lizenzspieler bei FC Schalke 04, Borussia Mönchengladbach, Hamburger SV, Espanol Barcelona, 1.FC Kaiserslautern, 1.FC Saarbrücken)

Bekannte Trainer

  • Karl Burger (Trainer Castrop 02s in den späten 20ern (ehemaliger Nationalspieler und Deutscher Meister mit der SpVgg Fürth))
  • Willy Pzyk (Trainer Castrop 02s 1947/48 (Deutscher Vizemeister als Trainer mit dem LSV Hamburg))

Schiedsrichter

  • Ewald Epping (Altinternationaler Schiedsrichter mit Einsätzen im Europapokal u. a. im Camp Nou in Barcelona)

Erfolge

Saison     Verein                 Erfolg
1926/27 SV Castrop 02 Aufstieg in die 1. Bezirksklasse (1.Liga)
1930/31 BV Castrop 11 Aufstieg in die 1. Bezirksklasse (1.Liga)
1941/42 SV Castrop 02 Aufstieg in die Bezirksklasse (2.Liga)
1948/49 SG Erin 11 Aufstieg in die Bezirksklasse (4.Liga)
1947/48 SV Castrop 02 Aufstieg in die Bezirksliga (4.Liga)
1949/50 SV Castrop 02 Aufstieg in die Landesliga (3.Liga)
1955/56 SV Castrop 02 Eingruppierung zur Verbandsliga (3.Liga)
1963/64 SG Castrop Aufstieg in die Verbandsliga (3.Liga)
1970/71 SG Castrop Aufstieg in die Verbandsliga (3.Liga)
2007/08 SG Castrop Aufstieg in die Kreisliga A (9.Liga)

Höchste Siege und Niederlagen (seit der Fusion 1962)

Ereignis Ergebnis (Saison)
Höchster Heimsieg 16:1 gegen Firtinaspor 2 (03/04)
Höchste Auswärtssiege 12:1 gegen TuS Eichlinghofen (93/94)
Höchste Heimniederlage 0:8 Arminia Ickern (96/97)
Höchste Auswärtsniederlage 0:8 Wacker Castrop (95/96)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Castrop-Rauxel Hbf — im Zentrum von Rauxel Bahnhof Castrop Rauxel Süd im Zentrum von Castrop …   Deutsch Wikipedia

  • Castrop-Rauxel Hauptbahnhof — Empfangsgebäude mit Bahnhofsvorplatz Daten Kategorie 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Castrop-Rauxel — Saltar a navegación, búsqueda Castrop Rauxel Bandera …   Wikipedia Español

  • Castrop-Rauxel — Castrop Rauxel …   Wikipédia en Français

  • Castrop — Castrop, since 1 April 1926, is part of Castrop Rauxel, North Rhine Westphalia, Germany.The name comes form trop/torp for village (German Dorf ) and chasto/kast for shed. The oldest mention is from 834 as Villa Castrop .During the Saxon Wars,… …   Wikipedia

  • Castrop-Rauxel — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Castrop Rauxel — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Castrop-Rauxel — Infobox German Location Art = Stadt Name = Castrop Rauxel Wappen = Stadtwappen der Stadt Castrop Rauxel.svg lat deg = 51 |lat min = 33 lon deg = 7 |lon min = 19 Lageplan = Bundesland = Nordrhein Westfalen Regierungsbezirk = Münster Kreis =… …   Wikipedia

  • Castrop — Die Lutherkirche in Castrop Die Ortschaft Castrop ist seit 1. April 1926 Teil der Stadt Castrop Rauxel. Der Ortsname lässt sich aus den Wörtern trop/torp für Dorf und chasto/kast für Speicher als „Dorf am Speicher“ herleiten. Der älteste… …   Deutsch Wikipedia

  • Castrop-Rauxel-Merklinde — DMS …   Deutsch Wikipedia

  • Castrop-Rauxel — Ger. /kah strddawp rddowk seuhl/, n. a city in central North Rhine Westphalia, in W Germany. 81,900. Also, Kastrop Rauxel. * * * ▪ Germany       city, North Rhine–Westphalia Land (state), northwestern Germany. It lies near the Rhine Herne Canal,… …   Universalium

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”