- Saarlautern
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Saarland Landkreis: Saarlouis Höhe: 181 m ü. NN Fläche: 43,27 km² Einwohner: 37.937 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 877 Einwohner je km² Postleitzahl: 66740 Vorwahl: 06831 Kfz-Kennzeichen: SLS Gemeindeschlüssel: 10 0 44 115 Stadtgliederung: 8 Stadtteile Adresse der Stadtverwaltung: Großer Markt 1
66740 SaarlouisWebpräsenz: Oberbürgermeister: Roland Henz (SPD) Lage der Stadt Saarlouis im Landkreis Saarlouis Saarlouis [zaːrˈlʊɪ] ist die fünftgrößte Stadt im Saarland mit rund 38.000 Einwohnern. Die Stadt ist Verwaltungssitz des Landkreises Saarlouis und gilt als Schul- und Handelszentrum. Wirtschaftliche Schwerpunkte sind sowohl Autoindustrie als auch Stahlproduktion.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Stadtgliederung
Zu Saarlouis gehören die Stadtteile:
- Beaumarais (eingemeindet 1936)
- Fraulautern (eingemeindet 1936)
- Lisdorf (eingemeindet 1936)
- Neuforweiler (eingemeindet 1970)
- Picard (eingemeindet 1936)
- Roden (eingemeindet 1907)
- Steinrausch (eingemeindet 1972)
Nachbargemeinden
An Saarlouis grenzen folgende Gemeinden: Dillingen/Saar im Norden, Saarwellingen im Nordosten, Schwalbach im Osten, Bous im Südosten, Wadgassen im Süden Überherrn im Südwesten sowie Wallerfangen im Westen.
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 717 mm. Der trockenste Monat ist der April. Am meisten regnet es im Dezember. 44% der Messorte des Deutschen Wetterdienstes zeigen niedrigere Werte an; der Niederschlag liegt somit im mittleren Drittel. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im unteren Drittel. In 1% aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger. Geschichte
Mit dem Frieden von Nimwegen im Jahre 1679 fällt Lothringen an Frankreich. Ein Jahr später, 1680, lässt der französische König Ludwig XIV. (franz. Louis XIV) Saarlouis (ursprünglicher Name: Sarre-Louis) zum Schutz der neuen Ostgrenze errichten. Baumeister Sébastien Le Prestre de Vauban legt die Festungsstadt symmetrisch in Sternform mit sechs Bastionen, die zur Aufstellung von Kanonen dienten, an. Die Pläne hierzu stammen von Thomas de Choisy. Wer sich ein Bild davon machen möchte wie Saarlouis früher aussah, dem sei unbedingt ein Besuch in Neubreisach empfohlen, dort wurden die Festungsanlagen kaum verändert. Auch die Proportionen von „Großem Markt“ usw. stimmen recht gut überein.
Im Zusammenhang mit der Errichtung der Stadt entstehen im Umland einige neue Siedlungen, z. B. Beaumarais, Picard, Bourg-Dauphin (heute Neuforweiler) und Felsberg (Steinbrüche).
1683 verleiht Louis XIV der Stadt bei einem Besuch das Stadtwappen mit der aufgehenden Sonne und den drei bourbonischen Lilien. Der Wappenspruch lautet Dissipat Atque Fovet: Sie (die Sonne) zerstreut (die Wolken) und erwärmt (die Erde).
Festungsanlagen
Die ehemalige Festung der Stadt bestimmt auch heute noch den sechseckigen Grundriss der Innenstadt. Neben den Bauwerken von Vauban finden sich auch noch einige Anlagen aus dem 19. Jahrhundert, die nach dem Abzug der Franzosen von den Preußen angelegt wurden. Ab 1887 wurde die Festung geschleift, dennoch finden sich im Norden der Innenstadt Wälle und Gräben der Festung. Die Wälle werden heute unter dem Namen Kasematte von der Gastronomie genutzt, während die wassergefüllten Gräben in die städtischen Grünanlagen integriert wurden. Auf der Vauban-Insel, einem ehemaligen Demi-lune befinden sich heute die Denkmäler für Marschall Ney und dem Soldaten Lacroix.
Im Innenstadtbereich befinden sich eine Reihe von ehemaligen Kasernen, die heute als Museum und Einkaufszentrum genutzt werden. Die sogenannte Vauban-Kaserne von 1680 gilt als älteste ihrer Art.
Die ebenfalls von Vauban erbaute und im Elsass situierte Festungsstadt Neuf-Brisach (Neubreisach) weist in Konstruktion und Lage hohe Ähnlichkeiten mit Saarlouis auf und ist bis heute größtenteils in ihrem Originalzustand erhalten.
1697 erlangt Lothringen seine Souveränität zurück, Saarlouis bleibt jedoch französische Exklave. Im Zuge der französischen Revolution wird die Stadt in Sarre-Libre umbenannt, was 1810 wieder rückgängig gemacht wird.
1815, im Frieden von Paris, verliert Frankreich seine Gebiete an der Saar. Saarlouis wird preußisch. Aus dieser Zeit stammt auch die Geschichte vom Soldaten Lacroix. Die Preußen bauten die von den Franzosen errichteten Festungswerke weiter aus und legten unter anderem die Kasematten an, in denen sich heute zahlreiche gemütliche Gaststätten befinden.
Saargebiet und Zweiter Weltkrieg
Nach dem Ersten Weltkrieg, 1918, wird die Stadt von Frankreich besetzt. Das Saargebiet kommt unter die Verwaltung des Völkerbundes und wird ins französische Zollgebiet integriert. Nach der Volksabstimmung von 1935 wird das Saargebiet deutsch.
Bereits im Jahre 1942 erleidet Saarlouis ein starkes Bombardement, weil die Royal Air Force in der Nacht die Stadt mit Saarbrücken verwechselt. Bei dem Angriff werden erstmals Markierungsbomben verwendet. Im letzten Abschnitt des Zweiten Weltkriegs (ab Herbst 1944) wird die Stadt von Hitler zur „Zitadelle Saarlautern“ erklärt, was zu ihrer fast vollkommenen Zerstörung entscheidend beiträgt. Sie wechselt mehrfach den Besitz zwischen Amerikanern und Deutschen. Vor allem Artilleriebeschuss zerstört große Teile der historischen Innenstadt. Luftangriffe finden ihre Ziele vor allem in Fraulautern und Roden in der Nähe der Bahnanlagen.
"Saarlautern"
Saarlouis wird 1936 im Zuge von großen Eingemeindungen mit dem heutigen Stadtteil Fraulautern (ehemaliges Kloster „Lautern“) zusammengeschlossen und in Saarlautern umbenannt; dies wird 1945 von der französischen Besatzungsmacht rückgängig gemacht. Seitdem führt die Stadt mit ihren Stadtteilen den Namen Saarlouis. Es ist umstritten, ob es sich bei der zur Zeit der NS-Herrschaft durchgeführten Umbenennung auch um eine Germanisierung handelte oder die Ausmerzung des französischen Namensteils ein von den Machthabern nicht unerwünschter Nebeneffekt war.
Nachkriegszeit
Nach dem Krieg wird das Saargebiet durch Frankreich besetzt, das anfänglich auch eine Annexion anstrebt. Unter dem separatistisch orientierten Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann (CVP) kommt es zur schrittweisen Herausbildung einer weitreichenden Autonomie, unter Anlehnung an Frankreich und mit dem Ziel einer Europäisierung. 1947 erhält das Saarland eine eigene Verfassung, 1950 wird der Besatzungszustand aufgehoben, und ab 1953 besteht faktisch ein unabhängiger Staat. 1955 entscheiden sich die Saarländer allerdings für den Wiederanschluss an Deutschland.
Seit 1972 ist Saarlouis, nach dem Abzug eines französischen Truppenkontingents im Jahre 1968, Garnisonsstadt der Bundeswehr. In der Graf Werder-Kaserne liegt die Luftlandebrigade 26.
1980 feierte Saarlouis seinen 300. Geburtstag. Zu diesem Anlass schrieb Alfred Gulden das Theaterstück Saarlouis 300.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat mit 45 Sitzen setzt sich nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 wie folgt zusammen:
- CDU: 41,9 % (−8,1) – 20 Sitze (−3)
- SPD: 38,8 % (−1,8) – 18 Sitze (−1)
- Grüne 9,2 % (+2,1) – 4 Sitze (+1)
- FWG 7,0 % (+7,0) – 3 Sitze (+3)
Stadtoberhäupter
Gouverneure:
- 1680–1710: Thomas de Choisy
Oberbürgermeister:
- 1815-1826: Michel Reneauld
- 1827-1829: Jakob Klein
- 1830-1857: Paul Franz-Charmois (Charmoy)
- 1857-1872: Friedrich Franz Trable(terable)
- 1872-1877: ?? Feistel
- 1877-1904: Josef Titz
- 1904-1906: Dr. jur. Heinrich Hellenbroich
- 1906-1918: Dr. Karl August Kohlen
- 1918-1919: Dr. Peter Gilles
- 1919-1920: Dr. Jacob Hector
- 1920-1935: Dr. Johann Josef Latz
- 1936-1938: Franz Schubert
- 1938-1945: Josef Christoph Ullenberger
- 1945: Franz Blass, kommissarisch
- 1946–1949: Walter Bloch
- 1949–1956: Anton Merziger (CVP)
- 1956: Prof. Dr.Gladel (Verwalter 4 Mon.)
- 1956–1967: Hubert Schreiner (CDU)
- 1967–1987: Dr. Manfred Henrich (SPD)
- 1987–1997: Richard Nospers (SPD)
- 1997–2005: Hans-Joachim Fontaine (CDU)
- seit 2005: Roland Henz (SPD)
Wappen
Das Wappen ist zweigeteilt: Der Schildhaupt enthält 3 stilisierte goldene Lilien auf blauem Grund; der untere Teil der Wappens wird gebildet durch einen silbernen Hintergrund, auf dem sich rechts eine strahlende goldene Sonne, links eine blaue längliche Wolke befindet. Das Vollwappen, welches eine majestätische Rundform aufweist, enthält zudem noch ein purpurnes Spruchband mit der goldenen Devise "Dissipat atque fovet" ([Die Sonne] "zerstreut und erwärmt" [die Erde]), darüber eine goldene Mauerkrone, aus der zwei goldene Lorbeerzweige mit flatternden blauen Bändern emporwachsen. Unter dem Schild befinden sich zwei grüne Lorbeerzweige mit roten Früchten, die ebenfalls mit einer blauen Schleife zusammengebunden sind.
Das älteste, von Ludwig XIV. von Frankreich im Jahre 1683 verliehene kommunale Wappen im Saarland hat die Verleihung (13. Januar 1937) eines Wappens in der NS-Zeit (in Rot über rotgefugten silbernen Zinnenmauer ein silberner Adler, auf der Brust belegt mit einer roten Raute, darin ein silbernes Hakenkreuz), überstanden. Die Deutung des Wappens hat von den bourbonischen Lilien als Hinweis auf die Gründer der Festungsstadt auszugehen. Die Devise und die Figuren in der unteren Schildhälfte verweisen dabei auf den "Sonnenkönig".
Städtepartnerschaften
- Saint-Nazaire (Frankreich), seit 1969
- Eisenhüttenstadt (Deutschland, Brandenburg), seit 1986 (erste deutsch-deutsche Partnerschaft)
- Matiguás (Nicaragua), seit 1986 (projektbezogene Städtepartnerschaft)
- Bochnia (Salzberg) (Polen), seit 1. Juni 2001 (Städtepartnerschaft des Landkreises)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Stadtmuseum
- Museum Haus Ludwig
Sehenswürdigkeiten
- Großer Markt (ehemaliger Exerzierplatz) mit alter Kommandantur im Stil des Barock aus den Jahren 1680-1683. Er ist mit vier Trinkwasserbrunnen aus dem 19. Jahrhundert an den Platzecken ausgestattet. Der Große Markt dient heute als Park- und nach wie vor als Marktplatz. Errichtung: zwischen 1680 und 1690
Architekten: Sébastien le Prestre de Vauban und Thomas de Choisy
Am Großen Markt wird besonders deutlich, dass die Stadt auf dem Reißbrett entworfen wurde: Die Diagonalen zeigen genau in Nord-Süd bzw. Ost – West- Richtung. Der von einer doppelten Platanenallee umgebene quadratische Platz war Mittelpunkt der Festung. Er besitzt auch heute noch eine zentrale Funktion. In französischer Zeit hieß er „ Place d’Armes “ und diente als Parade- und Exerzierplatz. Im Laufe des 19. Jahrhunderts veränderte sich der Große Markt. 1889 fand in Saarlouis die Entfestigung statt. Bereits damals verlor der Große Markt seine Geschlossenheit und Harmonie. Die Fontäne in der Mitte verschwand die Eckbrunnen wichen den Steinobelisken. Die Gebäude, die den großen Markt umgaben, wurden saniert. Ursprünglich waren nur zwei der Marktviertel mit einem Kopfsteinpflaster versehen, während die beiden anderen Karrees zunächst unbefestigt blieben. Seine einheitliche Hartdecke aus großquadratischen Betonplatten erhielt der Große Markt erst 1937. Zu dieser Zeit hieß der Große Markt Adolf-Hitler-Platz. Die Brunnen an den 4 Marktecken, aus denen bis heute Trinkwasser fließt, stammen aus preußischer Zeit. Der Marienbrunnen wurde 1956 errichtet. Die Idee dazu entstand 1953 im „ Marianischen Jahr “. In den letzten Jahrzehnten konnte sich die moderne Architektur am Großen Markt verwirklichen. Heutzutage dient der damalige Paradeplatz als Parkplatz. Mit einer Größe von 10.000 Quadratmeter war er gegenüber der übrigen Fläche der damaligen Festungsstadt stark überdimensioniert. Hierin spiegelt sich die übergeordnete militärische Bedeutung wider, die Saarlouis zur Gründungszeit innehatte. Die geordnete Weitläufigkeit, die den Paradeplatz aus der verwinkelten Enge der Wohnviertel heraushob, bestimmte diesen zwangsläufig zu einem Wahrzeichen der Stadt. Die geometrische Klarheit und weitläufige Ordnung des Marktes üben Faszination aus. Als Teil eines geometrisch vollkommenen Gesamtkunstwerks hatten die Festungsbaumeister Vauban und Choisy die place d’armes konzipiert und sie als Herzstück in das königliche Sechseck der Festung Saarlouis eingefügt.
Früher: Der Große Markt war früher in vier Viertel aufgeteilt. An den Ecken des Marktes befanden sich Trinkwasserbrunnen im barocken Stil, in der Mitte des Platzes befand sich ein großes Bassin, in dessen Mitte sich eine Fontäne befand. Damals war er der Exerzierplatz von Saarlouis.
Heute: Heute ist der Große Markt nicht in Viertel aufgeteilt und existiert auch kein Bassin mehr in der Mitte. Die Eckbrunnen im barocken Stil wurden durch strenge Steinobelisken ersetzt. Bis heute spenden sie Trinkwasser. Er dient nun als Parkplatz.
- Katholische Pfarrkirche St. Ludwig am Großen Markt, ursprünglich im Jahr 1685 gebaut, aber regelmäßig von Katastrophen heimgesucht, wie in einer in der Kirche aushängenden Dokumentation nachzulesen ist. Im 19. Jahrhundert und im 20. Jahrhundert stark umgebaut. Das Kirchenschiff aus dem Jahre 1970 wurde vom Professor Gottfried Böhm entworfen und in Sichtbeton ausgeführt.
- Evangelische Pfarrkirche, erbaut in den Jahren 1904-1906 nach Plänen von Carl Schlück. Der Kirchenbau steht auf der ehemaligen Bastion V an der Kaiser-Wilhelm-Straße und weist Elemente der deutschen Renaissance auf. Im Garten befindet sich ein von Konfirmanden der Gemeinde angelegtes begehbares Labyrinth, das der Öffentlichkeit zugänglich ist. Zwei Eichen in diesem Garten wurden 1910 aus Eicheln der Luthereiche in Wittenberg gezogen; auch weiteren Exemplaren aus dem alten Baumbestand werden historische Hintergründe zugesprochen.
- Marienbrunnen aus dem Jahre 1956
- Rathaus aus den Jahren 1951-1954 mit dem Gobelinsaal mit der Ausstattung aus dem 17./18. Jahrhundert
- Reste der von Sébastien Le Prestre de Vauban entworfenen Festungsanlagen
- Saaraltarm (mit Vauban-Insel mit den Denkmälern des Marschall Ney und des Soldaten Lacroix) und Stadtgarten
- Altstadt mit dem Geburtshaus des Michel Ney in der Bierstraße und einer lebendigen Kneipenszene
- Das Canisianum aus dem Jahr 1691
siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Saarlouis
- Das Kreisständehaus, das Elemente der Neorenaissance und auch des französischen Barocks aufweist (z.B. Stuckelemente im Gebäude), wurde 1894/95 erbaut. Ursprünglich befanden sich im Untergeschoss Büroräume und Sitzungssäle der Stadtverwaltung. Die Räume im Obergeschoss wurden als Wohnungsräume vom Landrat genutzt.
Die Fassade des untersten Geschosses des Kreisständehauses besteht komplett aus rotem Sandstein, wodurch es sich von der ersten Etage deutlich abgrenzt, die in weiß gehalten ist. Die weißen Fester des Erdgeschosses enden in einem Rundbogen, die des Obergeschosses sind von demselben rotem Sandstein umrandet, sind rechteckig. In der Mitte des Gebäudes sticht ein sandsteinerner Balkon hervor, der mit vier Säulen, die ein Kompositkapitell haben, ans Dach anschließen. Heute enthält das Kreisständehaus Bereiche des Amtes für Schulen, Kultur und Sport außerdem die Kreisbibliothek, das Kreisarchiv und die Kreisbildstelle, den Sitzungssaal für Ausschusssitzungen des Kreistages und die Fraktionszimmer.
Standort: Kaiser-Wilhelm Straße 4 – 6
- Kaserne X (10)
Über das Baudatum der Kaserne X liegen unterschiedliche Angaben vor. Eine Quelle gibt das Jahr 1831, eine andere den Zeitraum zwischen 1832 und 1833, an. Das bis heute erhaltene Gebäude wurde parallel zum Verlauf der Festungsmauer in unmittelbarer Nähe zu den früheren Kasernen II und III an der Kavalleriestraße errichtet. Der durch stark ausgeprägte Pilaster gegliederte zweigeschossige Bau entstand im klassizistischen Stil. Der dreigeschossige Mittelbau tritt gegenüber den beiden Flügeln, die über je sechs Fensterachsen verfügen, etwas vor. Die drei Vertikalachsen des Mittelbaus münden in einem breiten Dreiecksgiebel. Im Inneren ist das Gebäude in viele kleine Räume geteilt, wie es für Kasernen üblich war und ist. Die Räume befinden sich sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite und sind durch einen Gang in der Mitte des Gebäudes voneinander getrennt. Hierbei ist die Grundfläche aller Räume fast identisch. Von Außen lässt sich erkennen, dass das Gebäude 50:50 aufgebaut ist. Hierbei stellen Erdgeschoss und 1. Stock die eine Hälfte und das Dach die zweite Hälfte der Gesamthöhe dar. An der Fassade kann man durch die Abgrenzung von Säulen die Breite der inneren Räume erkennen.
Bereits 1880 befand sich auf dem Gelände der Kaserne X ein kleiner Brauereibetrieb. Nach dem Ersten Weltkrieg begann eine vielfältige Nutzungsgeschichte mit vielen verschiedenen Firmen. In den 60er Jahren war eine Lebensmittelgroßhandlung in den Räumen der Kaserne X ansässig. Die weitere Nutzungsabfolge war gekennzeichnet durch häufige Veränderungen.
Kirchen
- Katholische Kirchen in allen Stadtteilen
- Evangelische Kirchen
- Neuapostolische Kirche
Sport
Saarlouiser Vereine in oberen Spielklassen:
- 1. Bundesliga Tischtennis Damen: TTSV Saarlouis-Fraulautern
- 1. Bundesliga Jazz- und Moderndance: "autres choses" und "performance" (beide vom TSC Blau-Gold Saarlouis)
- Baseball-Bundesliga Süd: Saarlouis Hornets
- Damen-Basketball-Bundesliga: TV 1872 Saarlouis "Royals"
- Herren-Basketball Regionalliga: TV 1872 Saarlouis "Royals"
- Handball - Regionalliga: HG Saarlouis (ehemals SC Lisdorf + DJK Roden)
Regelmäßige Veranstaltungen
- Saarlouiser Woche mit der Emmes. Findet am ersten Wochenende im Juni statt.
- Altstadtfest
- Ludwigskirmes
- Ostermarkt
- Passionsspiel "Via Crucis" am Karfreitag
- Oktoberfest
- Mantelsonntag, verkaufsoffener Sonntag vor Allerheiligen.
- Weihnachtsmarkt
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Saarlouis ist über die Bundesautobahnen 8 (Perl - Bad Reichenhall) und 620 (nach Saarbrücken) und die Bundesstraßen 51 (Bremen - Saargemünd), 269 (Longkamp - Überherrn - Felsberg (Saar)) und 405 (Thionville - Saarwellingen) gut an das überregionale und internationale Straßennetz angebunden.
Die Stadt liegt außerdem an der Bahnlinie Saarbrücken - Trier.
Umfangreich war auch das Netz der Straßen- und Kleinbahnen im Kreis Saarlouis.
Ortsansässige Unternehmen
Die Automobilfirma Ford betreibt am Ort ein großes Automobilwerk, in dem die Typen Ford Focus , Ford C-MAX sowie der Ford KUGA produziert werden. Mit rund 6.000 Beschäftigten ist Ford einer der größten Arbeitgeber der Region.
Weitere bedeutende Unternehmen sind das Kaufhaus Pieper mit mehreren Gebäuden in der Innenstadt sowie die Schokoladenfabrik "Ludwig" in Saarlouis mit über 1000 Mitarbeitern. In Saarlouis-Roden hat die Firma DSD-Dillinger Stahlbau ihren Sitz. Die Chemiefirma "Meguin" ist über die Grenzen hinaus bekannt. Mit der Kreissparkasse Saarlouis, die aus der Fusion zwischen der alten KSK Saarlouis und der Stadtsparkasse Saarlouis 1987 entstand, ist die Stadt auch Sitz einer der größten Sparkassen der Bundesrepublik. Die Distributa Handelsgruppe die ca. 3000 Mitarbeiter beschäftigte hatte ihren Sitz im Saarlouiser Industriegebiet Metzer Wiesen.
Bildung
Saarlouis ist der Sitz der Erweiterten Realschule Martin-Luther-King, der Realschule in den Fliesen, zweier Berufsbildungszentren und dreier Gymnasien:
- Max Planck Gymnasium, mathematisch-naturwissenschaftlich
- Gymnasium am Stadtgarten, altsprachlich
- Robert Schuman Gymnasium, neusprachlich
Darüber hinaus haben viele weitere Schulen ihren Standort in der Kreisstadt. Insgesamt besuchen über 10.000 Schüler die Schule in Saarlouis.
Gerichte
Saarlouis verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichts- und OLG-Bezirk Saarbrücken gehört, sowie über ein Arbeitsgericht. Außerdem befinden sich dort das Saarländische Verwaltungsgericht und Saarländische Oberverwaltungsgericht.
Das Amtsgericht in Saarlouis wurde auf dem Platz des ehemaligen Ravelin II erbaut. Die Einweihung fand 1907 statt. Die Fassade des Gebäudes ist im neugotischen Stil gestaltet. Das Gericht ist in sehr helles Braun getaucht. Einen Abstich machen die dunkelbraunen Steine, die der Tür und den Fenstern Konturen geben. Das Dach des Gebäudes ist in einem Meeresblau gehalten. Die Mittelachse, die das Gebäude in zwei symmetrische Hälften spaltet, teilt die Eingangsfront. Der Eingangsbereich ist vom übrigen Teil hervorgehoben. Der Verbindungsbau der beiden Seitenflügel dient als Hauptfassade. Nach Betreten des Gerichts fallen die breiten Treppenaufgänge auf. Darauf folgen große, mit Holz verkleidete Flure. Sie dienen als Warteräume. Von den Fluren aus begehbar sind die Abteilungen, die zu verschiedenen Zwecken dienen. Insgesamt verfügt das Gericht über 24 Abteilungen, z.B. die Verwaltungsabteilung, das Vormundschafts- und das Nachlassgericht.
Militär
In Saarlouis sitzt der Brigadestab der Luftlandebrigade 26 sowie die Luftlandepionierkompanie 260 der Bundeswehr. Ferner hatte das Verteidigungsbezirkskommando 46 bis Ende 2006 seinen Sitz in Saarlouis. Das Einzugsgebiet des Verteidigungsbezirkskommandos ging bis an den Rhein und umfasste somit ein Gebiet von Saarbrücken bis Mainz und Ludwigshafen. Mit der bundesweiten Aufstellung der Landeskommandos zu Beginn 2007 hat das Landeskommando Saarland (LKdo SL) seinen Sitz bei der Graf-Werder-Kaserne in Saarlouis.
Feuerwehr
Mit ihrem Gründungsjahr 1811 ist die Freiwillige Feuerwehr Saarlouis die wahrscheinlich älteste Freiwillige Feuerwehr der Bundesrepublik Deutschland. Sie umfasst heute die vier Löschbezirke Innenstadt, Ost, Lisdorf und West und unterhält mit 231 aktiven Mitgliedern (darunter 22 Frauen) ca. 30 Einsatzfahrzeuge. Sie bewältigt ca. 400 Einsätze jährlich.
Zu beachten ist jedoch, dass es evtl. ältere Wehren in Deutschland geben könnte, diese können jedoch ihre Geschichte und ihre Gründung nicht dokumentieren. Die Freiwillige Feuerwehr Saarlouis hingegen kann ihren Gründungstag exakt bestimmen.
Krankenhäuser, Seniorenheime
- St. Elisabeth-Klinik
- Krankenhaus des DRK
Galerie
Die Kasematten der Festung
Geburtshaus von Marschall Ney
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Michel Ney (1769–1815), Marschall von Frankreich
- François-Auguste Cheussey (1781–1857), Architekt
- Eugen Hermann von Dedenroth (1829-1887), Schriftsteller
- Eduard von Knorr (1840–1920), Admiral
- Ernst Albert Fabarius (1859–1927), Gründungsdirektor der Deutschen Kolonialschule in Witzenhausen
- Paul von Lettow-Vorbeck (1870–1964), General und Politiker
- Otto Schniewind (1887–1964), Admiral im Zweiten Weltkrieg und zeitweiliger Chef des Stabes der Seekriegsleitung
- Hubert Ney (1892–1984), Politiker, saarländischer Ministerpräsident 1956–1957
- Albert Baldauf (1917–1991), deutscher Politiker (CDU), MdB
- Esther Béjarano (* 1924), Überlebende des Mädchenorchesters von Auschwitz
- Clemens Kremer (1930–2000), Komponist
- Paul B. Baltes (1939–2006), Psychologe und Alterforscher, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
- Oskar Lafontaine (* 1943), Politiker (Die Linke, früher SPD), saarländischer Ministerpräsident 1985-1998 Bundesfinanzminister 1998-1999, MdB
- Alfred Gulden (* 1944), Schriftsteller
- Rainer Rupp (* 1945), Spion
- Hans Jürgen Noss (* 1952), deutscher Politiker (SPD), Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtags
- Kurt Wagner (* 1953), Laienschauspieler
- Gudula Staub (* 1968), Volleyball- und Beachvolleyballspielerin
Sonstiges
Das Saarlouiser Platt gehört zur moselfränkischen Dialektgruppe, die außer dem nördlichen Teil des Saarlandes im wesentlichen Rheinland-Pfalz, Teile Lothringens und ganz Luxemburg abdeckt.
Literatur
- Breuer-Pyroth, Norbert: „Vaschtesche mich?“ - Wörterbuch des Alt-Saarlouiser Sprachgutes, Editions Norbert Breuer, Saarlouis, 4. Auflage 2006, ISBN 3-00-020012-6
- K. Walter: Französische Strasse Saarlouis - Eine Strasse feiert Geburtstag, 1998
- Edith Braun, Karin Peter: Saarlouiser Mundartbuch, ISBN 3-930843-47-1
- Geschichte der Kreisstadt Saarlouis, Band 1 - 6
- Ludwig Karl Balzer: Das königliche Sechseck - Bau der Festungsstadt in der Zeit des Sonnenkönigs, 2002, ISBN 3-930843-65-X
- Gabriel Mahren: Von Saarlouisern für Saarlouis, Geschichte der Energie-und Wasserversorgung, 2007
Weblinks
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