Sablatnig

Sablatnig

Joseph Sablatnig (* 9. Februar 1886 in Klagenfurt, vermisst 1945 in Berlin) war ein Pionier der Luftfahrt, des Flugzeugbaues und Luftverkehrs.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er studierte Maschinenbau an der TH Graz und E-Technik an der Technischen Hochschule Brünn. Der Fahrzeugkonstrukteur und Rennfahrer ging, als er von deren erfolgreichen Flügen hörte, zu den Wright-Brüdern in die USA, für die er einige Zeit tätig war und kaufte von ihnen 1910 in Berlin ein Flugzeug.

1911 erfolgte die Einbürgerung nach Preußen. Im selben Jahr nahm er eine Tätigkeit bei Louis Blériot auf und danach in Wiener Neustadt bei der Firma Autoplan.

Er galt als der erste Nachtpilot und stellte vor dem Ersten Weltkrieg mehrere Höhenflugrekorde sowie einen Distanzrekord mit der späteren Pilotin Lilly Steinschneider als Passagier auf.

Im Ersten Weltkrieg war er als Kriegsfreiwilliger unter Prinz Heinrich von Preußen in Kiel am Aufbau der Marineluftwaffe beteiligt. 1915 gründete er seine eigene Flugzeugkonstruktionsfirma, die Sablatnig-Flugzeugbau GmbH, die die Typen Sablatnig SF 2, SF 5 und SF 6 konstruierte und in kleiner Serie baute. Da die kleine Firma von den Fertigungsaufträgen überfordert war, wurde sie hierbei von der Luftfahrzeug-Gesellschaft m.b.H. unterstützt. 1918 erledigte er Flugkurierdienste in Regierungsauftrag.

Nach dem Kriege baute er Marineflugzeuge zu Verkehrsmaschinen um und bediente damit zunächst die Linie Berlin-Warnemünde. 1919 konstruierte er seine erste echte Passagiermaschine, die SAB P I und nahm mit ihr die erste deutsche Auslandslinie auf: Ab 21. April 1919 flog die Sablatnig Flugzeugbau GmbH linienmäßig nach Kopenhagen und Stockholm. Das zivile Verkehrsflugzeug SAB P III konstruierte Hans Seehase für ihn[1]. Sablatnig war auch Mitbegründer des Dansk Luftexpress und erwarb Postkonzessionen für die Strecke Stockholm-Göteborg. Außerdem wurde unter seiner Mitwirkung 1919 ein Verband der Luftverkehrswirtschaft gegründet. 1920 beteiligte er sich an einer Linienverkehrsgesellschaft (Lloyd Luftverkehr Sablatnig, durch Fusion mit einer Tochtergesellschaft des Norddeutschen Lloyd entstanden) und bediente Strecken zwischen Berlin und Hessen. In dieser Zeit war unter anderem Victor Entler in seiner Konstruktionsgesellschaft tätig.

1923 fusionierte der Lloyd mit mehreren anderen Luftverkehrsunternehmen (u.a. Deutsche Luft-Reederei und Deruluft) zum Deutschen Aero Lloyd. Sie wurde 1926 mit der Verkehrsgesellschaft von Junkers zur Lufthansa fusioniert.

Infolge des Flugzeugbauverbotes durch den Frieden von Versailles wich er auf ein wenig erfolgreiches Engagement im Automobilbau aus. Erst 1931 konnte er bei Junkers wieder im Flugzeugbau tätig werden. Bei der Reichspräsidentenwahl 1932 setzten Paul von Hindenburgs Vertreter von Sablatnig entwickelte Lautsprecherflugzeuge für ihre Wahlwerbung ein.

Wirkung

Der Zubringer, der von Annabichl über den Klagenfurter Flughafen zur Südautobahn A2 führt, ist nach ihm benannt.

Quellen

  1. http://www.rostock-airport.de/site/managed/html/3_2_205.html

Weblinks


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