Safter Cinar

Safter Cinar

Mehmet Refik Safter Çinar (* 20. Mai 1946 in Brüssel) ist Sprecher des Türkischen Bundes in Berlin/Brandenburg und Migrationsbeauftragter des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Çinar ist deutscher und türkischer Staatsbürger und hat zwei Töchter. Er lebt seit 1967 in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Mehmet Refik Safter Çinar wurde am 20. Mai 1946 als Sohn des türkischen Professors Tevfik Ali Çinar und dessen Frau Füsun Çinar, geborene Manyas, in Brüssel geboren. Seine Eltern kehrten nach Erledigung geschäftlicher Dinge in Belgien 1948 zurück nach Istanbul. Er besuchte ab 1951 eine Grundschule im Istanbuler Stadtteil Nisantas. Ab 1956 besuchte er das Deutsche Gymnasium in Istanbul (Alman Lisesi). Nach dem Abitur begann er 1967 ein Studium der Betriebswirtschaft in Berlin (West). 1974 heiratete er Eva Steinhäuser und blieb entgegen seinen anfänglichen Absichten in Berlin. Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule für Wirtschaft (FHW) Berlin. In diesem wirtschaftlichen Bereich sollte er allerdings nie arbeiten. Stattdessen wurde er Ende der 1960er Jahre politisch aktiv.

Berufsleben

In den Jahren 1979 bis 1991 war Safter Çinar Mitarbeiter der Schülerberatung beim Arbeitskreis Neue Erziehung. Von 1991 bis 2006 war er Leiter der Ausländerberatungsstelle des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Bezirk Berlin-Brandenburg. Bereits während seiner Studienzeit arbeitete er als Übersetzer und Simultandolmetscher für Deutsch-Türkisch. Er ist Prüfer beim Staatlichen Prüfungsamt für Übersetzer in Berlin.

Gewerkschaftliche Funktionen

In den Jahren 1983 bis 1991 war Safter Çinar stellvertretender Vorsitzender und dann Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Berlin. Er war 1989 der erste türkischstämmige Vorsitzende einer Gewerkschaft in Deutschland. Von 1985 bis 1991 war er Mitglied des Hauptvorstandes der GEW. In den Jahren 1987 bis 1991 war er Vorsitzender des Bundesausschusses Multikulturelle Angelegenheiten beim Hauptvorstand der GEW.

Migrantenverbände

Safter Cinar ist Gründungsmitglied und seit 1991 (außer Juli 1999 bis Januar 2000) Sprecher des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg (Mitglied in der TGD). Er ist Gründungsmitglied und war von 1996 bis 1997 Schatzmeister der Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland (FÖTED – Mitglied in der TGD). Er ist Gründungsmitglied und war von 1997 bis 2002 Stellvertretender Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), 2002 Mitglied des Bundesvorstandes. Seit 2004 ist Safter Çinar Vorsitzender des Türkischen Elternvereins Berlin-Brandenburg (von 1997 bis 1998 Stellvertretender Vorsitzender) (Mitglied in FÖTED). Çinar sprach sich 2007 gegen die durchgängige Deutschpflicht an Schulen aus und sprach in diesem Zusammenhang von Diskriminierung.[1]

Gesellschaftliche Bedeutung

Safter Çinar ist seit seiner Studentenzeit politisch aktiv. In den 1970er Jahren engagierte er sich überwiegend in der Türkei-Politik. Nachdem ihm klar wurde, dass aus der Gastarbeiteranwerbung eine Niederlassung und Einwanderung geworden war, engagierte er sich für die Belange der Eingewanderten. Durch seine führenden Positionen in Gewerkschaften und Migrantenverbänden ist Çinar über Berlin hinaus als Ansprechpartner in Migrations- und Integrationsfragen bekannt geworden. Im Jahr 2005 wurde ihm für seine besonderen Verdienste um die Integration von Migranten in Deutschland und sein außerordentliches Engagement in diesem Bereich die Bundesverdienstmedaille verliehen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2326899

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