- Sahul
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Als Sahul oder Meganesia wird die zusammenhängende Landmasse bezeichnet, die während der letzten Eiszeit aus Australien, der nördlich gelegenen Insel Neuguinea mit den Aru-Inseln, großen Teilen der Arafura-See sowie der südlich gelegenen Insel Tasmanien bestand. Die heutige Isolierung der Inseln vom australischen Festland vollzog sich am Ende der letzten Eiszeit, als der Meeresspiegel aufgrund der schmelzenden Inlandeismassen der Polargebiete um mehr als hundert Meter anstieg. Dagegen waren Sunda und Sahul nie durch eine Landbrücke verbunden.
Die dadurch neu entstandene Meerenge zwischen der zum australischen Bundesstaat Queensland gehörenden Kap-York-Halbinsel und Neuguinea heißt Torres-Straße und ist 140 Kilometer breit. Die Bass-Straße zwischen der Insel Tasmanien und dem australischen Kontinent ist zirka 250 km breit und hat eine durchschnittliche Wassertiefe von etwa 90 m. Die Überflutung der Torres-Straße erfolgte vor etwa 8.000 Jahren und die der Bass-Straße vor etwa 12.000 Jahren. Der Meeresspiegel stieg bis vor etwa 6.000 Jahren auf das heutige Niveau.
Diese Trennung von Sunda und Sahul spiegelt sich auch in der heutigen unterschiedlichen Fauna beider Regionen wieder, deren Abgrenzungen voneinander durch die Weber-, Wallace- und die Lydekker-Linie beschrieben werden. Im Gegensatz dazu ist die Fauna auf den heute isolierten Inseln innerhalb der ehemaligen Sahul-Region sehr ähnlich. So kommen Beuteltiere auf Neuguinea, Tasmanien und Australien sowie einigen westlich vorgelagerten Inseln bis nach Sulawesi vor und einige Arten von Regenbogenfischen sowohl im Norden Australiens als auch im Süden Neuguineas.
Literatur
- J. Allen, Jack Golson, Rhys Jones (Hrsg.), Sunda and Sahul. London: Academic Press.
Weblinks
Kategorien:- Geographie (Australien und Ozeanien)
- Landgebiet der Erdgeschichte
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