- Saint-Guilhem-le-Désert
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Saint-Guilhem-le-Désert Region Languedoc-Roussillon Département Hérault Arrondissement Lodève Kanton Aniane Gemeindeverband Communauté de communes Vallée de l’Hérault Koordinaten 43° 44′ N, 3° 33′ O43.7338888888893.5497222222222120Koordinaten: 43° 44′ N, 3° 33′ O Höhe 120 m (54–812 m) Fläche 38,64 km² Einwohner 256 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 7 Einw./km² Postleitzahl 34150 INSEE-Code 34261 Saint-Guilhem-le-Désert ist eine französische Gemeinde mit 256 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Département Hérault in der Region Languedoc-Roussillon. Sie gehört zum Arrondissement Lodève und zum Kanton Aniane.
Heute ist das Dorf mit seinem Kloster und der Pont du Diable (Teufelsbrücke) in der nahe gelegenen Gemeinde Saint-Jean-de-Fos eine große Touristenattraktion. Es ist als eines der Plus beaux villages de France (schönste Dörfer Frankreichs) klassifiziert.[1].
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der mittelalterliche Ort liegt im Tal des Verdus, der ganz in der Nähe in den Fluss Hérault mündet. Der Hérault bildet dort eine enge Gorge (Schlucht), die unter dem Namen Gorges de l’Hérault bekannt ist. Die nächste größere Stadt ist Montpellier, das etwa 40 km südöstlich des Dorfes liegt.
Geschichte
Der mittelalterliche Ort, der am Pilgerweg nach Santiago de Compostela liegt, ist gut erhalten geblieben. Wilhelm von Aquitanien soll hier aus Buße um das Jahr 804 das Kloster von Gellone gegründet haben. Deshalb trug die Gemeinde im Mittelalter den Namen Gellone.
Das Kloster
Als Erbauer gilt Herzog Wilhelm von Aquitanien und Toulouse (Guilhem de Toulouse) „Kurznase“ genannt, ein Enkel Karl Martells und erfolgreicher Militär Karls des Großen. Schon bald nach seinem Tod wurde Wilhelm hoch verehrt und sein Grab ist bis in die Gegenwart eine bedeutende Etappe der Jakobspilger auf der Via Tolosana, einem der französischen Abschnitte des Jakobsweges nach Santiago de Compostela. Mit der Heiligsprechung Wilhelms im Jahr 1066 und der damit einhergehenden Zunahme der Pilgerströme zu seinem Grab wurde Gellone unter seinem neuen Namen „Saint-Guilhem-le-Désert“ bekannt.
Seit 1998 ist es als Teil des Weltkulturerbe der UNESCO „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet.
Eine tragische Geschichte hat das Kloster am Ende des 19. Jahrhunderts erfahren. Mit Geldern von John D. Rockefeller II. wurde ein großer Teil des Kreuzgangs demontiert und später im New Yorker Museum The Cloisters mit Originalen anderer europäischer Kloster vermischt wieder aufgebaut. Daher ist der entstandene Schaden besonders groß. Aber auch das Archäologische Museum in Montpellier und weitere private Sammler hatten Zugriff auf dieses Kulturgut. Noch heute sind die Verluste deutlich erkennbar.
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Teile des Kreuzgangs in New York
Galerie
Einzelnachweise
- ↑ Saint-Guilhem-le-Désert auf Les plus Beaux Villages de France (französisch)
Weblinks
Aniane | Argelliers | La Boissière | Montarnaud | Puéchabon | Saint-Guilhem-le-Désert | Saint-Paul-et-Valmalle
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