Salisburg

Salisburg
Wappen von Mazsalca

Mazsalaca (deutsch: Salisburg) ist eine Stadt im äußersten Norden Lettlands im Landkreis Valmiera (Wolmar), 40 km nordwestlich von Valmiera, am rechten Ufer der Salis, nahe dem Rigaischen Meerbusen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Salisburg entstand 1528 durch die Verlehnung mehrerer Landstücke durch den Ordensmeister Wolter von Plettenberg an Vintzens von Stene. Der Namensteil "-burg" bezieht sich jedoch nicht auf das vor wenigen Jahren renovierte Schloss oder einen Vorgängerbau, sondern wahrscheinlich auf eine ältere Wallburg gegenüber dem ehemaligen Gut Salisburg, auf der linken Seite der Salis. Nach 1861 entwickelte sich der Ort zwar zunehmend, bekam jedoch erst 1928 das Stadtrecht.

Die alte Kirche wurde in den Jahren 1669,1692 und 1783 wesentlich umgebaut. Im Jahr 1890 wurde ein Anbau in Kreuzform hinzugefügt, der als Gemeinderaum diente, und 1927 wurde ein neuer Turm errichtet. Erwähnenswert sind der barocke Altar vom Ende des 17. Jahrhunderts und das Altargemälde "Das heilige Abendmahl" von 1760, das zu den schönsten Rokoko-Malereien sakraler Kunst in Livland gehört.

Der Ort gehörte bis 1919 zur historischen Region Livland und zu Zeiten der UdSSR zur lettischen Sowjetrepublik.

Gut und Schloss

Nach Vintzens von Stene wurde Rötger von Haaren Besitzer des Guts und nach 1547 der Hofrichter des Ordensmeisters Hermann von Brüggenney, Balzer Falckenberg. Dessen Sohn Heinrich, Hauptmann zu Kirrumpäh, besaß es noch 1601. König Gustav II. Adolf von Schweden bestätigte 1631 den Conrad und Melchior Falckenberg ihr Besitzrecht auf dieses Gut. Daher rührt der für das Herrenhaus heute noch gebräuchliche lettische Name "Valtenberg". Der Sohn Conrads, Kammerherr Gabriel Falckenberg, verkaufte Salisburg 1674 an Batholomäus Schaum, dessen Neffe und Erbe, Benjamin Ickermark, überließ es 1678 dem Feldmarschall Christopher Horn. Seine Erben verkauften es wiederum dem Vizepräsidenten des Hofgerichts, russischen Gesandten und Landrat Baron Gustav Georg von Völkersahm. Dieser war der Bauherr des großen, heute noch bestehenden Schlosses, das 1780 nach dem Entwurf des Dresdener Architekten Friedrich August Krubsacius errichtet wurde, und dem das alte hölzerne Herrenhaus weichen musste. Das Schloss ist ein zweistöckiger Bau mit damals 62 Zimmern und großem Mansarddach. Über dem Eingang, der von je zwei marmornen Säulen getragen wurde, befand sich ein Balkon mit einem schmiedeeisernen Geländer. Die Tochter von Gustav Georg von Völkersahm, Juliane Marianne, verheiratet mit Reinhold Johann Peter von Vietinghoff, blieb bis zu ihrem Tode 1851 Erbherrin auf Salisburg. Kurz darauf übergab ihr ältester kinderloser Sohn, Ordnungsrichter Gustav Georg von Vietinghoff, den Besitz noch zu Lebzeiten an seinen Neffen Baron Arnold Julius von Vietinghoff. Letzter Herr auf Salisburg war seit 1904 dessen Sohn Oscar. Bekannte Nachkommen aus der Linie der Vietinghoffs sind Arnold Freiherr von Vietinghoff-Riesch, Egon von Vietinghoff und Joachim von Vietinghoff. Andere Nachkommen der ehemaligen Eigentümer sind die heute noch in Schweden lebenden Grafen und Freiherren Falkenberg.

Das Gut umfasste ursprünglich 16.813 ha (was einem Quadrat von fast 13 km Seitenlänge entspricht), zu dem unter anderem zwei Mühlen gehörten. Nach der Bauernbefreiung im 19. Jahrhundert verkaufte man 10.856 ha Bauernland und 25 ha Hofland. In der ersten Russischen Revolution von 1905 wurde das Schloss angezündet und danach mehrere Jahre mit einem neuen Dach sowie mit vernagelten Fenstern notdürftig konserviert. Baron Oscar von Vietinghoff und sein Vater lebten in Riga und im Sommer in Bilderlingshof am Rigaer Strand, von wo aus er zur Bewirtschaftung des Besitzes regelmäßig nach Salisburg fuhr. 1919 wurde die Herrschaft enteignet und verstaatlicht. Baron Oscar verzichtete 1919 auf den ihm zugesprochenen kleinen Anteil (sogenanntes Restgut) und lebte danach in Berlin. Das Schloss wurde in den 1920er Jahren renoviert und dient seither als Schule. Einige Neben- und Wirtschaftsgebäude sind ebenfalls instand gesetzt und werden genutzt.

Park

Das Herrenhaus wird auch heute noch von einem großen Park umgeben. Die durch den Park fließende Salis frisst sich so durch den roten Sandstein, dass eine Wand entstand, die dem Rufer des gegenüberliegenden Ufers ein Echo gibt, so dass diese Stelle "Das Echo" genannt wird. Auf dem Weg dorthin, teils durch den Wald teils am Fluss entlang, befinden sich nebst Rast- und Picknick-Plätzen, kleine Naturwunder wie die Werwolf-Kiefer, die Engels- und die Teufelshöhle, die Teufelskanzel, der Nelkenfels und andere Naturgegebenheiten wie ein Badeplatz und eine Quelle. Die gesamte Umgebung ist heute Nationalpark, der seltene Blumen beherbergt und beliebtes Ziel für Ausflügler, Fahrrad- und Kanutouristen ist.

Galerie

Weblinks

Siehe auch

57.8666725.057Koordinaten: 57° 52′ N, 25° 3′ O


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