- Salminger
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Josef Salminger (* 5. März 1903 in München; † 1. Oktober 1943 bei Klissoura in Epirus, Griechenland) war ein Oberst der Gebirgstruppe der Wehrmacht und für Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg verantwortlich.
Inhaltsverzeichnis
Soldatischer Werdegang
Seine soldatische Prägung erfuhr Salminger durch den damaligen Oberstleutnant Ferdinand Schörner, dem Kommandeur des Mittenwalder Gebirgsjäger-Regiments 98. Dieser verkörperte ideologischen Fanatismus und soldatisches Draufgängertum.
Am 31. August 1941 wurde Hauptmann Salminger das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Wie sein früherer Vorgesetzter Schörner sah auch Salminger in Adolf Hitler den Retter Deutschlands und ließ seiner Begeisterung für den „Führer“ freien Lauf: „Dieses Regiment ist nicht bloß ein deutsches Regiment, es ist ein Hitler’sches Regiment!“ [1]
Am 14. August 1943 ging an Oberstleutnant Josef Salminger, der das Gebirgsjäger-Regiment 98 befehligte, die Weisung, sich für einen „Überraschungsangriff“ auf das griechische Dorf Komeno vorzubereiten. Am Abend des 15. August 1943 hielt Salminger eine feurige Rede an seine Soldaten, tags darauf, am 16. August 1943, kurz vor Sonnenaufgang, nahmen die Soldaten der 12. Kompanie des 98. Regiments der 1. Gebirgs-Division von Oberleutnant Willibald „Willy“ Röser ihre Befehle entgegen. Bei dem folgenden Blutbad ermordeten die bayrischen Gebirgsjäger 317 Menschen unterschiedlichen Alters, Männer wie Frauen, des Dorfes Komeno. Bei diesem Massenmord hatte Major Reinhold Klebe die „operative“ Leitung inne [2].
Am 1. Oktober 1943 geriet Salminger auf dem Rückweg nach Ioannina in einen Hinterhalt der Partisanen.
Zitat
Der Kommandierende General Hubert Lanz rief in seinem Korps-Tagesbefehl vom 1. Oktober 1943 zu Rache und Vergeltung auf: „Salminger war ein in hundert Schlachten im Westen und Osten bewährter Bataillons- und Regementskommandeur, dessen vorbildlich tapfere und einsatzfreudige Führerpersönlichkeit in den Herzen seiner Gebirgsjäger und in den Annalen seines Regiments für alle Zeiten fortleben wird. In ehrfurchtsvollem und dankbarem Gedenken senkt das XXII. Gebirgskorps seine Fahnen über dem Soldatengrab dieses tapferen Kommandeurs. Ich erwarte, dass die 1. Gebirgs-Division diesen ruchlosen Banditenmord an einem unserer besten Kommandeure in einer schonungslosen Vergeltungsaktion in 20 km der Mordstelle rächen wird.“
Auszeichnungen
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. und III. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938 am 8. November 1938
- Eisernes Kreuz (1939) II. und I. Klasse
- Infanterie-Sturmabzeichen am 1. Juli 1940
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 31. August 1941
- Stern von Rumänien IV. Klasse mit Schwertern am 1. November 1941
- Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42 am 1. August 1942
- Verwundetenabzeichen (1939) in Gold am 11. September 1942
- Deutsches Kreuz in Gold am 9. Oktober 1942
Einzelnachweise
- ↑ Mark Mazower: Militärische Gewalt und nationalsozialistische Werte – Die Wehrmacht in Griechenland 1941 bis 1944 in: Hannes Heer, Klaus Naumann (Hrsg.): Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944, Hamburg 1995, S. 172
- ↑ Hagen Fleischer: Schuld ohne Sühne: Kriegsverbrechen in Griechenland in: Wette, Ueberschär (Hrsg.): Kriegsverbrechen im 20. Jahrhundert, Darmstadt 2001, S. 213
Literatur
- Hermann Frank Meyer, Kommeno. Erzählende Rekonstruktion eines Wehrmachtsverbrechens in Griechenland (Köln: Romiosini, 1999)
- Hermann Frank Meyer, Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg, Ch. Links Verlag, Berlin 2008
Weblinks
Personendaten NAME Salminger, Josef KURZBESCHREIBUNG Oberst der Gebirgstruppe der Wehrmacht GEBURTSDATUM 5. März 1903 GEBURTSORT München STERBEDATUM 1. Oktober 1943 STERBEORT bei Klissoura in Epirus, Westgriechenland
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