Salzbergkapelle

Salzbergkapelle
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Die Salzbergkapelle ist eine katholische Feld-Kapelle auf dem "Salzberg"-Hügel zwischen den Ortschaften Anwalting und Gebenhofen (Gemeinde Affing / Landkreis Aichach-Friedberg / Bayern).

Salzbergkapelle
Weg zur Kapelle
Marienstatue

Die mit Schindeln gedeckte Salzbergkapelle wurde 1664 (oder 1694) erbaut, in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts umgestaltet und in den Jahren 1931 und 1985 renoviert. Das Hauptaltargemälde zeigt das Bildnis der Mutter Gottes mit den Sieben Schmerzen. Die hochbarocken Holz-Plastiken (Ölberg-Figuren) wurden von den Bildhauern Bartholomäus und Johann Kaspar Eberle aus Bachern um 1670 (oder 1745) gefertigt. Sie hängen heute in der Anwaltinger Dorfkirche, denn 1964 wurden zwei wertvolle Engel bei einem Einbruch in die Kapelle gestohlen. Der moderne Kreuzweg stammt vom Augsburger Hobbymaler Gustav Tausche. An der Nordseite vor dem Gotteshaus thront auf einem Sockel eine Statue der Schmerzhaften Mutter Gottes. Sie ist eine Nachbildung der hl. Maria aus den schon erwähnten Ölbergfiguren. - Der Name "Salzberg" kommt daher, dass am Salzberg ein alter Salzweg vorbei führte, der von Rain über Augsburg nach Friedberg verlief.

Über die Entstehung der Salzbergkapelle existieren verschiedene Legenden: So soll ein Bauer beim Pflügen in seinem Acker ein Bild der "Schmerzhaften Mutter Gottes" gefunden und dieses dann auf dem Salzberg aufgestellt haben. Nach einer anderen Erzählung soll ein Anwaltinger Bauer um 1704 das Marienbild von seinem schwäbischen Freund erhalten und für dieses Bild auf seinem Feldhügel eine kleine Kapelle erbaut haben.

Tatsächlich hat 1694 der "Probstbauer" (Hanns Wanner) aus Anwalting mit Erlaubnis seiner Grundherrschaft (Hofmarks-Herrschaft zu Affing) seinen Acker für den Kapellenbau gespendet. Den Auftrag für das Marienbildnis gab eine "reisende Person", die zwischen Gebenhofen und Anwalting mit einem Pferd verunglückte. In seiner Not gelobte der Reiter, wenn ihm geholfen würde, am Unglücksort ein Bild der "Schmerzhaften Mutter Gottes" aufstellen zu lassen. Der Reisende überstand das Unglück, wandte sich aus Dankbarkeit mit seinem Gelübde an die Augsburger Karmeliter und beauftragte diese, das Marienbild anfertigen zu lassen. 1694 baten die Karmeliter den Gebenhofener Pfarrer (Johann Wilhelm Schlick) das Bild aufstellen zu dürfen. Nach Rücksprache mit dem Generalvikar (Hauser von Gleichenstroff) wurde das Bild der "Mutter Gottes mit den Sieben Schmerzen" von der "Mutter-Kirche" in Gebenhofen durch zwei Augsburger Karmeliter-Patres (Mauritius à Natiuitate, Andreas à Jesu) in die Salzbergkapelle übertragen. Bei der Renovierung 1985 wurde das Altargemälde mit der "Mater Dolorosa" diebstahlsicher an die Wand gemalt.

Literatur

  • Freiwillige Feuerwehr Anwalting e.V. (Hrsg.): 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Anwalting. Festschrift zum Gründungsjubiläum 16.-19. Juni 2005. 40 S., Pröll Verlag, Augsburg 2005.
  • Krieger- und Soldatenverein Gebenhofen-Anwalting (Hrsg.): 90 Jahrfeier. Krieger- und Soldatenverein Gebenhofen-Anwalting. 20./21. Juli 1985. Festschrift, 72 S., 1985.
  • Verein zur Renovierung der Salzbergkapelle, CSU-Ortsverband Gebenhofen-Anwalting, Freiwillige Feuerwehr Anwalting (Hrsg.): Festschrift zur Einweihung der Salzbergkapelle 1985. 24 S., 1985.

Weblinks


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