Salzungen

Salzungen
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Bad Salzungen
Bad Salzungen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Salzungen hervorgehoben
50.81166666666710.233333333333241Koordinaten: 50° 49′ N, 10° 14′ O
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Wartburgkreis
Höhe: 241 m ü. NN
Fläche: 39,06 km²
Einwohner: 16.290 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 417 Einwohner je km²
Postleitzahl: 36433
Vorwahl: 03695
Kfz-Kennzeichen: WAK alt SLZ
Gemeindeschlüssel: 16 0 63 003
Stadtgliederung: 6 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Ratsstraße 2
36433 Bad Salzungen
Webpräsenz:
Bürgermeister: Klaus Bohl (Freie Wähler)
Lage der Kreisstadt Bad Salzungen im Wartburgkreis
Karte

Bad Salzungen ist eine Kurstadt in Thüringen (Deutschland). Sie ist Kreisstadt des Wartburgkreises. Seit Anfang 2009 ist die Stadt staatlich anerkanntes Sole-Heilbad.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Bad Salzungen liegt an der Werra, zwischen dem Thüringer Wald im Norden und der Rhön im Süden.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Immelborn, Barchfeld, Leimbach, Moorgrund, Stadtlengsfeld, Tiefenort, Weilar und Urnshausen im Wartburgkreis sowie Breitungen/Werra im Landkreis Schmalkalden-Meiningen.

Stadtgliederung

Neben der Kernstadt Bad Salzungen besteht die Stadt aus den Stadtteilen Kloster (hervorgegangen aus dem Kloster Allendorf), Wildprechtroda, Kaltenborn, Langenfeld und Hohleborn.

Geschichte

Besiedlung und Vorgeschichte

Lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung Bad Salzungens siedelten im Werratal und der angrenzenden Rhön Menschen, welche der keltischen Kultur zugeordnet werden können (Leimbacher Gräberfeld). Salzungen oder das noch im Dialekt gebräuchliche Sälzinge lässt eine Siedlungskontinuität mindestens seit der Völkerwanderung vermuten (siehe Suffix: -ing). Um Christi Geburt siedelte der rhein-weser-germanische Stamm der Chatten im Raum zwischen Werra und Fulda, sowie weiter in westlicher Richtung. Ab dem 3. Jahrhundert kam es, durch archäologische Funde bis in den Raum nördlich von Eisenach nachweisbar, zu einer Expansion des elbgermanischen Stammes der Hermunduren. In wieweit man von einer gemeinsamen Siedlung und Vermischung von Chatten, den späteren Hessen, und Hermunduren, den späteren Thüringern, ausgehen kann ist zumindest für diese Zeit noch fraglich. Es ist stark anzunehmen, dass Salzungen seinen Ortsnamen spätestens in jener Zeit erhielt. Während der fränkischen Osterweiterungen, zwischen dem 5. und 8. Jahrhundert, wurde auch das im Thüringischen Westergau gelegene Salzungen in ein Netz fränkischer Befestigungsanlagen einbezogen. Ausgelöst durch den Aufstand eines Thüringer Grafen setzte eine Verbannungswelle in den heutigen südthüringischen Siedlungen ein. Doch im Gegensatz zum Rest der eroberten Gebiete konnte der Salzunger Raum nur teilweise in eine fränkische Neubesiedlung einbezogen werden, da hier schon sehr starke vorfränkische Siedlungsverbände existierten. Dies erkennt man u. a. am Mischdialekt, der im Raum Bad Salzungen gesprochen wird. Es ist eine Mischung aus Rheinfränkisch (Osthessisch), Mainfränkisch (Hennebergisch) und Thüringisch (Westthüringisch). Mit der fränkischen Ostkolonialisierung setzten auch die schriftlichen Überlieferungen ein.

Ersterwähnung

Salzungen um 1900
Salzungen um 1900

Am 5. Januar 775 stellte Karl der Große in der königlichen Pfalz zu Quierzy eine Schenkungsurkunde des Zehnten von seiner Villa Salsunga an das Kloster Hersfeld aus. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Salzungen. 841 kam der Ort an das Kloster Fulda. Im frühen 12. Jahrhundert erweiterten die aufstrebenden Grafen von Henneberg ihren Herrschaftsbereich in Südthüringen bis an die mittlere Werra. Der Raum Salzungen war (ost-)fränkische Grenzregion zu Thüringen und Hessen.

Siedlungskerne

Im heutigen Stadtgebiet von Salzungen entwickelten sich um das Jahr 1000 mehrere Siedlungszentren: eine Dorfsiedlung lag an den Salzquellen und soll 923 beim Ungarneinfall verwüstet worden sein. Die neu erstandene Siedlung wurde fortan durch eine Burganlage (Schnepfenburg) gesichert, um 1100 entstand daraus eine Marktsiedlung mit Münzrecht und der ab 1112 erwähnten Kirche St. Simplicius. Nur etwa 1000 Meter östlich bestand in der Werraaue das Alte Dorf - heute Stadtteil Dorf Allendorf mit einer Jakobus-Kapelle, im Ort saß ein Adelsgeschlecht von Aldendorf. Südlich benachbart liegt die Siedlung Wildbrechtroda, ebenfalls mit einer Adelssippe und einer kleinen Burganlage, 1232 erstmals schriftlich überliefert. Im Westen von Salzungen lag Hausen oder Husen mit der schon 1258 erwähnten Husenkirche und südwestlich die ausgedehnte Rodungssiedlung Langenfeld und weitere Kleinnsiedlungen.

Burg Frankenstein

Mit dem Bau der hennebergischen Burganlage Frankenstein, eine durch Gräben und Wälle in Spornlage über der Werrafurt bei Allendorf gelegene Befestigung ist im ersten Drittel des 12. Jahrhunderts zu rechnen. Zur Erweiterung ihres Herrschaftsgebietes veranlassen diese den Siedlungsausbau nördlich der Werra, es entstehen zahlreiche Höfe und Kleinsiedlungen im Moorgrund und um Marksuhl, bedeutend ist ihr Einfluss bis in das heutige Stadtgebiet von Eisenach. Zwei bedeutende Klöster entstehen im 13. Jahrhundert: die Herren von Salzungen veranlassen die Gründung des Klosters Frauensee, die Frankensteiner das Kloster Allendorf (Ersterwähnung 1272) zu Füßen ihrer Stammburg - im heutigen Stadtteil Kloster. In Folge reichspolitischer Entwicklungen wird das Salzunger Gebiet mehrfach durch militärische Auseinandersetzungen verwüstet - schon 1212 erobert Kaiser Otto IV. die Stadt und alle Burgen, 1295 gelingt dies auch König Adolf von Nassau auf seinem Heerzug nach Thüringen. Entscheidend geschwächt und hoch verschuldet müssen danach die Herren von Frankenstein im Jahr 1330 ihre Besitzungen veräußern (Frankensteiner Verkaufsbrief).

Stadtentwicklung im Hochmittelalter

Diese Machtverschiebung wird vor allem durch die Wettiner genutzt, welche ihr Einflußgebiet in Richtung Rhön auszubauen suchen. Die seit 1306 als civitas bezeugte Stadt wird in den folgenden Jahrhunderten realpolitisch als Doppelstadt mit einem hennebergischen und einem sächsischen Verwaltungssitz regiert, die Einkünfte aus dem Salzhandel, aus Zöllen und Gewerbefleiss werden geteilt. Die Burg und Stadt sichern vier Burgmannen-Geschlechter als milites burgensis es sind die von Leimbach, von Haun, von Craluck und von Reckrodt, diese erwerben später umfangreichen Güterbesitz. Der Ausbau der Stadt ging rasch voran, schon 1330 wurden 125 Häuser gezählt, die Stadtbefestigung mit Türmen, Mauern und Wassergraben besaß vier Tore (Nappentor, Obertor, Lindentor und Neues Tor). Als Straßen und Gassen werden Silge, Steinweg, Johannesstraße, Ratsgasse und Unterratsgasse, Bäckergasse, Borngasse, Bauersgasse, Kirchhof, Markt und Marktstraße genannt. Mit dem Fund weiterer Salzquellen stiegen das Steuereinkommen aber auch die Begehrlichkeiten der Nachbarn. [3] [4]

Amt Salzungen und Kloster Allendorf

Aus den umliegenden Ortschaften wird das Salzunger Amt gebildet, hierzu zählten Witzelroda, Möhra, Leimbach, Langenfeld mit Hof Hohleborn, die Sorghöfe, Wildbrechtroda, Uebelroda, Immelborn und später auch Oberellen und Dietlas. Ausgenommen blieb das Gebiet von Kloster Allendorf, es umfasste 1366 Kloster Allendorf, Dorf Allendorf, Etmarshausen, Kaltenborn, Hermannsrode, Gräfendorf, Nitzendorf, Neuendorf, Moorhof, Hüttenhof, Röhrigshöfe, die Rohnhöfe und der Grundhof. [5] Der Verkauf fuldischer Besitzungen war über die folgenden Jahrhunderte bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs immer wieder Anlass zu Streitigkeiten und wechselnden Machtverhältnissen. Die Sachsen mussten ihre Herrschaft in der Folge mit Mainz, Würzburg, Henneberg-Aschach und ab 1433 mit Henneberg-Römhild teilen.

Reformation und Bauernkrieg

1524 wurde die Reformation eingeführt, ein Jahr später schlossen sich Bürger der Stadt im Bauernkrieg unter massiven Drohungen einem 8000 Mann starken Trupp aus dem oberen Werragebiet an, hierbei wurden noch die Klöster in Allendorf und Frauensee verwüstet, der Herrhaufen der Bauern zog dann weiter in den Kampf nach Mühlhausen. Nach dem Tod der Gräfin von Henneberg-Schwarza (Nebenlinie von Henneberg-Römhild), welche dem Hause Stollberg entstammte, nahm Sachsen die hennebergische Hälfte von Salzungen 1577 in Sequest. Auch Seuchen bedrohten immer wieder die Bevölkerung, zur Gesundheitsversorgung schuf man ein Badehaus und das Hospital.

Neuzeit

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Salzungen am 10. Juni 1640 von den Schweden geplündert, im selben Jahr kam die Stadt an Sachsen-Gotha. Von 1680 bis 1918/1920 war Salzungen Teil des Herzogtums Sachsen-Meiningen. Bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reichs 1806 blieb Salzungen die nördlichste Peripherie des 1500 gegründeten Fränkischen Reichskreises. Neben der Salzproduktion und dem Salzhandel beschäftigten sich die Einwohner mit Flachsanbau und Leinen-Weberei, in Dietlas wurde auch der Hanfanbau bedeutend. Die Viehzucht bevorzugte die genügsamen Schafe und Ziegen. Die zahlreichen Fischweiden in der Werra, in Seen und Teichen waren zumeist im Besitz der Adelsgeschlechter. Im 19. Jahrhundert wurde der Obstanbau bedeutend, Kartoffelanbau und Futterpflanzen wurden bevorzugt. [6]

1868 ging das Amt Salzungen im Landkreis Meiningen auf und ist, mit diesem Erbe, auch Teil des historischen Henneberger Landes. Bereits 1858 erhielt Bad Salzungen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Dies geschah durch die Werrabahn von Eisenach im Norden nach Coburg und Lichtenfels im Süden. [7]

Die Salzunger Saline

Mittelbau des Gradierwerkes in Bad Salzungen

Die schon in frühgeschichtlicher Zeit betriebene Salzgewinnung war bereits im 14. Jahrhundert so einträglich, dass es seit 1321 eine privilegierte wohlhabende Pfännerschaft gab. Diese wurde von so genannten Salzgrafen geleitet, die jährlich gewählt wurden. Seit dem Jahr 1590 wurde zur Salzgewinnung das gegenüber den früheren Verfahren das deutlich produktivere Gradierverfahren eingesetzt. Bereits im 16. Jahrhundert nutzte man die Salzquellen auch als Heilmittel und nannte diese Stätten Sauerbrunnen. Im 19. Jahrhundert wurde die heilende Wirkung der Sole ausgenutzt. So entstand 1821 das erste Badehaus, woraus sich ein zunehmender Kurbetrieb entwickelte. Im Jahr 1911 verzeichnete die Stadt bereits 5000 Kurgäste. Am 31. Mai 1923 wurde dann durch das zuständige Thüringer Ministerium dem Antrag der Stadt stattgegeben, den Namen Bad Salzungen zu tragen.

20. Jahrhundert

Mit Beginn der Zeit des Nationalsozialismus antworteten engagierte Bürger auf die politische Verfolgung mit der Bildung von Widerstandsgruppen. Eine Gruppe um den Vorsitzenden der KPD-Fraktion im Thüringer Landtag, Richard Eyermann, organisierte sich in der Firma Jung & Dittmar. Eine andere Gruppe in der Maschinenfabrik W. Prox hatte Verbindung zu Zwangsarbeitern und zur Widerstandsgruppe Neubauer-Poser in Jena. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 90 Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer vorwiegend aus der Sowjetunion Zwangsarbeit verrichten: bei der Reichsbahn, bei der Firma Jung & Dittmar sowie in der Thüringer Blechwarenfabrik Allendorf. Als im Januar 1945 unterirdische Rüstungsanlagen zur Flugmotorenproduktion errichtet wurden, kamen zwei KZ-Außenkommandos unter den Decknamen Renntier und Kalb zum Einsatz mit 485 bzw. 500 Häftlingen aus dem KZ Buchenwald. Für die mehr als 250 Opfer der Zwangsarbeit wurde 1956 im Rathenau-Park ein Ehrenfriedhof errichtet. Die Skulptur „Der Mahner“ erinnert an diese Opfer.

Kriegsende und DDR-Zeit

Am 4. April 1945 wurde die Stadt von amerikanischen Truppen kampflos besetzt, genau drei Monate später rückte die Rote Armee ein. 1950 wurde Bad Salzungen durch eine Gebietsreform in der DDR Kreisstadt des neu gegründeten Kreises Bad Salzungen und nach der Wende 1998 des Wartburgkreises.


Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

1833 bis 1946

  • 1833: 2.804
  • 1885: 3.946
  • 1890: 4.161
  • 1905: 4.874
  • 1910: 5.134
  • 1933: 6.283
  • 1939: 6.225
  • 1946: 7.878 1)

1950 bis 1997

  • 1950: 10.006 2)
  • 1960: 10.117
  • 1981: 20.871
  • 1984: 21.335
  • 1994: 19.804
  • 1995: 19.287
  • 1996: 18.686
  • 1997: 18.128

1998 bis 2004

  • 1998: 17.524
  • 1999: 17.299
  • 2000: 17.086
  • 2001: 16.993
  • 2002: 16.868
  • 2003: 16.640
  • 2004: 16.553
  • 2005: 16.504
  • 2006: 16.480

Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

1) 29. Oktober
2) 31. August

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat besteht aus 24 Mitgliedern. Die Stadtratsmitglieder wurden am 27. Juni 2004 gewählt. Dadurch ergab sich folgende Sitzverteilung.

Partei Sitze
CDU 9
Die Linke 6
Freie Wähler
Bad Salzungen e. V.
5
SPD 3
FDP 1

Bürgermeister

Bürgermeister der Stadt Bad Salzungen ist seit dem 1. Juli 2006 Klaus Bohl (Freie Wähler Bad Salzungen e. V.)

Wappen

Blasonierung: „Auf blauem Grund ein Bischof in goldenem Ornat mit roten Schuhen, in der rechten Hand einen goldenen Krummstab und in der linken Hand ein rotes Buch mit schwarzem Kreuz.“

Bedeutung: Das älteste Stadtsiegel aus dem Jahre 1329 zeigt den Hl. Bonifatius in oben dargestellter Weise. Bonifatius war Missionsbischof und wirkte auch in Gebieten des heutigen Thüringen. Um der Kirche eine Struktur zu geben gründete er die Bistümer Würzburg, Büraburg und das Bistum Erfurt, das aber nur zehn Jahre bestand und dann dem Erzbistum Mainz zugeschlagen wurde. Der Mainzer Erzbischof übte lange Zeit in Salzungen auch die weltliche Macht aus. Ebenso hatte das Kloster Fulda hatte hier über Jahrhunderte großen Einfluss. Bonifatius erscheint als Schutzherr im Wappen Bad Salzungens. In der rechten Hand hält er den Bischofsstab und in der linken die Bibel. Da der Fuldaer Abt damals auch die weltliche Macht ausübte, tritt er als Schutzherr im Wappen auf.

Wappen der Stadt von 1949 bis 1991

Altes Wappen: Vom 1. Dezember 1949 bis 26. Juni 1991 führte die Stadt ein Wappen, das sich von dem historischen Wappen abwendete. Das Wappen zeigte auf blauen Grund ein silbernes Wellenband, einen roten Dreischalenbrunnen und zwei rote Mühlräder. Am 26. Juni 1991 hat die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bad Salzungen die Satzung über Wappen, Siegel und Farben der Stadt von 1949 außer Kraft gesetzt und die Weiterführung des historischen Wappens (1345-1945) beschlossen [8]

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Das auffällige Fachwerkhäuschen mit dem Türmchen an der August-Bebel-Straße im einstigen Ort Dorf Allendorf erinnert an die Reformationszeit. Die 1499 erbaute Wallfahrtskapelle diente später als Wohnhaus für den Schäfer und Flurknecht. Als 1528 das Kloster säkularisiert worden war, erübrigte sich auch eine gegenüberliegende Schäferei. Auf das Haus des Schäfers wurde ein Türmchen aufgesetzt, um das Glöckchen der einstigen Kapelle St. Jacobus unterzubringen. Später brachte man noch einen sächsischen Wappenschild, der von einem Engel gehalten wird, oben am Giebel an. Das kleine Gebäude wurde später das Gemeindehaus und erhielt um 1900 eine Turmuhr. In dem nunmehr restaurierten Fachwerkhaus befindet sich seit 1995 das Heimatmuseum, in dessen Räumen man sich einen Überblick über die 1.230-jährige Geschichte der Stadt Bad Salzungen verschaffen kann. Auch finden im Rhythmus von 4 bis 6 Wochen Sonderausstellungen unterschiedlichster Thematiken statt.

Bauwerke

Kloster.

  • Reste der Stadtbefestigung
  • Rathaus
  • Haunscher Hof
  • Gradierwerk
  • Bahnhof Bad Salzungen

Parks

Bad Salzungen besitzt mit dem Rathenaupark einen weitläufigen Park, der den direkt an der Innenstadt liegenden Burgsee umschließt. Des Weiteren befindet sich im Kurgebiet unweit des Gradierwerks der so genannte Puschkin-Park, der dem Verlauf der Werra folgt.

Geschichtsdenkmale

Als Zeugnisse der Kirchengeschichte gelten die Reste des Allendorfer Klosters, die Stadtkirche, die Husenkirche und die Wendelskirche.

Auf dem Gebiet der Stadt Bad Salzungen gibt es mehrere Denkmale, die sich aus unterschiedlicher Sichtweise mit der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts auseinandersetzen. Einerseits wird der Opfer unter den Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge im Zweiten Weltkrieg gedacht, andererseits wird an die in den beiden Weltkriegen gefallenen deutschen Soldaten erinnert:

  • Ehrenfriedhof im Rathenau-Park mit Steinskulptur „Der Mahner“ von Erich Wurzer für 250 Opfer der Zwangsarbeit
  • Gedenkstein auf dem Husenfriedhof an der Leimbacher Straße für 13 polnische Kriegsgefangene
  • Gedenktafel auf dem Friedhof von Langenfeld in Erinnerung an 15 dort begrabene KZ-Häftlinge[9]
  • Kriegerdenkmal im Rathenaupark: Das Denkmal für die Salzunger Gefallenen im Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871 wurde am 23. Oktober 1904 in der damaligen städtischen Parkanlage eingeweiht und wurde in den darauf folgenden 100 Jahren noch dreimal aktualisiert. Jeweils nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg wurden zusätzlich die dabei gefallenen Soldaten in die Erinnerung einbezogen. Seinen letzten Stand erhielt das Kriegerdenkmal nach der Deutschen Wiedervereinigung und ist seitdem den Opfern aller Kriege gewidmet.

Daneben gibt es noch im Rathenaupark das Wucke-Denkmal, eine aus einem Rhöner Basaltblock gefertigte Gedenksäule, die am 30. April 1911 zum Gedenken an den Dichter und Heimat-, Sagen- sowie Dialektforscher Christian Ludwig Wucke eingeweiht wurde.

Regelmäßige Veranstaltungen

Das Pressenwerk ist ein Klub in Bad Salzungen und ist auch über die Region Südthüringen hinaus bekannt. Seit 1996 gibt es hier regelmäßig Veranstaltungen von Houseparty über Film, Theater, HipHop, Rock, Pop, Jazz bis Chanson. (bisher u. a.: Rio Reiser, Mother Tongue, Nina Hagen, Fish, Chumbawamba, Stoppok, Anne Clark, Roger Chapman, Hans Söllner, H-Blockx, Jazzkantine, Ulla Meinecke, Blumentopf, Afrob, Napalm Death, Subway To Sally, In Extremo, Dive, Fehlfarben, Non Feminin)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Süd-Thüringen-Bahn und Keltenbad

Medien

  • In Bad Salzungen erscheint die regionale Tageszeitung Südthüringer Zeitung, deren Inhalte zum größten Teil mit denen der Lokalausgabe der Regionalzeitung Freies Wort identisch sind.

Staatliche Einrichtungen

Bildung

  • In Bad Salzungen befindet sich die Hauptstelle der kommunalen „Musikschule Wartburgkreis“.
  • Das Staatliche Gymnasium Bad Salzungen ist das einzige Gymnasium der Stadt mit etwa 780 Schülern.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten

Literatur

Siehe auch

Quellen

  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden
  2. Jetzt „staatlich anerkanntes Sole-Heilbad“. In: osthessen-news.de, 16. Januar 2009
  3. Hartmut Ruck Chronik Bad Salzungen Bad Salzungen (ohne Jahr) S. 9-21
  4. Brückner Landeskunde des Herzogtums Meiningen Zweiter Teil. S. 3-68
  5. Brückner Landeskunde des Herzogtums Meiningen Zweiter Teil. S. 9
  6. Ernst Julius Walch Historische, statistische, geographische und topographische Beschreibung ... Herzogtum Sachsen-Coburg-Meiningen Nürnberg 1831 S. 215
  7. Hartmut Ruck Chronik Bad Salzungen Bad Salzungen (ohne Jahr) S. 21-59
  8. Hartmut Ulle Thüringer Wappenbuch - Arbeitsgemeinschaft Genealogie e.V.(Herausgeber).
  9. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 316f., ISBN 3-88864-343-0

Weblinks


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