Samarskit

Samarskit
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Samarskit
Frische Oberfläche eines Samarskit
Chemische Formel (Y,Fe3+,U)[(Nb,Ta)O4]
Mineralklasse Oxide
IV/D.19-60 (nach Strunz)
8.1.11.1 (nach Dana)
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse orthorhombisch-dipyramidal, 2/m 2/m 2/m\,
Farbe schwarz, braun bis gelbbraun
Strichfarbe rotbraun
Mohshärte 5,5
Dichte (g/cm³) 5,6 – 5,8
Glanz Glasglanz
Transparenz opak (undurchsichtig)
Bruch muschelig
Spaltbarkeit undeutlich nach {010}
Habitus massig
Häufige Kristallflächen k. A.
Zwillingsbildung k. A.
Kristalloptik
Brechzahl n = 2,1 – 2,2
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
keine (opak) ; k. A.
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ k. A.
Pleochroismus keiner (opak)
Weitere Eigenschaften
Phasenumwandlungen k. A.
Schmelzpunkt k. A.
Chemisches Verhalten k. A.
Radioaktivität Bei hohen Uran- und/oder Thorium-Anteilen stark radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch
Besondere Kennzeichen keine

Samarskit ist der Name eines radioaktiven Minerals, das Yttrium enthält. Es hat die chemische Summenformel (Y,Fe3+,U)[(Nb,Ta)O4]. In Spuren kommt auch das Element Samarium vor, das in diesem Mineral entdeckt wurde. Wegen seiner schwankenden Zusammensetzung wird es auch als Samarskit-Y bezeichnet, womit auf das Yttriumion in der Strukturformel verweist.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Eigenschaften

Das schwarz bis bräunliche Mineral hat eine Härte von 5-6 und tritt in rhombischer Kristallform auf. Seine Dichte liegt durchschnittlich bei 5,6 - 5,8 g/cm³.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde nach seinem Entdecker, dem russischen Montanisten Wassili Ewgrafowitsch Samarskij-Bychowez (1803-1870) benannt, der im Korps der Russischen Bergbauingenieure arbeitet (1861 bis 1870 Chef). Der Mineralname wurde auf Vorschlag von dem deutschen Mineralogen Heinrich Rose vergeben (1847). Für Samarskit sind in der älteren Literatur auch die Namen Uranotantal (nach Gustav Rose) und Yttroilmenit (nach R. I. Herman) belegt.

Für die wissenschaftliche Erforschung der Lanthanoidgruppe kommt das Mineral Samarskit eine wichtige Stellung zu. Die relativ großen verfügbaren Mengen von diesem Mineral gestatteten eine umfangreiche Analyse. Marc Delafontaine entdeckte 1878 mit der Spektralanalyse die Uneinheitlichkeit des aus ihm erhaltenen Didymoxides. Lecoq de Boisbaudran isolierte 1879 aus Samarskit das Samariumoxid. Marignac konnte aus ihm 1880 neben Samariumoxid auch das Gadoliniumoxid extrahieren. [1]

Bildung und Fundorte

Dieses seltene Mineral bildet sich Granit-Pegmatit-Gängen oft in Paragenese mit Columbit, Monazit, Äschynit, Granat und Turmalin.[2] Am Ort der Erstentdeckung, Bljumowskaja kop' im südlichen Illmengebirge (bei Miass), wurde der Samarskit in Verwachsungen mit Columbit gefunden. Das Illmengebirge ist ein Teil vom Südural und befindet sich etwa 200 km südlich von Jekaterinburg. Die Bljumowskaja Grube (Bljumowskaja kop') entstand 1835 und ist als reichhaltige Mineralienfundstelle im Südural bekannt. Hier wurden 1911 durch die Radiumexpedition von Miterabeitern Wernadskijs etwa 15 Kilogramm Samarskit geborgen und zur Untersuchung an Marie Skłodowska-Curie weitergegeben.[3]

An weiteren Fundstätten sind bekannt:

  • Brasilien: Divina de Uba (Belo Horizonte), Minas Gerais
  • Deutschland: Laacher See-Vulkangebiet, Eifel
  • Finnland: (für Wiikit)
  • Japan; Fukushima Präfektur
  • Madagaskar: Antsirabe, Ambatofotsikely, Ampangabé
  • Norwegen: Iveland und Setesdal Distrikt
  • Schweden: Moss, Ånneröd
  • USA: North-Carolina, Maryland, Colorado (Black Cloud Mine, Teller Co.)
  • Zaire: Kivu (Kivu Province)

Modifikationen und Varietäten

Zu den Modifikationen zählen Ischikaweit und Wiikit. Ein ähnliches Mineral ist Loranskit.[2]

Verwendung

Samarskit stellt einen Rohstoff zur Gewinnung der Lanthanoid-Metalle dar. Ferner dient er als Rohstoff für Niob und Tantal genutzt.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Remy: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. Bd.2. Leipzig (Geest & Portig) 1973, S. 661
  2. a b Jürgen Rösler:Lehrbuch der Mineralogie. Leipzig (Verl. Grundstoffindustrie) 1981, S. 395
  3. P. Kolesar / J. Tvrdý: Zarenschätze. Haltern (Bode) 2006, S. 298 u. 321 ISBN 3-925094-87-3

Siehe auch


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