Samuel Stryck

Samuel Stryck
Samuel Stryk

Samuel Stryk auch: Sticke, Stryck (* 22. November 1640 in Lenzen; † 23. Juli 1710 in Halle (Saale)) war ein deutscher Jurist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Stryk war der Sohn des Amtmannes Elias Stryck in Brandenburg und dessen Frau Eva, die Tochter des Amtsschreiber aus Zedenick Georgius Calov. Zunächst besuchte er die Schule in seiner Heimatstadt, dann die Schule in Seehausen und das Gymnasium in Cölln. So vorgebildet immatrikulierte er sich 9. Juni 1658 an den Universität Wittenberg, wo er zunächst an der philosophischen Fakultät bei Johann Sperling und Georg Kaspar Kirchmaier die Vorlesungen besuchte. Nachdem er sich entschloss statt der Theologie die Rechtswissenschaften zu studieren, waren zunächst Caspar Ziegler und Wilhelm Leyser II. seine Lehrer. 1661 wechselt er an die Universität Frankfurt (Oder), wo er die Disputationen de ordinariis regnum consequendi modis und de Dardanariis gehalten hatte.

Er begibt sich im Anschluss auf eine Bildungsreise und besucht die Universitäten in Oxford, Leiden, Utrecht, Groningen, Franeker und Löwen. Zurückgekehrt nach Frankfurt (Oder) begleitete er zwei vornehme Personen nach Italien und Frankreich. Da er aber seine Studien fortsetzen wollte, führten ihn seine Wege wieder nach Frankfurt (Oder), wo er am 11. Mai 1665 den akademischen Grad eines Lizentiaten der Rechtswissenschaften erwarb und am 17. Dezember zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert wurde.

Daraufhin erhielt er eine außerordentliche Professur und behandelte die Novellen. Nach den Regeln der Universität rückte er im Juni 1668 auf die ordentliche Professur der Instituten auf. Nach dem Tod seines Schwiegervaters Johann Brunnemann übernahm er 1672 die Professur der Pandekten, 1680 nach dem Tod von Philipp Jacob Wolff die Professur des Codex und stieg nach dem Weggang von Johann Friedrich Rhetius als Geheimrat nach Berlin zum Dekan der juristischen Fakultät auf. Während seiner Frankfurter Amtszeit avancierte er drei mal zum Rektor der Universität.

Als 1690 sein einstiger Wittenberger Lehrer Caspar Ziegler verstorben war, verhandelte der sächsische Kurfürst Johann Georg III. von Sachsen zur Neubesetzung der Stelle mit dem Brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg, da Stryk als ausgezeichneter Kenner des römischen Rechts galt. Man konnte eine Einigung erzielen und ihn für ein Salär von 500 Gulden an der Universität verpflichten. In Wittenberg verfasste er sein erstes „Specimen“ seines zivilrechtlichen Hauptwerks, des „Usus modernus Pandectarum“ und veröffentlichte es. Mit diesem zeigte Stryk erfolgreich einen Mittelweg zwischen römischen Privatrecht und deutschem Recht auf. 1692 ging er auf Wunsch seines abgestammten Dienstherrn an die neu gegründete Universität Halle, wo ihm neben der Titulierung als Geheimrat auch 1695, sowie 1703 das Prorektorat der Universität und das Dekanat der juristischen Fakultät übertragen wurde. Gemeinsam mit Veit Ludwig von Seckendorff und Christian Thomasius baute er die neu entstandene Universität auf und schlug auch Angebote als Direktor der Universität Kopenhagen aus.

Im Alter von 70 Jahren starb Dr. Samuel Stryk am 23. Juli 1710 gegen 7 Uhr früh in Halle/Saale. Sein Grab befindet sich auf dem hallischen Stadtgottesacker. Die Kollegen August Hermann Francke und Freiherr Maximilian Ladislaw von Lichnowsky hielten bemerkenswerte Trauerreden, welche später auch veröffentlicht wurden.

Werke

  • Disputatio Juridica de Jure privilegati contra privilegatum (1684)
  • Specimen usus moderni Pandectarum (1690)

Diese Werk wurde zum Namensgeber für eine ganze Epoche der europäischen Rechtswissenschaft, usus modernus pandectarum, der Praxis und Wissenschaft des römischen Rechts in seiner Anwendung in Kontinentaleuropa nach der Rezeption.

Literatur

  • Kisch, Guido: Studien zur humanistischen Jurisprudenz. - Berlin : De GRuyter, 1972. - ISBN 3-11-003600-2
  • Klemm, Peter C.: Eigentum und Eigentumsbeschränkungen in der Doktrin des usus modernus pandectarum. - Basel : Helbing & Lichtenhahn, 1984. - ISBN 3-7190-0867-3
  • Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1917,
  • Johann Christoph von Dreyhaupt: "Pagus Neletici et Nudzici...", Halle (Saale), Druck bei Emanuel Schneider, 1750 Teil 2 Seite 731

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