- BC Rich
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Die Firma B.C. Rich stellt hauptsächlich E-Gitarren und E-Bässe her, oft werden diese Instrumente von Metal-Bands gespielt. B.C. Rich wendet sich nicht zuletzt wegen der teilweise extravaganten Korpusformen u. a. an Leute, die die Richtungen Thrash Metal, Speed Metal, Heavy Metal oder Death Metal spielen.
In den 1970er Jahren stellte B.C. Rich bzw. die Firma Rico auch hochwertige Konzert- und Flamenco-Gitarren her. Der Firmengründer Bernardo Chavez Rico Sen., dessen Sohn Bernardo Chavez Rico Jr. schließlich die Firma übernahm, galt als talentierter Flamenco-Gitarrist. Der Firmenname wurde aufgrund von Lizenzrechten anglisiert. Heute nehmen Akustikgitarren im Programm der Firma einen nachgeordneten Rang ein. Neben E-Gitarren und E-Bässen werden auch Instrumenten-Verstärker und anderes Zubehör unter dem Markennamen B.C. Rich vertrieben.
Inhaltsverzeichnis
Die typische Form
B.C. Rich Gitarren bzw. Bässe haben oft eine spitze, eckige, aggressiv wirkende Form und fallen somit aus dem normalen Gitarrenbild. Von manchen Spielern werden die Instrumente von B.C. Rich wegen ihrer Form gehasst oder als reine Show-Instrumente betrachtet, von vielen anderen gerade deswegen jedoch bevorzugt.
Einige der bekanntesten und beliebtesten Formen, wie die der Modelle Warlock und Bich, wurden wiederholt von anderen Herstellern kopiert bzw. unter Lizenz übernommen. Gitarristen können bei der Wahl ihrer Gitarre jedoch auch innerhalb des Modellspektrums von B.C. Rich konservativ bleiben, da einige Modelle auf den traditionellen Formen der E-Gitarre wie z. B. Gibson Les Paul (die B.C. Rich "Seagull" weist Ähnlichkeiten auf) oder Fender Stratocaster (vgl. "Gunslinger" bzw. "SST" als Heavy Strat) beruhen.
Prägnant ist bei allen B.C. Rich-Instrumenten das Initial R (bei den US-Modellen, verschiedene Ausführungen, teilweise mit stilisierter Gitarre im Aufstrich des "R") bzw. das geschwungene Markenlogo (bei den günstigeren Instrumenten) auf der Kopfplatte.
Modelle (Auswahl)
- Beast
- Bernie Rico Signature Model
- Bich
- Draco
- Eagle
- Gunslinger
- Heritage
- Ignitor
- Innovator
- Ironbird
- King V / Junior V usw.
- Meegs (eine Telecaster-Form)
- Mockingbird
- Seagull
- SST Widow
- Stealth
- Virgin
- Virgo
- Warlock
- Wave
- Zombie
- diverse Show-Instrumente, Messemodelle und Spezialformen nach Kundenvorstellungen, darunter doppelhalsige Gitarren.
2004 wurden die Modelle Beast und Warlock der NJ Serie als Speedloader angeboten. Das Design hebt sich vor allem durch den Kopf ohne Stimmwirbel von den anderen ab. Speedloader Modelle sind immer mit Floyd Rose Tremolo ausgestattet.Das Modell Mockingbird ist mittlerweile als Speedloader (Mockingbird Platinum Pro Serie) in Deutschland kaum noch zu bekommen, da es ein Auslaufmodell ist.
Mittlerweile ist B.C. Rich dazu übergegangen seine NJ Serie mit Neck-thru-Hälsen auszustatten und damit die Bespielbarkeit und den Sustain, die sonst nur Besitzern von Customshop Modellen vorbehalten war, der breiteren Masse zugänglich zu machen.
Bedeutung und Bewertung
Unter Musikern ist B.C. Rich eine sehr umstrittene Gitarrenmarke. "Entweder man liebt sie oder hasst sie." Im Rahmen des Markennamen B.C. Rich entstanden seit 1974 Gitarren unterschiedlichster Qualitätsstufen. Diese reichen von sehr hochwertigen Modellen aus Handfertigung, bis zu einfachsten Ausführungen aus Massenfertigung. Dabei würden bei den unterschiedlichen Qualitätsstufen die gleichen typischen Korpusformen verwendet. Jede Beurteilung dieser Gitarren muss sich deswegen an den einzelnen Serien, Zeiträumen und Produktionsorten orientieren.
Die Instrumente von B.C. Rich aus US-amerikanischer Fertigung rangieren in der absoluten Oberklasse und sind als Alternative zu entsprechenden Gitarren der Hersteller Paul Reed Smith, Gibson, Dean, Alembic usw. zu verstehen.
Bekannt, teuer und in ambitionierten Gitarristenkreisen gefragt sind die handgefertigten Modelle aus US-amerikanischer Produktion, insbesondere aus den 70er und frühen 80er Jahren. Nicht nur in Japan erfreuen sich die alten Vintage-Instrumente (mit durchgehender Halskonstruktion, edlen Materialien und anderen speziellen Austattungsmerkmalen) großer Beliebtheit bei Sammlern. Der B.C. Rich-Customshop wurde damals von Neal Moser geleitet. Neal Moser entwickelte u. a. das Modell "Bich" mit seiner prägnanten Korpusform, wahlweise sechs oder zehn Saiten und der ausgefeilten aktiven Elektronik zur Klangmodifikation.
Die Instrumente der NJ-Serie werden in Japan hergestellt und weisen eine dem Preis entsprechende gute Verarbeitung, Bespielbarkeit und Klangqualität auf. Besonders die Modelle aus den frühen und mittleren 1980er Jahren weisen eine unglaublich hohe Qualität auf, sind aber mittlerweile nur noch sehr schwer zu bekommen.
Moser, der B.C. Rich Mitte der 80er Jahre verließ, setzt heute mit seinem eigenen Moser Custom Shop (MCS) die Tradition der Kleinserienproduktion hochwertiger und innovativ gestalteter Instrumente fort und ist damit in direkte Konkurrenz zum B.C. Rich Custom Shop getreten. U. a. werden dabei alte Originalentwürfe neu interpretiert oder auch Vintage-Gitarren restauriert. Eigene Moser-Modelle sind die "Bich PMS" (Kleinserie nach Vorbild des Original-Prototyps), "Moser 10", "Genesis", "Evil B" (Spin-off der "Bich") "Bastard V", "Wraith", "Arachnid", "BeastMaster", "Morpheus", "Scythe" u.a.
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