Sandfang

Sandfang

Ein Sandfang ist eine becken- oder seeartige Erweiterung und Vertiefung eines Gewässers, die ständig durchflossen wird. Genügend große Feststoffpartikel, die schwerer sind als Wasser, können sich hier absetzen und werden nicht weitertransportiert. Ausschlaggebend dafür ist die Verringerung der Fließgeschwindigkeit in solchen Becken. Diese Technik wird auch in Kläranlagen verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Sandfang in Fließgewässern

Sand- und Geröllfänge haben die Aufgabe, die vom Gewässer mitgeführten Feststoffe zurückzuhalten, um Ablagerungen in verlandungsgefährdeten Unterwasserbereichen, Dükern und verrohrten Teilstrecken zu verhindern. Hierbei ist zwischen einem Flusssandfang und einem Sand- und Geröllfang, wie er zum Beispiel in kleineren Gewässern vor Verrohrungen und Dükern angelegt wird, zu unterscheiden.

Sandfang zum Schutz von Anlagenteilen (Pumpen, Turbinen, Schieber usw.)

Um empfindliche Anlagenteile gegen harte Schwebstoffteile zu schützen, werden die größeren Schwebstoffteilchen D=0,2-0,5 mm in einem Entsander ausgeschieden. Das Prinzip beruht auf einer Strömungsberuhigung und der Verringerung der Fließgeschwindigkeit. (v<vgrenz, laminare Strömung muss herrschen) Dies führt zu einem Absinken der Schwebstoffteilchen. Der gebräuchliche Entsandertyp ist das längliche Absetzbecken. Die Entfernung aus dem Entsanderbecken wird durch Spüleinrichtungen bewerkstelligt. Durch Öffnen eines Schützes werden die abgesunkenen Teilchen aus dem Kanal in den Unterwasserbereich des Flusses zurückgeführt.

Sandfänge können im Haupt- oder Nebenschluss hergestellt werden.

Hauptschluss

Sandfänge im Hauptschluss sind meist nichtbefestigte Aufweitungen des Fließquerschnittes. Sie stellen eine massive Wandersperre für die meisten Fließgewässerlebewesen dar. Zwar ist die Wirkungsweise effektiver als im Nebenschluss, da eine Fällung der festen Stoffe ständig stattfindet, sie stellt aber für die meisten Wassertiere eine Wandersperre dar.

Nebenschluss

Um für die Flussfauna eine Wandermöglichkeit in beide Richtungen zu ermöglichen, ist eine Ausführung im Nebenschluss nötig. Hier wird das Gerinne um ein Absetzbecken herumgeführt so dass Fische und Lebewesen des Makrozoobenthos ungehindert den Sandfang passieren können. Das Absetzbecken wird nur bei Hochwasser beschickt. Diese Funktionsweise ist meist ausreichend, da sich die Sandfracht erst bei starken Regenereignissen so stark erhöht, dass der Sandfang notwendig wird.

Sandfang in der Klärtechnik

Der Sandfang einer Kläranlage ist ein Absetzbecken innerhalb der mechanischen Stufe mit der Aufgabe, große, absetzbare Verunreinigungen aus dem Abwasser zu entfernen, beispielsweise Sand, Steine oder Glassplitter. Diese Stoffe würden zu betrieblichen Störungen in der Anlage führen (Verschleiß, Verstopfung). Neben dem unbelüfteten Langsandfang kommt ein belüfteter Langsandfang oder Walzensandfang, in denen zugleich Fette und Öle an der Oberfläche abgeschieden werden, oder ein Rundsandfang zum Einsatz.

Die Fließgeschwindigkeit im Langsandfang, die Belüftung im belüfteten Sandfang bzw. die Strömung im Rundsandfang sind derart ausgelegt, dass vorwiegend Sand und grobes organisches Material abgeschieden werden. Man strebt eine Geschwindigkeit von 0.3 m/s an. Bei modernen Anlagen wird das Sandfanggut nach der Entnahme aus dem Sandfang gewaschen, d. h. von organischen Inhaltsstoffen befreit, um eine bessere Entwässerung und anschließende Verwertbarkeit (z.B. im Straßenbau) zu ermöglichen.

Beim Rundsandfang werden die absetzbaren Stoffe durch die Zentrifugalkraft an die Wand gedrückt und sinken zu Boden. Dort werden die absetzbaren Stoffe abgesaugt.

Siehe auch


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