- Sanitäranlage
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Ein Badezimmer, umgangssprachlich kurz als Bad bezeichnet, ist das Zimmer einer Wohnung oder eines Wohnhauses, in dem sich Personen baden oder duschen können. Dies kann sowohl aus hygienischen Gründen als auch zur Erholung geschehen. Normales Inventar in einem Badezimmer sind eine Badewanne und/oder eine Dusche und ein Waschbecken sowie Seifen, Bürsten, Handtücher und Armaturen. Heutzutage ist meistens auch eine Toilette Bestandteil des Badezimmers,[1] in vielen Ländern ebenfalls ein Bidet. In den USA ist die Frage nach dem „bathroom“ eine Umschreibung für die Suche nach der Toilette.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eine allgemeine Verbreitung von Badezimmern in Deutschland fand erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts statt. Bei Neubauten in den 1950ern sprach man noch von einer Nasszelle. Zuvor wurde in Wannen, Bottichen oder Zubern in der Küche, Waschküche oder in Städten in öffentlichen Bädern, den so genannten Volksbädern, gebadet. Ein Badezimmer konnten sich bis zu diesem Zeitpunkt nur sehr wohlhabende Leute leisten. Für den Luxus eines Badezimmers mussten folgende Voraussetzungen erfüllt sein: ein gesondertes Zimmer, das möglichst beheizbar war, fließendes Wasser, ein Anschluss zur Hauskanalisation, ein besonderer Ofen oder Boiler, der groß genug war, um relativ viel Wasser beheizen zu können und letztendlich eine Wanne. Eine Übergangsform stellte das sogenannte Frankfurter Bad dar, die Badewanne befand sich bei dieser Art von Wohnung in der Küche oder in einem anderen Zimmer.
Elektrische Anlagen
In Räumen mit Badewanne und Dusche besteht für Menschen auf Grund der zumindest vorübergehend feuchten Umgebungsbedingungen ein höheres Risiko als in der sonst üblichen trockenen Umgebung, durch elektrische Anlagen und Einrichtungen gefährdet zu werden. Deswegen gelten besondere Anforderungen für die elektrischen Anlagen in diesen Räumen. Sie sind in Deutschland Gegenstand der Norm/Sicherheitsbestimmung DIN VDE 0100-701 (VDE 0100-701). Nach dieser wird das Bad in Schutzbereiche unterteilt.
Geräte für Netzanschluss darf man nicht mit Wasser in Berührung bringen und nicht in der Nähe von Wasser benutzen, das in Badewanne, Waschbecken oder anderen Gefäßen enthalten ist. Im Badezimmer sind durch einen Fehlerstrom-Schutzschalter (FI) geschützte Steckdosen ratsam, bei Neuinstallation ist der Einbau von FI-Schutzschaltern Pflicht.
Siehe auch
Literatur
- Karl Michael Armer, Klaus Kramer: Badewonnen. Gestern – heute – morgen. Hrsg. von hansgrohe. DuMont, Köln 1993, ISBN 3-7701-3244-0
- Francoise de Bonneville: Das Buch vom Bad. 2. Auflage. Heyne, München 2002, ISBN 3-89910-160-X
- Werner Hörmann, Heinz Nienhaus, Bernd Schröder: Errichten elektrischer Anlagen in Räumen mit Badewanne oder Dusche: Kommentar der DIN VDE 0100-701. (= VDE-Schriftenreihe; Band 67A). VDE-Verlag, Berlin und Offenbach 2004, ISBN 978-3-8007-2812-1
- Klaus Kramer: Das private Hausbad 1850–1950 und die Entwicklung des Sanitärhandwerks. Texte und Materialien zur Ausstellung im Hansgrohe-Museum Wasser, Bad, Design, Schiltach/Schwarzwald. Hansgrohe, Schiltach 1997, ISBN 3-9805874-0-1 (PDF-Version)
Quellen
- ↑ Adolf Schmieger: Sittengeschichte des Abtritts, in: Sittengeschichte des Intimen: Bett - Korsett - Hemd - Hose - Bad - Abtritt. Die Geschichte und Entwicklung der intimen Gebrauchsgegenstände, hrsg. von Leo Schidrowitz, Wien und Leipzig o.J. (= Sittengeschichte der Kulturwelt und ihrer Entwicklung in Einzeldarstellungen), S. 269-313
Weblinks
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