- Sanitätstruppenschule des Heeres
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Die Sanitätsakademie der Bundeswehr (SanAkBw) in der Ernst-von-Bergmann-Kaserne im Norden Münchens ist die zentrale Ausbildungseinrichtung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr und dem Sanitätsamt der Bundeswehr unterstellt. Neben Laufbahnlehrgängen findet hier auch die fachlich-wissenschaftliche Fort- und Weiterbildung im Sanitätswesen der deutschen Streitkräfte statt. Da nahezu jeder längerdienende Angehörige des Sanitätsdienstes der Bundeswehr an der Institution ausgebildet wurde, wird sie als das „Mutterhaus“ des Sanitätswesens der Bundeswehr bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Wurzeln der Sanitätsakademie gehen zurück auf die 200 Jahre alte Tradition der preußischen militärärztlichen Bildungsanstalten.
Die im Jahr 1956 als „Sanitätstruppenschule des Heeres“ in Degerndorf gegründete Institution wurde bereits 1957 in die Luitpoldkaserne nach München verlegt und dort zwei Jahre später in die „Sanitätsschule der Bundeswehr“ umgegliedert, deren erster Kommandeur der spätere Inspekteur des Sanitäts- und Gesundheitswesens Dr. Hockemeyer war.
Aufgrund der Forschungsarbeiten in den damals dem Bereich Studien und Wissenschaften zugehörigen Instituten für Radiobiologie (InstRadBioBw), Mikrobiologie (InstMikroBioBw) und Pharmakologie und Toxikologie (InstPharmToxBw) bekam die Schule am 29. Oktober 1963 den Namen „Akademie des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr“. Erst seit dem Umzug 1980 befindet sich die Sanitätsakademie in der heutigen Liegenschaft. 1997 wurde die Akademie in "Sanitätsakademie der Bundeswehr" umbenannt. Mit dem Umzug des Sanitätsamtes der Bundeswehr an den Standort München wurden die Institute eigenständig und direkt dem Sanitätsamt unterstellt.[1]
Zahlreiche der angebotenen Fachlehrgänge und -kurse erfüllen die zivil vorgegebenen Qualitätsstandards und werden durch die Bayerische Landesärztekammer als Weiterbildungsabschnitt anerkannt.
Insgesamt hat die Sanitätsakademie der Bundeswehr jährlich über 6.000 Lehrgangs- und 8.300 Tagungsteilnehmer zu Gast.[2]
Gliederung
Die Sanitätsakademie der Bundeswehr ist gegliedert in
- den Zentralen Stab,
- die Lehrgruppe A mit den Laufbahn- und Verwendungslehrgängen für die Sanitätsoffiziere und -anwärter, für die Offiziere des militärfachlichen Dienst im Sanitätsdienst sowie Sprachlehrgänge,
- die Lehrgruppe B mit den Feldwebellehrgängen des Sanitätsdienstes und der Rettungsdienstschule Berlin, Hamburg, Koblenz, München und Ulm.
- die Lehrgruppe Ausbildung mit der Ausbildungsorganisation und der Ausbildungsplanung, sowie das Fachmedienzentrum und
- das im Oktober 2006 aufgestellte Zentrum für Einsatzausbildung und Übungen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr (ZEinsAusbÜbSanDst) in Feldkirchen.[3]
Zur Lehrgruppe Ausbildung gehört auch die Wehrpathologische und die Wehrgeschichtliche Lehrsammlung der Sanitätsakademie der Bundeswehr.
Kommandeure
Zeitraum Kommandeur Sanitätstruppenschule des Heeres 1956–1957 OTArzt Dr. Hein Sanitätsschule der Bundeswehr 1957–1962 OTArzt Dr. Herbert Hockemeyer Akademie des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr 1962–September 1965 GenArzt Dr. Kurt Groeschel Oktober 1965–September 1966 GenArzt Dr. Albert Klotz Oktober 1966–September 1969 GenArzt Dr. Carl Merkle Oktober 1969–Januar 1973 GenArzt Prof. Dr. Ernst Rebentisch Februar 1973-Juli 1976 GenArzt Dr. Alfred Zimmer August 1976–März 1980 GenArzt Dr. Hansjoachim Linde April 1980–März 1982 GenArzt Dr. Claus Günter Voss April 1982–März 1985 GenArzt Prof. Dr. Dr. Franz Xaver Gärtner April 1985–März 1987 GenArzt Dr. Günther-Klaus Schönfeld April 1987–September 1996 GenArzt Dr. Karsten Ewert Sanitätsakademie der Bundeswehr Oktober 1996–2001 GenArzt Dr. Peter K. Fraps Oktober 2001–März 2003 OTArzt Dr. Peter-Klaus Witkowski März 2003–März 2006 OTArzt Dr. Peter Beller April 2006–Januar 2008 GenArzt Dr. Dirk Raphael Februar 2008 bis GenArzt Dr. Torsten Sohns Chronologie der deutschen militärärztlichen Bildungsinstitutionen
- 1811 Medizinisch-chirurgische Akademie für das Militär Berlin (hervorgegangen aus der Pépinière)
- 1818 Medizinisch-chirurgisches Friedrich-Wilhelms-Institut Berlin
- 1895–1920 Kaiser-Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen Berlin
- 1934–1945 Militärärztliche Akademie in Berlin
- 1934–1945 Marineärztliche Akademie in Kiel und Tübingen
- 1941–1945 Ärztliche Akademie der Luftwaffe in Berlin und Würzburg
- 1955 Militärmedizinische Sektion der NVA an der Universität Greifswald
- 1956 Sanitätstruppenschule der Bundeswehr in Degerndorf
- 1963 Akademie des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr in München
- 1981–1990 Militärmedizinische Akademie der Nationalen Volksarmee in Bad Saarow
- seit 1997 Sanitätsakademie der Bundeswehr in München
siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Presse- und Informationszentrum Sanitätsdienst: Geschichte der Sanitätsakademie der Bundeswehr, 22. Januar 2007
- ↑ Kommandowechsel im Münchener Norden, TruppenInfo, 2008
- ↑ Presse- und Informationszentrum Sanitätsdienst: Gliederung der Sanitätsakademie, 17. Oktober 2006
Weblinks
48.2111.581388888889Koordinaten: 48° 12′ 36″ N, 11° 34′ 53″ O
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