- Sankt Bartholomä
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St. Bartholomä ist eine Wallfahrtskapelle am Westufer des Königssees, auf der Halbinsel Hirschau. Umgangssprachlich wird die sehr kleine Ansiedlung auf der Halbinsel als St. Bartholomä bezeichnet. Die Halbinsel ist nur per Schiff bequem erreichbar; zu Fuß kann sie nur über lange, teils hochalpine Wege erreicht werden. Die Kapelle stammt in einigen Teilen noch aus dem 12. Jahrhundert. Seit dem 17. Jahrhundert ist sie im Stil des Barock gestaltet. St. Bartholomäus galt als Schutzherr der Almbauern und Sennerinnen. Die Kapelle besitzt zwei unterschiedliche Zwiebeltürme und rote Kuppeldächer. Der Grundriss imitiert von der Form den Salzburger Dom. Die Kirche enthält Stukkaturen des Salzburger Künstlers Josef Schmidt und einen Dreikonchenchor, die Altäre in den einzelnen Konchen sind jeweils St. Bartholomäus, St. Katharina und St. Jacobus geweiht.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Kirche von St. Bartholomä wurde am 24. August 1134 als Basilica Chinigesee gegründet. 1697 und 1698 wurden größere bauliche Veränderungen vorgenommen.
Das heutige Gasthaus wurde um 1700 als Jagdschloss der Pröpste und Chorherren von Berchtesgaden errichtet. Nach 1810, als das Gebiet der Fürstpropstei Berchtesgaden dem Königreich Bayern angegliedert wurde, diente das Jagdschloss auch den bayerischen Königen.
Almer Wallfahrt
Die traditionelle Wallfahrt findet einmal im Jahr Ende August statt. Die Wallfahrer (im Jahr 2006 waren es über zweitausend) steigen in einem 15-stündigen Fußmarsch beginnend in Österreich über das Steinerne Meer und den Funtensee nach Sankt Bartholomä ab.
Erreichbarkeit
Kürzer als der Weg der Wallfahrer ist der Weg westlich des Sees vom Ort Königssee zunächst entlang der Bob- und Rodelbahn Königssee und dann über den Klingersteig hinauf zur Kührointalm (1420 m), hinüber zur Archenkanzel und wieder hinunter über den Rinnkendlsteig, mit einer Gehzeit von vier bis fünf Stunden (Schwindelfreiheit nötig).
Übrige Gebäude
Mit St. Bartholomä wird im Sprachgebrauch nicht nur die Kapelle an sich, sondern der gesamte Gebäudekomplex auf der Halbinsel gemeint. Auch in der amtlichen Statistik ist mit St. Bartholomä die gesamte Siedlung (Gemeindeteil: Einöde) gemeint. Neben der Kapelle liegt das ehemalige Jagdschloss aus dem 14. Jahrhundert (damals aber nur ein Fischerhaus), das mehrmals umgebaut wurde. Das Gebäude war bis 1803 eine Beherbergungsstation der Berchtesgadener Fürstpröpste. Danach war es Jagdschloss der Wittelsbacher und heute ist es eine Gaststätte. Dazu kommen noch ein Souvenirstand, eine Informationsstätte des Nationalparks Berchtesgaden (früher eine Holzknechtshütte), das Watzmannostwand-Lager, die Königssee-Fischerei und einige weitere Gebäude.
Tourismus
An Wochenenden mit schöner Witterung wird St. Bartholomä von Tausenden Touristen per Schiff aufgesucht. Sobald nachmittags das letzte Schiff zum Dorf Königssee zurückgefahren ist, kehrt in St. Bartholomä die Stille ein; lediglich die Aspiranten für die Watzmann-Ostwand haben das Recht, auf Hirschau zu übernachten.
Am 29. Januar 2006 waren zirka 60.000 Menschen auf dem zu diesem Zeitpunkt zugefrorenen Königssee unterwegs, wovon ein Großteil auch St. Bartholomä erreicht haben dürfte.
Weblinks
47.54476388888912.972566666667Koordinaten: 47° 32′ 41″ N, 12° 58′ 21″ O
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