- Sankt Ilgen (Sulzburg)
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Breisgau-Hochschwarzwald Höhe: 337 m ü. NN Fläche: 22,73 km² Einwohner: 2729 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 120 Einwohner je km² Postleitzahl: 79295 Vorwahl: 07634 Kfz-Kennzeichen: FR Gemeindeschlüssel: 08 3 15 111 Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 60
79295 SulzburgWebpräsenz: Bürgermeister: Peter Wehrle (FWG) Lage der Stadt Sulzburg im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald Sulzburg ist eine Stadt im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lage
Sulzburg (315 m, bis 1114 m am Sirnitzkopf) liegt im Markgräflerland am Rande des Oberrheintals, 22 km südlich der Universitätsstadt Freiburg im Breisgau und 48 km nördlich von Basel. Es wird in Ost-Westrichtung vom Sulzbach durchflossen, nördlich und südlich von Weinbergen umrahmt. Im Osten gehen die Weinberge nahtlos in den Hochschwarzwald über. Hausberg ist der nicht mehr zur Kleinstadt gehörende Belchen im Schwarzwald (1414 Meter, dritthöchster Schwarzwaldberg, siehe auch Liste der Berge im Schwarzwald).
Ortsteile
Laufen ist ein Weinort mit etwa 700 Einwohnern im Markgräflerland und liegt etwa 20 km südlich von Freiburg im Breisgau zwischen Staufen und Müllheim. Ortsvorsteher ist Albert Hans Konrad.
Geschichte
Im Jahr 1503 kommt das Markgräflerland mit Badenweiler, unter dessen Herrschaft Sulzburg steht, durch Vererbung an die Markgrafschaft Baden unter Christoph I.. Nach dessen Tod gehen die Güter durch Erbschaft eines Teils der Markgrafschaft Baden im Jahr 1515 an seinen Sohn Markgraf Ernst I. über. Dieser bezieht im Jahr 1565 seine Residenz in Durlach. Dieses Territorium benennt er nach der Residenz in Markgrafschaft Baden-Durlach.
siehe auch Burgrest Kastelberg, Burg SulzburgJüdische Besiedelung
Seit dem Mittelalter existierte in Sulzburg eine bedeutende jüdische Gemeinde. Im 19. Jahrhundert betrug der jüdische Bevölkerungsanteil bis zu 25 %. Die Juden, die vor den Nationalsozialisten nicht geflohen waren, wurden 1940 während der Wagner-Bürckel-Aktion in das Lager Camp de Gurs in Südfrankreich deportiert, von wo viele von ihnen weiter in die Vernichtungslager nach Polen gebracht wurden.
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
FWG 59,2 % +3,2 7 Sitze -1 CDU 30,9 % +5,4 4 Sitze ±0 SPD 9,9 % -0,6 1 Sitz -1 Andere 0,0 % -8,1 0 Sitze -1 Bürgermeister
- 1989–heute: Peter Wehrle
Städtepartnerschaften
Sulzburg unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu La Morra in Piemont, Italien.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
In der ehemaligen evangelischen Stadtkirche befindet sich das baden-württembergische Bergbaumuseum.
Bauwerke
Die Klosterkirche St. Cyriak ist ein bedeutendes Beispiel für frühromanische Architektur.
Die klassizistische Synagoge von 1822 in der Mühlbachstraße hat den Novemberpogrom 1938 überstanden, wurde nach jahrzehntelangem Verfall auf Initiative der Anna-Hugo-Bloch-Stiftung in den Achtzigerjahren restauriert und dient heute als Museum und Konzertsaal. Sie ist ein Gebäude aus der Weinbrennerschule.[2] Die Nähe zu den Nachbarhäusern rettete das Gebäude am 10. November 1938 vor der kompletten Zerstörung.[3] Die noch lebenden jüdischen Bürger wurden jedoch wie in ganz Baden am 22. Oktober 1940 nach Gurs in die Ermordung deportiert.[4] Der jüdische Friedhof ist erhalten.[5][6]Seit 1970 erinnert dort ein Mahnmal an die Opfer der Shoa.[7]
Regelmäßige Veranstaltungen
Als Teil der alemannischen Fastnacht findet hier jährlich am Ende der Fastnachtszeit die Bauernfastnacht (Burefasnet) statt. Dazu gehört am Funkensonntag, dem ersten Sonntag nach Aschermittwoch, wie in anderen umliegenden Gemeinden der regionale Brauch des Scheibenfeuers.
Am 2. oder 3.Wochenende im August findet jährlich das Sulzburg-Laufener Städtlefescht statt. Früher wurden stattdessen die Weinkurtage gefeiert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Von 1894 bis 1969 war Sulzburg über die Münstertalbahn (nach Bad Krozingen) an das überregionale Schienennetz angebunden. Seither wird der ÖPNV durch eine Buslinie nach Staufen im Breisgau gewährleistet. Der Betrieb erfolgt durch die Südwestdeutsche Verkehrs AG.
Tourismus und Freizeit
Aufgrund seiner klimatisch begünstigten Lage am Rande des Hochschwarzwaldes im nach Westen offenen Sulzbachtal genießt Sulzburg einen hervorragenden Ruf als Naherholungsziel Freiburgs. Mehrere Beherbergungsbetriebe sowie 2 Campingplätze bieten Unterkünfte. Einen wesentlichen Anteil an der wirtschaftlichen Leistung hat der Tourismus nicht.
Neben klassischem Wandern erfreut sich in letzter Zeit das Mountainbiken rund um Sulzburg zunehmender Beliebtheit, insbesondere ambitionierte Radsportler werden durch die Herausforderungen von Touren im nahen Schwarzwald mit Höhenunterschieden von über 1000 m angezogen. Nicht ganz unumstritten ist dieser Sport in bezug auf den Naturschutz. Entsprechende Richtlinien im Südschwarzwald werden nicht von allen Mountainbikern eingehalten. Des Weiteren ist das Freibad von Sulzburg, das allein durch das Wasser des Sulzbachs gespeist wird, ein bevorzugtes Ziel im Sommer.
Das Restaurant Zum Hirschen wurde vom Guide Michelin mit zwei Sternen ausgezeichnet.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- 1594, 6. Juli, Friedrich V., † 8. September 1659 in Durlach, Markgraf von Baden-Durlach (1822-1659)
- 1688, 19. Juni, Georg Friedrich Carl, † 17. Mai 1735 in Bayreuth, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth
- 1808, Gustav Weil, † 1889 in Freiburg im Breisgau, Orientalist, erster jüdischer Professor in Deutschland
- 1843, Ernst Leitz, † 1920, Gründer der Ernst Leitz Optische Werke Wetzlar
- 1950, Dieter Puchta, Politiker und Bankmanager
Literatur
- Ludwig David Kahn: Die Geschichte der Juden von Sulzburg. Müllheim 1969, 64 S.
- Bernd Michaelis: Die Geschichte der Juden in Sulzburg. 1987.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Architekt war Johann Ludwig Weinbrenner, ein Neffe von Friedrich Weinbrenner
Alemannia-Judaica.de: Zur Geschichte des Betsaals/der Synagoge (mit Fotografien) - ↑ Dabei entstand ein sehr seltenes Foto aus dem inneren der Synagoge, wie sich der damalige Oberbürgermeister von Lörrach an der Schändung des Toraschreines beteiligt. Aus den Prozessakten des Landgerichts Freiburg vom 15. Dezember 1947.
- ↑ Alemannia-Judaica zählt nach den Deportationen in der NS-Zeit, dass mindestens 22 der 1933 in Sulzburg wohnhaften 94 jüdischen Personen ums Leben gekommen sind.
Ingeborg Hecht: "Ich bin doch geborener Sulzburger und Deutscher". Hrsg. vom Freundeskreis Ehemalige Synagoge Sulzburg e.V. 1994. - ↑ Alemannia-Judaica.de: Zur Geschichte dieses Friedhofes der Sulzburger jüdischen Gemeinde (belegt seit ca. 1550 bis 1980; kleine Friedhofshalle; 462 Grabsteine; mit Fotografien)
Freie Künstlergruppe Freiburg: Der jüdische Friedhof in Sulzburg. Braun Verlag,Karlsruhe, 2. Aufl. 1995 - ↑ Jüdischer Friedhof Sulzburg
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 91
Weblinks
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