Sankt Peter bei Freistadt

Sankt Peter bei Freistadt
Wappen Karte
Wappen von Waldburg
Waldburg (Österreich)
DEC
Waldburg
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Oberösterreich
Politischer Bezirk Freistadt (FR)
Fläche 26,6 km²
Koordinaten 48° 30′ N, 14° 26′ O48.50833333333314.438888888889685Koordinaten: 48° 30′ 30″ N, 14° 26′ 20″ O
Höhe 685 m ü. A.
Einwohner 1.348 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 51 Einwohner je km²
Postleitzahl 4240
Vorwahl 07942
Gemeindekennziffer 4 06 23
AT313
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Waldburg 38
4240 Waldburg
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Michael Hirtl (ÖVP)
Gemeinderat (2003)
(19 Mitglieder)
13 ÖVP, 6 SPÖ
Lage der Gemeinde Waldburg
Karte

Waldburg ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Freistadt im Mühlviertel mit rund 1400 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Freistadt. Waldburg wurde mit dem Titel "Schönstes Dorf" geehrt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Waldburg liegt auf 685 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,6 km, von West nach Ost 7 km. Die Gesamtfläche beträgt 26,6 km². 6,7 % der Fläche sind bewaldet, 18,4% der Fläche landwirtschaftlich genutzt.

Ortsteile

  • Freudenthal
  • Harruck
  • Lahrndorf
  • Marreith
  • Mitterreith
  • Oberschwandt
  • Prechtleinschlag
  • Sankt Peter
  • Schöndorf
  • Unterschwandt
  • Waldburg

Nachbargemeinden

Reichenthal Rainbach  
Schenkenfelden Bild:Windrose_klein.svg Freistadt
Hirschbach   Neumarkt

Geschichte

Um 1200 wird in Waldburg ein Maierhof errichtet, um 1220 wird die Pfarrkirche gebaut. In diese Zeit fällt auch die Erwähnung eines Rittergeschlechts dominus hezelo de Waldpurch. 1251 folgt die Gründung der Kirche im Ortsteil St. Peter. Ab 1397 gehört Waldburg zum Patronat Starhemberg und die Pfarrkirche wird umgebaut. Um 1474 wird das Schloss Waldenfels, in Waldburger Besitz, von böhmischen Horden belagert. 1476 folgt die Zugehörigkeit zur Freistädter Pfarre, in dieser Zeit werden zwischen 1517 und 1523 die drei Flügelaltäre gebaut. Seit 1490 wird er dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet.

Der OÖ Bauernkrieg wirkt sich auch in Waldburg aus. 1754 begann der Schulunterricht im Ort, wofür 1787 das 1. Schulhaus gebaut wurde. 1784 wird Waldburg der Pfarre Reichenthal angegliedert und verliert ihre Selbstständigkeit. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Die Pferdeeisenbahn Linz Budweis (1832) und die Summerauer Bahn (1873) führen über heutiges Waldburger Gemeindegebiet. 1875 folgt der Zusammenschluss der Gemeinden Waldburg und Schwandt, 1879 wird die 1. Blasmusikkapelle gegründet. 1890 vergrößert sich das Gemeindegebiet erneut, als Harruck von der Gemeinde Hirschbach abgetreten wird. Das zu kleine Schulgebäude wird 1900/02 durch die neue Volksschule ersetzt. 1904 kommt es zu der Gründung der Freiwilligen Feuerwehren Waldburg und St. Peter, 1912 folgt die Freiwillige Feuerwehr Schwandt. Nach dem Ersten Weltkrieg wird in Waldburg ein Notgeld der Gemeinde eingeführt. 1924 wird der Gendarmerieposten Waldburg aufgelöst. Zwei Großbrände 1927 zerstören Teile von Waldburg. Daraufhin wurde 1934 die Wassergenossenschaft Waldburg gegründet und die Wasserleitung von Harruck nach Waldburg gebaut.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 liegt Waldburg in der sowjetrussischen Besatzungszone. Im Dezember 1947 wird der elektrische Strom nach Waldburg eingeleitet. 1951 folgt der Bau der Sternwald Bundesstraße (heute: B38) am nördlichen Rand des Gemeindegebietes. Ein Jahr später erfolgt der Bau des neuen Amtshauses und 1955 der Bau des Pfarrsaals.

1962 wird die Wasserversorgung erweitert.1968 folgt die Gründung der Sportunion Waldburg und die Gründung des Verschönerungsvereins. Auch die Kirche wird in diesem Jahr renoviert. 1971 wird vom Land OÖ das Gemeindewappen verliehen. 1979 erfolgt die Eröffnung der Raiffeisenbank im Ort und der Bau des Musikheims. 1985 sanierte die Gemeinde das Schulhaus und baute den Kindergarten neu. 1986 schaffen die Faustballer der Sportunion den Aufstieg in die höchste österreichische Spielklasse. 1989 findet das Bezirksmusikfest in Waldburg statt. 1994 zieht die Freiwillige Feuerwehr in ein neues Feuerwehrhaus ein und die Wasserleitung Jaunitztal wird errichtet. 2002 feierte Waldburg das 800-jährige Bestehen des Ortes.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung[1]
Jahr Einwohner   Jahr Einwohner
1869 1.134   1951 1.195
1880 1.162   1961 1.227
1890 1.131   1971 1.227
1900 1.152   1981 1.250
1910 1.165   1991 1.328
1923 1.237   2001 1.357
1934 1.228   2008 1.346
1939 1.122

Entwicklung und Struktur

Im Jahr 1869 wohnten im Gemeindegebiet 1134 Menschen. Bis 2001 stieg die Bevölkerung auf 1357 Menschen an, der bisher höchste Stand in der Geschichte. Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde 1328 Einwohner, bei der Volkszählung 2001 bereits 1357, was einem Abstieg von 2,2 % entspricht. Am 1. Jänner 2008 verzeichnete die Gemeinde 1346 Einwohner.[1]

Bei der Volkszählung 2001 betrug der Anteil der Einwohner, die 60 Jahre und älter waren, 19,6 %; 20,3 % waren unter 15 Jahre alt. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung lag bei 49,4 %.[2]

Von den 1081 Bewohnern Waldburgs, die 2001 über 15 Jahre alt waren, hatten 3,3 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie abgeschlossen. Weitere 7,6 % hatten eine Matura absolviert, 44 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule besucht und 45,1 % aller Waldburger hatten die Pflichtschule als höchsten Abschluss.[3]

Herkunft und Sprache

Der deutsche Dialekt, der im Raum Waldburg sowie in Oberösterreich allgemein gesprochen wird, ist das Mittelbairische. 98,6 % der Waldburger gaben 2001 Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 0,3 % sprachen hauptsächlich türkisch, 0,2 % tschechisch, der Rest sprach andere Sprachen.

Der Anteil der Waldburger mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 0,8 % weit unter dem Durchschnitt Oberösterreichs. Dabei hatten 0,1 % der Waldburger Bevölkerung eine Staatsbürgerschaft aus Deutschland und 0,7 % entfielen auf sonstige Staatsbürger. Insgesamt waren 2001 etwa 2,4 % der Waldburger in einem anderen Land als in Österreich geboren.[2]

Politik

Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen finden alle sechs Jahre, zeitgleich mit der Landtagswahl statt. Ab dem Jahr 1945 erreichte die ÖVP immer die absolute Mehrheit. Zweitstärkste Partei wurde jeweils die SPÖ. Die FPÖ kandidierte nur 1991 und 1997, ansonsten spielen keine weiteren Parteien eine Rolle in der Gemeindepolitik. 2003 wurde die ÖVP mit 66,5 % stimmenstärkste Partei und regiert mit absoluter Mehrheit.[4]

Die Gemeinderatswahl 2003 mit einer Wahlbeteiligung von 82,0 % ergab folgendes Ergebnis:

Partei / politische Gruppierung Stimmen-
anteil
Verän-
derung
Sitze im Gemeinderat Verän-
derung
ÖVP 66,5 % -7,1 % 13 -2
SPÖ 35,3 % +14,3 % 6 +3
FPÖ 0 % -7,2 % 0 -1

Bürgermeister der Gemeinde ist Michael Hirtl von der ÖVP. Der Gemeinderat besteht aus 19 Mitgliedern.

Die nächste Gemeinderatswahl wird turnusmäßig im September 2009 abgehalten.

Partnerschaft

Seit etwa 1980 besteht eine Beziehung zur gleichnamigen Gemeinde Waldburg in Baden-Württemberg, ausgelöst durch einen Besuch des dortigen Musikvereins in der Nachbargemeinde Amtzell und einem dabei spontan arrangierten Konzert im „Hotel Krone“ in Waldburg. Seit 1994 ist die Partnerschaft amtlich besiegelt.

Wappen

Wappen Waldburg

Das Gemeindewappen zeigt eine goldene, durchgehende Brücke mit zwei grünen, bogenförmigen Durchlässen in Silber vier grüne, stammlose, am oberen Schildrand anstoßende Waldbäume. Die Brücke zeigt das 1830/32 erbaute Viadukt der Pferdeeisenbahn Linz-Budweis im Gemeindegebiet. Dieses Viadukt ist bis heute fast unverändert erhalten geblieben und ist ein imposantes, technikgeschichtliches, denkmalgeschütztes Bauwerk über den Kronbach. Die Waldbäume beziehen sich auf den Ortsnamen. Die Gemeindefarben sind Grün-Gelb-Grün.

Die Verleihung des Gemeindewappens und der Gemeindefarben erfolgte am 16. August 1971.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Museum Mini-Agrimundus: Miniaturen aus dem bäuerlichen Alltag

Bauwerke

  • Pfarrkirche Waldburg: von 1517 mit drei spätgotischen Flügelaltären
  • Pferdeeisenbahnviadukt bei der Bodenmühle (siehe Gemeindewappen)
  • Kirche und Kapelle in St. Peter: Erstmalig urkundlich erwähnt um 1241, nach den Hussitenkriegen im spätgotischen Stil wieder aufgebaut.


Regelmäßige Veranstaltungen

Die Feste Waldburger Advent und Waldburger Musiksommer finden regelmäßig statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Böhmerwald Straße (B 38) führt nördlich des Hauptorts durch das Gemeindegebiet.

Auf dem Gemeindegebiet im Nordosten liegt der kleine Flugplatz Freistadt. Dieser verfügt über eine Graspiste mit einer Länge von 595 Metern und hat die IACO-Kennung LOLF.[6]

Öffentliche Einrichtungen und Bildung

Im Ort stehen ein Kindergarten und eine Volksschule zur Verfügung. Zusätzlich besteht eine Bücherei.

Im Gemeindegebiet existieren drei Freiwillige Feuerwehren, in: Waldburg, St. Peter und Schwandt-Freudenthal.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. a b Statistik Austria: Einwohnerzahl und Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (download als pdf)
  2. a b Volkszählung 2001: Demografische Daten (download als pdf)
  3. Volkszählung 2001: Wohnbevölkerung (download als pdf)
  4. Gemeinderatswahlen Prozentanteile: Gemeindewahl Waldburg (abgerufen am 28. Oktober 2008)
  5. Land Oberösterreich, Landesgeschichte: Wappen der Gemeinde Waldburg (abgerufen am 28. Oktober 2008)
  6. Flugplatz Freistadt: Flugplatz, (abgerufen am 11. Mai 2008)

Literatur

Weblinks


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