- Sanktuar
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Ein Heiligtum ist ein Ort, Gebäude, Gegenstand o.ä. von zentraler religiöser Bedeutung. In den Religionen kommt einem Heiligtum eine besondere Verehrung und Wertschätzung zu, die im Besuchen oder in der Tabuisierung der heiligen Stätte, bzw. im Schützen oder in der Mitnahme desselben ihren Ausdruck findet.
Inhaltsverzeichnis
Heiligtümer in den Religionen
Historische Heiligtümer:
- Mishkan, das „Tabernakel“ oder die „Stiftshütte“
- Jerusalemer Tempel
Heutige Heiligtümer:
- Klagemauer, Überrest des Jerusalemer Tempels
- Aron hakodesch in der Synagoge mit der Tora
- Kirchen. In der katholischen Religion wird der Raum um den Hauptaltar, teilweise die Sakristei, sowie die Aufbewahrungsorte für Reliquien und andre Heiligtümer als Sanktuarium (lateinisch für Heiligtum) bezeichnet. [1]
- Reliquien, Monstranz
- Leib Christi
- Rom, Jerusalem
- Kaaba, Mekka, Medina, Tempelberg in Jerusalem mit Al-Aqsa-Moschee und Felsendom
- Die heiligen Stätten am Bahai-Weltzentrum
Oftmals ist es schwierig, frühere von Menschen benutzte Orte als Heiligtum zu identifizieren. Als Hilfsmittel stehen schriftliche Überlieferung, Ortsnamen, Bilddenkmäler und Bodenfunde zur Verfügung. Im europäischen Raum gilt, dass obgleich Tacitus eine Reihe von Heiligtümern beschrieb, bislang keines dieser Orte identifiziert werden konnte. Das gleiche gilt für die Überlieferung über slawische und skandinavische Heiligtümer. Die Datierung von Ortsnamen ist umstritten. Auswertbare Bilddenkmäler gibt es erst seit dem Ende der Kaiserzeit und in der Völkerwanderungszeit. Es bleiben in der Regel nur die archäologischen Befunde. In diesem Zusammenhang wurden drei Kriterien für ein Heiligtum entwickelt:[2]
- Die Kontinuität der heiligen Stätte, die oft über einen Religionswechsel hinaus erhalten bleibt.
- Die Entdeckung. Heiligtümer werden nicht geplant. Sie können überall sein und müssen nicht an besondere Landschaftsformationen gebunden sein. Die Gründe die Wahl des Ortes müssen nicht mehr archäologisch nachweisbar sein.
- Aber überwiegend wird an das Außergewöhnliche angeknüpft, an eine topographische Besonderheit.
Fußnoten
Literatur
- Günter Behm-Blancke: Höhlen Heiligtümer Kannibalen. Leipzig 2005, ISBN 3-928498-86-X
- Carsten Colpe: Theoretische Möglichkeiten zur Identifizierung von Heiligtümern und Interpretation in ur– und parahistorischen Epochen. In: Herbert Jankuhn (Hrg.): Vorgeschichtliche Heiligtümer und Opferplätze in Mittel– und Nordeuropa. Bericht über ein Symposium in Reinhausen bei Göttingen in der Zeit vom 14.–16. Oktober 1968. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch–Historische Klasse Dritte Folge Nr. 74. Göttingen 1970, S. 18–39.
- Angelika C. Messner/Konrad Hirschler (Hrsg.): Heilige Orte in Asien und Afrika. Räume göttlicher Macht und menschlicher Verehrung. Schenefeld/Hamburg 2006 (= Asien und Afrika 11), ISBN 3-936912-19-X
Siehe auch
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