- Sanktorinkraut
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Tausendgüldenkraut Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
Systematik Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta) Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Enzianartige (Gentianales) Familie: Enziangewächse (Gentianaceae) Gattung: Tausendgüldenkraut Wissenschaftlicher Name Centaurium Hill Das Tausendgüldenkraut (Centaurium) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae). Seltener wird es unter anderem Hundert- und Tausendguldenkraut, Bitterkraut, Fieberkraut, Gottesgnadenkraut, Laurinkraut oder Sanktorinkraut genannt.
Inhaltsverzeichnis
Namensgebung
Bezüglich des lateinischen Namens Centaurium gibt es zwei unterschiedliche Deutungsweisen: Einerseits kann sich die Bezeichnung von lat. centum (= hundert) und aurum (= Gold) ableiten, andererseits auch von den griechischen Centauren, insbesondere vom heilkundigen Cheiron.
Merkmale
Die ein- bis zweijährigen krautigen Pflanzen werden bis zu 50 cm hoch, die Grundblätter bilden bei den meisten Arten eine Rosette, die ganzrandigen Blätter am hohlen Stängel sind stets kreuzgegenständig. Die zart bis kräftig rosafarbigen, sehr selten weißlichen Blüten stehen in einem Blütenstand zusammen, in Form einer lockeren Trugdolde. Die Hauptblütezeit ist von Juni bis September, die fünfteiligen Einzelblüten öffnen sich nur bei Sonnenschein.
Verbreitung
Tausendgüldenkräuter kommen vorwiegend auf sonnigen, feuchten bis frischen Wiesen und Waldlichtungen aber auch auf Trockenhängen in Mittel- und Südeuropa bis in Höhen von gut 1500 Metern vor. Die wärmeliebende Pflanzengattung ist in fast ganz Europa heimisch und verbreitet. Auch in Nordamerika sind mehrere Arten heimisch, die in Europa nicht vorkommen.
In Nordamerika wird das europäische Echte Tausendgüldenkraut als Arzneipflanze angebaut und ist dort zum Teil bereits als Neophyt eingebürgert. In Nordafrika und Südosteuropa werden Wildbestände geerntet. Das Kraut enthält neben mehreren Bitterstoffen auch Glykoside, Flavonoide, Ätherische Öle, Valeriansäure und Xanthone.
In der Volks- und Naturheilkunde findet Centaurium dank des enthaltenen Erythrocentaurins als klassische Bitterdroge und daher als appetitanregendes Magenmittel ähnlich verschiedenen Enzian-Arten Verwendung. Genutzt werden dazu in der Regel die getrockneten, oberirdischen Pflanzenteile.
In Deutschland stehen alle Tausendgüldenkrauter gemäß Bundesartenschutzverordnung unter Naturschutz beziehungsweise Artenschutz. Wildwachsende Vorkommen dürfen deshalb nicht gepflückt oder beschädigt werden.
Das Echte Tausendgüldenkraut wurde 2004 zur Heilpflanze des Jahres gekürt.
Ein kurzes Gedicht über das Tausendgüldenkraut schrieb der deutsche Dichter Friedrich Rückert.
Einige Arten des Tausendgüldenkrauts
Es bestehen mehrere Arten, teilweise mit ausgebildeten Unterarten. Das vom Wuchs her größte und in ganz Europa gleichfalls häufigste Tausendgüldenkraut ist Centaurium erythraea. Untenstehend sind für Mitteleuropa alle vier natürlich vorkommenden Arten aufgezählt. Die Auswahl der Arten v.a. für Südeuropa und Nordafrika ist bislang unvollständig. Zwanzig nordamerikanische Arten können über den unten angegebenen Weblink abgerufen werden.
in Mitteleuropa
- Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea Rafn; Syn.: Erythraea centaurium L., Centaurium minus auct., Centaurium umbellatum Gilib.)
- Kleines Tausendgüldenkraut auch Zierliches T. (Centaurium pulchellum (Sw.) Druce; synonym Erythraea pulchella (Sw.) Fr.)
- Strand-Tausendgüldenkraut (Centaurium littorale (Turner) Gilmour; Syn.: Erythraea litoralis Fr., Centaurium vulgare Rafn, Erythraea glomerata Wittr., Erythraea linarifolia)
- Kopfiges Tausendgüldenkraut (Centaurium capitatum (Willd.) Borbás; Syn.: Erythraea capitata Willd. ex Cham.)
in West- und Südeuropa
- Meerzwiebelartiges Tausendgüldenkraut (Centaurium scilloides (L. f.) Samp.)
- Centaurium maritimum Laínz
- Centaurium tenuiflorum Laínz
- Centaurium rigualii Esteve Chueca
- Centaurium somedanum Laínz
Weblinks
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