Santa Teresa (Rio de Janeiro)

Santa Teresa ist ein malerischer, auf einem Hügel gelegener Stadtteil von Rio de Janeiro. Er grenzt an die tiefer gelegenen Stadtteile Cosme Velho, Laranjeiras, Catete, Glória, Lapa, Bairro da Fátima. Von den beiden letztgenannten Stadtteilen aus ist es nur ein kurzer Weg ins Zentrum.

Santa Teresa unterscheidet sich völlig von den anderen Stadtteilen Rios. Besonders Europäer zieht es hierher und das nicht nur als Touristen. Viele Ausländer, darunter auch etliche Deutsche haben sich hier niedergelassen und stehen damit in einer alten Tradition. Von jeher war Santa Teresa ein Viertel, in dem sich deutsche Auswanderer zu Hause gefühlt haben.

Bonde

Das Viertel ist in den vergangenen Jahren immer mehr ins Zentrum touristischer Aktivitäten gerückt. Neben kleinen Museen, Restaurants und kleinen Bars lockt auch die "Bonde" - die Straßenbahn - , mit der man bis zum Corcovado, auf dem die Christusstatue steht, fahren kann.

Die Straßenbahnen in Santa Teresa sind die noch einzig verkehrenden in Rio de Janeiro. Die erste Bahn fuhr ab 1859 in Rio, damals noch gezogen von Eseln, aber schon im Jahre 1862 erhielten die Bahnen dampfbetriebene Zugmaschinen.

1896 wurden die Bahnen nach Santa Teresa elektrifiziert. Ab 1950 begann der schrittweise Abbau des Straßenbahnbetriebs in Rio. Bis zum Jahr 1968 waren dann alle Strecken stillgelegt bis auf die zwei Linien nach Santa Teresa: eine zum Largo das Neves, die andere bis Dois Irmãos.

Beide Strecken beginnen in der Nähe des Largo do Carioca, fahren dort ab, wenn die Wagen voll sind, überqueren die Arcos da Lapa - eine Brücke, die über den Stadtteil Lapa führt - und dann geht es hinauf nach Santa Teresa.

Ab dem Innenstadthaltepunkt muss man bezahlen, unterwegs darf man, wenn man eine gute Kondition hat, auf den Wagen aufspringen und muss nicht bezahlen. Allerdings hat man weder einen Anspruch auf einen Sitzplatz noch darauf, dass die Bahn anhält, wenn man absteigen will. Da die Trittbretter recht hoch liegen, ist es für Ungeübte nicht ratsam, die "Bonde" auf diese Weise zu nutzen.

Aufgrund eines schweren Unfalls im August 2011 mit fünf Toten ist der Betrieb der Bonde zur Zeit eingestellt. Es ist geplant, den Betrieb mit sanierten Gleisen und Wagen zu den Olympischen Spielen wieder aufzunehmen.