Sarching

Sarching
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Barbing
Barbing
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Barbing hervorgehoben
49.00333333333312.199166666667332Koordinaten: 49° 0′ N, 12° 12′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Regensburg
Höhe: 332 m ü. NN
Fläche: 30,51 km²
Einwohner: 4766 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 156 Einwohner je km²
Postleitzahl: 93092
Vorwahlen: 09401 09403 (Sarching, Friesheim) , 09481 (Illkofen, Auburg, Altach, Eltheim)
Kfz-Kennzeichen: R
Gemeindeschlüssel: 09 3 75 117
Gemeindegliederung: 8 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Kirchstraße 12
93092 Barbing
Webpräsenz:
Bürgermeister: Albert Höchstetter (CSU)

Barbing ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Regensburg am Stadtrand von Regensburg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Gemeindegliederung

  • Altach
  • Auburg
  • Barbing
  • Eltheim
  • Friesheim
  • Illkofen
  • Sarching
  • Unterheising

Geschichte

Das Gemeindegebiet wurde schon in frühgeschichtlicher (Funde eines Hockergrabes der Glockenbecherkultur) und römischer Zeit besiedelt. Friedrich Barbarossa sammelte in der Nähe von Barbing bei Kreuzhof sein Heer für einen Kreuzzug. Das Adelsgeschlecht der Barbinger ist ab 1130 belegt. Nach deren Aussterben erwarb das Hochstift Regensburg 1463 die Veste Barbing. Mit der Säkularisierung 1803 kam Barbing erst zum Fürstentum Regensburg und später zum Königreich Bayern. Im 19. Jahrhundert ließ König Ludwig I. die schnurgerade Walhallastraße zwischen Obertraubling und Barbing anlegen, die in Blickrichtung auf die Walhalla verläuft. 1951 wurde die Industriesiedlung Obertraubling als neue Gemeinde Neutraubling aus dem Gemeindegebiet herausgelöst. Ende der 60er Jahre bekam die Gemeinde ein Autobahnanschluss. 1978 wurde Barbing mit den ehemals selbständigen Gemeinden Sarching, Friesheim, Illkofen und Eltheim zur Großgemeinde Barbing zusammengeschlossen. Die früheren Gemeindeteile Kreuzhof, Irlmauth und Irl kamen zur Stadt Regensburg und die Gärtnersiedlung zur Industriegemeinde Neutraubling. In den 90er Jahren wurde zur Beruhigung der Ortsdurchfahrt eine Umgehungsstraße für die Bundesstraße 8 gebaut, die bis dahin den Ort zweiteilte. In den letzten Jahren wurden in Unterheising und an der Bundesstraße 8 Gewerbegebiete geschaffen.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder.

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Wappen

" Gespalten von Rot und Silber; vorne ein silberner Schrägbalken, hinten ein oben gezinnter blauer Balken "
Dabei steht der silberne Schrägbalken für das Hochstift Regensburg, zu dem die Gemeinde lange gehörte und der gezinnte blaue Balken für das Adelsgeschlecht der Barbinger, das bis zum 15. Jh. hier seinen Sitz hatte.

Ortsteile

Sarching

Auf dem ehemaligen Fronhof Sarching ist für die Zeit zwischen 520 und 780 der Bau einer Kapelle,die der Jungfrau Maria geweiht war, durch die bayerischen Herzöge aus dem Geschlecht der Agilolfinger belegt.

Der Name Sarching soll auf einen Gründer Saricho oder Saro zurückgehen.

Hier lebte das bekannte Geschlecht der Gamerit (Gamered) von Särching (Sarching). So war ein Ulrich von Sarching 1312 Domherr und 1317 Domdekan zu Regensburg. Auch waren Berthold Gamerit von Sarching 1331 und Leutwin Gamerit einige Jahre später Domherren zu Regensburg. Letzterer verehrte besonders die selige Prinzessin Aurelia, Tochter Hugo Capets, die zu Regensburg in einer Klause 52 Jahre mit Beten und Fasten zubrachte und 1372 starb. Ihr errichtete Leutwin zu St. Emmeram ein hübsches Hochgrab. 1377 war ein Gamerit Pfleger zu Stauf und der letzte Gamerit von Sarching, mit dem das Geschlecht 1395 ausstarb, ließ das prachtvolle Westportal des Domes zu Regensburg auf seine Kosten errichten und setzte sich dadurch ein unvergängliches Denkmal.

Seine Tochter heiratete Konrad Dürrnstetter, einen Bruder des Dombaumeisters Heinrich Dürrnstetter. Dieser Konrad Dürrnstetter erbaute die „Veste Sarching“, das heute noch in den Grundzügen erhaltene Schloss. 1404 vermachte er sein Schloss und das Dorf Sarching der Kirche zu Regensburg. Schon 1499 ging die Veste in den Besitz des Deutschherren zu St. Egid in Regensburg über. Ein Domfenster und ein Schlussstein in der Dorotheenkapelle zeigen das Wappen der Sarchinger. Im 15. Jahrhundert stellte das Sarchinger Geschlecht der Gamerit mehrere Regensburger Domherren und Domdekane. Ab 1499 übten die Deutschherren zu Sankt Egid in Regensburg die Grundherrschaft aus.

Durch die Ansiedlung der Menschen im Bereich dieses Schlosses war Sarching wohl immer eine selbstständige Gemeinschaft, die sich aus den Erzeugnissen der Landwirtschaft versorgten.

Ein interessanter Grabstein befindet sich in der Sarchinger Kirche. Er erinnert an den Pfleger Hans Schweser, der am 16. April 1556 im hohen Alter von 126 Jahren starb.

Auch die Pest wütete vom 8. August bis 28. November 1713 in Sarching. In dieser kurzen Zeit starben 50 Erwachsene und 24 Kinder an dieser schrecklichen Krankheit. Noch 21 Personen starben bis 1719 an der Pest. Ein Pestkreuz (errichtet 1855) am Nordausgang des Ortes erinnert noch an dieser schwere Zeit.

Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Ort durch viel Eigeninitiative der Bevölkerung zu einem lebendigen Gemeinwesen. Die Lage abseits von überregionalen Verkehrswegen ließ die Entwicklung behutsam vorangehen. Geologisch gesehen handelt es sich bei dem Gebiet von Sarching um Donauschwemmland mit umfangreichem Kiesvorkommen. Der in den sechziger Jahren begonnene Kiesabbau hat die Landschaft durch eine Reihe von Kiesweihern wesentlich geprägt. Der größte Kiesabbau erfolgte für den Bau der Autobahn von Regensburg nach Passau am Sarchinger Weiher, der heute als Naherholungsgebiet dient. Dieser Kiesabbau und damit die Entstehung des Weihers war zu dem gleichen Zweck bereits vor dem zweiten Weltkrieg begonnen worden.

Eine neue politische Zeitrechnung begann für den Ort durch die Gebietsreform zum 1. Januar 1978. Die selbständige Gemeinde Sarching schloss sich mit den Gemeinden Barbing, Friesheim, Illkofen und Eltheim auf freiwilliger Basis zur Gemeinde Barbing zusammen.

Eine weitere große Veränderung der Landschaft zwischen dem Ort Sarching und der Donau brachte der Donauausbau zur Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse. Die Donau wurde durch den Bau der Staustufe bei Geisling von einem frei fließenden Gewässer zu einem langsam fließendem Strom, der etwa drei mal so breit ist wie die alte Donau. Die Baumaßnahme wurde in den achtziger Jahren durchgeführt und brachte zwischen Sarching und der Donau auch einen Hochwasserdamm. Damit gehörten die jährlichen Überschwemmungen, die oftmals am nördlichen Ortsrand bis in die Häuser reichten, der Vergangenheit an. Besonders die Jahrhunderthochwasser 1954 und 1965 sind der Bevölkerung in Erinnerung geblieben.

Mit der Verschönerung des Ortes hatten sich stets besonders die Mitglieder des OGV befasst und viele freiwillige Initiativen wie die Bepflanzung des Pestbuckels gestartet. Diese Aktionen zusammen mit den Maßnahmen der Dorferneuerung führten dazu, dass Sarching im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ im Jahr 1992 mit einer Goldmedaille auf Landesebene zu einem der schönsten Dörfer Bayerns gekürt wurde.

Friesheim

Schriftlich erstmals erwähnt wurde Friesheim in einer Urkunde des Jahres 901, als Bischof Tato den Ort und die nähere Umgebung erworben hatte. Die folgenden Fürstbischöfe waren Landes- und Grundherren, die mit Gerichtsbarkeit über den Donaugau bis zur Säkularisation herrschten.

Friesheim ist eines der ältesten Fischerdörfer der Oberpfalz. Die Friesheimer Donaufischer sind aber zwischenzeitlich zu Hobbyfischern geworden. Der Ausbau der Donau hat den Ort zur Donau hin deutlich verändert. Es ist förmlich eine Uferpromenade entstanden.

Illkofen

Das Dorf wird geprägt durch die Kirche St. Martin mit ihrem auffallend geformten Turm. Die Pfarrei ist eine Urpfarrei und kann auf 1200 Jahre Geschichte zurückblicken.

Eltheim

1145 wird die Kirche von Otelthaima erwähnt. Eltheim wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1634 von der Pest heimgesucht. Die heutige barocke Kirche St. Laurentius wurde 1724 erbaut.

Altach

Eine Urkunde aus dem 8. Jahrhundert sagt aus, dass mit Zustimmung des Herzogs Tassilo von Bayern dem Kloster Sankt Emmeram in Regensburg Grundflächen auf der von Donauarmen umflossenen Insel "Opinesaldaha" = Altach überlassen wurden.

Auburg und Altach sind auch heute noch landwirtschaftlich geprägt und stellen lebenswerte Dörfer dar.

Auburg

Die Hofmark Auburg, eine Weiherhausanlage mit Wassergraben und zwei fast rechteckigen Beringen aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts, wurde 1634 durch einen Brand zerstört und gehörte in der Folgezeit dem Regensburger Bischof Pankratius.

  • Ober-, Mitterheising, Gärtnersiedlung, siehe Neutraubling
  • ehemalige Ortsteile Irl, Irlmauth und Kreuzhof siehe Ostenviertel

Bauwerke

  • Das heutige Rathaus ist ein dreigeschossiger Mansarddachbau mit Walmdach. Ursprünglich war der Bau als Schloss 1648 errichtet. Dieses ging auf eine in der Mitte des 12. Jahrhundert erstmals erwähnte Niederungsburg zurück, die im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde. Es wurde als Sommersitz des Regensburger Bischofs Johann Michael Sailer genutzt.

Freizeit

Viel besuchtes Naherholungsgebiet ist der ehemalige Baggersee und heutige Badesee Sarchinger Weiher.

Verkehr

Weblinks


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