Sauerdattel

Sauerdattel
Hülse, Fruchtfleisch und Kerne der Tamarinde

Tamarinden (auch Indische Dattel oder Sauerdattel) sind die Hülsen - umgangssprachlich oft "Schoten" genannt - des Tamarindenbaums (Tamarindus indica) und finden Verwendung in der indischen, thailändischen, indonesischen oder auch afrikanischen Küche.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Tamarinden sind etwa 15 bis 20 cm lange zimtfarbene bis braune, leicht gekrümmte flache Hülsen, in deren Innerem die Samen liegen, die von einer bräunlichen bis schwarzroten Masse (Pulpa), dem Fruchtmark eingehüllt sind. Die brechbaren Hülsen bilden sich aus den Blüten des Tamrindenbaums.[1]

Verwendung

Zur Herstellung des Tamarindensafts gibt man zwei bis drei Esslöffel des Tamarindenmarks in drei bis vier Esslöffel lauwarmes Wasser und lässt alles kurz stehen. Anschließend knetet man die Masse, bis die Kerne sich lösen und ein dunkelbrauner Sud übrig bleibt. Nach dem Sieben des Suds ist er gebrauchsfähig, z. B. für die Zubereitung von Sajoer.

Einfacher in der Verwendung ist der Einsatz von Tamarindengranulat. Hierbei handelt es sich um ein aus der Tamarinde hergestelltes Produkt, das rückstandslos ins Essen eingerührt werden kann, ohne dass die Kerne entfernt werden müssen.

In Thailand und Mexiko wird Tamarinde kandiert und mit Chilli gewürzt als ziemlich scharf schmeckendes Konfekt gegessen, häufig mit Garnelen. In Thailand ist die Tamarinde (ma-khaam) überaus beliebt, wird frisch und getrocknet, auch eingelegt (sowohl die Bohne als auch die gesamten Schoten), süß, sauer und salzig gegessen. Im Nahen Osten, vor allem im Libanon und in Ägypten wird eine Limonade aus Tamarinde hergestellt (tamar-händi), die dunkelbraun, ähnlich wie Cola aussieht. Eine solche hellbraun-rötliche Limonade namens Colombiana gibt es auch in Kolumbien.

Tamarindenmark findet sich auch als Zutat in Würzsaucen. In Europa ist ein Tamarindenkonzentrat unter der Bezeichnung Asem erhältlich.

Geschmack

Die Tamarinde unterscheidet sich geschmacklich in zwei Gruppen. Die süße Tamarinde hat ein bräunliches Fruchtfleisch, die saure Tamarinde mit einem fast schwarzen Fruchtmark ist von Konsistenz und Farbe der Rosine ähnlich. Reife Tamarindenfrüchte enthalten neben Zucker (35 bis 50%) große Mengen an Weinsäure (bis zu 20%), das je nach Konzentration den säuerlichen Geschmack bedingt. Der Geschmack von saurem Tamarindensaft erinnert an Zitronensaft, der den Tamarindensaft notfalls auch ersetzen kann.[2]

Herkunft

Die Tamarinde stammt vermutlich aus Afrika. In Indien ist sie seit ca. 1300 v. Chr. nachgewiesen, Holzkohle von Tamarinde wurde in Narhan am mittleren Ganges gefunden.

Literatur

  • Dorian Fuller: An agricultural perspective on Dravidian historical linguistics : archaeological crop packages, livestock and Dravidian crop vocabulary. In: Peter Bellwood/Colin Renfrew: Examining the farming/language dispersal hypothesis. (Cambridge 2002), S. 191-213
  • Anne Iburg (Hrsg.): Dumonts kleines Gewürzlexikon. 1. Auflage. Edition Dörfler im Nebel Verlag, Egolsheim 2004, ISBN 978-3-89555-202-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Anne Iburg (Hrsg.): Dumonts kleines Gewürzlexikon, S. 208
  2. Anne Iburg (Hrsg.): Dumonts kleines Gewürzlexikon, S. 209

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Synonyme:

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