Savoia Marchetti SM.73

Savoia Marchetti SM.73

Bei der Savoia-Marchetti SM.73 handelt es sich um ein Verkehrsflugzeug für eine vierköpfige Besatzung und 18 Passagiere. Sie war mit drei Motoren und einem starrem Fahrwerk ausgerüstet und ist der Klasse der Ju 52/3m zuzuordnen. Allerdings besaß die SM.73 mit 345 km/h eine deutlich höhere Geschwindigkeit.

Entwicklung und Einsatz

1933 wurde die parallele Entwicklung der SM.73 und des Bombers SM.81 aufgenommen, was dazu führte, dass sich die Flugzeuge äußerlich glichen, wenn man von der unterschiedlichen Motorisierung und den Fensterreihen der SM.73 absieht. Der Erstflug fand am 4. Juli 1934 statt.

Die belgische Fluggesellschaft SABENA war an dem Flugzeug für den Luftverkehr in den Belgisch-Kongo interessiert und bestellte fünf SM.73 mit Gnome Rhone 9K-Motoren (600 PS), die 1935 ausgeliefert wurden. Im Anschluss baute die belgische Firma SABCA sieben SM.73 in Lizenz. Die Ala Littoria erhielt 1935/36 insgesamt 16 Flugzeuge, die mit verschiedenen Motoren ausgerüstet waren. Ab Dezember 1936 erfolgte der Einsatz auf der Strecke Rom-Tripolis-Asmara-Addis Abeba. Die italienische Fluglinie Avio Linee kaufte sechs SM.73 für ihren Europaverkehr. Auf Grund der guten Ergebnisse beschaffte die Ala Littoria sechs weitere Flugzeuge im Jahre 1937. Für den Einsatz in Äthiopien baute die Ala neun Flugzeuge auf den Höhenmotor Alfa Romeo 126 RC.34 (750 PS) um. 1937 und 1938 erhielt die tschechische ČSA sechs Flugzeuge. Insgesamt wurden mit dem Prototyp und der Lizenzproduktion 48 SM.73 gebaut.

Die SM.73 wurde in Europa viel geflogen, wobei ein hoher Sicherheitsstandard erreicht wurde. Die tschechischen SM.73 wurden nach der deutschen Besetzung nur noch wenig verwendet: Vermutlich ein Flugzeug setzte die DLH 1939/40 im geringen Umfang ein. Zwei SM.73 der 1939 aufgelösten ČSA wurden 1941/42 als Schulflugzeuge für die SM.82, die die Luftwaffe erworben hatte, eingesetzt. Mindestens ein Flugzeug wurde an die italienische Regia Aeronautica verkauft.

Sieben belgische SM.73 wurden nach dem deutschen Angriff nach Großbritannien geflogen und dort im Rahmen der RAF 271 Squadron als Transportflugzeug eingesetzt, wobei zwei Flugzeuge durch Kriegseinwirkung verloren gingen. Die restlichen Flugzeuge wurden in den Belgisch-Kongo ausgeflogen, aber bei einer Zwischenlandung in Algier von den französischen Behörden beschlagnahmt und an die italienische Luftwaffe übergeben. Dort wurden sie neben den italienischen Flugzeugen im Rahmen der Regia Aeronautica eingesetzt.

Beim italienischen Kriegseintritt am 10. Juni 1940 waren noch 17 SM.73 von der Ala Littoria und fünf von der Avio Linee vorhanden. Neun Flugzeuge befanden sich in Äthiopien, die übrigen wurden der 605a und 606a Squadriglia zugeteilt. Am 31. Juli 1943 waren noch acht Flugzeuge vorhanden: vier bei der Nucleo Ala Littoria, eine bei der 18° Stormo und drei in Reparatur/Überholung. Drei Flugzeuge wurden im September 1943 von der DLH beschlagnahmt, ein weiteres von der Luftwaffe und drei flogen bei der Aeronautica Co-Belligerente auf alliierter Seite. Die DLH übergab zwei Flugzeuge an die RACSA, eine Verbindungseinheit der Aeronautica Nazionale Repubblica, das dritte wurde ausgeschlachtet. Das letzte überlebende Flugzeug der Aeronautica Co-Belligerente wurde nach Kriegsende verschrottet.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Spannweite 24,00 m
Länge 18,37 m
Höhe 4,45 m
Flügelfläche 92,20 m²
Antrieb drei Sternmotoren Alfa Romeo 126 RC.10
Leistung je 597 kW (800 PS)
Höchstgeschwindigkeit 325 km/h
Dienstgipfelhöhe 7.000 m
Reichweite 1.000 km
Leergewicht 7.300 kg
Startgewicht maximal 10.800 kg
Passagiere 18
Besatzung 4 (Pilot, Copilot, Funker, Bordmechaniker)

Quellen

Brozu/Cosolo: Dimensione Cielo No. 7, Roma 1974 Unterlagen aus dem Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg


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