Schafpanaritum

Schafpanaritum

Die Moderhinke oder auch Schafpanaritium ist eine weit verbreitete Klauenerkrankung bei Schafen. Die Erreger der Erkrankung sind die Bakterien Dichelobacter nodosus und Fusobacterium necrophorum. Der Erreger hat auf Weiden und im Boden eine begrenzte Lebensdauer von rund 14 Tagen (unter günstigen Umweltbedingungen aber bis zu sechs Monaten). Daher sollten Schafe von Weiden, auf denen betroffene Tiere standen, mindestens ein halbes Jahr ferngehalten werden. Die Erkrankung wird durch feuchte Böden in Verbindung mit mangelnder Klauenpflege stark begünstigt. Da die Erreger nach oben genannter Zeit im Boden absterben, sind andere erkrankte Tiere die einzige dauerhafte Ansteckungsquelle. Deshalb genügt es nicht, die betroffenen Tiere zu behandeln, sondern die ganze Herde muss in die Behandlung einbezogen werden, da die Tiere sich sonst immer wieder gegenseitig anstecken.

Die Moderhinke tritt auch bei Gämsen auf, wie etwa bei der kleinen Population im Schwarzwald.

Diagnose

Die erkrankten Tiere lahmen. Mit fortschreitender Erkrankung stützen sich die Tiere beim Grasen auf die abgewinkelten Karpalgelenke, um die schmerzenden Klauen zu entlasten. Die Entzündung beginnt im Zwischenklauenspalt und greift von dort auf die angrenzende Hornwand über. Das Horn der Klauen löst sich vom Rand beginnend von der Klaue ab. Im so entstandenen Spalt bildet sich eine übelriechende, eitrige Masse.

Behandlung

Zunächst werden auf einer möglichst betonierten Fläche außerhalb der Stallungen die Klauen sorgfältig beschnitten. Bei stark befallenen Klauen müssen die erkrankten Stellen möglichst behutsam mit einem scharfen Messer oder Skalpell entfernt werden. Traditionell wurden die Klauen möglichst eine Minute lang in zehnprozentiger Formalin- oder Kupfersulfatlösung gebadet. Heutzutage werden vorrangig lokal aufgebrachte Antibiotika eingesetzt (z. B. CTC-Blauspray).

Die Tiere müssen danach auf eine Weide gebracht werden, die mindestens ein halbes Jahr nicht benutzt wurde, um eine Neuansteckung der gereizten Klaue zu vermeiden. Sollte die Krankheit zu weit fortgeschritten sein, ist sie nicht mehr sinnvoll behandelbar und die Tiere müssen getötet werden.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung gibt es Impfstoffe. Einer regelmäßigen Pflege der Klauen kommt ein besonderer Stellenwert zu. Neu hinzugekaufte Tiere sollten vorsorglich mit einem oben beschriebenen Fußbad behandelt werden.

Gesundheitshinweis
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