- Schallabschattung
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Ein Schallschatten (engl. acoustic shadow) oder eine Schallabschattung entsteht, wenn sich auf dem direkten Schallweg von der Schallquelle zum Hörer oder zum Mikrofon Hindernisse z. B. Säulen oder Menschen befinden.
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Schallschatten, Schattengrenze
Die entstehende Abschattung ist ein Gebiet verminderten Schalldrucks oder Schalldruckpegels auf der schallquellen-abgewandten Seite eines Hindernisses und ist kein scharfer Schatten, sondern, wie bei der Beugung (Physik) von Licht, eine breite Zone mit mehr oder weniger ausgeprägten Klangverfärbungen. Der Schallschatten wird durch die Wirkung der Schallbeugung „aufgehellt“, d. h. die Schallgrenze – oder Schattengrenze – ist mehr oder weniger verwaschen. Alle Schallanteile, deren Wellenlänge größer als die Ausdehnung der Hindernisse sind, werden um das Hindernis herumgebeugt.
Berechnung in Abhängigkeit von der Wellenlänge
Ist die Wellenlänge λ klein verglichen mit der Ausdehnung des Hindernisses d, so entsteht dahinter ein Schallschatten, wobei die Übergänge gleitend sind. Damit ergibt sich als Wirkung eines Hindernisses im Schallfeld eine „Verdumpfung“ des Klangbilds und zwar umso stärker, je größer das Hindernis ist. Erst wenn die Ausdehnung des Hindernisses d größer als das Fünffache seiner Wellenlänge λ ist, entsteht für diese Frequenz f und höhere Frequenzen ein hörbarer verdumpfender Schallschatten. Der Raum hinter dem Ausbreitungshindernis ist der Schattenraum.
Die Schattengrenze liegt bei:
- .
Hierbei ist die Schallgeschwindigkeit c = 343 m/s bei 20°C. Ist der Durchmesser des Hindernisses nur doppelt so groß wie die Wellenlänge, dann wird der Schall immer noch fast vollständig um das Hindernis herum gebeugt.
Nur ein sehr großes Hindernis wirft hinter sich einen Wellenschatten, d. h. ein fast wellenfreies Gebiet.
Abschattung in der Raumakustik
In der Praxis werden vielfach Trennwände als Schallhindernisse zur akustischen Trennung der Schallwellen eingesetzt, um den Schallschatten auszunutzen. Das Eindringen von Schall in den Schattenbereich hinter ein Hindernis ist von praktischer Bedeutung, weil es für die begrenzte Wirkung von sogenannten Schallschirmen verantwortlich ist.
Abschattung der Ohrmuscheln durch den Kopf als Hindernis
Die gegenseitige Abschattung der Ohrmuscheln durch den Kopf als Hindernis mit dem Ohrabstand d = 21 cm ergibt erst einen wirksamen Schallschatten von einer recht hohen Frequenz f an. Das sind f = 5 · 343 / 0,21 = 8200 Hz.
Trotzdem ergeben sich daraus aber Verschiebungen des Schallspektrums, das dem Ohr ermöglicht, nicht nur – über die Laufzeit – rechts von links, sondern auch vorne von hinten und oben von unten zu unterscheiden (Richtungshören).
Dieser Effekt wird etwa in Raumklang-Simulationen über geeignete Hochpassfilter an bestimmten Kanälen erzeugt. [1]
Siehe auch
Weblinks
Quellen
- ↑ Tom Ammermann, Hartmut Gieselmann: Akustisches Holodeck. Binaurale Surround-Simulation mit Stereo-Kopfhörern. In: c't, Nr. 22, 2006. Heise Verlag. S. 238ff. ISSN 0724-8679
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