- Schaltstation
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In einer Transformatorenstation, auch Umspannstation, Netzstation oder kurz Trafostation genannt, wird die Elektrizität des regionalen Verteilnetzes mit einer Spannung von 10 bis 36 kV (Mittelspannung), auf die im Ortsnetz verwendeten 400/230 Volt (Niederspannung) zur Versorgung der Niederspannungskunden transformiert (umgewandelt).
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Eine Trafostation besteht im Wesentlichen aus dem Gebäude, mindestens einem Transformator, einer Mittelspannungsschaltanlage und mindestens einer Niederspannungsverteilung. Bei einfachen Trafostationen kann die Mittelspannungsschaltanlage auch nur aus einem Mittelspannungsschalter mit Trafosicherungen und die Niederspannungsverteilung aus nur einem niederspannungsseitigen Trafoschalter bestehen.
Trafoturm Radebeul, um 1910
Trafoturm in Sollnitz,Umgebaut für den Artenschutz
Die Trafostationen in Deutschland müssen mindestens entsprechend den Forderungen in DIN VDE 0101 (Anlagen über 1000 V) errichtet werden.
Eine Station, in der mehrere Kabel zusammenlaufen, enthält oft auch eine fernbedienbare Schaltanlage. Man spricht dann von einer Schaltstation, bzw. einem Schaltwerk. Umspannstationen zwischen Transport- und Übertragungsnetzen sowie zwischen Übertragungs- und Mittelspannungsnetzen bestehen ebenfalls grundsätzlich aus einer ober- und unterspannungsseitigen Schaltanlage und zwischengeschalteten Transformatoren. Große Umspannstationen mit zahlreichen Abzweigen, Transformatoren und mehreren Spannungsebenen werden als Umspannwerke bezeichnet.
Bis Anfang der 80er Jahre wurden Umspannstationen in Freileitungsnetzen als Turmstationen ausgeführt. Anfangs wurden diese konventionell gemauert, ab den 60er Jahren wurden diese vermehrt in Fertigbauweise errichtet. Vereinzelt wurden Turmstationen bis Mitte der 80er Jahre errichtet. In Kabelnetzen wurden gemauerte ebenerdige Gebäude, ab Mitte der 60er Jahre auch Fertiggaragen, verwendet, die zur Trafostation ausgebaut wurden. Heute werden die Trafostationen in aller Regel als komplett gelieferte ebenerdige Fertigbaustationen mit sehr kleinen Grundflächen errichtet. Vor allem bei Trafostationen in Industriebetrieben, aber auch in städtischen Gebieten mit wenig freiem Raum oder wenn aus städtebaulichen Gründen keine Fertigbaugebäude gewünscht werden, werden Trafostationen nach wie vor in vorhandene, bzw. neu errichtete größere Gebäude eingebaut. In ländlichen Gebieten werden seit den 50er Jahren Maststationen (vgl. Masttransformator) eingesetzt. Seit Beginn der 90er Jahre werden allerdings aus Gründen des Gewässerschutzes (keine Ölrückhaltevorrichtung), geringen Kostenvorteilen gegenüber Trafostationen in Kleinstausführung und aus optischen Gründen in Deutschland keine, bzw. nur noch sehr vereinzelt Maststationen errichtet.
Fernbedienbare Trafostation der EVN
Abschirmung
Seit Anfang der 90er Jahre wird infolge einer neuen gesetzlichen Regelung (26. BImSchV.) auf eine besser abgeschirmte Bauweise der Trafostationen geachtet. Insbesondere wird darauf geachtet, dass der magnetische Streufluss bei bestimmten Gegebenheiten einen Wert von 100 Mikrotesla nicht überschreitet.
Statistik
In Deutschland gibt es ca. 450.000 Transformatorenstationen.
Literatur
- Adolf J. Schwab: Elektroenergiesysteme - Erzeugung, Transport, Übertragung und Verteilung elektrischer Energie. Springer Verlag, 2006, ISBN 3-540-29664-6
Weblinks
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