- Schanghailänder
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Shanghailänder, auf englisch auch Shanghighlander (Wortspiel mit „Highlander“, also „Hochlandbewohner“) nannten sich die aus fremden, meist westlichen Ländern stammenden Bewohner Shanghais, die etwa von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis etwa 1950 in exterritorialen Zonen lebten.
Während des Zweiten Weltkrieges waren diese exterritorialen Zonen der einzige Ort, an dem Juden ohne Visum einreisen konnten. Deshalb bildete sich dort bald eine Gruppe von 18.000 Juden, davon ca. 14.000 aus Deutschland und 3000 aus Österreich, die aus dem Machtbereich Hitlers hatten fliehen können, jedoch nirgend sonst eine Zufluchtsstätte finden konnten.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges versuchten die meisten Shanghailänder wieder aus Shanghai auszureisen. Die Mehrzahl der Überlebenden zogen in die Vereinigten Staaten oder nach Israel.
Bekannte Shanghailänder
- Werner Michael Blumenthal
- Peter Finkelgruen
- Fritz Hungerleider
- Ayya Khema
- Jakob Rosenfeld
- Franziska Tausig
- Eva Ungar Grudin wurde dort als Flüchtlingskind geboren. Konzeptkünstlerin in der Wiener Gruppe „Counter Act“. Sie schuf ein Multimedia-Werk über die Empfindungen eines Flüchtlings, der aus dem Ghetto von Shanghai in den 50er Jahren nach Cleveland gelangt, zusammen mit dem Geiger Yossie Gutmann
Siehe auch
- Shanghaier Ghetto (dort weitere Lit.)
Literatur & Kunst
- Kaplan, Vivian Jeanette: Von Wien nach Shanghai. Die Flucht einer jüdischen Familie Übers. Kurt Neff & Sibylle Hunzinger. dtv, München 2006 ISBN 3423245506 Aus dem Engl.: Ten Green Bottles. Vienna to Shanghai. Journey of Fear and Hope
- Siegfried Englert & Folker Reichert: Shanghai. Stadt über dem Meer Heidelberg 1985 ISBN 3920431359 2. erw. Aufl. Winter, Heidelberg 1996 ISBN 3825370232 Dort Kapitel: Sechs dürfen unter einem Gebetsschal reisen“
- Eva Ungar Grudin: Sounding to A Eine autobiographische Holocaust-Erinnerung (Fotos, Zeitungsausschnitte, Memorabilien) Ko-Autorin Sabrina Hamilton [1]
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