Schatzorden

Schatzorden
Stern der 1. Klasse
Ordenszeichen der 3. Klasse
Orden der 5. Klasse
Orden der 6. Klasse
Etui des Ordens der 6. Klasse

Der Orden des Heiligen Schatzes (jap. 瑞宝章, Zuihōshō), auch Orden des Spiegels oder Orden des geheiligten Schatzes genannt[1], ist ein japanischer Orden der am 4. Januar 1888 vom Meiji-tennō gestiftet wurde.

Er wird in 6 Klassen verliehen und gilt als niedrigster der japanischen Verdienstorden (hōshō). Erhalten werden kann er für lange oder verdienstvolle Dienste im militärischen als auch zivilen Bereich. Die Auszeichnung wurde an Heer und Marine, sowie an gleichgestellte Zivilbeamte vergeben. Die Auszeichnung stufte nach Dienstgrad und setzte oft voraus, Träger des Orden in einer bestimmten Ordensklasse schon erhalten zu haben. Auch Träger des Orden der aufgehenden Sonne in einer bestimmten Klasse war für die Auszeichnung Voraussetzung. Ausländer, wie Konsule, Gesandte und Botschaftsangehörige mit mehrjähriger Arbeit in Japan, konnten den Orden erhalten. Die Voraussetzung für die Auszeichnung mit dem Großkreuz (erste Klasse) erfüllen hohe Offiziere und Beamte des Heeres und der Marine, sowie Zivilbeamte in gleicher Stellung, Gesandte und Minister. Darüber hinaus müssen die ausgezeichneten Personen Träger des Ordens der aufgehenden Sonne der 2. Klasse sein. Ursprünglich nur Männern vorbehalten, kann der Orden seit 1919 auch an Frauen verliehen werden. Im Gegensatz zu seinen europäischen Gegenstücken kann der Orden des Heiligen Schatzes postum verliehen werden.

Inhaltsverzeichnis

Ordensklassen

Die Namen der einzelnen Klassen sind:

  1. Zuihō daijushō (瑞宝大綬章, wörtlich: großer Orden des Heiligen Schatzes am Band)
  2. Zuihō shūkōshō (瑞宝重光章, wörtlich: mehrfarbiger Orden des Heiligen Schatzes)
  3. Zuihō chūjushō (瑞宝中綬章, wörtlich: mittlerer Orden des Heiligen Schatzes am Band)
  4. Zuihō shōjushō (瑞宝小綬章, wörtlich: kleiner Orden des Heiligen Schatzes am Band)
  5. Zuihō sōkōshō (瑞宝双光章, wörtlich: zweifarbiger Orden des Heiligen Schatzes)
  6. Zuihō tankōshō (瑞宝単光章, wörtlich: einfarbiger Orden des Heiligen Schatzes)

Sie entsprechen nach europäischer Auffassung den Bezeichnungen[2]

Gestaltung und Trageweise

Der Orden trägt Symbole der Throninsignien Japans: den Spiegel Yata no kagami, den Edelstein Yasakani no Magatama und das Schwert Kusanagi.

Das Ordenszeichen der 1. bis 6. Klasse ist ein Malteserkreuz in Gold (1. bis 4. Klasse), Gold und Silber (5. Klasse) bzw. Silber (6. Klasse), mit weißen emaillierten Strahlen, die für das Schwert stehen. Die zentrale Scheibe ist blau mit einem achtzackigen Stern für den Spiegel umgeben von einem Kranz aus rot-emaillierten Punkten für den Edelstein. Das Ordenszeichen hängt an einem hellblauen Band mit gelben Streifen an den Rändern.

Die 1. Klasse wird als Schärpe an der rechten Schulter, die 2. und 3. Klasse bei Männern als Halsband und die 4. bis 6. Klasse an der linken Brust (mit dem Band als Dreieck gefaltet) getragen. Frauen tragen das Band die Form einer Schleife an der linken Schulter getragen. Das Band der 4. Klasse besitzt zusätzlich eine Rosette.

Der Stern der 1. und 2. Klasse ähnelt dem Ordenszeichen, mit der Ausnahme das er die Form von zwei Malteserkreuzen, eines in Gold und das andere diagonal in Silber, besitzt. Der Stern der 1. Klasse wird an der linken und der 2. Klasse an der rechten Brust getragen.

Die Farben der Strahlen des Ordenszeichens, die Form des Bandes und die Trageweise für jede Klasse ähneln dem Orden der Aufgehenden Sonne.

Änderungen von 2003

Bis 2003 wurden ebenfalls Orden der 7. und 8. Klasse verliehen, deren Ordenszeichen eine achteckige Silbermedaille – die 7. Klasse teilweise vergoldet –, mit Darstellungen des Spiegels und des Edelsteins, war. Getragen werden sie wie die der 4. bis 6. Klasse.

Außerdem wurde von allen Orden die Farbe Bandes von Weiß mit zwei gelben Streifen auf Indigo mit zwei gelben Streifen geändert.

Bekannte Empfänger

Quellen

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 705
  2. Maximilian Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden aller Kulturstaaten der Welt innerhalb des XIX. Jahrhunderts
  3. Rudolf Salliger. In: WKO.at. Wirtschaftskammer Österreich, S. 2. Abgerufen am 17. November 2008. (PDF)
  4. VADM Eugene P. “Dennis” Wilkinson (retired). U.S. Navy Submarine Force Museum. Abgerufen am 15. Januar 2007. (Englisch)
  5. Katalog der Professoren der Universität Halle
  6. http://www.heinkelwerke.de/Biographie.htm
  7. http://www.dsj.de/cgi-bin/showcontent.asp?ThemaID=545 (hier noch unter dem alten Namen 勲四等瑞宝章)
  • James W. Peterson, Barry C. Weaver, Michael A. Quigley: Orders and Medals of Japan and Associated States.

Weblinks


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