- Schiffschronometer
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Als Längenuhr, Marinechronometer, Schiffschronometer oder auch Schiffsuhr werden die Chronometer bezeichnet, die zur Bestimmung der geographischen Länge benutzt wurden. Durch die Einführung dieses Instruments war die Bestimmung des Längengrades auf hoher See erstmals mit hinreichender Genauigkeit möglich.
Funktionsweise
Der Chronometer muss zunächst an einem Ort, dessen Längengrad bekannt ist, mit der dortigen Zeit synchronisiert werden.
Die spätere Messung erfasst die relative Änderung des Längengrades, indem die Zeit des Chronometers mit der jeweils örtlichen Zeit verglichen wird, die sich aus der Beobachtung der Sonne und Sterne ergibt. Ein Zeitunterschied von vier Minuten entspricht einem Grad Längenunterschied.
Somit ist es notwendig, dass die Uhr vom Zeitpunkt der Abreise bis zur Ankunft am nächsten genau lokalisierten Ort möglichst wenig von der richtigen Zeit abweicht, da es auf hoher See keine Möglichkeit gibt, ohne moderne technische Hilfsmittel die genaue Zeit des Ursprungsorts zu bestimmen.
Geschichte
Das Problem der Längenbestimmung auf hoher See beschäftigte jahrhundertelang alle Nationen mit hochseetauglichen Schiffen. So wurde in England 1714 ein Preisgeld zur Lösung des Längenproblems ausgesetzt, allerdings scheiterten alle früheren Konzepte an ihrer Praxistauglichkeit.
Vehementer Kämpfer für das Konzept der Längenuhr auf Seereisen und Erbauer der ersten Uhren mit ausreichender Ganggenauigkeit war John Harrison. Bereits 1735 stellte er die erste Uhr vor, konnte sich mit seinem Konzept aber erst 1759 mit seinem vierten Modell auf breiterer Basis durchsetzen.
Die durchgängige Ausstattung von Schiffen mit Längenuhren begann in England in den späten Jahren des 18. Jahrhunderts und war erst um 1840 vollständig abgeschlossen.
Heute findet die Positionsbestimmung auf Schiffen hauptsächlich mittels Satellitennavigation statt. Mechanische Schiffsuhren sind üblicherweise nicht mehr in Gebrauch, sondern erfüllen heute rein dekorative Zwecke.
Siehe auch: Chronometer, Längengrad
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