- Schiffskatastrophe
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Dieser Artikel enthält eine chronologische Auflistung von schweren Unfällen der Seefahrt, bei denen Menschenleben zu beklagen waren oder Schäden in erheblicher Größe verursacht wurden.
Inhaltsverzeichnis
Chronik
bis 1799
Datum Name Opfer Beschreibung 28. Juli 1566 dänisch-lübische Flotte etwa 6000 Durch einen Sturm sinken zahlreiche Schiffe der vor Gotland liegenden dänisch-lübischen Flotte. Etwa 6000 Seeleute und Soldaten sollen dabei den Tod gefunden haben. 1588 Spanische Armada über 1300 64 Schiffe der spanischen Armada gehen durch eine Serie von Schiffbrüchen vor allem entlang der Küsten von Schottland und Irland verloren, nachdem der Versuch einer Invasion Englands aufgegeben werden musste. Auf dem Weg zurück nach Spanien um die britischen Inseln herum werden die teilweise bereits durch Gefechte beschädigten Schiffe von schweren Stürmen getroffen. 10. August 1628 Vasa 30–50 Auf ihrer Jungfernfahrt sinkt das schwedische Kriegsschiff Vasa nach nur etwa 1000 Metern vor Stockholm in der Ostsee, wobei 30 bis 50 der 150 Besatzungsmitglieder umkommen. Die Vasa wurde 1961 gehoben und steht heute in einem Museum. 5. Mai 1668 Santissimo Sacramento etwa 1000 Die portugiesische Galeone Santissimo Sacramento, die als Eskorte eines von Portugal nach Brasilien segelnden Konvois dient, läuft aufgrund eines Navigationsfehlers des Lotsen kurz vor dem Hafen von Salvador da Bahia auf ein Riff. Trotz Notsignalen kann wegen des stürmischen Wetters kein Schiff zur Hilfeleistung auslaufen. Kurz vor Mitternacht drückt eine Sturmbö das beschädigte Schiff vom Riff in tiefes Wasser, wo es sofort sinkt. Von den über 1000 Menschen an Bord können sich nur 70 retten. 3. September 1691 HMS Coronation und HMS Harwich etwa 1000 Ein im Ärmelkanal vor Plymouth kreuzender Flottenverband aus Schiffen der britischen Royal Navy und der niederländischen Marine wird von einem schweren Südweststurm getroffen. Die Schiffe stehen damit in der großen Gefahr, an die Küste getrieben zu werden. Mehrere Kapitäne entscheiden sich deshalb für den gefährlichen Versuch, in den Plymouth Sound einzulaufen und sich damit in Sicherheit zu bringen. Hierbei gerät das Linienschiff Harwich (70 Kanonen) bei Maker Point auf Grund und wird von der Brandung zerschlagen, wobei 450 Mann der Besatzung ertrinken. Das Linienschiff Coronation (90 Kanonen) verliert schon vor dem Eingang in den Plymouth Sound seine Masten, versucht, sich durch Ankern zu retten, und sinkt zwischen Rame Head und Penlee Point in einer Regenbö. Von den etwa 550 Mann Besatzung überleben lediglich etwa 20. Die Linienschiffe Royal Oak (74 Kanonen) und Northumberland sowie eine Reihe kleinerer Schiffe stranden ebenfalls, können aber gerettet werden. 1. März 1694 ? > 1371 Ein unter dem Kommando von Admiral Sir Francis Wheeler stehender englisch-niederländischer Flottenverband mit insgesamt etwa 85 Kriegs- und Handelsschiffen gerät vor Gibraltar in einen schweren Sturm. Insgesamt gehen 13 Schiffe verloren, darunter das Flaggschiff HMS Sussex (80 Kanonen), die beiden kleineren Linienschiffe HMS Cambridge (70 Kanonen) und HMS Lumley Castle (56 Kanonen) sowie drei kleinere Kriegsschiffe. Nur zwei der 550 Mann an Bord der Sussex können sich retten, insgesamt sterben 823 Besatzungsmitglieder der Royal Navy, die Anzahl der Opfer auf den verloren gegangenen Handelsschiffen ist unbekannt. An Bord der Sussex befindet sich wahrscheinlich ein großer Geldbetrag. 26. November 1703 Großer Sturm etwa 2500 Während eines besonders heftigen, als „Großer Sturm“ in die Geschichte eingegangenen Sturms sinken an der englischen Küste 12 Kriegsschiffe der Royal Navy und eine unbekannte Anzahl von Handelsschiffen. Dabei sterben über 1500 Seeleute der Royal Navy und wahrscheinlich viele 100, wenn nicht über 1000 Handelsschiffmatrosen. 1706 Kron-Printzen ? Das dänische Sklavenschiff Kron-Printzen sinkt in einem Sturm mit 820 Sklaven an Bord. 22. Oktober 1707 Flottenverband der Royal Navy 800–2000 4 von 21 Schiffen einer britischen Flotte unter dem Befehl von Admiral Sir Clowdisley Shovell auf dem Weg von Gibraltar nach Großbritannien laufen am 22. Oktober gegen halb acht abends vor den westlich von Cornwall gelegenen Scilly-Inseln auf Klippen auf. Alle vier schlagen leck und versinken innerhalb weniger Stunden mit der gesamten Besatzung. Einigen Berichten zufolge soll es 800 Tote gegeben haben, in anderen ist von 2000 die Rede. Als Ursache gilt eine mangelhafte Positionsbestimmung und Unkenntnis des Längengrads, die Flotte wähnte sich weitab von den Klippen im Ärmelkanal, mittlerweile werden aber auch fehlerhafte Karten und Navigationstabellen angenommen. Sir Clowdisley Shovell hatte am Tage zuvor einen Matrosen hängen lassen, der ihn auf den Navigationsirrtum hingewiesen hatte. Er selbst starb nach dem Unglück durch die Hand einer Strandpiratin. 22. August 1711/23. August 1711 Britische Québec-Expedition 884 Ein von Konteradmiral Sir Hovenden Walker kommandierter Flottenverband der britischen Royal Navy dringt mit 15 Kriegsschiffen und weiteren Truppentransporten in den Sankt-Lorenz-Strom ein, um Québec, die Hauptstadt von Französisch-Kanada anzugreifen. Aufgrund schlechten Wetters und mangelhafter Kenntnisse des Fahrwassers laufen am 22. und 23. August acht Truppentransporter auf Grund. Von den etwa 1400 an Bord befindlichen Soldaten und Seeleuten ertrinken 884, der Angriff muss abgebrochen werden. 31. Juli 1715 ? ca. 1250 Ein aus elf Schiffen bestehender spanischer Flottenverband mit einer wertvollen Ladung, bestehend aus etwa sieben Millionen Acht-Real-Silbermünzen, Gold und Silber in Barren sowie Edelsteinen und anderen wertvollen Gütern, wird auf dem Weg nach Spanien durch einen Hurrikan in die Florida Keys getrieben und von der Brandung zerschlagen. Kein einziges der elf spanischen Schiffe entgeht der Vernichtung, lediglich die die Flotte begleitende französische Grifon kann entkommen. Fast die Hälfte der 2500 Menschen an Bord der Schiffe stirbt bei der neben den Verlusten der Armada schlimmsten Schiffskatastrophe in der Geschichte Spaniens. Ein wesentlicher Grund für das Desaster war eine durch die Bürokratie der Kolonialbehörden verzögerte Abfahrt aus Havanna, weshalb die Flotte in die Hurrikansaison geriet. Hinzu kam, dass die Schiffe überladen und – aufgrund des zu langen Aufenthalts in tropischen Gewässern – nur noch eingeschränkt seetauglich waren. 1725 Akerendam 200 Das Schiff der niederländischen Ostindien-Kompanie ist auf dem Weg nach Batavia im Sturm an den Klippen der norwegischen Insel Runde zerschellt und gesunken. Alle 200 Mann Besatzung kamen dabei um. Die Akerendam hatte einige Kisten mit Gold- und Silbermünzen an Bord. Dieser Schatz wurde 1972 von Sporttauchern entdeckt und geborgen. 1738 Leuden 702 Das holländische Sklavenschiff Leuden strandet in einem Sturm an der Küste von Suriname. Die Besatzung schließt die Luken und rettet sich; die 702 unter Deck eingeschlossenen Sklaven ertrinken. 2. Oktober 1746 ? etwa 1200 Ein französischer Flottenverband wird nach der Eroberung von Madras (Indien) von einem Taifun getroffen. Hierbei sinken die Duc d'Orléans (54 Kanonen), die Phénix (54 Kanonen) und die Lys (40 Kanonen) sowie die beiden erbeuteten britischen Schiffe Mermaid und Advice. Etwa 1200 Besatzungsmitglieder sterben. Das Flaggschiff Achille (74 Kanonen) und zwei weitere Schiffe werden entmastet. Dadurch sind alle Schiffe des Verbands entweder gesunken oder schwer beschädigt. 13. April 1749 HMS Pembroke und HMS Namur > 850 Während eines Angriffs auf das Königreich von Thanjavur in Südostindien geraten die beiden britischen Linienschiffe HMS Pembroke (60 Kanonen) und HMS Namur (74 Kanonen) – letztere das Flaggschiff von Konteradmiral Edward Boscawen – in einen Zyklon und sinken. Von den 344 Mann an Bord der Pembroke überleben nur 14, beim Untergang der Namur sterben 520 Besatzungsmitglieder, retten kann sich offenbar niemand. Vizeadmiral Boscawen, Kapitän Samuel Marshal und einige Offizieren überleben, weil sie sich zur Koordination der militärischen Operationen an Land befinden. Zu den insgesamt 850 Toten kommt noch eine unbekannte Anzahl Besatzungsmitglieder von zwei ebenfalls gesunkenen Schiffen der Britischen Ostindien-Kompanie. 13. April 1758 HMS Prince George 485 Das zu einer Cartagena (Spanien) blockierenden Schwadron der britischen Royal Navy gehörende Linienschiff HMS Prince George (90 Kanonen), das Flaggschiff von Konteradmiral Thomas Broderick, gerät aus unbekannten Gründen in Brand und sinkt. Aufgrund des hohen Wellengangs kentert ein Teil der Rettungsboote, 485 Besatzungsmitglieder sterben. Konteradmiral Broderick wird gerettet, nachdem er eine Stunde im Wasser geschwommen ist. 14. Februar 1760 HMS Ramillies über 700 Das britische Linienschiff HMS Ramillies (90 Kanonen) versucht, trotz schlechten Wetters nach Plymouth (England) einzulaufen, gerät aber aufgrund eines Navigationsfehlers in die durch die Felsenriffe von Bolt Head äußerst gefährliche Bigbury Bay. Eine Strandung kann durch das Kappen der Masten und Ausbringen von Ankern zunächst noch verhindert werden, doch bricht schließlich eine Ankertrosse und der zweite Anker kann das Schiff gegen Wind und Strömung nicht mehr halten. Die Ramillies wird in eine Höhle am Bolt Head getrieben und dort von der Brandung zerschlagen. Über 700 Besatzungsmitglieder sterben, nur 26 Mann können sich retten. Als einziger Offizier überlebt ein Midshipman. Der Schauplatz des Unglücks heißt bis heute Ramillies Cove. 29. August 1782 HMS Royal George ca. 800 Das britische Linienschiff HMS Royal George (100 Kanonen) sinkt plötzlich, während es im Spithead vor Anker liegt. Ungefähr 800 Menschen ertrinken, darunter Vizeadmiral Richard Kempenfelt, einer der fähigsten britischen Marineoffiziere seiner Zeit, sowie etwa 300 Frauen und 60 Kinder, bei denen es sich meist um Angehörige von Besatzungsmitgliedern handelt. Das Schiff war für kleinere Reparaturen gekrängt und gleichzeitig mit Rumfässern beladen worden. Eine Untersuchung stellte fest, dass für das Unglück wahrscheinlich der verrottete Zustand der Schiffshölzer verantwortlich war, dessentwegen ein Teil des Unterwasserschiffs herausbrach. Der Untergang ist bis heute das schwerste Schiffsunglück in Friedenszeiten in der Geschichte der Royal Navy. 16. Dezember 1796 Séduisant etwa 680 Das mit Truppen für eine Invasion in Irland beladene französische Linienschiff Séduisant (74 Kanonen) kollidiert beim Auslaufen aus dem Hafen von Brest durch die sogenannte „Passage du Raz“ mit dem „Grand Stevenet-Riff“ und sinkt, wobei etwa 680 Seeleute und Soldaten sterben. Gründe für das Unglück sind das nächtliche Auslaufen, eine kurzfristige Kursänderung durch Vizeadmiral Morard de Galles und das dadurch resultierende Chaos aus sich widersprechenden Lichtsignalen und Signalschüssen. 1800–1849
Datum Name Opfer Beschreibung 17. März 1800 HMS Queen Charlotte 673 Das britische Linienschiff HMS Queen Charlotte (100 Kanonen) gerät vor dem Hafen von Livorno (Italien) in Brand und sinkt. Von den 829 Besatzungsmitgliedern können nur 156 gerettet werden. Somit sterben 673 Seeleute. Die hohe Anzahl der Opfer liegt unter anderem daran, dass die geladenen Geschütze durch die Hitze detonieren und dadurch Rettungsschiffe fernhielten. 5. Februar 1805 Earl of Abergavenny 261 Der Ostindienfahrer Earl of Abergavenny strandet auf dem Weg nach Indien aufgrund schlechten Wetters und eines inkompetenten Lotsen auf einer Sandbank in der Nähe von Weymouth (Dorset), England. Das Schiff kommt zwar wieder frei, sinkt aber bei dem Versuch, Weymouth zu erreichen, wobei 261 der 405 Menschen an Bord sterben, darunter der Kapitän John Wordsworth, ein Bruder des Dichters William Wordsworth. Bei modernen Untersuchungen des Wracks stellt sich heraus, dass konstruktive Mängel eine Schlüsselrolle beim plötzlichen Untergang des Schiffs gespielt haben. Februar 1807 HMS Blenheim und HMS Java etwa 820 Das britische Linienschiff HMS Blenheim (74 Kanonen) und die begleitende Fregatte HMS Java (32 Kanonen) gehen vermutlich in einem Zyklon nahe der Insel Rodrigues mit ihrer gesamten Besatzung im Indischen Ozean verloren. Das genaue Datum des Unglücks ist unbekannt, die Schiffe verließen am 12. Januar Madras Richtung Kapstadt. Unter den ca. 820 Ertrunkenen (600 der Blenheim, 220 der Java) ist auch Konteradmiral Sir Thomas Troubridge. November/ Dezember 1811 Baltikum-Konvoi mehr als 2000 Ein aus etwa 130 britischen Handels- und Kriegsschiffen bestehender Konvoi wird im November und Dezember 1811 auf dem Weg von Schweden nach Großbritannien in dänischen Gewässern von mehreren schweren Stürmen getroffen. Allein bei der Strandung der beiden Linienschiffe HMS Defence (74 Kanonen) und HMS St. George (90 Kanonen) an der Westküste Jütlands sterben 1407 Seeleute, nur 18 können gerettet werden; bei Texel sinkt das Linienschiff HMS Hero (74 Kanonen), wobei von den 550 Mann Besatzung nur 8 überleben (anderen Quellen zufolge gab es keine Überlebenden). Eine große Anzahl an Handelsschiffen geht ebenfalls verloren, insgesamt sterben mehr als 2000 britische Seeleute, mehr als im Kampf in den gesamten Napoleonischen Kriegen gefallen sind. Neben der verspäteten Abfahrt des Konvois wegen widriger Winde werden die mangelhafte Ausstattung der Royal Navy mit modernen Navigationsinstrumenten als Ursache der Tragödie genannt. 31. August 1812 Salvador 470 Der spanische Truppentransporter Salvador strandet auf dem Weg von Spanien nach Montevideo im Mündungsgebiet des Río de la Plata während eines Sturms auf einer Sandbank, bricht auseinander und sinkt. Von den etwa 600 Menschen an Bord – größtenteils Soldaten, die einen Aufstand gegen die spanische Kolonialherrschaft niederschlagen sollen – ertrinken 470. Es handelt sich um das schwerste Schiffsunglück in der Geschichte von Uruguay. 2. Juli 1816 Fregatte Medusa 140 Die Fregatte erlangte Berühmtheit durch eine katastrophale Evakuierung des Schiffs, nachdem es an der Arguin-Bank gestrandet war. Die Katastrophe, die zu dem Tod von 140 Passagieren und Crewmitgliedern führte, erregte Aufmerksamkeit in ganz Europa und führte aufgrund der Inkompetenz des Schiffskapitäns und der schlechten Rettungsaktion letztlich zu einem Skandal in der französischen Regierung. Diese Katastrophe ist Gegenstand mehrerer bemerkenswerter Gemälde. Das bekannteste dieser Gemälde ist Théodore Géricaults Das Floß der Medusa, das im Louvre in Paris ausgestellt ist. 20. November 1820 Essex (Walfänger) 12 Das Walfängerschiff Essex wird von einem Wal angegriffen und sinkt dadurch. Die Mannschaft rettet sich auf drei kleine Walfängerboote und durchquert in einer 3500 Seemeilen langen Reise den halben Südpazifik. Drei Männer bleiben auf der kleinen Pazifikinsel Henderson zurück, es kommt zu Kannibalismus in den Booten. Mit den Männern auf Henderson überlebten 8 der 20 Mann starken Besatzung. Diese Katastrophe wird die Vorlage für Herman Melvilles Roman Moby Dick. Januar 1822 Tek Sing mehr als 1600 Die chinesische Dschunke Tek Sing (dt.: Wahrer Stern) segelt im Januar 1822 mit einer Ladung Porzellan, mehr als 200 Mann Besatzung und mindestens 1600 Passagieren an Bord von der chinesischen Hafenstadt Amoy (heute Hsiemen) in Richtung Java, kollidiert aber unterwegs im südchinesischen Meer mit dem „Belvidere-Riff“ und sinkt. Ein chinesisches Begleitschiff nimmt zwar im Vorbeifahren 18 Schiffbrüchige auf, stoppt aber nicht. Zwei Tage später segelt der britische Ostindiensegler Indiana unter dem Kommando von Kapitän James Pearl an der Unfallstelle vorbei. Seine Mannschaft rettet unter Einsatz des eigenen Lebens 180 Schiffbrüchige. Trotzdem sterben mindestens 1600 Menschen, mehr als beim Untergang der Titanic. 4. August 1846 Cataraqui 414 Das britische Auswandererschiff Cataraqui strandet auf dem Weg von Liverpool nach Australien bei King Island in der Bass Strait zwischen Australien und Tasmanien. Beim schwersten Schiffsunglück in der Geschichte Australiens sterben 414 Passagiere und Besatzungsmitglieder, nur neun Überlebende können sich retten. 1850 − 1899
Datum Name Opfer Beschreibung 26. Februar 1852 Birkenhead 445 Beim Untergang des Schiffes vor Danger Point kommen 445 Personen (alles Männer) ums Leben. Mai 1854 RMS City of Glasgow 480 Der Passagierdampfer City of Glasgow der britischen Reederei Inman Line läuft am 1. Mai 1854 aus dem Hafen von Liverpool in Richtung New York aus und verschwindet mit 480 Menschen an Bord spurlos. Bis heute gibt es keine Hinweise auf seinen Verbleib oder den Grund des Verlusts. 27. September 1854 Arctic etwa 350 Der Schaufelrad-Passagierdampfer Arctic der amerikanischen Collins Line kollidiert nahe Neufundland mit dem französischen Segelschiff Vesta und sinkt während des vergeblichen Versuchs, die Küste zu erreichen. Aufgrund der Panik an Bord ist keine organisierte Rettung möglich. Die Angaben über die Opfer schwanken zwischen 285 und 372 Opfern, am wahrscheinlichsten dürften etwa 350 Tote sein, darunter alle Frauen und Kinder an Bord. 5. November 1854 Johanne 77 Vor Spiekeroog strandet bei Nordweststurm die mit 216 Auswanderern und 13 Besatzungsmitgliedern besetzte Bark Johanne. Das Fehlen geeigneter Rettungsmittel auf der Insel führt zum Tod von 77 Menschen. Die Übrigen können sich bei einsetzender Ebbe an den Strand retten. 15. Februar 1855 La Sémillante 693 Die mit Truppen und Ausrüstung für den Krimkrieg beladene französische Fregatte La Sémillante wird in der Straße von Bonifacio zwischen Sardinien und Korsika von einem Orkan überrascht, auf die Felsen der Lavezzi-Inseln getrieben und von der Brandung zerschlagen. Von den 693 Seeleuten und Soldaten an Bord überlebt niemand. 11. September 1857 SS Central America Der Schaufelrad-Segel-Passagierdampfer SS Central America versinkt mit 425 Menschen nach Wassereinbruch und tagelangen Kampf gegen einen Sturm. Das Schiff war mit 477 Passagieren und 101 Crew-Mitgliedern auf den Weg von Panama nach New York City, mit einen Zwischenaufenthalt in Havanna. Es hatte eine große Ladung Gold an Bord. Das Wrack wurde 1987 geortet und große Mengen Gold gehoben. 13. September 1858 Austria 471 Der Passagierdampfer Austria der HAPAG gerät auf dem Weg von Hamburg in die USA mit 538 Menschen an Bord in Brand, als der Schiffsarzt die Zwischendecks ausschwefeln lässt. An Bord bricht Panik aus, eine geordnete Rettung ist unmöglich. Nur 61 Überlebende können sich mit einem Rettungsboot von dem sinkenden Schiff retten und werden von der französischen Bark Maurice aufgenommen, 471 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben. 19. Februar 1860 Hungarian 205 Die 2200 BRT große Hungarian der Allan Line strandet auf den Felsen von Cape Ledge vor Sable Island an der Küste von Nova Scotia. Wegen der stürmischen See können keine Rettungsschiffe zu dem Wrack vordringen. Die Hungarian sinkt mit allen Passagieren und Besatzungsmitgliedern an Bord. Der Untergang führt zur Errichtung des Sable Island-Leuchtturms im darauf folgenden Jahr. 10. September 1860 Alliance mindestens 9 Auf dem Borkum vorgelagerten Hohen Riff strandet die Brigg Alliance. Dabei kommt die gesamte Besatzung nach langem Todeskampf vor den Augen der untätigen Bevölkerung, die es nur auf die Ladung des Schiffes abgesehen hatte, ums Leben. Das Verhalten der Bevölkerung sowie das Nichtvorhandensein von Rettungsmitteln an der Küste sorgte überregional für große Empörung und führte zur Gründung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger im Jahre 1865. 27. April 1863 Anglo Saxon 238 Der Passagierdampfer Anglo Saxon befindet sich mit 445 Passagieren und Besatzungsmitgliedern auf dem Weg von Liverpool nach Québec, als er vor Cape Race an der Küste von Neufundland in dichtem Nebel mit einem Felsen kollidiert und sinkt. Der Untergang der Anglo Saxon ist mit 238 Toten das bis dahin schwerste Schiffsunglück auf dem Nordatlantik und der größte Verlust von Menschenleben auf einem Schiff der Allan Line. 1. April 1873 Atlantic 545 Der Passagierdampfer RMS Atlantic der britischen White Star Line muss aufgrund von Kohlemangel seine Überfahrt nach New York abkürzen und steuert Halifax (Kanada) an, um neue Kohle zu laden. Bei Sturm und Dunkelheit verfehlt die Atlantic jedoch die Einfahrt in den Hafen von Halifax und prallt an der Felsküste von Nova Scotia bei Meagher's Island auf einen Unterwasserfelsen. Ein Teil der 957 Menschen an Bord kann über eine Seilverbindung an das Ufer gerettet werden, trotzdem sterben 545 Menschen, darunter alle Frauen und alle Kinder bis auf eines. Die Atlantic war das erste Schiff, das die White Star Line verlor. 17. November 1874 Cosapatrick 472 Am 17. November 1874 gerät der britische Klipper Cosapatrick mit 433 Auswanderern und 42 Mann Besatzung auf der Route von London nach Auckland im Südatlantik, etwa 550 km südlich vom Kap der guten Hoffnung aus ungeklärter Ursache in Brand und sinkt. Nur zwei Boote mit etwa 60 Menschen können entkommen. Ein Boot mit fünf Menschen, von denen zwei nach der Rettung sterben, wird zehn Tage später von der British Sceptre gefunden, das andere Boot bleibt spurlos verschwunden. Die Geretteten haben durch Kannibalismus an Verstorbenen aus dem Boot überlebt. Unter den Opfern waren 111 Kinder und 16 Säuglinge. 7. Mai 1875 Schiller 335 Am 7. Mai 1875 läuft der deutsche Segeldampfer Schiller auf der Fahrt von New York nach Hamburg auf die den Scilly-Inseln vorgelagerten Riffe auf. Nur 37 Menschen können gerettet werden. 6. Dezember 1875 Deutschland 57 Durch einen Navigationsfehler läuft der Dampfer Deutschland auf eine Sandbank vor der Themsemündung und zerbricht. 24. März 1878 HMS Eurydice etwa 350 Das Schulschiff Eurydice der britischen Royal Navy gerät auf der Fahrt von Bermuda nach Portsmouth in einen Schneesturm und sinkt unbekannten Gründen vor der Isle of Wight, wobei sich zwei Menschen retten konnten. 3. September 1878 Princess Alice 640 Der britische Ausflugsdampfer wird mit über 800 Menschen an Bord auf der Themse von dem Kohlenfrachter Bywell Castle gerammt, in zwei Teile geschnitten und sinkt in vier Minuten. Es handelt sich um das bis heute schwerste Schifffahrtsunglück in britischen Inlandgewässern. 19. Januar 1883 Cimbria 437 Am 19. Januar 1883 kollidiert der HAPAG-Passagierdampfer Cimbria auf der Reise von Hamburg nach New York in dichtem Nebel bei Borkum mit dem britischen Dampfer Sultan und sinkt. 17. März 1891 Utopia 535 Der britische Passagierdampfer wird im Hafen von Gibraltar durch eine Sturmböe gegen den Bug des Kriegsschiffs HMS Anson geworfen. Das Passagierschiff wird aufgeschlitzt und sinkt in nur fünf Minuten. 514 Passagiere, 19 Besatzungsmitglieder und zwei Einsatzkräfte der Royal Navy kommen ums Leben. 13. Juli 1893 Duchess of Albany 2 Am 13. Juli 1893 strandet auf der Reise von Rio de Janeiro nach Valparaíso das in Liverpool registrierte Vollschiff Duchess of Albany - benannt nach Helene von Waldeck-Pyrmont - in dichtem Nebel an der Atlantikküste der Halbinsel Mitre (Feuerland) beim Versuch, eine sichere Bucht zu finden. Der Kapitän schlägt sich per Boot weiter ostwärts in die Thetisbucht durch und gelangt mit 13 anderen später per Dampfer zurück nach England. 16 andere Seeleute und Passagiere schlagen sich zu Fuß an der Küste entlang durch, 14 werden später von einem chilenischen Schlepper aufgenommen. Das zerfallende Wrack liegt nunmehr seit 115 Jahren (2008) am Strand. Die schöne Galionsfigur konnte 1979 geborgen werden und befindet sich restauriert im "Museo del Fin del Mundo" in Ushuaia. 23. Dezember 1894 5 Bremerhavener Fischdampfer 61 Im Orkan sinken bei Hornsriff die Bremeerhavener Fischdampfer Neck, Nereide, Lilly, Eide und Hermann. Dabei kommen alle 61 Besatzungsmitglieder ums Leben. Ursachen der Katastrophe sind vermutlich Seeschlag sowie das zu diesem Zeitpunkt Nichtvorhandensein von geschlossenen Ruderhäusern. Die Tragödie sorgt für verschärfte Sicherheitsvorschriften in der Hochseefischerei. 30. Januar 1895 Elbe 332 Am 30. Januar 1895 wird der Dampfer Elbe vom Norddeutschen Lloyd vom englischen Frachter Crathie, nördlich der Straße von Dover, gerammt. Die Elbe befindet sich mit 352 Auswanderern auf der Fahrt von Nordenham nach New York. Sie sinkt binnen 20 Minuten. Nur 20 Menschen überleben. Zum Zeitpunkt der Kollision befinden sich weder Wachoffizier noch Ausguck auf der Brücke der ausweichpflichtigen Crathie. Der Rudergänger bemerkt das deutsche Schiff erst, als es sich direkt vor dem Bug befindet. Die Elbe hat den Briten zwar rechtzeitig bemerkt, muss aber, als Wegberechtigte, Kurs und Geschwindigkeit genau beibehalten. Bis zuletzt hält man sich an diese Bestimmung und unterlässt fatalerweise eine Warnung durch das Typhon. Es erschien der deutschen Brückenwache zu unwahrscheinlich, dass ein so großes, hellerleuchtetes Schiff einfach übersehen werden könnte. 16. Juni 1896 Drummond Castle 243 Der britische Passagierdampfer gerät vor der französischen Insel Ouessant bei schlechtem Wetter in eine Nebelbank und prallt auf ein Riff. Das Schiff sinkt innerhalb von vier Minuten. Nur drei der 246 Passagiere und Besatzungsmitglieder überleben. 15. Februar 1898 USS Maine 266 Vermutlich auf Grund eines Brandes im Kohlebunker der USS Maine, die im Hafen von Havanna auf Kuba (damals spanische Kolonie) vor Anker liegt, explodiert das Munitionsdepot des Schiffes, das daraufhin sinkt. Da die US-Regierung von Präsident William McKinley von einem Torpedoangriff spanischer Einheiten ausgeht, ist das Ereignis in weiterer Folge Auslöser für den Beginn des Spanisch-Amerikanischen Krieges im April desselben Jahres. 4. Juli 1898 La Bourgogne 565 Der französische Passagierdampfer befindet sich auf dem Weg von New York nach Le Havre, als er an der Küste von Nova Scotia vom dem britischen Segelschiff Cromartyshire gerammt wird und sinkt. Von den 730 Menschen an Bord überleben nur 165, darunter nur eine Frau. Es handelt sich um eines der größten Unglücke in der Geschichte der zivilen französischen Dampfschifffahrt. 26. November 1898 Portland 192 Das amerikanische Passagierschiff der Reederei Portland Steam Packet Company war einer der größten und luxuriösesten Raddampfer, der Passagiere von Portland im Bundesstaat der Vereinigten Staaten Maine nach Boston brachte. Im November 1898 geriet das Schiff vor Cape Ann an der Küste von Massachusetts in einen Sturm, der die Küste von Neuengland heimsuchte und mehr als 450 Menschenleben forderte. Alle 192 Menschen an Bord der Portland kamen ums Leben. Der Sturm wird noch heute „The Portland Gale“ (zu deutsch in etwa Der Portland-Sturm) genannt. 1900–1939
Datum Name Opfer Beschreibung 28. Oktober 1900 Viermastbark H. Bischoff 12 Das unter der Flagge der Hamburger Reederei H. Bischoff & Co. fahrende Viermastvollschiff H. Bischoff strandete vor der Elbmündung auf dem Großen Vogelsand. Acht Mann der Besatzung und vier Feuerschiffsleute vom Feuerschiff Elbe 2, die mit Ruderrettungsbooten die Mannschaft des Viermasters aus Seenot retten wollten, verloren ihr Leben. Das Feuerschiff Elbe 3 und weitere Schiffe halfen, die letzten Seeleute und den Kapitän nach 32-stündigem Einsatz aus dem Wrack zu bergen. 22. Februar 1901 City of Rio de Janeiro 138 Der amerikanische Passagierdampfer gerät in der Bucht von San Francisco in dichten Nebel und streift einen Unterwasserfelsen, der den gesamten Rumpf des Schiffes aufreißt. Er sinkt innerhalb weniger Minuten. 138 der 220 Menschen an Bord kommen ums Leben. Der Untergang der City of Rio de Janeiro gilt als das bis heute schwerste Schiffsunglück im San Francisco Bay Area und das Wrack hat den Status eines amerikanischen Kulturdenkmals. 20. Juli 1902 Fahrgastschiff Primus 101 Auf der Rückfahrt von einer Ausflugsfahrt ins Alte Land kollidiert das Hamburger Fahrgastschiff Primus in der Elbe mit dem Hochseeschlepper Hansa der Hapag, gerät in Brand und sinkt nach kürzester Zeit. Trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen finden 101 Menschen den Tod. 8. Januar 1904 Clallam 56 Das kanadische Dampfschiff gerät in der Juan-de-Fuca-Straße an der Küste des US-Bundesstaats Washington in einen Sturm. Wasser dringt in den Rumpf ein und löscht die Feuer in den Kesseln. Das Schiff driftet mehrere Stunden manövrierunfähig dahin und kentert schließlich vor San Juan Island am Eingang zum Puget Sound. Mehr als Hälfte der Menschen an Bord kommt ums Leben, darunter alle Frauen und Kinder. 15. Juni 1904 General Slocum 1021 Der Raddampfer der New Yorker Knickerbocker Steamship Company gerät am 15. Juni 1904 auf dem New Yorker East River in Brand und sinkt. 1021 Menschen kommen bei der Katastrophe ums Leben, hauptsächlich Frauen und Kinder. Es ist die bis heute größte zivile Schiffskatastrophe in den Vereinigten Staaten. Bei den vom Unglück betroffenen Passagieren handelt es sich größtenteils um Mitglieder der deutschen Gemeinde New Yorks aus dem Stadtteil Kleindeutschland. 28. Juni 1904 Norge 625 Das dänische Passagierschiff befindet sich mit 795 Menschen an Bord auf dem Weg von Kopenhagen nach New York, als die starke Strömung und Schwierigkeiten mit dem Kompass sie vom Kurs abbringen. Die Norge kollidiert mit einem Riff beim Rockall-Felsen und sinkt in 20 Minuten. Es gibt nur 170 Überlebende. Der Untergang der Norge ist das bis dahin größte Schiffsunglück im Nordatlantik. 22. Januar 1906 Valencia 136 Der amerikanische Passagierdampfer verfehlt bei schwerer See, starken Winden und eingeschränkter Sicht vor Vancouver Island die Einfahrt in die Juan-de-Fuca-Straße und strandet auf einem Riff. Fast alle Rettungsboote kentern oder werden fort gespült. Wegen den schlechten Wetterverhältnissen und der aufgewühlten See können Rettungsschiffe nichts für die Schiffbrüchigen tun. Nur 37 Personen überleben, alles Männer. Es handelt sich um eines der schwersten Schiffsunglücke im pazifischen Nordwesten. 4. August 1906 Sirio 442 Der italienische Passagierdampfer befindet sich auf dem Weg von Genua nach Buenos Aires, als er vor Cabo de Palos an der Südküste Spaniens ein Riff rammt und kentert. Mehr als die Hälfte der Passagiere und Besatzungsmitglieder ertrinkt. Es handelt sich um eine der größten Katastrophen in der Geschichte der zivilen italienischen Dampfschifffahrt. 23. Februar 1907 Berlin 168 Die Berlin war ein Passagierschiff, dass für die Great Eastern Railway zwischen Rotterdam und Harwich im Liniendienst fuhr. Beim Einlaufen in Hoek van Holland wurde das Schiff von einer Orkanbö erfasst. Eine ungewöhnlich hohe Welle hob das Schiff an und drückte es direkt auf den nördlichen Molenkopf. Die beiden nachfolgenden Wellen rissen zahlreiche Passagiere vom festsitzenden Schiff und zerschlugen alle Rettungsboote. Die dritte Welle hob das Schiff erneut an; beim nachfolgenden Senken zerbrach es auf der Mole. Das Vorschiff versank sofort mit den meisten Passagieren. Von dem verbleibenden Heckteil des Schiffes konnten in den folgenden 48 Stunden insgesamt 15 Menschen gerettet werden. [1] 13./14. Dezember 1907 Thomas W. Lawson 16 Der US-amerikanische Segeltanker und Siebenmastgaffelschoner Thomas W. Lawson strandet und sinkt während des Versuchs, einen Sturm innerhalb der westlichen Scilly-Inseln abzuwettern, auf der Reise von Philadelphia nach London. 16 Seeleute und der Lotse kommen ums Leben. Erste Ölkatastrophe. 23. Januar 1909 Republic 6 Der 15.000 BRT große Passagierdampfer Republic der britischen White Star Line kollidiert vor Nantucket im dichten Nebel mit dem kleinen italienischen Dampfer SS Florida. Sechs Menschen sterben. Die Florida hält sich trotz Beschädigungen über Wasser, die Republic dagegen geht 36 Stunden nach der Kollision unter. Die Rettung der Passagiere der beiden Schiffe durch die RMS Baltic ist einer der größten auf See durchgeführten Personentransfers der Geschichte. 26./29. Juli 1909 Waratah 211 Das Dampfschiff Waratah verschwindet auf der Reise von Durban nach Kapstadt. 211 Menschen kommen auf ihr ums Leben. Bis heute konnte das Wrack nicht entdeckt werden. 10. Februar 1910 Général Chanzy 155 Der französische Passagierdampfer befindet sich auf dem Weg von Marseille nach Algier, als er vor Menorca durch heftige Sturmböen auf ein Riff geschleudert wird. Die Kessel explodieren, das Schiff bricht dadurch auseinander und sinkt. Nur einer der 156 Menschen an Bord überlebt. 14. April 1912 RMS Titanic 1502 Etwa 350 Seemeilen SSW-lich von Neufundland kollidiert auf ihrer Jungfernfahrt die Titanic am 14. April 1912 um 23.40 Uhr mit einem Eisberg. Das seinerzeit größte Schiff der Welt sinkt innerhalb von 2 Stunden und 40 Minuten. Da die Anzahl der Rettungsboote nicht ausreichend bemessen ist, können sich von den 2207 an Bord befindlichen Personen nur 711 retten. Der Untergang der Titanic hatte eine grundlegende Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen auf See (u.a. die erste SOLAS-Konvention) zur Folge. 9. Oktober 1913 Volturno 136 Das britische Passagierschiff befindet sich auf dem Weg von Rotterdam nach New York, als mitten auf dem Nordatlantik durch die weggeworfene Zigarette eines Passagiers ein Feuer ausbricht und das Schiff abbrennt. 136 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben. Durch drahtlose Telegrafie herbeigerufene Schiffe können über 400 Menschen retten und eine noch größere Katastrophe verhindern. 29. Mai 1914 Empress of Ireland 1012 Auf dem Sankt-Lorenz-Strom stößt in der Nacht der aus Québec kommende Passagierdampfer Empress of Ireland im Nebel mit dem norwegischen Kohlenschiff Storstad zusammen. Während das Frachtschiff noch schwimmfähig bleibt, sinkt die Empress of Ireland innerhalb von 14 Minuten. Von den 1477 Menschen an Bord sterben 1012. 26. November 1914 HMS Bulwark 738 Das bei Sheerness vor Anker liegende britische Linienschiff HMS Bulwark wird durch eine Munitionskammerexplosion zerstört und sinkt. Von den 750 Männern an Bord überleben nur 14 das Unglück, zwei davon sterben im Krankenhaus. Als wahrscheinlichste Ursache für die Explosion gilt die Selbstentzündung von Korditladungen, die entlang eines Schotts zu einem der Kesselräume gelagert wurden. Diese könnten sich unter Hitzeeinwirkung entzündet und die ebenfalls dort gelagerten Granaten zur Explosion gebracht haben. 28. März 1915 Falaba 104 Das britisches Passagierschiff der Elder Dempster Lines wird im St. Georgskanal vor der Küste von Pembrokeshire (Wales) vom deutschen U-Boot U 28 versenkt. Durch diesen Zwischenfall kommt der erste US-amerikanische Staatsbürger bei der Versenkung eines unbewaffneten britischen Handelsschiffs durch ein deutsches U-Boot ums Leben. 7. Mai 1915 RMS Lusitania 1198 Das Schiff der britischen Cunard Line ist mit 1959 Menschen an Bord auf der Fahrt von New York nach Liverpool. Gegen 14 Uhr wird die Lusitania 12 Seemeilen vor der Südküste Irlands von einem Torpedo des deutschen U-Bootes U 20 getroffen und sinkt innerhalb von nur 18 Minuten. 24. Juli 1915 Eastland 845 Ein Konstruktionsfehler wird der Eastland in Chicago zum Verhängnis, als viele der fast dreitausend an Bord befindlichen Passagiere zur Backbordseite des Oberdecks drängen, um einem nahebei stattfindenden Bootsrennen zuzusehen. Das instabile Schiff kentert noch am Kai liegend. 19. August 1915 Arabic 44 Der britische Passagierdampfer der White Star Line wird vor dem Old Head of Kinsale an der Küste Südirlands ohne Vorwarnung vom deutschen U-Boot U 24 versenkt. Unter den 44 Toten befinden sich zwei US-Amerikaner, was erneut zu politischen Auseinandersetzungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland führt. Die Arabic war das erste Schiff, das die White Star Line im Ersten Weltkrieg verlor. 4. September 1915 RMS Hesperian 32 Der britische Passagierdampfer der Allan Line wird wenige Stunden nach dem Auslaufen aus Liverpool vor Fastnet Rock vom deutschen U-Boot U 20 gesichtet und ohne Vorwarnung versenkt. Es ist das gleiche U-Boot unter dem gleichen Kommandanten, der bereits die Lusitania versenkt hat. 8. November 1915 Ancona 208 Der 8210 BRT große italienische Passagierdampfer Ancona wird im Mittelmeer vom deutschen U-Boot U 38 unter Kapitän Max Valentiner gestoppt und torpediert, bevor alle Passagiere und Mannschaftsmitglieder das Schiff verlassen konnten. 208 Menschen sterben. 30. Dezember 1915 Persia 343 Südlich von Kreta wird der 8000 BRT große britische Passagier- und Frachtdampfer SS Persia, der sich auf dem Weg von England nach Persien befindet, vom deutschen U-Boot U 38 unter Kapitän Max Valentiner torpediert und innerhalb von fünf Minuten versenkt. Von den 519 Menschen an Bord sterben 343, darunter der größte Teil der Frauen und Kinder. 27. Februar 1916 Maloja 155 Der britische Passagierdampfer befindet sich auf dem Weg von Tilbury nach Bombay, als er zwei Meilen vor Dover an der englischen Südküste auf eine Mine des deutschen U-Boots UC 6 läuft und untergeht. Unter den Toten sind viele Frauen und Kinder. Die Maloja (12.431 BRT) ist das größte Schiff, dass P & O im Ersten Weltkrieg verliert. 5. März 1916 Príncipe de Asturias 445 Vor Santos an der brasilianischen Küste läuft der spanische Luxusliner in dichtem Nebel auf einen Felsen und sinkt in nur fünf Minuten. 445 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben. Es handelt sich um eine der größten Tragödien in der Geschichte der spanischen Dampfschifffahrt. 8. Mai 1916 Cymric 5 140 Meilen vor Fastnet Rock wird der 13.000 BRT große britische Passagierdampfer SS Cymric der White Star Line auf dem Weg von New York nach Liverpool vom deutschen U-Boot U 20 unter Kapitänleutnant Walther Schwieger ohne Vorwarnung versenkt. Von den 112 Personen an Bord kommen fünf ums Leben. 4. Oktoner 1916 RMS Franconia 12 Östlich von Malta wird der 18.000 BRT große britische Passagierdampfer auf dem Weg von Liverpool nach Thessaloniki vom deutschen U-Boot U 47 unter Oberleutnant Wolfgang Steinbauer torpediert und versenkt. 12 der 314 Menschen an Bord kommen ums Leben. Ihr Schwesterschiff, die RMS Laconia, wird vier Monate später ebenfalls von einem deutschen U-Boot versenkt. 6. November 1916 Arabia 11 Das britische Passagierschiff befindet sich mit 720 Passagieren und Besatzungsmitgliedern auf dem Weg von Australien nach England, als es 112 Meilen vor dem Kap Tenaro an der griechischen Küste von dem deutschen U-Boot UB 43 torpediert wird. Das Schiff sinkt innerhalb von 20 Minuten, wobei elf Menschen ums Leben kommen. 21. November 1916 Britannic 30 Die Britannic, ein Schwesterschiff der Titanic, lief wahrscheinlich auf eine Mine, die vermutlich vom deutschen U-Boot U 73 gelegt wurde, und sinkt nach nur 55 Minuten. Die Evakuierung des Schiffes erfolgte geordnet. Dennoch starben 30 Menschen, da zwei Rettungsboote in den Sog der noch laufenden Propeller geraten. 25. Januar 1917 Laurentic 354 Der ehemalige Passagierdampfer der White Star Line, der 1915 zum Hilfskreuzer umgewandelt worden war, läuft vor Lough Swilly (Nordirland) auf deutsche Minen und sinkt. Ein großer Teil der Besatzung kommt ums Leben. Zur verlorenen Ladung gehören 35 Tonnen Gold für die Regierung der Vereinigten Staaten. 25. Februar 1917 RMS Laconia 12 In der Nähe von Fastnet Rock, an der südirischen Küste, wird der 18.000 BRT große Passagierdampfer Laconia der Cunard Line von dem deutschen U-Boot U 50 versenkt. Zwar können die meisten der etwa 300 Menschen an Bord gerettet werden, der Tod zweier amerikanischer Staatsbürger sorgt jedoch für politische Spannungen. 28. April 1917 Medina 6 Der britische Passagierdampfer befindet sich auf dem Weg von Sydney nach London, als er drei Meilen vor der Landzunge Start Point an der Küste von Devon vom deutschen U-Boot UB 31 ohne Vorwarnung torpediert und versenkt. Durch die Explosion des Torpedos kommen im Maschinenraum sechs Besatzungsmitglieder ums Leben. 9. Juli 1917 HMS Vanguard 843 Das in Scapa Flow vor Anker liegende britische Linienschiff HMS Vanguard wird durch eine Munitionskammerexplosion zerstört und sinkt. 843 Besatzungsmitglieder sterben, nur zwei Mann überleben das Unglück. Man vermutet, dass sich durch die Hitze eines nicht bemerkten Brands in einem Maschinenraum in einem der nahe gelegenen Magazine für die beiden mittschiffs gelegenen Geschütztürme ein Teil des dort gelagerten Kordits entzündet und eine Kettenreaktion ausgelöst hat. 6. Dezember 1917 Halifax-Explosion 1635 Im Hafen von Halifax (Kanada) kollidiert der norwegische Frachter Imo mit dem französischen Munitionstransporter Mont Blanc. Dieser gerät in Brand und die Ladung von über 2500 Tonnen explodiert. Die bis dahin größte von Menschen verursachte Explosion verwüstet weite Teile der Stadt und tötete über 1635 Menschen; Tausende weitere wurden verletzt. 1. Februar 1918 Battle of May Island 105 Aufgrund logistischer und konstruktiver Probleme kollidieren mehrere britische U-Boote untereinander und mit Überwassereinheiten. Zwei U-Boote sinken. Fünf U-Boote und ein Zerstörer werden schwer beschädigt. Bei dem Unfall finden 105 Seeleute den Tod. 24. Februar 1918 Florizel 80 Der Passagierdampfer der kanadischen Red Cross Line ist auf dem Weg nach New York, als er bei Starkwinden und schwerer See vor Broad Cove (Neufundland) auf ein Riff prallt. Erst als der Sturm nachlässt, können 27 Stunden nach der Kollision 44 Passagiere und Besatzungsmitglieder gerettet werden. 80 Menschen sterben, darunter die dreijährige Enkelin des Reedereigründers. 25. Oktober 1918 Princess Sophia 343 Der kanadische Passagierdampfer ist auf dem Weg von Skagway nach Vancouver, als er im Lynn Canal vor der Südküste Alaskas auf ein Riff prallt. Starker Wind, eine aufgewühlte See und heftige Schneeböen drücken das beschädigte Schiff zurück ins Wasser und lassen es kentern. Es gibt keine Überlebenden. Es handelt sich um die größte Tragödie in der Geschichte der zivilen kanadischen Schifffahrt nach der Empress of Ireland. 1. Januar 1919 Iolaire 205 Vor Stornoway sinkt die Iolaire. 205 Personen kommen um. 9. September 1919 Valbanera 488 Das spanische Passagierschiff befindet sich auf dem Weg von Spanien nach Kuba, als es vor Havanna in den Florida-Keys-Hurrikan gerät und spurlos verschwindet. Erst zehn Tage später wird das Wrack des Schiffs 5 Meilen östlich des Leuchtturms Rebecca Shoal Light gefunden. Von den 488 Passagieren und Besatzungsmitgliedern fehlte jede Spur; es werden weder Überlebende noch Leichen geborgen. 12. Januar 1920 Afrique 575 Der französische Passagierdampfer befindet sich auf dem Weg von Bordeaux nach Dakar, als etwa 40 Meilen vor La Rochelle in einem Sturm die Generatoren ausfallen und der Dampfer manövrierunfähig in den Golf von Biskaya driftet. Die aufgewühlte See schleudert die Afrique auf ein Riff, wo sie leck schlägt und untergeht. Nur zwei Rettungsboote können zu Wasser gelassen werden. Von den 609 Passagieren und Besatzungsmitgliedern überleben nur 34. 20. Mai 1922 Egypt 87 Der britische Passagierdampfer ist auf dem Weg von Tilbury nach Bombay, als er 25 Meilen vor der französischen Insel Ouessant in dichtem Nebel von dem französischen Frachtschiff Seine gerammt wird und innerhalb von 20 Minuten sinkt. Mit dem Schiff gehen Gold- und Silberbarren im Wert von über 1 Million britischer Pfund verloren, weshalb das Wrack des Dampfers in den 1930ern zum Ziel einer großen Bergungsaktion wird. 8. September 1923 Schiffskatastrophe bei Honda Point 23 Bei Honda Point in Kalifornien laufen neun Zerstörer der United States Navy auf Grund, von denen sieben verloren gehen. Bei diesem größten Schiffsverlust der US Navy im Frieden sterben 23 Seeleute. 25. Oktober 1927 Principessa Mafalda 312 Der italienische Luxusdampfer ist auf dem Weg von Genua nach Buenos Aires, als er vor der brasilianischen Küste ein Teil der Steuerbordwelle verliert und mit dem Heck voran untergeht. Von den über 1000 Menschen an Bord kommen 312 ums Leben. 12. November 1928 Vestris 112 250 Seemeilen östlich der Hampton Roads kentert und sinkt der britische Passagierdampfer SS Vestris der Lamport & Holt Line, nachdem ein Sturm Seewasser durch eine offene Ladeluke ins Schiff gedrückt hat. Ein Drittel der Passagiere und Besatzungsmitglieder kommt ums Leben. Dezember 1928 Schulschiff København 80 Die dänische Auxiliar-Fünfmastbark København der Dänisch-Ostasiatischen Kompanie, bei ihrem Bau 1921 das drittgrößte Segelschiff der Welt, verschwindet während einer Weltumsegelung auf der Fahrt von Buenos Aires nach Melbourne im Südatlantik spurlos mit der gesamten Besatzung von 60 Mann, davon 45 Kadetten. Trotz intensiver Suche werden keine Trümmer des Schiffs entdeckt. Vermutet wurde, wie auch bei der Admiral-Karpfanger-Katastrophe im März 1938, eine Kollision mit einem Eisberg. 23. November 1930 Luise Leonhardt 30 Der Frachtdampfer strandete bei schweren Sturm auf den Untiefen des Großen Vogelsand (Sandbank in der Elbmündung vor Cuxhaven). Dabei kamen alle 30 Besatzungsmitglieder ums Leben. 21. September 1931 Annamarie 15 Infolge eines Fahrfehlers des alkoholisierten Schiffsführers strandete das mit Ausflüglern des Turnvereins Jahn Borkum besetzte Motorboot Annamarie im Haaksgat zwischen Juist und Memmert infolge Seeschlags. Das Fehlen von Navigationsinstrumenten sowie ausreichender Rettungsgeräten und die unterlassene Räumung des Schiffes nach der Strandung führten trotz schneller Alarmierung der Rettungskräfte zum Tod von 15 der 19 an Bord befindlichen Personen [2]. 14. Juli 1931 St.Philbert 483 Der Ausflugsdampfer St.Philbert (189 Tonnen) gerät auf der Rückfahrt von der Île de Noirmoutier in einen schweren Sturm und sinkt. Nur acht von 491 Personen an Bord werden gerettet. 16. Mai 1932 Georges Phillipar 350 Das Passagierschiff Georges Phillipar (21.000 to) befand sich auf seiner Jungfernfahrt, als es am 16.Mai 1932 im Golf von Aden in Brand geriet. 350 Personen starben an Bord. 26. Juli 1932 Segelschulschiff Niobe 69 Das Segelschulschiff der deutschen Reichsmarine ist auf einer Ostsee-Reise, als um 14.27 Uhr in der Nähe des Feuerschiffs Fehmarnbelt eine an Stärke schnell zunehmende, fast senkrechte Böe einfällt, die das Schiff innerhalb weniger Minuten zum Kentern bringt. 69 Seeleute finden beim Untergang der Niobe den Tod. 8. September 1934 Morro Castle 137 Das amerikanische Luxuskreuzfahrtschiff Morro Castle gerät in der Nähe von Asbury Park, New Jersey in Brand. Von den insgesamt 549 Personen an Bord sterben 137, viele werden verletzt. 24. Januar 1935 Mohawk 47 Das amerikanische Passagierschiff Mohawk der Clyde-Mallory Line kollidiert etwa acht Meilen vor der Küste von New Jersey mit einem norwegischen Frachter und sinkt innerhalb von 60 Minuten. 47 der 163 Menschen an Bord kommen uns Leben. 54 Passagiere und Besatzungsmitglieder werden zum Teil schwer verletzt. März 1938 Admiral Karpfanger 60 Die Viermastbark Admiral Karpfanger ex L'Avenir, ein frachtfahrendes Segelschulschiff der deutschen Hamburg-Amerika-Linie, verschwindet auf der Fahrt von Port Germein (bei Port Pirie, Australien) nach Hamburg mit einer Fracht Weizen im Südatlantik. Die letzte Meldung „Alle wohlauf" wurde am 1. März auf 51° S, 172° O gesendet. 60 Mann, davon 33 Kadetten blieben mit dem Schiff verschollen. Vermutet wird eine Kollision mit einem Eisberg in der Kap Hoorn-Region, da Jahre später in Patagonien Trümmer der Admiral Karpfanger angespült werden. 23. Mai 1939 USS Squalus (SS-192) 26 Das U-Boot Squalus sinkt während Tauchtests im Golf von Maine, weil im Maschinenraum das Hauptflutventil in offener Stellung klemmt. Der achterne Bereich des U-Boots wird vollständig geflutet, 26 Seeleute ertrinken. 33 Seeleute sitzen im vorderen Teil des Bootes in 75 Metern Tiefe fest. Am 24. Mai werden sie durch eine Taucherglocke in einer 13-stündigen Rettungsaktion aus dem U-Boot gerettet. 1940–1949
Datum Name Opfer Beschreibung 18. September 1940 City of Benares 248 Der britische Passagierdampfer der Ellerman Lines wird am 18. September 1940 250 Meilen vor der Rockall-Felseninsel vom deutschen U-Boot U 48 torpediert und versenkt. An Bord sind 90 britische Kinder, die im Rahmen eines nationalen Rettungsprogramms nach Kanada geschickt werden. 77 dieser Kinder kommen bei der Versenkung ums Leben. Zu den geretteten Passagieren zählt Monika Mann. 17. Juni 1940 Lancastria ca. 2000 Der zum Abtransport britischer Truppen aus Frankreich eingesetzte Passagierdampfer Lancastria wird vor St-Nazaire von deutschen Bombern angegriffen und kentert nach mehreren Treffern. An Bord befinden sich über 6000 britische Soldaten, Zivilisten und Besatzungsangehörige. Ältere Schätzungen gehen von bis zu 5000 Toten aus, neuere Forschungen haben eine Opferzahl von etwa 2000 ergeben. Die Versenkung der Lancastria gilt als die schlimmste Schiffskatastrophe der britischen Geschichte. Auf Befehl Winston Churchills wird der Vorfall geheim gehalten. 16. Januar 1941 Oropesa 106 Südöstlich der Rockall-Felseninsel wird das britische Passagierschiff der Pacific Steam Navigation Company von dem deutschen U-Boot U 96 unter Heinrich Lehmann-Willenbrock torpediert und versenkt. Fast die Hälfte der Passagiere und Besatzungsmitglieder kommt ums Leben. 17. Januar 1941 Almeda Star 360 35 Meilen vor der Rockall-Felseninsel wird das britische Passagierschiff der Blue Star Line von dem deutschen U-Boot U 96 unter Heinrich Lehmann-Willenbrock torpediert und beschossen. Es sinkt in nur drei Minuten. Alle 360 Passagiere und Besatzungsmitglieder kommen ums Leben. 7. November 1941 Armenija 5000+ Das sowjetische Lazarettschiff Armenija nahm offiziell ca. 4000 Verletzte aus dem belagerten Sewastopol auf und fuhr nach Jalta, wo es weitere 800 Menschen aufnahm, um sie nach Noworossijsk zu bringen. Die wirkliche Anzahl der Passagiere dürfte jedoch deutlich höher gewesen sein. Mehrere Kilometer vor Jalta wurde das Schiff von den deutschen Heinkel He 111 angegriffen, obwohl es deutliche Rotes-Kreuz-Kennzeichen trug. Das Schiff sank mit nach konservativen Schätzungen 5000 Personen. Lediglich 8 Personen konnten sich retten. Dieser Vorfall diente der Sowjetmarine als Präzedenzfall für die späteren Torpedierungen deutscher Flüchtlingsschiffe. 19. Januar 1942 Van Imhoff 466 Ein japanisches Flugzeug versenkte den niederländischen Frachter Van Imhoff. Die niederländische Besatzung von 110 Mann ging in die Rettungsboote, 478 deutsche Zivilinternierte aber wurden ihrem Schicksal überlassen. Zwölf von ihnen konnten sich auf eine Insel retten, die übrigen ertranken. 9. Februar 1942 Normandie ? In New York soll der dort wegen des Krieges aufgelegte französische Transatlantikliner Normandie (CGT) zu einem Truppentransporter der amerikanischen Marine mit Namen Lafayette umgerüstet werden. Arbeiter entfachen bei Schneidarbeiten versehentlich Feuer in einem Ballen von Schwimmwesten. In Folge der Löschversuche bringt das in großen Mengen eingebrachte Löschwasser die Normandie schließlich zum Kentern. Eineinhalb Jahre bleibt sie im Schlick des Piers von Brooklyn liegen, bis sie aufgerichtet werden kann. Erst im Oktober 1947 ist ihre Verschrottung abgeschlossen. 24. Februar 1942 Struma min. 763 Der unter der Flagge Panamas fahrende bulgarische Dampfer Struma, mit dem sich 764 jüdische Flüchtlinge vor der nationalsozialistischen Judenverfolgung retten wollen, wird im Schwarzen Meer in der Nähe des Bosporus durch das sowjetische U-Boot ShCh-213 versenkt. Die Besatzung hält das Schiff offenbar für ein Fahrzeug der Achsenmächte. Es gibt nur einen Überlebenden. Die aus Constanţa ausgelaufene Struma war zuvor von türkischen Behörden zur Rückkehr in das Schwarze Meer gezwungen worden. Man hatte weder eine Weiterreise noch eine Landung der Flüchtlinge gestattet. 1. Juli 1942 Montevideo Maru min. 1053 Das japanische Passagier- und Frachtschiff Montevideo Maru läuft am 22. Juni 1942 aus Rabaul (Papua-Neuguinea) aus. Es hat 1053 überwiegend australische Kriegsgefangene und Zivilinternierte an Bord, als es in der Philippinischen See durch das amerikanische U-Boot USS Sturgeon versenkt wird. Alle Gefangenen und eine unbekannte Anzahl von japanischen Besatzungsmitgliedern sterben. Das Schiff war nicht als Gefangenentransport markiert oder angekündigt. 5. Juli 1942 Avila Star 84 Der unbewaffnete britische Passagierdampfer wird östlich der Azoren vom deutschen U-Boot U 201 ohne Vorwarnung mit drei Torpedos versenkt. Das letzte Rettungsboot wird erst nach 20 Tagen gefunden. 84 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben. 12. September 1942 Laconia ca. 1500 Das britische Passagierschiff Laconia wird im Atlantik von dem deutschen U-Boot U 156 vor der westafrikanischen Küste torpediert. Als sich herausstellt, dass neben der regulären Besatzung weitere 2000 Menschen an Bord sind, leitet die U 156 Rettungsmaßnahmen ein, drei weitere U-Boote kommen zur Hilfe. Als sie von amerikanischen Flugzeugen bombardiert werden, brechen die U-Boote die Rettung ab. Insgesamt sterben ca. 1500 Menschen. In der Folge kommt es zum Laconia-Befehl 1. Oktober 1942 Lisbon Maru 842 Der japanische Frachter Lisbon Maru soll 1816 britische Kriegsgefangene von Hongkong nach Shanghai transportieren, als er in der südchinesischen See durch das amerikanische U-Boot USS Grouper torpediert wird. Beim Untergang des Schiffs sterben 842 Gefangene. 14. Oktober 1942 Caribou 136 Die 2.222 BRT große kanadische Fähre Caribou, die an der Küste von Neufundland und Nova Scotia im regelmäßigen Passagierverkehr tätig ist, wird in der Cabotstraße vor Channel Head von dem deutschen U-Boot U 69 torpediert und sinkt in fünf Minuten. 136 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben, darunter dutzende Frauen und Kinder. Es handelt sich um eines der größten Desaster Neufundlands während des Zweiten Weltkriegs und das bisher schwerste Schiffsunglück in der Cabotstraße. 6. November 1942 City of Cairo 104 Das britische Passagierschiff wird vor der westafrikanischen Küste von dem deutschen U-Boot U 68 ohne Vorwarnung versenkt. Die Rettungsboote verlieren sich im Atlantik, das letzte wird erst 51 Tage später gefunden. Ein Drittel der Passagiere und Besatzungsmitglieder kommt ums Leben. 14. November 1942 Scillin min. 945 Der italienische Frachter transportiert alliierte Kriegsgefangene von Nordafrika nach Italien. Das britische U-Boot HMS Sahib torpediert und versenkt das Schiff vor Sizilien. Über 780 Kriegsgefangene und 165 Italiener finden den Tod. Das U-Boot kann lediglich 60 Schiffbrüchige aufnehmen und retten.[3] 7. Dezember 1942 Ceramic 655 Der britische Passagierdampfer (18.713 BRT) wird westlich der Azoren von dem deutschen U-Boot U 515 mit fünf Torpedos versenkt. Ein starker Sturm verhindert die Rettung der Schiffbrüchigen. Von den 656 Passagieren und Besatzungsmitgliedern wird nur ein einziger gerettet und von dem U-Boot nach Frankreich gebracht. 8. Februar 1944 Petrella min. 2670 Der in deutschen Diensten stehende Dampfer Petrella transportiert 3173 italienische Kriegsgefangene, als er bei Kreta von dem britischen U-Boot HMS Sportsman torpediert wird. 2670 Gefangene finden den Tod. Die hohen Verlustzahlen sind auch darauf zurückzuführen, dass die deutschen Wachmannschaften die eingesperrten Italiener nicht frei ließen und sogar auf sie schossen.[4] 12. Februar 1944 Khedive Ismail 1396 Der zu dem Geleitzug KR8 gehörende britische Truppentransporter Khedive Ismail wird im Indischen Ozean in der Nähe der Malediven durch das japanische U-Boot I-27 torpediert und versenkt. Von den 1511 Menschen an Bord überleben nur 208 Männer und 6 Frauen, unter den 1297 Toten befinden sich 77 Frauen. Ein Teil der Opfer wurde möglicherweise durch Wasserbomben der Geleitschiffe getötet. I-27 wird durch die Wasserbomben zum Auftauchen gezwungen und durch den britischen Zerstörer HMS Petard versenkt. Von den 99 Mann Besatzung kann sich niemand retten.[5] 29. Juni 1944 Tango Maru und Ryusei Maru Tango Maru ca. 3000; Ryusei Maru 4998 Aufgrund entschlüsselter Funksprüche greift das amerikanische U-Boot USS Rasher bei Lombok (Indonesien) einen japanischen Konvoi an und versenkt erst den Frachter Tango Maru mit 3500 Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen an Bord, später den Truppentransporter Ryusei Maru, auf dem sich 6600 Soldaten befinden. An Bord der Tango Maru sterben etwa 3000 Menschen, mit Ryusei Maru gehen 4998 Soldaten und Besatzungsmitglieder unter. 29. Juni 1944 Toyama Maru ca. 5600 Auf dem total überladenen japanischen Truppentransporter Toyama Maru befinden sich 6000 Soldaten einer Infanteriebrigade, die von Kyushu (Japan) nach Okinawa gebracht werden sollen, als er von dem amerikanischen U-Boot USS Sturgeon torpediert wird. Etwa 5600 Soldaten werden durch die Torpedoexplosionen getötet, ertrinken oder verbrennen, als die ebenfalls an Bord befindliche Ladung Benzinfässer in Brand gerät. 3. August 1944 Koshu Maru 1540 Der japanische Transporter Koshu Maru transportiert 1513 indonesische Zwangsarbeiter, Rüstungsmaterial und 540 andere Passagiere nach Makassar auf Celebes, als er in der Meeresstraße zwischen Borneo und Celebes von dem amerikanischen U-Boot USS Ray torpediert und versenkt wird. Beim Untergang des Schiffs sterben 273 Passagiere, 28 Besatzungsmitglieder und 1239 der Arbeiter. 22. August 1944 Tsushima Maru 1529 Die Tsushima Maru soll 1788 japanische Zivilisten, darunter viele Schulkinder mit ihren Lehrern, von Okinawa nach Kagoshima in Sicherheit zu bringen, wird aber kurz nach der Abfahrt von dem amerikanischen U-Boot USS Bowfin torpediert und versenkt. 1529 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben, von den 741 Kindern an Bord überleben nur 59. 12. September 1944 Rakuyo Maru min. 1015 Das japanische Fracht- und Passagierschiff Rakuyo Maru soll 1318 überwiegend britische und australische Kriegsgefangene, die den Bau des Death Railway zwischen Burma und Thailand überlebt haben, von Singapur nach Japan bringen. Der Konvoi wird jedoch südlich von Taiwan von amerikanischen U-Booten angegriffen. Hierbei versenkt die USS Sealion die Rakuyo Maru. Fast alle Gefangenen können sich aus dem Schiff retten, doch die japanischen Eskortschiffe nehmen lediglich 157 Schiffbrüchige an Bord und überlassen den Rest seinem Schicksal. 159 Männer, von denen sieben nach ihrer Rettung sterben, werden von amerikanischen U-Booten geborgen, 1008 Kriegsgefangene und eine unbekannte Anzahl japanischer Besatzungsmitglieder und Soldaten sterben. 18. September 1944 Junyo Maru ca. 5620 Der japanische Frachter Junyo Maru transportiert 2300 alliierte Kriegsgefangene und 4200 zivile Zwangsarbeiter von Batavia (Java) nach Padang (Sumatra) und wird kurz vor seiner Ankunft durch das britische U-Boot HMS Tradewind versenkt. Beim Untergang des Schiffs sterben etwa 5620 Menschen. 22. September 1944 Hofuku Maru 1047 Der japanische Transporter Hofuku Maru mit 1289 britischen und holländischen Kriegsgefangenen an Bord gehört zu einem Konvoi, der von Manila nach Japan fahren soll, aber vor der Küste von Luzon von amerikanischen Kampfflugzeugen angegriffen wird. 40 Maschinen attackierten die Hofuku Maru und versenken das Schiff, wobei 1047 der Gefangenen sterben. 24. Oktober 1944 Arisan Maru 1792 Der japanische Transporter Arisan Maru hat 1800 amerikanische Kriegsgefangene an Bord, als er südlich von Taiwan durch das amerikanische U-Boot USS Shark torpediert wird. Da die Geleitschiffe nur die japanischen Besatzung retten, überleben nur acht Kriegsgefangene, 1792 starben. 18. Dezember 1944 Taifun Cobra 790 Die 3. US-Flotte gerät vor Luzon bei einem Seeversorgungsmanöver in einen schweren Taifun. Drei amerikanische Zerstörer sinken in bis zu 120 Knoten schnellen Winden und meterhohen Wellen, 28 weitere Schiffe werden beschädigt. 790 Seeleute sterben, 80 werden verletzt. 30. Januar 1945 Wilhelm Gustloff ca. 9000 Die Wilhelm Gustloff wird von dem sowjetischen U-Boot S 13 in der Ostsee versenkt, dabei ertrinken bis zu 9000 Menschen. Die Versenkungen der Wilhelm Gustloff, der Goya, der Steuben und der Cap Arcona innerhalb von nur wenigen Monaten werden als die verlustreichsten Schiffsuntergänge der Weltgeschichte angesehen. 10. Februar 1945 Steuben ca. 4000 Die Steuben wird mit ca. 4000 Flüchtlingen in der Ostsee versenkt. Angreifer ist das gleiche U-Boot S 13, das auch die Wilhelm Gustloff versenkt hatte. 16. April 1945 Goya ca. 7000 Der Frachter Goya wird auf der Ostsee von dem sowjetischen U-Boot L 3 torpediert. Laut Schätzungen ertrinken rund 7000 Menschen, überwiegend Flüchtlinge aus West- und Ostpreußen sowie flüchtende Soldaten. 3. Mai 1945 Cap Arcona ca. 8000 Auf der Cap Arcona, der Thielbek und der Deutschland befinden sich Häftlinge, vorwiegend aus dem KZ Neuengamme. Die in der Lübecker Bucht zwischen Neustadt (Holstein) und Scharbeutz ankernden Schiffe werden von Jagdbombern der Royal Air Force in Brand geschossen und kentern. Rund 7000 bis 8000 Menschen kommen in der kalten Ostsee ums Leben. 4. Mai 1945 Orion ca. 150 Der Frachter Orion, unterwegs nach Kopenhagen wird auf der Reede vor Swinemünde von sowjetischen Bombern versenkt. Etwa 150 der mehr als 4000 Flüchtlinge an Bord kommen ums Leben, die übrigen werden von in der Nähe befindlichen Schiffen gerettet. Das Wrack wird 1952 verschrottet. 11. Juni 1949 København 48 Vor Aalborg läuft das aus Kopenhagen kommende dänische Passagierschiff København (1670 BRT) auf eine Mine und sinkt binnen 10 Minuten. Von den an Bord befindlichen Passagieren und Besatzungsmitgliedern können 310 gerettet werden, 48 finden den Tod. 17. September 1949 Noronic 122 Der 36 Jahre alte Passagierdampfer der Canada Steamship Lines liegt während einer Kreuzfahrt durch die Großen Seen über Nacht im Hafen von Toronto vor Anker, als an Bord ein bis heute ungeklärtes Feuer ausbricht. Innerhalb von 20 Minuten ist das Schiff komplett ausgebrannt; 122 der 695 Menschen an Bord kommen ums Leben. Viele der Toten können wegen der enormen Hitze nicht identifiziert werden. 22. September 1949 ARA Fournier 72 Das argentinische Minenräumboot ARA Fournier verschwindet in der Nacht vom 21. zum 22. September in der Magellanstraße. Nach Suchaktionen der argentinischen und chilenischen Marine findet man einige Leichen und Reste der Ladung. Anhand der Uhren der Toten und dem Wetterbericht wird angenommen, dass das Schiff um 5:25 Uhr in schwerer See kenterte oder auf einen Felsen auflief und schnell sank. 4. Dezember 1949 Frachter Pieteälf 11 Auf der Fahrt von Rügenwalde (Polen) nach Emden sinkt der mit Getreide beladene Hamburger Frachter Pieteälf (342 BRT) in den Nordgründen an der Elbmündung, nachdem der Kapitän trotz einer Sturmwarnung und eindringlicher Warnung des Seelotsen die Fahrt weiter fortsetzte. Kapitän und Besatzung fanden beim Untergang den Tod. 1950–1959
Datum Name Opfer Beschreibung 12. Januar 1950 U-Boot HMS Truculent 57 Auf der Themse kollidiert das sich auf einer Probefahrt befindliche britische U-Boot HMS Truculent mit dem schwedischen Tanker Divina und beginnt auf der Stelle zu sinken. Nur 15 der an Bord befindlichen insgesamt 75 Personen, darunter 18 Werftarbeiter, können gerettet werden. 31. Januar 1950 Frachter Fidamus 8 Auf der Reise von Wismar nach Antwerpen sinkt der mit 900 Tonnen Kali beladene Bremer Frachter Fidamus (734 BRT) etwa vier Seemeilen nördlich von Langeoog. Acht der 16 Besatzungsmitglieder sterben, obwohl ein entgegenkommender britischer Schlepper, dessen Besatzung Zeuge des Untergangs wurde, sofort Rettungsmaßnahmen einleitete. Die Ursache des Untergangs konnte nicht abschließend geklärt werden. 7. März 1950 Fischdampfer Cranz 19 Auf dem Rückweg von einer Fangreise im Europäischen Nordmeer sinkt bei den Lofoten der Hamburger Trawler Cranz in schwerer See, nachdem er vermutlich durch eine Freak Wave zum Kentern gebracht wurde. Die 19-köpfige Besatzung kommt dabei ums Leben, Rettungsmaßnahmen bleiben erfolglos. 31. Januar 1950 Wikingerschiff Ormen Friske 15 Auf der Reise von Lübeck nach Rotterdam gerät der Wikingerschiffsnachbau Ormen Friske in einen schweren Sturm in der Deutschen Bucht und bricht auseinander. Alle 15 Besatzungsmitglieder werden getötet. Da auch keinerlei Funkgeräte mitgeführt wurden, konnte kein Notruf abgesetzt werden. Die Unglücksursache konnte nicht hinreichend geklärt werden, Untersuchungen an Wrackteilen ergaben allerdings, dass Baumängel einen wesentlichen Einfluss am Untergang gehabt haben können. 3. Dezember 1950 Frachter I. P. Suhr 20 Der dänische Frachter I. P. Suhr (1999 BRT) läuft auf der Reise von Danzig nach Aarhus vor der schwedischen Südspitze auf Grund und sinkt. Von der 21-köpfigen Besatzung kann nur der Maschinist gerettet werden. 15. Dezember 1950 Frachter Aghios Spyridon 27 Während eines Orkans sinkt der griechische Frachter Aghios Spyridon (3650 BRT) vor der nordwestfranzösischen Küste. Bei einer großangelegten Rettungsaktion können lediglich acht der 35 Besatzungsmitglieder von zur Hilfe eilenden anderen Schiffen gerettet werden. 16. März 1951 Tanker Montallegro 9 Beim Löschen der Ladung kommt es im Hafen von Neapel auf dem italienischen Tanker Montallegro zu einer Gasexplosion und einem anschließenden Großbrand. Der Tanker bricht dabei auseinander, das Achterschiff sinkt sofort. Von den zum Zeitpunkt der Explosion an Bord befindlichen etwa 100 Besatzungsmitgliedern und Schauerleuten werden neun getötet und 59 zum Teil schwer verletzt. Durch die Druckwelle der Explosion entstehen Gebäudeschäden im Hafengebiet und in den angrenzenden Stadtteilen. 16. April 1951 U-Boot HMS Affray (P421) 75 Das britische U-Boot HMS Affray (P421) der Amphion-Klasse, versinkt nordwestlich von Alderney im Ärmelkanal und 75 Besatzungsmitglieder kommen ums Leben. 25. Mai 1951 Trawler Ginette Leborgne 12 Etwa 200 km südöstlich von Kap Race (Neufundland) stoßen bei dichtem Nebel die französischen Trawler Ginette Leborgne und Jacques Coeur zusammen. Die Ginette Leborgne sinkt auf der Stelle. Zwölf der 45 Besatzungsmitglieder finden dabei den Tod. 13. August 1951 Frachter Bess 22 Rund 100 Seemeilen nordwestlich Borkums kentert in schwerem Sturm der norwegische Frachter Bess (1116 BRT). Nur neun der insgesamt 31 an Bord befindlichen Passagiere und Besatzungsmitglieder können, nachdem sie mehr als 20 Stunden auf einem Floß in der aufgewühlten Nordsee getrieben sind, gerettet werden. 1. September 1951 Yacht Pelican 45 Die mit insgesamt 62 Personen völlig überladene Yacht Pelican (15 BRT), zulässig waren 20 Personen, wird bei einem Angelausflug zum Montauk Point bei Long Island von zwei sehr hohen Wellen getroffen. Die an Bord ausbrechende Panik lässt das Schiff kentern und in kurzer Zeit sinken. Nur 17 Menschen können gerettet werden. 12. Oktober 1951 Frachter Ranna 6 Vor der schwedischen Küste wird der unter der Flagge Cost Ricas fahrende Frachter Ranna (340 BRT) vom griechischen Frachter Tharros (5000 BRT) gerammt und sinkt auf der Stelle. Sechs Besatzungsmitglieder der Ranna finden beim Untergang den Tod. 28. November 1951 Frachter Teeswood 2 Auf der Fahrt von Grimsby in England nach Emden strandet der britische Frachter Teeswood (864 BRT) während eines tagelangen schweren Sturmes gegen 18:20 Uhr auf der Hornsbornbalje im Seegebiet der Westerems westlich Borkums und bricht ca. eine Stunde nach der ersten Grundberührung auseinander. In einer dramatischen Rettungsaktion können 13 der 15 Besatzungsmitglieder durch das auf Borkum stationierte Rettungsboot unter Vormann Wilhelm Eilers gerettet werden, zwei werden über Bord gespült und getötet. 31. Dezember 1951 Frachter Irene Oldendorf 22 Auf der Fahrt von Emden nach Ystad kentert der Frachter Irene Oldendorf (1494 BRT) während eines Orkans im Hubertgat bei Borkum. Die gesamte Besatzung sowie der noch an Bord befindliche Lotse, der aufgrund des schlechten Wetters und der hohen See nicht querab Borkums vom Lotsenversetzboot aufgenommen werden konnte, kommen dabei ums Leben. Unfallursache war die an Deck geschüttete und mit Netzen gesicherte Koksladung, die sich durch überkommende Wellen voll Wasser saugte und das Schiff topplastig werden ließ [6] [7] [8]. 8. März 1952 Fischdampfer Thor 19 Bei den Orkneyinseln wird der Bremerhavener Fischdampfer Thor im Orkan von mehreren Riesenwellen getroffen und kentert. Das Schiff sinkt so schnell, dass kein Notruf mehr abgesetzt werden kann. Lediglich der Steuermann kann gerettet werden. Alle übrigen Besatzungsmitglieder finden den Tod. 26. April 1952 Zertörer USS Hobson 176 Im Nordatlantik kollidiert der amerikanische Flugzeugträger USS Wasp (27100 ts) mit dem Zerstörer USS Hobson (1630 ts). Der Zerstörer sinkt auf der Stelle und reißt 176 Besatzungsmitglieder mit in die Tiefe, nur 61 können gerettet werden. Die Grund, warum der verantwortliche Kommandant des Zerstörers einen falschen Kurst steuerte konnte nicht geklärt werden, da er ebenfalls getötet wurde. 4. Oktober 1952 U-Boot La Sybille 48 Während eines Probetauchganges im Rahmen eines Flottenmanövers an der französischen Riviera sinkt das französische U-Boot La Sybille mit insgesamt 48 Besatzungsmitgliedern bei einer Wassertiefe von 700 bis 800 m. Der Untergang wird erst bemerkt, als das Boot überfällig wurde. Niemand wurde gerettet. 4. Oktober 1952 Fischdampfer Norman 20 Auf der Suche nach neuen Fanggründen läuft der in Hull registrierte britische Trawler Norman (629 BRT) auf einen Felsen an der grönländischen Südküste und sinkt in kürzester Zeit. Obwohl sich ich die Besatzung schwimmend auf einen Felsen retten kann, kommen bis auf den Schiffsjungen alle Besatzungsmitglieder durch Ertrinken und Erfrieren ums Leben. 23. Dezember 1952 Fischdampfer N. Ebeling 19 Westlich Islands in Höhe des Breidifjordes sinkt in einem orkanartigen Sturm der in Bremerhaven beheimatete Fischdampfer N. Ebeling (487 BRT), nachdem es infolge Seeschlags zu einem mit Bordmitteln bei schwerem Wetter nicht mehr zu behebenden Wassereinbruch über das Aschfallrohr gekommen ist. Obwohl noch Funkkontakt zu in der Nähe befindlichen anderen Schiffen aufgebaut werden kann und diese zu Hilfe kommen, kann die gesamte Besatzung das Schiff auf Grund der Vereisung nicht mehr verlassen und wird von dem sinkenden Trawler in die Tiefe gerissen. 21. Dezember 1952 Frachter Melanie Schulte 35 Auf der Reise von Narvik nach Mobile (Texas) verschwindet der mit 9300 t Eisenerz beladene Hamburger Erzfrachter Melanie Schulte (6380 BRT) im Atlantik nördlich der Hebriden nahezu spurlos mit der gesamten Besatzung kurz nachdem der Kapitän des Schiffes ein Funkgespräch mit seiner Ehefrau geführt hat. Die Untersuchung des Untergangs durch das Seeamt Hamburg kommt zu keinem schlüssigen Ergebnis, da zum Zeitpunkt des Untergangs schlechtes Wetter mit hohem Seegang herrschte und es zudem schon vorher schwere Stabilitätsprobleme an dem Schiff gegeben hat. 22. Dezember 1952 Passagierschiff Champollion 15 In der Nähe von Beirut strandet das französische Passagierschiff Champollion (12546 BRT), nachdem die Schiffsführung durch ein ihr unbekanntes Leuchtfeuer an der libanesischen Küste irritiert wurde und deshalb ein falscher Kurs gesteuert wurde. Kurz nach der Strandung bricht das Passagierschiff auseinander. Beim Versuch, schwimmend den nur 60 m vom Wrack entfernten Felsenstrand schwimmend zu erreichen, werden 15 Menschen getötet. Die übrigen 300 an Bord befindlichen Passagiere werden in einer dramatischen Rettungsaktion gerettet. 31. Januar 1953 Fähre Princess Victoria 135 Auf dem Weg von Stranraer in Schottland nach Larne in Nordirland sinkt das Fährschiff Princess Victoria während der Flutkatastrophe von 1953, nachdem beim Erreichen der offenen See infolge des dort herrschenden schweren Seegangs Wasser durch die Tore am Heck des Schiffes auf das Autodeck eindrang. Nur 44 der insgesamt 179 Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden. 23. März 1953 Trawler Leicester City 7 In der Nähe des britischen Flottenstützpunktes Scapa Flow läuft der in Grimsby beheimatete Trawler Leicester City auf einen unter Wasser befindlichen Felsen und sinkt. Sieben Besatzungsmitglieder finden beim Untergang den Tod, 15 können sich selbst an Land retten bzw. werden von einem Rettungsboot im Wasser treibend geborgen. 30. April 1953 Motorschiff Colombia 67 Zwischen Fuertos Capica und Bahia Solano sinkt das kolumbianische Motorschiff Colombia (1764 BRT). Von den an Bord befindlichen 89 Personen, hierunter gehörten Mitglieder einer Polizeieinheit, die eine Garnison in Bahia Solano ablösen sollten, konnten nur 22 gerettet werden. 11. Mai 1953 Frachter Henry Steinbrenner 12 Bei schwerem Sturm läuft der mit Erz beladene Frachter Henry Steinbrenner (4345 BRT) auf dem Oberen See auf ein Riff und sinkt sofort. Zwölf Seeleute finden bei dem Untergang den Tod. 6. November 1953 Frachter Björkö 7 In Höhe des Feuerschiffs Weser kollidieren der aus Bremen kommende amerikanische Liberty-Frachter Seawind (7000 BRT) und der aus der Elbmündung kommende schwedische Frachter Björkö (2200 BRT), der etwa 45 Minuten nach der Kollision sinkt. Sieben Besatzungsmitglieder werden durch das einbrechende Wasser im Maschinenraum eingeschlossen und getötet. Die übrigen Besatzungsmitglieder können von herbeigeeilten anderen Schiffen gerettet werden. Großen Anteil an der Rettung hatte die schwedische Funkerin Miriam Eskola, die bis zum Untergang des Schiffes Funkkontakt zu den anderen Schiffen hielt.[9] 17. November 1953 Frachter Vittoria Claudia 20 Zwei Seemeilen südlich von Dungeness kommt es zu einer Kollision zwischen dem italienischen Frachter Vittoria Claudia (2745 BRT) und dem französischen Frachter Perou (7200 BRT). Die Vittoria Claudia sinkt danach so schnell, dass die Besatzung keine Möglichkeit mehr hat, in die Boote zu gehen. Von den 25 Besatzungsmitgliedern der Vittoria Claudia können nur fünf gerettet werden, 20 finden den Tod.[10] 25. März 1954 Minensuchboot Guadalete 34 Das Minensuchboot Guadalete kentert in einem Orkan in der Straße von Gibraltar, nachdem auf Grund der schlechten Qualität der zum Beheizen der Kessel verwendeten Kohle die Maschinen ausgefallen, das Schiff manövrierunfähig wurde und in hoher See quer schlug. Von der Besatzung können nach dem Untergang 44 Soldaten durch den italienischen Frachter Potestas lebend geborgen werden, die übrigen 34 Besatzungsmitglieder finden den Tod. 26. September 1954 Fähre Toya Maru 1150 Obwohl bereits vor dem Taifun Marie gewarnt worden war und sich das Wetter bereits dramatisch verschlechtert hat, entschließt sich der Kapitän der japanischen Eisenbahnfähre Toya Maru zum Auslaufen aus dem Hafen Hakodate auf der japanischen Insel Hokkaido. Kurz nach dem Auslaufen aus dem Hafen wird das Schiff von der schweren See erfasst, so dass sich die im Schiffsrumpf befindlichen Eisenbahnwaggons aus der Verankerung reißen. Endringendes Wasser führt zu schwerer Schlagseite und zum Ausfall der Maschinen und schließlich zum Kentern des Schiffes. Alle an Bord befindlichen Passagiere und Besatzungsmitglieder werden getötet, das Schiff fast völlig zerschlagen. 6. Oktober 1954 Frachter Rikke Skou 6 Während eines schweren Orkans sinkt in der Nordsee der dänische Frachter Rikke Skou (1489 BRT). Bei dem Untergang finden der Kapitän sowie fünf weitere Besatzungsmitglieder den Tod, elf werden von einem schwedischen Frachter sowie einem französischen Trawler gerettet, nachdem sie stundenlang in der See in einem Rettungsboot trieben. 9. Oktober 1954 Frachter Mormackite 37 Vor der amerikanischen Ostküste kentert der amerikanische Erzfrachter Mormackite (6195 BRT) bei schwerer See und sinkt. Von der 48-köpfigen Besatzung können nur elf Seeleute gerettet werden, die Überlebenden berichten von ständigen Haiattacken.[11] 25. Oktober 1954 Schlepper Cervia 6 Beim Ablegen des Passagierschiffes Arcadia (29734 BRT) vom Londoner Tilbury-Dock gelingt es der Besatzung der Cervia nicht, rechtzeitig die Schleppverbindung zu lösen. Als die Arcadia Fahrt aufnimmt, gerät der Schlepper in den Sog des Fahrgastschiffes, kentert und sinkt binnen 30 Sekunden. Alle sechs unter Deck befindlichen Besatzungsmitglieder des Schleppers kommen beim Untergang ums Leben. 27. November 1954 Feuerschiff South Goodwin 6 Während eines Orkans bricht die Ankerkette des vor den Goodwin Sands liegenden nicht motorisierten Feuerschiffs South Goodwin. Das Feuerschiff wird auf die Goodwin Sands getrieben und wird durch eine sehr hohe Grundsee zum Kentern gebracht. Nur ein an Bord befindlicher Wissenschaftler kann mit einem Hubschrauber gerettet werden, alle übrigen Besatzungsmitglieder finden den Tod. 30. November 1954 Frachter Tresilian 25 In der Irischen See kommt es während eines Orkans zu einem schweren Wassereinbruch im Maschinenraum des britischen Frachters Tresilian (7373 BRT), der zu seinem Untergang führt. Von den insgesamt 40 an Bord befindlichen Personen können bei schwerem Wetter nur 15 gerettet werden. 26. Januar 1955 Trawler Lorella 20 Nördlich des isländischen Nordkaps gerät der in Kingston upon Hull beheimatete britische Trawler Lorella (559 BRT) bei schwerem Sturm in einen Eisnebel. Der Schwarze Frost lässt das Schiff binnen kürzester Zeit vollständig vereisen und kentern. Die gesamte 20-köpfige Besatzung kommt bei dem Untergang ums Leben. 26. Januar 1955 Trawler Roderigo 20 Südwestlich des isländischen Nordkaps gerät der in Kingston upon Hull beheimatete britische Trawler Roderigo (810 BRT) bei schwerem Sturm in einen Eisnebel. Der Schwarze Frost lässt das Schiff binnen kürzester Zeit vollständig vereisen und kentern. Die gesamte 20-köpfige Besatzung kommt bei dem Untergang ums Leben. Es ist das zweite schwere Schiffsunglück der britischen Hochseefischerei am selben Tag. 26. Januar 1955 Trawler Egil 8 An der isländischen Westküste strandet bei einem Orkan der isländische Trawler Egil, nachdem er durch den Schwarzen Frost völlig vereist und manövrierunfähig wurde. Acht Besatzungsmitglieder finden den Tod, 26 können von Land her durch eine schnell angelegte Rettungsaktion gerettet werden. 15. März 1955 Trawler Jason 23 In Höhe von Kap Stilo sinkt der griechische Trawler Jason (449 BRT). Von den 20 Besatzungsmitgliedern finden 16 den Tod. Bei einem Rettungsversuch ertrinken zudem sieben Besatzungsmitglieder des dem Havaristen zu Hilfe geeilten britischen Fahrgastschiffes Stratheden (23732 BRT). 11. Mai 1955 Fähre Shiun Maru 168 Bei dichtem Nebel stößt im Japanischen Meer die Eisenbahnfähre Shiun Maru mit einem Frachter zusammen. Die Fähre sinkt binnen 25 Minuten. Von den rund 800 Menschen an Bord der Fähre können 687 gerettet werden, 168 finden den Tod. Der Untergang der Shiun Maru ist das zweite schwere Fährunglück in Japan innerhalb eines Jahres. 21. Mai 1955 Tankschiff Marianne 7 Beim Beladen des Tankschiffes Marianne im Hamburger Petroleumhafen bricht eine Anschlussarmatur. An einer heißen Kochplatte in der Kombüse des Motorschiffes entzündet sich das Gas-Luftgemisch und es kommt zu einer Explosion und anschließendem Großbrand, dem sieben Menschen, darunter fünf Besatzungsmitglieder zum Opfer fallen. 16. Juni 1955 U-Boot HMS Sidon (P259) 13 Das U-Boot HMS Sidon (P259) der Royal Navy gehörte zur S-Klasse und wird im Hafen der Isle of Portland im Ärmelkanal nach einer Torpedoexplosion schwer beschädigt. 13 Besatzungsmitglieder werden getötet. 13. Juli 1955 Frachter La Flecha 47 Kurzt nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Veracruz (Mexiko) gerät der mit 14 Besatzungsmitgliedern und 51 Passagieren besetzte Küstenfrachter La Flecha (145 BRT) im Golf von Mexiko in einen Sturm und sinkt etwa 14 km vom Hafen Veracruz entfernt. Nur 18 Passagiere und Besatzungsmitglieder können gerettet werden. 15. September 1955 Trawler Graca de Deus 17 Obwohl zum Zeitpunkt des Ablegens ein Orkan tobt, entscheidet sich der Kapitän des portugiesischen Trawler Graca de Deus zum Auslaufen aus dem Hafen von Aveiro. Unmittelbar nach dem Verlassen des Hafens wird der Trawler von einer hohen See auf die Mole gedrückt und kentert anschließend. Die gesamte Besatzung kommt bei dem Unfall ums Leben. 29. September 1955 Fischdampfer Elbe 15 Auf der Doggerbank wird der Hamburger Fischdampfer Elbe vom norwegischen Tanker Havprins gerammt und sinkt auf der Stelle. Nur zwei Besatzungsmitglieder der Elbe konnten gerettet werden. Oktober 1955 Yacht Joyita 25 Die australische Yacht Joyita verunglückt im Seegebiet etwa 150 km östlich der Fidschi-Inseln unter rätselhaften Umständen. Dabei kommen alle 25 Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben. Das besachädigte Schiff wurde fünf Wochen nach seinem Verschwinden ohne Besatzung im Meer treibend gefunden und abgeschleppt. Als Ursache wurde ein Tsunami infolge eines Seebebens vermutet. 29. Oktober 1955 Schlachtschiff Noworossisk 608 Am frühen Morgen des 29. Oktober 1955 kommt es auf dem im sowjetischen Schwarzmeerhafen Sewastopol auf Reede liegenden sowjetischen Schlachtschiff Noworossisk zu einer Explosion, die zum Kentern und anschließendem Sinken des Schiffes führt. Da das Schiff auf Grund einer Fehleinschätzung des Kommandanten nicht geräumt wurde, kommen bei dem Unglück 608 Besatzungsmitglieder ums Leben. Die Unlücksursache konnte nie geklärt werden, bis in die 1980er Jahre hinein wurde der Vorfall von der UdSSR geheim gehalten. 27. November 1955 Fischdampfer Colbert 10 Beim Versuch, längseits zu gehen, um mit der befreundeten Besatzung Grüße auszutauschen, rammt der britische Trawler Fosher Bank vor dem Hafen von Boulogne den französischen Trawler Colbert. Die Colbert sinkt innerhalb weniger Minuten und reisst zehn Besatzungsmitglieder mit in den Tod. 27. November 1955 Tanker Salem Maritime 21 Beim Beladen des Tankers Salem Maritime (10584 BRT), einem T-2 Tanker, kommt es im Hafen von Lake Charles zu einer Explosion mit anschließendem Großbrand, bei dem der Tanker völlig zerstört wird und sinkt. Durch die Explosion und den Brand werden 18 Besatzungsmitglieder sowie drei Hafenarbeiter getötet, 18 Menschen konnten z.T. schwer verletzt gerettet. 10. Januar 1955 Frachter Sirabuen 7 Bei Sturm und starkem Schneetreiben wird ca. 15 km nördlich des niederländischen Hafens Den Helder das norwegische Motorschiff Sirabuen (288 BRT) vom brasilianischen Frachter Loide-Venezuela (5408 BRT) gerammt und sinkt auf der Stelle. Trotz sofort eingeleiteter Rettunsmaßnahmen kommen sieben der acht Besatzungsmitglieder beim Untergang ums Leben. 14. März 1956 Trawler Vert Prairial 18 Auf der Fahrt ins Fanggebiet vor Irland läuft der französische Trawler Vert Prairial vor Cornwall bei ruhiger See unter rätselhaften Umständen auf Grund uns sinkt. Die gesamte Besatzung kommt bei dem Unfall ums Leben. 14. März 1956 Fähre Badura 203 Auf der Überfahrt von Chittagong zur Insel Sandip (damals Ostpakistan) sinkt das Fährschiff Badura (279 BRT) in einem Wirbelsturm. Nur drei der Menschen können gerettet werden, die übrigen 200 an Bord befindlichen Passagiere und Besatzungsmitglieder, darunter sechs Polizisten, die einen Geldtransport mit Hilfen für die Opfer einer Überschwemmungskatastrophe bewachen sollten, kommen beim Untergang ums Leben. 26. Juli 1956 Andrea Doria 46 Die Andrea Doria fährt von Genua nach New York. Behindert durch Nebelbänke, steuert sie auf das schwedische Passagierschiff Stockholm zu. Die beiden Schiffe kollidieren. 46 der 1706 Passagiere der Andrea Doria sterben. 13. August 1956 Logger Adolf 18 Bei der Rückkehr von einer Fangreise kentert der Vegesacker Logger Adolf (146 BRT), nachdem er vermutlich von einer sehr außergewöhnlich hohen Welle getroffen wurde. Die gesamte Besatzung kommt bei dem Untergang ums Leben. 13. August 1956 Motorschiff Hondskrug 5 Vor Fünen sinkt das niederländische Motorschiff Hondskrug (277 BRT). Nur zwei der sieben Besatzungsmitglieder können gerettet werden. 17. September 1956 Frachter Pelagia 31 Auf der Reise von New York nach Narvik läuft der unter US-amerikanischer Flagge fahrende Erzfrachter Pelagia (7238 BRT), ein Liberty-Schiff, in einem Orkan vor der nordnorwegischen Küste auf ein Felsriff, zerbricht sofort in zwei Teile und sinkt unmittelbar nach dem Auflaufen. Fünf Überlebende können 30 Stunden nach dem Untergang in einem Rettungsboot treibend gerettet werden, alle übrigen 31 Besatzungsmitglieder finden beim Untergang den Tod. 4. Oktober 1956 Trawler Cyranka 10 Auf der Doggerbank wird der in Gdingen beheimatete Trawler Cyranka während einer Fangreise bei einem Sturm von einer außergweöhnlich hohen Welle zum Kentern gebracht. Von den 17 Besatzungsmitgliedern des Schiffes werden sieben über Bord gespült und können vom in der Nähe liegenden Mutterschiff Morska Wola (3357 BRT) aufgefischt werden. Die übrigen zehn Besatzungsmitglieder werden im zunächst noch kieloben treibenden Schiff eingeschlossen und ertrinken trotz intensiver Rettungsversuche beim Sinken des Schiffs.[12] 11. November 1956 Trawler Ave dei Mar 26 Bei schwerer See sinkt vor der spanischen Hafenstadt Vigo das Fischereischiff Ave dei Mar. Die gesamte 26-köpfige Besatzung kommt bei dem Untergang ums Leben. Bei der Untersuchung der Unglückursache kann nicht eindeutig geklärt werden, ob das Schiff auf ein Felsriff lief oder von einer Freak Wave getroffen wurde. 17. November 1956 Trawler Mardomingo B 12 Bei schwerem Sturm sinkt das spanische Fischereischiff Mardomingo B vor der irischen Küste. Obwohl sich das Schwesterschiff Mardomingo A in Sichtweite befindet, kann keines der zwölf Besatzungsmitglieder der Mardomingo B gerettet werden. 25. Januar 1957 Marinekutter Ternen 8 Der dänische Marinekutter Ternen kentert und sinkt in einem Naturhafen auf einer kleinen Insel an der Südwestküste Grönlands und wird erst nach einer tagelangen Suchaktion gefunden. Alle acht Besatzungsmitglieder sterben bei dem Unglück. Ursache ist vermutlich Schwarzer Frost, der das Schiff völlig vereisen ließ und es so in einer Böe kenterte. 21. September 1957 Segelschulschiff Pamir 80 Die Viermastbark Pamir, ein Segelschulschiff der deutschen Handelsmarine, geht in einem Sturm auf dem Nordatlantik unter, wobei 80 der 86 Besatzungsmitglieder ums Leben kommen. 11. Februar 1958 Frachter Bonitas 22 Etwa 120 Seemeilen vor der Küste North Carolinas in Höhe Cape Lookout sinkt der sich auf der Reise von Brasilien nach Baltimore befindende italienische Erzfrachter Bonitas (5636 BRT). Obwohl es der gesamten Besatzung noch gelingt, das Schiff zu verlassen, werden nur fünf Seeleute von herbeigeeilten Schiffen lebend gerettet. 1. März 1958 Fähre Usküdar >400 Auf der Fahrt von Ismit nach Istanbul wird bei schwerem Sturm das türkische Fährschiff Usküdar (148 BRT) von zwei sehr hohen Wellen getroffen, die es aus dem Wasser heben, quer schlagen und kentern lassen. Nur 40 sich zum Zeitpunkt des Unglücks an Deck befindliche Passagiere und Besatzungsmitglieder können gerettet werden, mindestens 400 Menschen finden bei der Katastrophe den Tod. 18. November 1958 Frachter Carl D. Bradley 33 Bei einem schweren Schneesturm und sehr hoher See bricht der sich auf der Reise von Chicago nach Port Dolomit befindliche amerikanische Frachter Carl D. Bradley auseinander und sinkt. Nur zwei der insgesamt 35 Besatzungsmitglieder können gerettet werden. 30. Januar 1959 Fähre Hans Hedtoft 92 Auf der Fahrt von Grönland nach Kopenhagen sinkt die Fähre Hans Hedtoft (2875 BRT), nachdem sie im Orkan in einem dichten Eisfeld mit einem Eisberg kollidierte. Obwohl der deutsche Fischdampfer Johannes Krüss unmittelbar nach dem Untergang unter schwierigsten Wetterbedingungen die Unfallstelle erreicht und intensiv das Gebiet absucht, kann keine von den an Bord befindlichen 95 Personen gerettet werden. Eine groß angelegte Suchaktion, bei denen rätselhafte Funksignale und Lichter beobachtet werden, und die an die Besatzungen aller an der Suche beteiligten Schiffen höchste seemännische Anforderungen stellt, bleibt ergebnislos. 22. September 1959 Trawler Silvedra 7 Vor dem nordspanischen Hafen El Ferrol kentert der spanische Trawler Silvedra und sinkt. Von den 15 Besatzungsmitgliedern gelingt es nur dem Kapitän und einem Matrosen, sich durch die Brandung an Land zu retten. Alle übrigen finden den Tod. 9. Dezember 1959 Frachter Merkur 7 Vor der südnorwegischen Küste gerät das mit Schamottstein beladene Flensburger Kümo Merkur (400 BRT) in Seenot, nachdem eine Luke des Schiffs von schweren Brechern zerschlagen wurde. Bei der Bergung der Besatzung durch den schwedischen Frachter Ranula kommen sieben der acht Besatzungsmitglieder ums Leben. Nur der Kapitän überlebt. Später kann die Merkur in einen norwegischen Hafen abgeschleppt und repariert werden. 9. Dezember 1959 Frachter Elfrida 21 Vor der südnorwegischen Küste kentert in schwerem Sturm der norwegische Frachter Elfrida (1719 BRT). Die Besatzung des Frachters kommt bei dem Untergang ums Leben. 1960–1969
Datum Name Opfer Beschreibung 20. Januar 1960 Frachter Lühesand 12 Im Skagerak sinkt bei einem Orkan der Hamburger Erzfrachter Lühesand (871 BRT), der sich mit 1100 t Erz beladen auf der Reise vom norwegischen Sauda nach Rotterdam befindet, nachdem er von einer außergewöhnlich hohen Welle getroffen wurde. Alle zwölf Besatzungsmitglieder kommen bei dem Untergang ums Leben. 15. Februar 1960 Frachter Leonore 8 Auf der Reise vom Oslofjord nach Emden sinkt 30 Seemeilen südwestlich der Einfahrt des Limfjords das Emdener Küstenmotorschiff Leonore (341 BRT) unmittalbar nachdem der Kapitän per Funk angekündigt hatte, die Mannschaft würde versuchen, das schwer angeschlagene Schiff zu verlassen. Bei einer großangelegten Suchaktion werden von dem Schiff nur noch die kieloben treibenden Rettungsboote gefunden. Die Mannschaft kann nicht gerettet werden. 1. Februar 1960 Frachter Berta Kienass 12 Vor Texel sinkt das auf der Reise von Amsterdam nach Kopenhagen befindliche Rendsburger Küstenmotorschoff Berta Kienass so plötzlich, dass kein Notruf abgesetzt werden konnte. Alle zwölf an Bord befindlichen Personen kommen beim Untergang ums Leben. Als Unglücksursache wird eine Minenexplosion angenommen. 25. Oktober 1960 Frachter El Gamil 23 Auf der Reise von Suez nach Aden sinkt der unter ägyptischer Flagge fahrende Frachter El Gamil (1356 BRT). Nur der Zweite Offizier des Frachters kann von dem zu Hilfe eilenden britischen Frachter Strathnaver gerettet werden, alle übrigen 23 Besatzungsmitglieder finden den Tod. 22. Dezember 1960 Motorbarkasse mind. 50 Im Persischen Golf sinkt eine mit mehr als 50 Menschen besetzte Motorbarkasse. Lediglich drei Personen können gerettet werden. 2. Januar 1961 Frachter Indian Navigator 13 Rund 100 Kilometer westlich der bretonischen Küste sinkt der zwei Tage zuvor in Brand geratene indische Frachter Indian Navigator (7660 BRT). Dabei kommen 13 indische Seeleute ums Leben, als sie, nachdem sie das Schiff zusammen mit den übrigen 55 Besatzungsmitgliedern verlassen hatten, erneut das Schiff bestiegen, um der Reederei die Bergungskosten zu ersparen. 11. Januar 1961 Yacht Egoz 44 Das mit 44 jüdischen Flüchtlingen in Richtung Israel besetzte und völlig überladene Auswandererboot Egoz sinkt 16 km vor Morro Nuevo in der Bucht von Alhucamas. Alle Flüchtlinge, die illegal das Land in Richtung Israel verlassen wollten, darunter auch viele Kinder, kommen beim Untergang ums Leben. Lediglich der Kapitän und zwei Besatzungsmitglieder können sich retten. 13. Januar 1961 Frachter Münsterland 8 Auf der Reise von Esbjerg nach Heröja sinkt das Barsseler Küstenmotorschiff Münsterland (427 BRT) plötzlich im Seegebiet des Skageraks südlich der norwegischen Hafenstadt Larvik. Alle acht Besatzungsmitglieder finden bei dem Untergang, der vermutlich von der Explosion einer Mine ausgelöst wurde, den Tod. 28. Januar 1961 Trawler Olenevod 9005 20 An der Nordspitze der Insel Yell (Shetlands) läuft der sowjetische Trawler Olenevod 9005 in einem Orkan auf einen Felsen und sinkt. Die gesamte Besatzung findet bei dem Untergang den Tod. 8. April 1961 Kombischiff Dara 238 Vor Dubai kommt es an Bord des mit 819 Passagieren und Besatzungsmitgliedern besetzten britischen Fracht- und Passagierschiff Dara zu einer Explosion und einem anschließendem Großbrand, der schließlich zum Sinken des Schiffes führt. Hierbei finden 238 Passagiere, Besatzungsmitglieder und Feuerwehrleute den Tod. Ursache der Explosion war vermutlich ein Terroranschlag omanischer Separatisten. 2. Mai 1961 Segelschulschiff Albatross 6 Die SS Albatross sinkt etwa 125 Seemeilen westlich der Dry Tortugas, während der Überfahrt von Progreso (Mexico) nach Nassau (Bahamas); als mögliche Ursache wird eine Weiße Bö angenommen. Das Unglück, bei dem sechs Mitglieder der US-amerikanischen Besatzung ertrinken, führt dazu, dass die Anforderungen für die Konstruktion und Stabilität von Segelschulschiffen durch die US-Küstenwache überarbeitet wird; die neuen Regeln wurden im „Sailing School Vessels Act“ von 1982 zusammengefasst. 7. Juni 1961 Küstenmotorschiff Anng Teza 85 Vor der burmesischen Küste sinkt das Küstenmortoschiff Anng Teza (999 BRT). Von den 125 Menschen an Bord sterben 85, nur 40 können gerettet werden. 18. August 1961 Yacht Tammy Norig 5 Auf der Rückreise von einem Urlaubstörn in die Ostsee nach Little Hampton wird auf der Unterelbe die britische Yacht Tammy Norig vom polnischen Frachter Kilinski, der sich auf der Fahrt von Hamburg nach Antwerpen befindet, überrannt und sinkt auf der Stelle. Drei sich an Bord der Yacht befindende Erwachsene können gerettet werden, die unter Deck schlafenden fünf Kinder kommen beim Untergang ums Leben. 1. Oktober 1961 Frachter Starcarrier 22 Beim Löschen der Ladung im Hafen von Diego Suarea (Madagaskar) bricht auf dem u.a. mit sechs Tonnen Dynamit beladenen norwegischen Frachter Starcarrier (5564 BRT) ein Feuer aus. Beim Versuch, den brennenden Frachter aus dem Hafen zu schleppen, kommt es zur Explosion, durch die insgesamt 22 Menschen ihr Leben verlieren. 13. November 1961 Frachter Teddy 12 Auf der Reise von Swinemünde nach Marager kentert das dänische Motorschiff Teddy (789 BRT) südlich des Øresunds in schwerer See. Von den insgesamt 16 Besatzungsmitgliedern gelingt es nur vieren, sich zu retten. Die übrige Besatzung kommt bei dem Unfall ums Leben. 21. Oktober 1962 Postschiff Sanct Svithun 41 Das nordgehende Hurtigruten-Schiff Sanct Svithun steuert zwischen Trondheim und Rørvik aus bis heute nicht geklärten Gründen einen falschen Kurs, läuft auf Grund und sinkt. Von den 89 Menschen an Bord kommen 41 ums Leben. 15. Dezember 1962 Frachter Nautilus 23 Vor Texel sinkt der Bremer Frachter Nautilus (3218 BRT), der sich mit einer Ladung Kohle auf der Reise von Swansea nach Delfzijl befindet. Bei einem schweren Orkan und schwerer See wurde von einer sehr hohen Welle ein Lukendeckel eingeschlagen. Von der 24-köpfigen Besatzung kann lediglich ein Matrose gerettet werden. 4. Februar 1963 Tanker Marine Sulphur Queen 39 Auf der Reise von Beaumont (Texas) nach Norfolk (Virginia) verschwindet das US-amerikanische Tankschiff Marine Sulphur Queen (ca. 10.500 BRT) ohne Notruf nahezu spurlos mit der gesamten Besatzung. Erst als das Schiff am 7. Februar 1963 in Norfolk überfällig wird, beginnt eine der bis dahin größten Suchaktionen der Seefahrt, bei der lediglich einige wenige Wrackteile gefunden werden. Hinsichtlich der Umstände des Untergangs werden in der Folgezeit wilde Spekulationen hinsichtlich dieses und anderer rätselhafter Unglücke im sogenannten Bermudadreieck angestellt. 10. April 1963 U-Boot USS Thresher (SSN-593) 129 Bei Tieftauchversuchen in Begleitung des U-Boot Rettungsschiffs USS Skylark rund 350 km östlich von Cape Cod, Massachusetts, kommt es vermutlich durch den Riss einer Hochdruckleitung zu Problemen an Bord des U-Bootes der Thresher-Klasse, das mit 129 Mann an Bord sinkt. 20. Juli 1963 Frachter Tritonica 33 Im St.-Lorenz-Strom kollidieren die britischen Frachter Tritonica (12.863 BRT) und Roonagh Head (6153 BRT). Die Tritonica wird dabei so unglücklich getroffen, dass sie binnen weniger Minuten sinkt. Nur 17 der insgesamt 50 Besatzungsmitglieder können gerettet werden. 25. Juli 1963 Trawler München 27 Kurz nach dem Auslaufen aus dem Hafen Faeringehavn an der grönländischen Westküste sinkt plötzlich der Hamburger Trawler München, nachdem durch tiefliegende Speigatten Wasser ins Schiff eingedrungen ist. Da die an Bord befindlichen Rettungsinseln beschädigt sind, kommen nach dem Verlassen des sinkenden Schiffs 27 Besatzungsmitglieder durch Ertrinken und Unterkühlung um. 15 Besatzungsmitglieder können gerettet werden. 15. Oktober 1963 Frachter Marianne Wehr 9 Bei schwerem Sturm verschwindet nordwestlich des damaligen Feuerschiffs Elbe 1 das Hamburger Küstenmotorschiff Marianne Wehr (499 BRT), das sich mit einer Ladung Hochofenschlacke auf der Reise von Südengland nach Lübeck befand, nahezu spurlos. Alle neun Besatzungsmitglieder finden bei dem Untergang den Tod. Vermutlich kenterte das Schiff und sank so schnell und überraschend, dass kein Notruf mehr abgesetzt werden konnte. 23. Oktober 1963 Frachter Juan Ferrer 11 Bei schwerem Sturm strandet der spanische Frachter Juan Ferrer (682 BRT) an der englischen Südostküste bei Boscawen Point. Von der 15-köpfigen Besatzung können nur vier Besatzungsmitglieder gerettet werden, da den Rettungskräften zunächst eine falsche Positionsmeldung des Schiffes vorlag. 24. November 1963 Trawler Praia da Atalaia 36 Vor Aveiro (Portugal) kentert der portugiesische Trawler Praia da Atalaia, nachdem er bei außergewöhnlich schwerer See quer schlug. Von den insgesamt 37 Besatzungsmitgliedern an Bord kann nur einer gerettet werden, alle übrigen 36 finden den Tod. 15. Dezember 1963 Frachter Jonetta 10 Bei der norwegischen Hafenstadt Namsos sinkt das norwegische Küstenmotorschiff Jonetta (449 BRT), nachdem bei stürmischer See die Ladung verrutschte. Nur der Kapitän konnte auf einem Rettungsfloß treibend gerettet werden. Alle übrigen zehn Besatzungsmitglieder fanden bei dem Untergang den Tod. 22. Dezember 1963 Lakonia 128 Der griechische Luxusdampfer ist auf einer Weihnachtskreuzfahrt zu den Kanarischen Inseln. Er befindet sich etwa 180 Meilen nordwestlich von Madeira, als spät abends ein Feuer an Bord ausbricht. Im Ballsaal tanzen die Passagiere beim Tropical Tramps Ball, als Rauch in den Saal eindringt und Panik ausbricht. Innerhalb kurzer Zeit brennt das ganze Schiff. Die Evakuierung verläuft katastrophal, der Feueralarm funktioniert nicht und die Rettungsboote kentern oder fallen aus den Davits. 128 Passagiere und Besatzungsmitglieder kommen ums Leben. 13. Januar 1964 Frachter Uman 14 Westlich von Gibraltar sinkt der sowjetische Frachter Uman(5628 BRT) so schnell, dass es nur 23 der 37 Besatzungsmitgliedern gelingt, sich von Bord zu retten; sie werden vom herbeigeeilten Frachter Byblos (4449 BRT) der Bremer Atlas-Levante-Linie übernommen. Vierzehn Besatzungsmitglieder gehen mit der Uman unter. 15. April 1964 Frachter Nordmark 6 Bei Nordostwind Stärke 6 bis 7 Bft und einer Wellenhöhe von geschätzten 2,50 m sinkt das Hamburger Küstenmotorschiff Nordmark (282 BRT) mit seiner sechsköpfigen Besatzung vor Borkum so plötzlich, dass nur noch ein verstümmelter Notruf aufgefangen werden kann. Die gesamte Besatzung kommt dabei ums Leben. Unglücksursache war vermutlich eine außergewöhnlich hohe Welle, die die Ladeluken einschlug. 27. Oktober 1965 Frachter Ute 5 Im Schärengebiet vor Stockholm kentert im Sturm das Hamburger Küstenmotorschiff Ute (493 BRT), das mit 760 t Natriumsulfat auf der Reise von Wismar nach Schweden ist. Nur zwei der sieben Besatzungsmitglieder können gerettet werden. Unglücksursache ist laut Seeamt vermutlich eine sehr hohe von achtern kommende See, die das Schiff querschlagen ließ. 27. Oktober 1965 Frachter Clipper 9 Nördlich Gotland kentert das mit Anthrazitstaub beladene Hamburger Küstenmotorschiff Clipper (498 BRT) in schwerem Sturm ohne einen Notruf absetzen zu können. Die neunköpfige Besatzung kommt dabei ums Leben. Die Ursache des Unglücks blieb ungeklärt. 13. November 1965 Yarmouth Castle 90 Der amerikanische Luxusdampfer befindet sich auf dem Weg von Miami nach Nassau auf den Bahamas, als in der Nacht Feuer in einem Lagerraum ausbricht. Das Schiff brennt ab, kentert nach backbord und sinkt. Viele der Rettungsboote gehen in Flammen auf und können nicht gefiert werden.[13] Der Brand auf der Yarmouth Castle führt zu neuen Regelungen zur Sicherheit auf See im Rahmen der International Convention for the Safety of Life at Sea. 26. April 1966 Frachter Heinz Bernd 6 Nordwestlich der dänischen Insel Seeland kollidieren das deutsche Küstenmotorschiff Heinz Bernd (298 BRT) und der schwedische Frachter Torne (19 700 BRT). Die Heinz Bernd sinkt mit dem Achterschiff auf Grund, alle sechs an Bord befindlichen Personen kommen ums Leben. 14. September 1966 U-Boot U-Hai 19 Das Schul-U-Boot Hai der Bundesmarine sinkt am 14. September 1966 während der Ausbildung bei Überwasserfahrt in der Nordsee. Schwere Brecher dringen durch das nicht schnell genug geschlossene Turmluk ins Boot. Von der Besatzung kann sich nur ein Unteroffizier retten, 19 Soldaten ertrinken. Der Untergang von U-Hai ist der einzige Schiffsverlust der Bundesmarine (1956–1990). 8. Dezember 1966 Fähre Iraklion 241 Die griechische Fähre Iraklion sinkt nördlich von Mílos und 241 Menschen ertrinken dabei. 18. Dezember 1966 Sinergasia 13 Vor der schwedischen Hafenstadt Umeå strandet bei schwerem Sturm das griechische Küstenmotorschiff Sinergasia (910 BRT). Nach dem Ausfall der Maschine hatte die Besatzung versucht, vor der Küste vor Anker zu gehen. Nach dem Bruch der Ankerketten trieb das Schiff in die Schären und wurde durch die Brandung zerschlagen. Alle an Bord befindlichen Personen wurden getötet. Für die griechische Handelsmarine war dies das zweite schwere Unglück binnen 10 Tagen. 23. Februar 1967 SK Adolph Bermpohl 7 Der Seenotkreuzer der DGzRS Adolph Bermpohl kentert am 23. Februar 1967 in dem nach diesem Unglücksfall benannten Adolph-Bermpohl-Orkan mit extremen, bis dato nicht gemessenen Windgeschwindigkeiten. Besatzung und bereits gerettete niederländische Fischer sterben. 23. Februar 1967 Ruhr 6 Während des Adolph-Bermpohl-Orkans kentert vor Langeoog das Duisburer Küstenmotorschiff Ruhr (294 BRT), nachdem es mehrere Stunden lang manövrierunfähig in der See getrieben ist. Obwohl der Hamburger Fischdampfer Kap Wallo noch versuchte, eine Leine zu übergeben sank das Schiff. Die gesamte sechsköpfige Besatzung fand beim Untergang den Tod. 28. Februar 1967 Johannes Krüss 22 Südlich von Kap Farvel, Grönland verschwindet in der Zeit zwischen dem 28. Februar und dem 2. März 1967 der Bremerhavener Fischdampfer Johannes Krüss spurlos, nachdem er sich an diesem Tag bis zum Erreichen der vorgesehenen Fangründe abmeldete. Die 22-köpfige Besatzung kommt beim Untergang ums Leben. Die Unglücksursache kann nicht geklärt werden, es wird vermutet, dass das Schiff dem Schwarzen Frost zum Opfer fiel. 18. März 1967 Torrey Canyon Der Großtanker Torrey Canyon läuft wegen eines Navigationsfehlers auf das Seven-Stone-Riff zwischen den Scilly-Islands und Cornwall auf. Bei diesem ersten großen Tankerunglück treten 120.000 Tonnen Rohöl aus und verursachen schwere Schäden an der englischen und französischen Küste. 29. Juli 1967 USS Forrestal (CVA-59) 134 Eine fehlgezündete Rakete hatte ein Flugzeug auf dem achternen Flugdeck in Brand gesetzt. Dies löste eine Explosion aus, wodurch bereitstehende Munition sowie weitere Flugzeuge Feuer fingen. Der Großbrand setzte sich auch unterhalb des Flugdecks fort und konnte erst nach 17 Stunden gelöscht werden. (Forrestal-Katastrophe) 5. Dezember 1967 Anne Ursula 5 Bei schwerem Sturm sinkt vor den Ostfriesischen Inseln das Küstenmotorschiff Anne Ursula (267 BRT), das sich mit einer Ladung Stahlblech auf der Reise von Gent (Belgien) nach Uddevalla (Schweden) befindet. Die fünfköpfige Besatzung findet dabei den Tod. Unfallursache ist vermutlich Seeschlag. 25. Januar 1968 U-Boot Dakar 62 Das israelische U-Boot INS Dakar (hebräisch: ??? für Schwertfisch) der britischen T-Klasse, früher HMS Totem (P352), sinkt auf der Jungerfernfahrt von Portsmouth (England) nach Israel im östlichen Mittelmeer, dabei starben 62 Besatzungsmitglieder. Am 26. Mai 1999 fand ein US-amerikanischer Tiefsee-Robot die Dakar, die in zwei Teile zerbrach, in 2900 Meter Tiefe rund 500 km von Israel entfernt. 27. Januar 1968 U-Boot Minerve 52 An Bord des französischen U-Boots Minerve (Q 248 / S 647) der Daphne-Klasse kommt es zu einem Unfall, das Boot sinkt im Mittelmeer mit 52 Seeleuten an Bord. 8. März 1968 U-Boot K-129 98 An Bord des sowjetischen U-Boots K-129 (Golf-Klasse) ereignet sich eine Explosion, worauf das U-Boot vor Hawaii sinkt. 98 Mannschaftsmitglieder finden den Tod. Dies ist der Auftakt zum „Jennifer-Projekt“, dem geheimen Versuch der CIA, ein U-Boot aus über 5000 Metern Tiefe zu bergen. 10. April 1968 Wahine 53 Die Fähre Wahine läuft beim stärksten je in Neuseeland gemessenen Sturm in der Einfahrt zur Bucht von Wellington auf ein Riff und kentert schließlich. 22. Mai 1968 U-Boot USS Scorpion (SSN-589) 99 Das Atom-U-Boot der Skipjack-Klasse USS Scorpion sinkt aus ungeklärter Ursache im Nordatlantik, vermutet wird eine Torpedofehlfunktion mit anschließender Explosion und Flutung des Torpedoraumes. Auf der Scorpion verlieren 99 Seeleute ihr Leben. 31. August 1968 Schnellboot Willi Bänsch 7 In den ersten Stunden des 31. August 1968 kollidiert das Torpedo-Schnellboot 844 Willi Bänsch der Volksmarine der DDR bei dichtem Nebel mit der schwedischen Fähre Drottningen und sinkt. Sieben Besatzungsmitglieder finden dabei den Tod. Ein See-Gericht spricht den Kommandanten später frei, jedoch hält sich unter den Kameraden der Volksmarine der DDR die Meinung, dass seine Betriebs-Routine Schuld an diesem tragischen Unglück sei. Ein Gedenkstein befindet sich auf dem Friedhof von Dranske. 1970–1979
Datum Name Opfer Beschreibung 4. März 1970 U-Boot Eurydicé 58 An Bord des französischen U-Boots Eurydicé (Q 245 / S 644) der Daphne-Klasse kommt es zu einem Unfall, das Boot sinkt vor St. Tropez im Mittelmeer auf 750 Metern Tiefe. 57 Franzosen und ein pakistanisches Besatzungsmitglied kommen dabei ums Leben. 8. April 1970 U-Boot K-8 52 Während sich das sowjetische U-Boot der November-Klasse in der Biskaya befand, kommt es in zwei Abteilungen zu einem Feuerausbruch. Nach über zwei Tagen an der Oberfläche konnte das Feuer gelöscht werden. Der Kommandant ließ die beiden Reaktoren runterfahren und das Boot evakuieren, die Besatzung ging auf ein Hilfsschiff. Der Befehl wurde jedoch rückgängig gemacht, während des Schlepps in die Heimat sollte die Crew wieder an Bord gehen. Am Morgen des 11. April sank das Boot mit 52 Menschen an Bord. 22. August 1970 Trawler Vest Recklinghausen 8 Nur wenige Stunden nach dem Auslaufen aus dem Fischereihaven Bremerhaven brach auf dem Trawler Vest Recklinghausen in Höhe des Leuchtturms Roter Sand ein Großbrand aus, der rasch auf das gesamte Vorschiff übergriff und mit Bordmitteln nicht mehr bekämpft werden konnte. Trotz sofortiger Hilfeleistung zahlreicher in unmittelbarer Nähe befindlicher Schiffe, darunter zwei Fregatten der Bundesmarine, eines Erzfrachters, mehrerer Schlepper sowie der Seenotrettungskreuzer der Stationen Cuxhaven, Wilhelmshaven, Bremerhaven und des Einsatzes des Feuerlöschbootes Bremerhaven verbrannten während der Rettungsaktion acht der 40 Besatzungsmitglieder bei lebendigem Leibe. Einer davon verbrannte vor den Augen der Rettungskräfte, die ihn aus dem Bullauge, in dem er festsaß, zu retten versuchten. Vier weitere Besatzungsmitglieder erlitten schwere Verletzungen. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen ergaben, dass der Brand vom Kochsmaat in der Mannschaftsmesse gelegt wurde, da dieser nicht mit auf die Fangreise gehen wollte.[14]
11. Januar 1971 Tanker Texaco Carribean 8 Im Ärmelkanal stoßen der panamesische Tanker Texaco Carribean und der peruanische Paracas zusammen. Der Tanker explodiert und bricht in zwei Teile. Acht Seeleute finden bei dem Unglück den Tod. 12. Januar 1971 Frachter Brandenburg 20 Im Ärmelkanal sinkt der Hamburger Frachter Brandenburg (2695 BRT) binnen wenigen Minuten, nachdem er mit dem noch nicht betonnten Wrack des am Vortag explodierten und anschließend gesunkenen Tanker Texaco Caribean kollidiert ist. 20 Besatzungsmitglieder finden bei dem Untergang den Tod. Zehn Besatzungsmitglieder können gerettet werden. 15. Februar 1972 Barkasse Caesar 17 Im Hamburger Hafen kollidiert querab der Überseebrücke die mit über 40 Personen besetzte Barkasse Caesar mit einer Hadagfähre und sinkt auf der Stelle. 17 Menschen kommen bei dem Untergang ums Leben. 5. August 1972 Frachter Stade 11 Im Ärmelkanal vor Cherbourg wird das Hamburger Küstenmotorschiff Stade vom kolumbianischen Frachter Ciudad de Monzales (12.000 BRT) überrannt, weil die Brückenbesatzung des ausweichpflichtigen kolumbianischen Frachters nicht reagierte. Von der 13-köpfigen Besatzung der Stade finden elf Besatzungsmitglieder bei dem Unglück den Tod. 1. März 1973 Trawler Julius Pickenpack 5 Auf dem Hamburger Trawler Julius Pickenpack (1564 BRT) bricht aus ungeklärter Ursache während reparaturbedingter Liegezeit in einem Dock der kanadischen Hafenstadt Dartmouth ein Großbrand aus, dem fünf der 52 Besatzungsmitglieder zum Opfer fallen. 14. Juni 1973 U-Boot K-56 27 Kollision des sowjetischen U-Boots K-56 der Echo-II-Klasse mit dem sowjetischen Aufklärungsschiff „Akademik Berg“ (russ.: Академика Берга) nahe Kap Verde im Atlantik, dabei starben 27 Mann an Bord durch eine Chlorgasvergiftung. [15] 17. November 1973 Frachter Cap San Antonio 6 Auf dem Hamburger Frachter Cap San Antonio (10.000 BRT) bricht nachts im Ärmelkanal 12 Seemeilen südlich Hastings bei stürmischer See ein Großbrand aus, durch den sechs Besatzungsmitglieder den Tod finden. 6. Dezember 1973 Frachter Antje Jansen 7 Während eines Orkans sinkt das Hamburger Motorschiff Antje Jansen (424 BRT) in der deutschen Bucht. Die siebenköpfige Besatzung kommt beim Untergang ums Leben. 28. Januar 1974 Frachter Hedwig Lünstedt 8 Im Englischen Kanal kentert im Sturm das Lüher Küstenmotorschiff Hedwig Lünstedt (424 BRT) mit einer Ladung von 1000 t Schiffbaublechen. Unmittelbar vor dem Untergang meldete der Kapitän, er müsse die Ladung kontrollieren. Alle acht Besatzungsmitglieder kommen bei dem Untergang ums Leben, der so plötzlich erfolgte, dass nicht einmal einen Notruf abgesetzt werden konnte. 9. August 1974 Tanker Metula In der Magellanstraße gerät der niederländische Tanker Metula auf Grund. Das Schiff verliert 53.000 Tonnen Rohöl, die auf die Ufer Feuerlands zutreiben. Es sterben in der Folge nach Schätzungen etwa 40.000 Tiere, hauptsächlich Pinguine und Kormorane. 10. November 1975 Edmund Fitzgerald 29 In einem schweren Sturm auf dem Lake Superior sinkt das amerikanische Frachtschiff SS Edmund Fitzgerald unter bis heute ungeklärten Umständen mit allen 29 Menschen an Bord. 3. Januar 1976 Küstenmotorschiff (Kümo) Capella 11 Auf der Reise von England nach Schweden fiel im Orkan im Seegebiet vor Schiermonnikoog die Ruderanlage des zur 840er-Serie gehörenden Rostocker Kümos Capella (Rufzeichen DAVP) aus und es kam zu Wassereinbrüchen. Nach provisorischer Reparatur lehnte die Schiffsleitung im Glauben, Borkum noch erreichen zu können eine Abbergung der Besatzung durch das niederländische Seenotrettungsboot Carlot ab. Im zum Seegebiet der Westerems gehörenden Hubertgat geriet das Schiff bei Windgeschwindigkeiten um 150 km/h in äußerst schwere Grundseen, die zum Untergang führten. Trotz sofort eingeleiteter großangelegter Rettungsaktionen, die jedoch durch einbrechende Dunkelheit und schwerstes Wetter massiv behindert wurde, konnte von der gesamten Besatzung niemand gerettet werden.[16] 9. Januar 1976 Frachter Anders Maersk 15 An Bord des am Ausrüstungskai einer Werft in Hamburg liegenden und fast fertigen Containerschiff-Neubaus Anders Maersk in Hamburg kommt es wenige Tage vor der ersten Probefahrt zu einer Explosion des Dampfkessels. 15 Werftarbeiter werden durch den ausströmenden Dampf tödlich verbrüht. 14. Oktober 1976 Tanker Böhlen 26 Aufgrund eines Navigationsfehlers geriet das Schiff in die Chaussée de Sein, ein klippenreiches Gebiet im Westen der französischen Insel Île de Sein und schlug leck. Die Schiffsoffiziere schätzten die Lage nach der Grundberührung falsch ein und ließen Kurs auf hohe See nehmen, wo zu dieser Zeit gerade Sturm herrschte. Erst nach über 11 Stunden wurde eine Seenotmeldung abgesetzt. Gegen 17:00 Uhr sank der Tanker vor der Halbinsel Crozon. Beim Untergang starben 24 Besatzungsmitglieder und zwei mitreisende Ehefrauen. Nach dem Untergang des Motorschiffs Capella am 3. Januar 1976 war dies das zweite schwere Schiffsunglück der in Rostock ansässigen Deutsche Seereederei Rostock binnen eines Jahres. 15. Oktober 1976 Frachter Antje Oltmanns 6 Westlich von Hoek van Holland kentert das Hamburger Motorschiff Antje Oltmanns (999 BRT), nachdem in einem Orkan die angesichts des schweren Wetters schlecht gesicherte Maisladung übergekommen ist. Der Kapitän sowie zwei Besatzungsmitglieder können gerettet werden, sechs finden den Tod. 12. Januar 1978 Frachter Anna Graebe 8 Auf der Reise von Hamburg nach London sinkt das mit 1000 t Harnstoff (Urea) als Massengut beladene Hamburger Motorschiff Anna Graebe (486 BRT) während eines Orkans. Alle Besatzungsmitglieder kommen bei dem Untergang ums Leben. Unglücksursache war vermutlich das Überkommen der Ladung, was das geringfügig überladene Schiff zum Kentern brachte. 16. März 1978 Tanker Amoco Cadiz Der Tanker Amoco Cadiz havariert vor der Bretagne. Das Tankschiff, unterwegs nach Rotterdam, ist in sehr schlechtem technischem Zustand und fährt unter liberianischer Flagge. Ein gigantischer Ölteppich verseucht das Meer und die französische Flora und Fauna. 12./13. Dezember 1978 MS München 28 Nach tagelangem Orkan setzt der moderne LASH-Frachter MS München nördlich der Azoren mehrere SOS-Rufe ab, die eine der größten internationalen Rettungsaktionen auslösen. Das Schiff bleibt samt Besatzung (28 Personen) verschollen, gefunden werden nur Trümmer. 8. Januar 1979 Tanker Betelgeuse Bei der Entladung des französische Tankers Betelgeuse kommt es zu während der Entladearbeiten am Entladeterminal auf Whiddy Island in Südwest-Irland nachts zu einer schweren Explosion und einen anschließenden Großbrand, bei dem der Supertanker auseinanderbricht und sinkt. 50 Personen, darunter alle 42 zum Explosionszeitpunkt auf dem Schiff befindlichen Besatzungsmitglieder sowie alle sieben auf dem Endladeterminal anwesenden Beschäftigten kommen bei dem Unglück ums Leben. Die Untersuchung des Unglücks deckte schwere Mängel beim Unterhaltungszustand des Supertankers auf. Auslöser des Brandes waren aneinanderreibende Stahlplatten der Außenhaut des Tankers. 11. August 1979 Katastrophe beim Fastnet Race (Regatta im Rahmen des Admiral’s Cup 19 Im Atlantik geraten über 300 Yachten beim Admiral’s Cup in Seenot. 24 Yachten sinken, wobei 19 Segler sterben. 1980–1989
Datum Name Opfer Beschreibung 8. September 1980 Frachter Derbyshire 44 Ein katastrophaler Wassereinbruch in eine Ladeluke lässt das größte bisher verschollene Schiff binnen kürzester Zeit ohne SOS-Ruf vor Japan in der Okinawa-See mit der gesamten Besatzung sinken. Es liegt in 4100 Metern Tiefe implodiert in Einzelteile. Das britische Schiff war 295 Meter lang. 26. Januar 1981 Tampomas 500 Die mit 300 Passagieren besetzte Tampomas gerät in der Javasee in Brand, explodiert und sinkt einen Tag später. Hauptgrund waren mangelhafte Sicherheitseinrichtungen. 23. Juni 1983 U-Boot K-429 15 Aufgrund mangelhafter Wartungsarbeiten trat im Pazifik nahe der U-Boot-Basis Petropawlowsk-Kamtschatski Wasser in das sowjetische Atom-U-Boot K-429 der Charlie-I-Klasse ein. Das Boot sinkt auf ca. 39 Metern Tiefe, wobei 13 Seeleute ums Leben kamen. Zwei weitere Besatzungsmitglieder starben bei der Rettung. 31. August 1986 Kreuzfahrtschiff Admiral Nachimow 423 Das sowjetische Schiff mit 1234 Menschen an Bord kollidiert im Schwarzen Meer vor Noworossijsk mit einem Frachter und sinkt in nur sieben Minuten. 6. März 1987 Fähre Herald of Free Enterprise 193 Die RoRo-Fähre Herald of Free Enterprise läuft mit 623 Menschen aus dem Hafen von Zeebrugge aus. Durch die bei der Abfahrt nicht völlig verschlossene Bugklappe dringt Wasser auf das Autodeck, worauf das Schiff noch im Hafenbecken kentert, aber wegen der geringen Wassertiefe auf der Seite liegenbleibt. 20. Dezember 1987 Fähre Dona Paz 4386 Die philippinische Fähre Dona Paz kollidiert am 20. Dezember 1987 auf dem Weg von Leyte nach Manila in der Nähe von Mindoro mit dem Tanker Vector. Es kommt zu einer Explosion und einem anschließenden Brand. Nur 24 Überlebende von der Dona Paz und zwei Besatzungsmitglieder der Vector können gerettet werden. Die folgende amtliche Untersuchung kommt auf eine Opferzahl von 4317 Passagieren, 58 Besatzungsmitgliedern der Dona Paz und elf Besatzungsmitgliedern der Vector. Es handelt sich damit um das schwerste Schiffsunglück in Friedenszeiten. 24. März 1989 Tanker Exxon Valdez Der Öltanker Exxon Valdez fährt auf ein Riff im Prince William Sound. 44.000 Tonnen Rohöl laufen aus und verseuchen Alaska. 7. April 1989 Atom-U-Boot K-278 Komsomolez 42 Auf dem einzigen Boot der sowjetischen Mike-Klasse bricht unter Wasser ein Feuer aus. Es gelingt mit Mühe aufzutauchen. Nach erfolgloser Brandbekämpfung sinkt das Boot vor der Küste Norwegens südöstlich der Bäreninsel. Vor dem Untergang wurden die Reaktoren heruntergefahren und gesichert. 22 Besatzungsangehörige konnten sich retten. 1990–1999
Datum Name Opfer Beschreibung 7. April 1990 Fähre Scandinavian Star 161 Auf der dänischen Fähre Scandinavian Star mit rund 500 Menschen an Bord bricht im Skagerrak auf der Fahrt von Oslo nach Frederikshavn wegen Brandstiftung ein Feuer aus. 10. April 1991 Fähre Moby Prince 140 Um 22 Uhr kollidiert im Hafen von Livorno die italienische Fähre Moby Prince mit dem Tankschiff Agip Abruzzo. Bei dem entstehenden Brand werden 140 Personen auf der Fähre getötet. Die Besatzung des Tankers kann gerettet werden. Insgesamt laufen aus dem Tanker 2700 t Rohöl aus. 13. April 1991 Tanker Amoco Milford Haven 6 Nach einer Explosion bei Wartungsarbeiten am 11. April direkt vor dem Hafen von Genua wird der Tanker brennend aufs offene Meer geschleppt. Dabei bricht das gesamte Vorschiff ab. Am 13. April sank das Schiff, wobei mehr als 100.000 Tonnen Rohöl auslaufen und sechs von 36 Besatzungsmitgliedern kommen um. Das Wrack liegt in 82 m Tiefe und ist beliebtes Ziel von Tiefsee-Sporttauchern. 4. August 1991 Kreuzfahrtschiff Oceanos Das griechische Kreuzfahrtschiff Oceanos wird nachts, bei schwerer See, vor der Küste der Transkei/Südafrikas von einer 25 Meter hohen Monsterwelle getroffen und schlägt leck. Der Kapitän bringt daraufhin sich und seine Familie sowie den größten Teil der Besatzung mit mehreren stark unterbesetzten Rettungsbooten in Sicherheit, wobei mehr als 200 Passagiere, darunter Frauen, Kinder und Rentner, an Bord zurückgelassen wurden. Am Morgen des 4. August 1991 können alle durch 16 Helikopter gerettet werden, ehe das Schiff sinkt. 16. Dezember 1991 Fähre Salem Express ? Die ägyptische Fähre Salem Express läuft auf der Fahrt von Dschidda (Saudi-Arabien) nach Safaga (Ägypten) nahe dem Zielhafen auf ein Korallenriff auf und sinkt innerhalb von 7 bis 10 Min. Grund für das Unglück ist wahrscheinlich, dass der Kapitän wegen eines Maschinenschadens eine Abkürzung durch ein gefährliches Riffgebiet nimmt. Nach offiziellen Angaben gibt es unter den 654 Personen an Bord 448 Todesopfer. Angeblich befanden sich jedoch weit mehr Personen an Bord, so dass 800–1000 Tote, teilweise sogar bis zu 1400 Tote vermutet werden. 14. Januar 1993 Jan Heweliusz ca. 55 Wegen mangelhaft gesicherter Fahrzeuge an Bord kentert die RoRo-Fähre Jan Heweliusz und sinkt während des Orkans Verena vor der Küste Rügens. Neun Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden. 17. Februar 1993 Fähre Neptune mind. 1000 Die haitianische Fähre Neptune sinkt auf dem Weg in die Hauptstadt Port-au-Prince in der Nähe der Île de la Gonâve. Angeblich wurde das völlig überladene Schiff durch eine Panik unter den Passagieren zum Kentern gebracht. Es gab weder Rettungsboote noch Schwimmwesten an Bord, ebenso keine Passagierliste. Es wird geschätzt, dass sich zwischen 1500 und 2000 Menschen an Bord befanden. Lediglich 300 Überlebende konnten gerettet werden.[17] 28. September 1994 Fähre Estonia 852 Vor der Küste Finnlands bricht nachts bei schwerer See die Bugklappe der estnischen Fähre Estonia ab. Durch Überflutung des Fahrzeugdecks kentert das Schiff und sinkt innerhalb von 20 Minuten. 137 Menschen überlebten das Unglück. 30. November 1994 Achille Lauro 3 An Bord des Kreuzfahrtschiffes Achille Lauro mit etwa 1000 Personen an Bord bricht 30 Seemeilen östlich von Somalia ein Brand aus, welcher nicht unter Kontrolle zu bringen ist. Nachdem die Feuerlöschpumpen ausfallen und immer weiter Wasser in das Schiff gefördert wird, wird es evakuiert. 3 Tage später sinkt es. 1. Januar 1995 Seenotrettungskreuzer Alfried Krupp 2 Eine schwere Grundsee kentert das Schiff der DGzRS bei einem Rettungseinsatz durch. Zwei Mann der Besatzung gehen über Bord. 16. Februar 1996 Tanker Sea Empress Das unter liberianischer Flagge fahrende Schiff kentert vor der Südküste von Wales. 147.000 Tonnen Öl fließen aus, unter anderem fallen dem mehr als 25.000 Seevögel zum Opfer. 21. Mai 1996 Fähre MV Bukoba etwa 800 Die tansanische Fähre kentert auf dem Viktoriasee bei der Fahrt von Bukoba nach Mwanza etwa 30 km nordwestlich des Zielhafens. Etwa 800 Menschen kommen ums Leben, nur etwa 120 können gerettet werden. Es ist dies das größte Schiffsunglück in der Geschichte Ostafrikas und eine der größten Katastrophen auf Süßwasserseen. 25. Oktober 1998 Frachter Pallas Die Pallas läuft mit Holzfracht im Herbst 1998 in die Nordsee aus und gerät bei schwerem Sturm und hoher See vor Jütland in Brand. Der Schiffskoch verliert beim Abbergen sein Leben. Auf Grund zahlreicher Pannen bei den Bergungsversuchen strandet das Schiff vor Amrum. Aus dem Wrack treten noch ca. 90 t Maschinenöl aus, das verdriftet und zu einem großen Vogelsterben im Wattenmeer führt. 17./18. März 1999 Fischkutter SAS 104 Beluga 3 Die Beluga läuft am 17. März gegen 23:30 Uhr mit Kurs Bornholm aus dem Sassnitzer Hafen aus, kommt jedoch nie an. Später wird das Schiff 20 m unter der Wasseroberfläche auf dem Heck stehend entdeckt. Untersuchungen ergaben, dass es innerhalb sehr kurzer Zeit und plötzlich gesunken ist. Alle drei Besatzungsmitglieder kommen ums Leben. Die Umstände des Untergangs sind mysteriös, da gutes Wetter und ruhige See herrschten. Die offizielle Untersuchung wurde mit dem Ergebnis abgeschlossen, dass ein Bedienungsfehler der Besatzung vorlag. In den Medien tauchte jedoch auch die Version eines Zusammenhangs mit einem zeitgleich stattfindenden NATO-Manövers auf. Belege dafür konnten jedoch nicht erbracht werden, unter anderem, weil die Radar-Aufzeichnungen aus jener Nacht umgehend gelöscht wurden. 2000-2010
Datum Name Opfer Beschreibung 12. August 2000 U-Boot K-141 Kursk 118 Das russische Atom-U-Boot Kursk der Oscar-II-Klasse sinkt mit 118 Besatzungsmitgliedern an Bord während eines Manövers in der Barentssee. Auslöser des Unglücks ist höchstwahrscheinlich ein schadhafter Torpedo mit Flüssiggas-Antrieb, der im Bugtorpedoraum explodiert. Mehrere Versuche, die Besatzung zu bergen, bleiben erfolglos. 26. September 2000 Fähre Express Samina 80 Die griechische Fähre kollidierte gegen 22.20 Uhr bei stürmischen Wetter mit einem vor der Kykladeninsel Paros befindlichem gut sichtbarem Felsen (Portes Islet) und sank. Von den 540 Passagieren kamen 80 ums Leben. Zum Zeitpunkt des Unglücks war die Brücke nur unzureichend besetzt, da Offiziere und Mannschaft sich die Übertragung eines UEFA Champions League-Spieles (Panathinaikos Athen gegen Hamburger SV) ansahen. 9. Februar 2001 U-Boot USS Greeneville (SSN-772) gegen Schulschiff Ehime Maru 9 Das amerikanische U-Boot der Los-Angeles-Klasse kollidiert während eines simulierten Notauftauchmanövers vor Hawaii mit dem japanischen Fischereischulschiff Ehime Maru. Das japanische Schiff sinkt innerhalb von 10 Minuten, neun Japaner sterben, darunter vier Schüler. Das Wrack wird aus 610 Meter geborgen und in flaches Gewässer geschleppt. Dort werden acht Leichen im Schiff gefunden. Später wird das Wrack in 2600 Meter tiefem Wasser versenkt. 26. September 2002 Fähre Le Joola 1863 Die senegalesische Fähre Joola kentert vor der Küste Gambias. Nur 60 Überlebende werden gerettet. Die Gesamtzahl der Opfer wird zunächst mit etwa 1000 angegeben, beträgt aber nach späteren Ermittlungen 1863. Das Schiff war nur für 550 Passagiere zugelassen und total überladen. Der Untergang führt zu einer politischen Krise in Senegal und zur Entlassung der Regierung durch Präsident Abdoulaye Wade. 13. November 2002 Tanker Prestige - Der 26 Jahre alte Einhüllen-Tanker Prestige, beladen mit 77.000 Tonnen Öl, gerät in Seenot. Sechs Tage später bricht er auseinander und sinkt vor der Küste Spaniens. Er verliert mehr als 63.000 Tonnen Schweröl. Es ist die bis dahin schlimmste Umweltkatastrophe Spaniens. 14. Dezember 2002 Autotransporter Tricolor - Das norwegische Transportschiff mit 2871 fabrikneuen Autos auf der Fahrt von Zeebrugge nach Southampton kollidiert mit dem Frachter Kariba und sinkt innerhalb einer halben Stunde im Ärmelkanal, die 24 köpfige Besatzung kann gerettet werden. In der Folge kollidieren noch mehrere Schiffe mit dem Wrack, das erst im Herbst 2003 in Sektionen zersägt gehoben werden konnte. Die vollständige Bergung wurde im Oktober 2004 beendet. 15. November 2002 Destroyer 2 Das 34 Jahre alte Kriegsschiff war auf dem Weg nach Estbelle (in der nähe von Kentory), um dort als Museum umgebaut zu werden. Auf der Strecke wurde das Schiff manövrierunfähig, die Besatzung versuchte den Schaden zu reparieren. Es kam jedoch zu einer Explosion im Maschinenraum, worauf das Schiff sank. Das Wrack liegt heute noch östlich von Sable Island in 1500 Meter Tiefe. April 2003 U-Boot 361 70 Im konventionellen U-Boot Nr. 361 der chinesischen Ming-Klasse (gebaut 1971 bis 1996 auf Basis der sowjetischen Romeo-Klasse) kommt es zu einem Unglück ohne genaue Angaben über die Ursachen (Leck, Explosion?). Bei Seeübungen im Gelben Meer östlich der Inselgruppe Neichangshan am Eingang zum Golf von Bohai vor der Küste der Provinz Shandong in Nordostchina starben 70 Seeleute. Das U-Boot konnte beschädigt in den Hafen Lushun geschleppt werden. 19. Januar 2004 Frachter Rocknes 18 Vor der Küste Norwegens bei Bergen läuft der Frachter Rocknes auf Grund, schlägt Leck und kentert innerhalb von Minuten. 18 der 29 Besatzungsmitglieder verlieren ihr Leben. In der Behandlung des Falls vor dem Seeamt in Bergen kommt zu Tage, dass sich an der Stelle der Grundberührung im Fahrwasser eine 9 m Untiefe befindet (Tiefgang der Rocknes zum Zeitpunkt der Grundberührung: 10,40 m), während auf den verwendeten Seekarten dort eine Tiefe von über 50 m angegeben ist. Diese Untiefe war auch dem diensthabenden Lotsen nicht bekannt, der die Havarie überlebt, wohl aber der entsprechenden norwegischen Behörde, die vor einigen Jahren diese Stelle vermessen hatte, aber keine Dringlichkeitsmeldung darüber ausgegeben hatte. Ab 2003 wurde die Untiefe in offiziellen Seekarten eingetragen, auf der Rocknes wurde jedoch eine ältere Karte verwendet. Daraus ergibt sich eine intensive Diskussion, inwieweit Schiffe bestimmte Kartensätze zu verwenden haben, insbesondere mit Blick auf elektronische Karten und deren Software. Es ist anzunehmen, dass sich diesbezüglich verschärfte Vorschriften ergeben werden. 7. März 2004 Fähre Samson 121 Auf der Überfahrt von den Komoren nach Mahajanga (Madagaskar) sinkt die Samson mit 113 Passagieren und elf Besatzungsmitgliedern an Bord im Zyklon Gafilo. Alle Menschen an Bord kommen ums Leben, mit Ausnahme zweier Personen, die in einem Rettungsfloß Madagaskar erreichen sowie einem Dritten, der erst fünf Tage später inmitten von 16 Leichen gefunden wird. [18] zwischen dem 11. und 14. August 2005 Flüchtlingsschiff aus Manta (Ecuador) 104 Vor der Südwestküste Kolumbiens sinkt zwischen dem 11. und 14. August 2005 ein Flüchtlingsschiff mit 113 Passagieren. Es war am 11. August aus dem Hafen von Manta in Ecuador ausgelaufen. Am 14. August werden 9 Überlebende (7 Männer und 2 Frauen) gefunden und die 104 restlichen Passagiere für vermisst erklärt. Die Passagiere wollten angeblich ohne offizielle Papiere in die USA einreisen, das Boot soll nur für etwa 15 Passagiere ausgelegt gewesen sein. [19] 3. Februar 2006 Fähre Al Salam Boccaccio 98 1026 Im Roten Meer, auf dem Weg vom saudi-arabischen Dhiba ins ägyptischen Safaga sinkt die ägyptische Autofähre 98 km vor Safaga mit 1400 Passagieren und Mannschaftsmitgliedern. 6. April 2007 Sea Diamond 2 Nach der Kollision am 5. April 2007 mit einem Unterwasserriff ist das havarierte Kreuzfahrtschiff Sea Diamond vor dem Hafen der Insel Santorin untergegangen. Die Stelle des Untergangs ist nach Fischerangaben rund 200 Meter tief. Von den 1167 Passagiere und 391 Besatzungsmitgliedern konnten bis auf zwei Passagiere alle gerettet werden. 23. November 2007 Explorer - Das Schiff, das sich auf einer Kreuzfahrt vom argentinischen Ushuaia zur Antarktischen Halbinsel befand, etwa 26 Seemeilen östlich der zu den Südlichen Shetlandinseln gehörenden King-George-Insel, kollidierte vermutlich mit einem Eisberg und schlug dabei leck. Etwa 15 Stunden nach der Kollision (nach Angaben von G.A.P. Adventures bereits gegen 19 Uhr UTC[20]) sank die Explorer auf 1100 Meter Tiefe.[21] 91 Passagiere, neun Expeditionsleiter und Lektoren sowie 52 Besatzungsmitglieder begaben sich in die Rettungsboote und wurden von der Nordnorge aufgenommen, die sich in der Nähe befand.[22] Der Kapitän und der Erste Offizier blieben zunächst an Bord und versuchten, das Schiff schwimmfähig zu halten, gaben das Schiff jedoch im Laufe des Tages auf.[23] 28. Oktober 2007 Omer N 8 In der Ostsee gekentertes Frachtschiff. 6. Februar 2008 M/S UND Adriyatik - Der RoRo-Frachter mit 200 Lkw gerät in kroatischen Hoheitgewässern in Brand. Die 22 Seeleute und die neun Passagiere konnten von einem griechischen Schiff gerettet werden. 21. Juni 2008 MV Princess of the Stars mindestens 800 Die Fähre sinkt vor der philippinischen Küste, nachdem sie in den Taifun Fengshen geraten ist. Vermutlich kommen mehr als 800 Menschen ums Leben. 11. Januar 2009 KM Teratai Prima 0 200 Auf der Fahrt zwischen dem Hafen Pare-Pare auf der Insel Sulawesi und Borneo sinkt die Fähre KM Teratai Prima 0 in einem schweren Sturm. Nach Angaben der Seenotrettung könnten bis zu 200 Menschen ums Leben gekommen sein.[24] [25] [26] 13. März 2009 Pacific Adventurer - Der Ammoniumnitrat-Frachter gerät in den Pazifiksturm Hamish und verliert in schwerer See seine Ladung. Der Treibstoffbunker schlägt Leck und 230 Tonnen Schweröl laufen aus. Unfallort Australiens Ostküste. Anfangs versucht man die Havarie zu vertuschen, bis es sich nicht mehr verheimlichen lässt.[27] Literatur
- William Laird Clowes: The Royal Navy. A History from the Earliest Times to 1900, 7 Bde., London 1996, (Nachdruck der Ausg. 1897–1903)
- Charles Hocking: Dictionary of Disasters at Sea during the age of steam. Including sailing ships and ships of war lost in action 1824–1962. London: Lloyd's Shipping Register, 2 Bd., 1969. Nachdruck in einem Band London 1989, ISBN 0-948130-47-4
Listet alle Schiffe über 500 Tonnen (britisch) bzw. 1000 Tonnen (ausländisch) mit einem Verlust von fünf oder mehr Menschenleben sowie sämtliche Schiffsverluste über 10.000 Tonnen. (Vermutlich illegale) Scans sind als PDF-Dateien im Internet zu finden. Mit Schiffsnamen suchen. - Neil Wilson: Die großen Schiffskatastrophen. 1999, ISBN 3-82895-324-7
- S.O.S im Nordmeer. 1999, ISBN 3492227708
- Keith Eastlake: Die größten Katastrophen auf See. 1998, ISBN 3-81121-669-4
- Robert D. Ballard, Rick Archbold: Lost Liners. München 1997, ISBN 3-45312-905-9
- Karcev Chazanovskij: Warum irrten die Experten?. Berlin 1990, ISBN 3-34100-545-5
- Gregory F. Michno: Death on the Hellships. Prisoners at sea in the Pacific war. Annapolis 2002, ISBN 1-55750-482-2
- William Flayhart: Perils of the Atlantic. Steamship Disasters, 1850 to the Present. New York-London 2003, ISBN 0-39304-155-7
- Lars Schmitz-Eggen: Die letzte Fahrt der München, Osterholz-Scharmbeck 2001, ISBN 3-8311-2462-0
Siehe auch
- Katastrophen der Binnenschifffahrt
- Seeschifffahrt
- Katastrophen der Luftfahrt
- Katastrophen der Raumfahrt
- Katastrophen im Schienenverkehr
- Maritime Brandbekämpfung
Weblinks
- ESYS - Informationen für Segler mit Sammlung von Seenotfällen und Havarien
- Wracktauchersite mit Archiv über 3800 Wracks in der Nordsee, rund um Großbritannien und vor der belgischen und niederländischen Kanalküste, sehr umfangreiche Dokumentationen
- Große Tankerkatastrophen 1967–2003 - Schiffe ohne Doppelhülle (Greenpeace)
Erläuterungen und Referenzen
- ↑ Otto Mielke: Katastrophen auf See. Verlag Gerhard Stalling Oldenburg, Hamburg 1957.
- ↑ Quelle: [1]
- ↑ www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/42-11.htm
- ↑ Quelle: www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/kriegsrecht/transporte.htm
- ↑ Stephen Harper: Kampf um Enigma. Die Jagd auf U-559, Hamburg 2001, S. 110ff.
- ↑ Quelle:[2]
- ↑ Quelle:[3]
- ↑ Quelle:[4]
- ↑ Quelle:[5]
- ↑ Quelle:[6]
- ↑ Quelle:Hamburger Abendblatt vom 11.10.1954
- ↑ Quelle:Hamburger Abendblatt vom 05.10.1956
- ↑ D.h. die Boote konnten nicht ausgeschwenkt bzw. herabgelassen werden.
- ↑ Quellen[7][8]
- ↑ navy.h1.ru/Page15/k56.html
- ↑ Quelle:[9]
- ↑ Quellen: New York Times: Hundreds Are Lost As Crowded Ferry Capsizes Off Haiti und New York Times: Ferry Disaster Underlines Haiti's Everyday Needs
- ↑ [10]
- ↑ Tagesanzeiger Zürich vom 17. August 2005
- ↑ G.A.P. Adventures: "Explorer" News
- ↑ Welt online: Kreuzfahrtschiff rammt Eisberg und sinkt
- ↑ BBC News: Stricken Antarctic ship evacuated
- ↑ Welt online: Kreuzfahrtschiff rammt Eisberg und sinkt
- ↑ Spiegel Online Panorama: Fähre mit 250 Menschen verunglückt
- ↑ Veröffentlichung der Stadt Pare-Pare (indonesisch):[11]
- ↑ id.Wikipedia(indonesisch)über den Unglücksfall:[12]
- ↑ Ölpest vor Australiens Ostküste
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